Beobachtungen am Schwalbenschwanz

  • Am denkwürdigen "Tag der Netzwühle" dem 12. März, hatte ich ja ausserdem im Pinienwald drei Schmetterlingsarten gesehen, die ich in den nächsten Tagen als Tier des Tages vorstellen wollte. Den Weißling Euchloe crameri habe ich am 14. März und den Aurorafalter Anthocharis euphenoides schließlich am 22. März vorgestellt. Von dem dritten im Bunde, dem Schwalbenschwanz Papilio machaon gelang mir lange kein gutes Foto.Gesehen habe ich ihn den den Tagen oft genug. Er wollte immer an der Nelke Silene colorata lecken.

    Aber sobald sich so ein Klops von Schmetterling an die Blüte setzte, gab der Stengel nach und schwankte hin und her. Häufig war es ausserdem noch etwas windig. Der Schwalbenschwanz versuchte dann mit viel Flügelgeflatter das Gleichgewicht zu halten.

    Dabei ist mir aufgefallen, dass er versuchte, die Flügel offen zu halten. Das gab für den Wind natürlich eine größere Angriffsfläche. Also können so große Schmetterlinge nicht auf Blüten mit dünnen Stengeln fliegen.

    Das habe ich erstmal so hingenommen, bis ich Große Kohlweißlinge beobachtet habe. Die hängten sich an die Blüte, klappten die Flügel zusammen und konnten dann ganz entspannt Nektar saugen. Selbst ein Windstoß konnte ihnen nichts anhaben.

    Es scheint vielleicht Familien-abhängig zu sein. Die Weißlinge sieht man so gut wie nur mit geschlossenen Flügeln, aber ob alle Papilionidae die Flügel offen halten, weiß ich nicht. Jedenfalls fand ich es interessant zu beobachten. Vielleicht weiß ja jemand mehr dazu?

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 338, neu: 28, Vögel: 94, Nachtfalter: 66, Disteltiere: 35

  • Moin Kasimir,

    immer wieder eine Wonne Deine Fotos, die wie nebenbei ein wenig Sonne hier in den immer noch recht kühlen und verregneten Nordosten bringen.
    Apropos Sonne: "Die Weißlinge sieht man so gut wie nur mit geschlossenen Flügeln", wenn sie genügend Sonne "getankt" haben oder ruhen, ja, wenn sie ihre "Betriebstemperatur" noch nicht erreicht haben sitzen sie gerne mit ausgebreiteten Flügeln, als Sonnensegel bzw. um den dunklen* Hinterleib frei zu legen. Ist hier in den kühleren Gefilden jedenfalls so, kann gut sein, dass bei Dir die Temperaturen auch ohne Sonne schon ausreichen. Gilt auch nicht für alle Weißlinge. Gonepteryx rhamni z.B. habe ich bisher nur für eine Sekunde mit ausgebreiteten Flügeln sitzen gesehen.

    *Ich weiß nicht ob der Zusammenhang stimmt, ist nur ein subjektiver Eindruck, die Frühjahrsgenerationen der Pieriden scheinen mir einen schwärzeren Hinterleib zu haben (heizt sich schneller und stärker auf), bei der Sommergeneration ist er mitunter sogar stärker weiß (als Schutz?) behaart. Zu hohe Temperaturen sind ja auch wieder nix. Nur eine Vermutung, vielleicht kann da @Sabine Flechtmann Genaueres zu sagen.

    Beste Grüße aus Randberlin
    Udo

  • Hallo Udo,

    vielen Dank für die Schwalbenschwanz-Bilder. Der steht in diesem Jahr wieder ganz oben auf der Wunschliste, weil es im vorigen Jahr nicht geklappt hat.

    Gruß Martin

  • Hallo Susanne,

    schön beobachtet hast du den "herrlichen Klops".

    Er ist schon ein großer Schmetterling und wie du schreibst zu schwer für die Nelke.

    Trotzdem konntest du gute Fotos machen ! :thumbup:

  • Hallo Susanne,

    schön beobachtet hast du den "herrlichen Klops".

    Er ist schon ein großer Schmetterling und wie du schreibst zu schwer für die Nelke.
    ! :thumbup:

    Hallo Wiltrud,

    ja, das ist der König unter den Faltern. Ich habe in jüngster Vergangenheit die Entdeckung gemacht, dass die Falter in Trockenjahren nur kleine Exemplare ausschlüpfen wegen Nahrungsmangel. Das betrifft viele Schmetterlingsarten.

    Gruß Martin, der Schwalbenschwanz-Sucher :D:thumbup:

  • Ich hatte ihn die letzten beiden Jahre bei mir im Garten.
    Mal sehen ob er dieses Jahr wieder an meine Buddleia zu Besuch kommt.

    Grüße Wiltrud

    du baust wohl extra Pflanzen an, damit er kommt?

    fragt der Martin, der keinen Garten hat.

