Posts by Klaas Reißmann

    Hier ist er besser zu erkennen, der Langfühler-Breitrüssler (Platystomos albinus), auch Weißer Breitrüssler, Großer Breitrüssler und Weißfleckiger Maulkäfer genannt (ca. 10mm).


    Kürzlich hatte ich behauptet, das hier keine Kleinen Füchse (Aglais urticae) mehr fliegen würden. Das war falsch, sie flattern noch herum, sehen aber nicht mehr ganz frisch aus.

    Hast Du auch gesehen, dass der Platystomas ein Männchen ist? ;)

    Die Kleinen Füchse sind auch alte Tiere. Die sind vom letzten Jahr und haben irgendwo überwintert. Dass sie da jetzt etwas ausgelutscht aussehen, ist logisch. Im Gegensatz dazu siehst Du dem Lycaena phlaeas an, dass er sehr frisch aus der Puppe geschlüpft sein muss, denn der sieht wie geleckt aus. ;)

    Liebe Grüße

    Klaas

    Vielen Dank Klaas für die ausführliche Erklärung. Sind die Käfer einzigartig mit den Vorlieben der verschiedenen Arten, dass sie praktisch für jeden "Abfall" einen passenden Entsorgungsdienst haben? Oder gibt es diese Vielfältigkeit auch bei anderen Insekten?

    Ich habe jetzt lange überlegt, aber mir fällt keine Ordnung ein, die ähnlich vielfältig ist, was die Nahrung betrifft. Schmetterlinge nehmen Nektar und gärende Stoffe auf, als Larve fressen sie pflanzliche Nahrung, hin und wieder wird eine Raupe gefressen (siehe Mordeule) oder, wie im Falle der Kleidermotte Fasermaterial, oder Mehlmotte eben Mehl usw. (Vorratsschädlinge). Falter saugen auch aus Dung und Aas Flüssigkeiten, aber dass sie es wirklich verwerten eher nicht. Heuschrecken gibt es nur solche, die sich pflanzlich ernähren, oder räuberisch, bzw. beides. Vielleicht gibt es seltene Ausnahmen, die was anderes fressen, ich wüsste es aber nicht. Zikaden und Wanzen haben nur Saugrüssel. Zikaden fressen nur Pflanzensäfte, Wanzen immerhin auch tierische Beute, aber danach verließen sie ihn. Bei den Hymenoptera ist es noch ein Stück weit interessanter, da es hier auch Parasiten gibt (zum Teil mit "haarsträubenden" Verflechtungen bis hin zu Parasiten, die Parasiten parasitieren, die ihrerseits Parasiten parasitieren), reine Räuber, aber auch Pflanzenfresser und Nektarfresser. Außerdem, was von Käfern nicht bekannt ist, Staaten bildende Arten und weitere interessante Verhaltensweisen. Aber was das Nahrungsspektrum betrifft, ist wohl keine Ordnung auch nur annähernd so vielfältig, wie die Käfer.

    Liebe Grüße

    Klaas

    Ist er, sogar sehr einfach, weil Kombination aus Habitus in unserer Fauna nahezu einmalig. Es ist Peritelus sphaeroides, eine häufige Art in +/- feuchten Biotopen und aus meiner Sicht lediglich mit seiner Schwesternart P. leucogrammus zu verwechseln. Diese bevorzugt aber eher trockene Biotope und ist bei uns deutlich seltener als P. sphaeroides. Und wenn man die Fotos beider Arten nebeneinander hält, sieht man sofort, dass es was anderes ist. ;)

    Liebe Grüße

    Klaas

    Bisher ist mir nicht klar gewesen, dass das Nahrungspektrum in der Ordnung der Käfer so vielfältig ist...