  • Hallo Martin @phoenix66

    ich möchte hier keine falsche Lorbeeren ernten, die herrlichen machaon-Fotos sind von Susanne.
    Apropos ernten, raus mit den Geranien aus den Blumenkästen, Fenchel einsetzen, dann kannst Du möglicherweise ein Weibchen bei der Eiablage beobachten, den hübschen und höchst interessanten (finde gerade das Foto nicht, wenn man sie ärgert (bedroht) fahren sie ein Horn in roter Warnfarbe aus) und imposanten Raupen zusehen, einem Falter beim Schlupf ...
    Und sollte es nicht klappen kannst du zumindest den Fenchel ernten und essen.

    Beste Grüße
    Udo

  • Hallo Udo,

    auf die Hinterleibfarbe von Schmetterlingen habe ich noch nie geachtet, werde das aber jetzt ändern!

    Eigentlich wollte ich mit meinen Fotos ja zeigen, dass er/ sie (Pural) nur am rumzappeln waren, während sich der (langweilige) Kohlweißling ganz elegant hängen ließ.

    Deine arme Raupe in der Nässe kann einem richtig leid tun. Ich habe eine mal solange geärgert, bis sie ihr Osmaterium ausstülpte - und das hat wirklich gedauert. Das einzige Fotos ist vom 15.3.17

    Liebe Grüße
    Susanne

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  • Hallo Susanne,

    klasse Foto, gut, das ich meins nicht gefunden habe. Und meine Erinnerung macht innerhalb von 7 Jahren aus orange rot, danke für die Auffrischung. Die fraß an wilder Möhre? Meine botanischen Kenntnisse sind leider noch bedenklicher.
    Am 15. März und schon ausgewachsen - eindeutig, das Leben in Spanien ist ein anderes.

    Liebe Grüße
    Udo

    Noch ein Nachtrag: weil er so schön ist.
    Fotos aus der Mottenkiste, habe sie doch noch gefunden. Vom 11.08.2013 und noch beim Flügel trocknen nach dem Schlupf am 16.08.2008. Weil den habe ich mit zusammengeklappten Flügeln noch nie gesehen wenn er erst mal unterwegs ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Udo Theiss (17. Mai 2021 um 21:34)

  • Weil den habe ich mit zusammengeklappten Flügeln noch nie gesehen wenn er erst mal unterwegs ist.

    Hallo Udo,
    ja, das war doch das, was ich die ganze Zeit zu vermitteln versuchte! Die klappen ihre Flügel einfach nicht zu! Wollen/ können sei dahingestellt. Jedenfalls schönes Foto, habe ich so noch nie gesehen.

    Sorry, da habe ich mich verschrieben: war der 15. April, an der Atlantik-Küste, schon fast im Gezeitenbereich und das Kraut war mir auch völlig unbekannt - jedenfalls nicht der normale Fenchel. Meine botanischen Kenntnisse sind auch eher vernachlässigbar.

    Liebe Grüße
    Susanne

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  • Liebe Susanne,
    die Fotos vom Schwalbenschwanz sind total schön, es ist aber auch ein ganz herrlicher Falter. Wobei mir das erste Foto der Nelken ganz besonders gut gefällt. Auch das ausgestülpte Osmaterium ist klasse.

    Eigentlich eine interessante Beobachtung, dass die ihre Flügel nie zusammenklappen, es scheint einem beim Beobachten einfach normal, dass sie es nicht tun. Im Archiv habe ich nur ein einziges Foto gefunden, wo die Flügel eindeutig zusammengeklappt sind (29.07.2017):

    *Ich weiß nicht ob der Zusammenhang stimmt, ist nur ein subjektiver Eindruck, die Frühjahrsgenerationen der Pieriden scheinen mir einen schwärzeren Hinterleib zu haben (heizt sich schneller und stärker auf), bei der Sommergeneration ist er mitunter sogar stärker weiß (als Schutz?) behaart. Zu hohe Temperaturen sind ja auch wieder nix. Nur eine Vermutung, vielleicht kann da @Sabine Flechtmann Genaueres zu sagen.


    @Udo Theiss: Deine Beobachtungen und die daraus gezogenen Schlüsse hören sich plausibel an. Dazu sagen kann ich leider nichts. Ich habe diese Beobachtung auch noch nicht gemacht, ich bin immer so spät dran, dass genügend Sonne vorhanden war zur Erreichung der Betriebstemperatur. Da du ja auch im Lepiforum unterwegs bist, wäre das eine Frage, die man dort gut stellen könnte.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Heute habe ich die Bestätigung gesehen, dass die Schwalbenschwänze doch (unter besonderen Bedingungen) ihre Flügel zusammenklappen. Vielleicht ist es ja in dem Fall besonders notwendig, dass sie "wackelfrei" sitzen oder hängen können. Windig war es heute auch.

    Das ist übrigens meine erste Schwalbenschwanz-Kopula! :87:

    Liebe Grüße
    Susanne

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    Einmal editiert, zuletzt von Kasimir (4. Juni 2021 um 00:13)

  • Irres Foto! :alright: Die Umgebung haben sie sich auch richtig ausgesucht, eine farblich gute Tarnung!

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

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    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

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