    Käfer verwerten so ziemlich alles. Und für unterschiedliche Dinge gibt es sogar Spezialisten, die sich mit diesen Dingen in einem bestimmten Zustand befassen. Aas ist da ein tolles Beispiel. Da liegt irgendwo im Wald oder auf der Wiese ein totes Wirbeltier. Je nach Größe tauchen dort unterschiedliche Arten auf. Es werden aber immer Vertreter der Gattungen Nicrophorus, Oiceoptoma, Necrodes, Thanatophilus und Silpha am frischen Aas erscheinen. Neben der Tatsache, dass sie das Aas für die Nachkommen nutzen, fressen sie auch jede Menge Fliegenlarven und andere unliebsame Konkurrenten, bzw. töten sie ggfs. einfach. Wird das Aas älter und trockener, es bleiben also diverse Fleischreste, Knochen, Haut und Fell am Kadaver, nicht mehr feucht, aber auch noch nicht furztrocken, erscheinen die Vertreter der Gattung Necrobia. Neben Necrobia tauchen aber auch die Vertreter der Gattung Dermestes auf. Ihnen ist gemeinsam, dass sie das mehr oder weniger trockene Fleisch und die Haut verarbeiten. Danach erscheint die Gattung Trox, die sich mit den furztrockenen Fleischresten, zum Teil den Knochen und mit dem Fell befassen. Den Trox-Arten ist dabei egal, ob das Fell bei Regen nass wird oder nicht. Zu guter Letzt bleiben die Knochen, Hautreste und vereinzelte Fellreste übrig. Sofern diese trocken bleiben, tauchen diverse Arten der Gattungen Anthrenus, Trogoderma und Attagenus auf und verwerten die Haut- und Fellreste. Was dann übrig bleibt, sind die Knochen, die sehr langsam von Mikroben und dem Wetter zerlegt werden.

    Das ist die theoretische Abfolge. Je nach Jahreszeit, Biotop und Arteninventar, Kadaver und wie der Kadaver platziert ist, wird die Abfolge unterbrochen. So manche Art erscheint nur sehr kurz, weil sich der benötigte Zustand schnell verändert, z.B. wenn der Kadaver in der prallen Sommersonne liegt. So mancher Vertreter erscheint gar nicht, weil es ihn im Biotop nicht gibt, oder weil ein konkurrenzstärkerer ihn verdrängt. Insofern ist das oben geschriebene der Optimalablauf. ;)

    Liebe Grüße

    Klaas

    Dankeschön für die Mühe. Meine Wohnung ist ja ebenfalls mit massig vielen Speckkäfern, hier Wollkrautblütenkäfern befallen. Das teilte ich dem Amt auch mit.

    Anthrenus, Anthrenocerus und andere Arten (meist Familie Dermestidae - Speckkäfer) haben nichts mit Hygiene zu tun. Aus der Erfahrung heraus kann ich Dir sagen, dass sie praktisch in jeder Wohnung vorkommen oder vorkamen und wieder mal vorkommen werden. Wer ein wenig auf so etwas achtet, der kennt Anthrenus zumindest vom Aussehen her. Ich tendiere dazu zu behaupten, dass vermutlich 100% der Bevölkerung in ihrem Leben schon Kontakt mit einer der Anthrenus-Arten hatten. Anthrenus ist kein Vektor, also kein Krankheitsüberträger und kein Vorratsschädling. Für ein Restaurant, eine Kneipe o.ä. also rein aus hygienischen Aspekten völlig uninteressant, auch im Hinblick auf behördliche und gesetzliche Vorgaben. Insofern ist das Amt hier aus der Nummer raus. Wichtig wäre, dass Du mal einige Käfer einsammelst und mir zuschickst, damit ich mich davon überzeugen kann, ob wir es wirklich mit Anthrenus verbasci zu tun haben, oder nicht mit einer Verwechslungsart. Wenn Du magst, kann ich Dir ein kleines, unauffälliges Plastikfläschchen (3 cm lang, im Durchmesser ca. 5 mm) mit Schraubverschluss zuschicken, in das Du ein paar Käfer rein steckst und es mir dann zurück schickst. In diesem Fall nimmst Du bitte Kontakt per Email auf: klaasreissmann ÄT gmx PUNKT de. Wenn Du es auch in der Gaststätte tun möchtest, schicke ich Dir 2 Plastikfläschchen zu, damit ich die eindeutig trennen kann. Dann musst Du die Dinger aber auch eindeutig beschriften.

    Inzwischen habe ich diese auch auf Arbeit massiv. Ich habe gestern nur geweint. Ich arbeite in einer großen Gaststätte, auch das weiß das Gesundheitsamt. Meine Chefin weiß, dass ich seit dem letzten Jahr ein Schädlingsproblem in meiner Wohnung habe. Ich habe Angst, dass ich auch noch meinen Arbeitsplatz verliere und mich bald nirgends mehr blicken lassen kann. Es ist nur noch eine Frage von Tagen bzw. Wochen bis der Befall dort so explodiert, dass alle Mitarbeiter das Problem erkennen und die Schädlinge bereits zu Hause haben.

    Die Wollkrautlütenkäfer sehe ich bereits täglich, selbst am Boden krabbelnd.

    Ich traue mich nicht mehr etwas zu sagen. Die Gaststätte ist riesig, mit Übernachtungszimmern. Das bekommt man doch nie wieder in den Griff, oder?

    Der Nachweis, dass Du Anthrenus verbasci in die Gaststätte eingeschleppt hast, ist nahezu unmöglich. Die Art befindet sich überall im Freien und kann jederzeit durch offene Türen und Fenster rein kommen. Auch ist die Verschleppung aus Deiner Wohnung in die Gaststätte nahezu unmöglich. Du hast in der Regel Deine Kleidung am Körper und darüber hinaus eine Tasche dabei. Alles, was Du von zuhause mitnimmst wird durch jede Bewegung erschüttert. Erschütterung bedeutet für die Käfer und die Larven Gefahr. Also lassen sie sich fallen und bleiben in Deiner Wohnung, maximal vor Deiner Wohnungstür. Das Du die Schädlinge eingeschleppt hast ist deshalb mehr als unwahrscheinlich. Die waren eher vor Dir da, nur dass sie Dir jetzt, wo Du sensibilisiert bist, halt auffallen. Einen Grund für eine Kündigung kann ich nicht erkennen. Sollte eine Kündigung ausgesprochen werden, wärest Du gut beraten eine Kündigungsschutzklage zu führen. Hast Du kein Geld für einen Rechtsanwalt und um einen Prozess zu führen, kannst Du Prozesskostenbeihilfe beantragen. Der Rechtsanwalt Deines Vertrauens wird Dich darüber aufklären, was Du machen musst und wie das geht. Im Zuge des Antrags wird man Dich darüber aufklären, welche Einkommensgrenzen zugrunde gelegt werden, also ob Du eine Chance hast, Hilfe zu bekommen. Ich würde aber, nach dem, was ich von Gaststättenpersonal weiß, vermuten, dass Du sie bekommst. Die Prozesskostenbeihilfe dürfte aber nur in Hinblick darauf wichtig sein, dass Du, wenn Du eine Klage führst, im Vorfeld sowohl für die voraussichtlichen Anwalts- als auch die voraussichtlichen Gerichtskosten aufkommen musst. Im Nachhinein wird das für Dich, in Bezug auf die Kosten, eine Nullrechnung. Kündigungsschutzklagen gehen fast immer zu Ungunsten des Arbeitgebers aus. Da in Deutschland die unterlegene Partei in einem gerichtlichen Prozess für sämtliche Kosten aufkommen muss, fließt das Geld nach Urteilsspruch wieder zurück.

    Das der Befall explodiert, glaube ich nicht, bzw. nur in Abhängigkeit der Artbestimmung. Ist es wirklich Anthrenus verbasci, ist die Entwicklungsgeschwindigkeit so langsam, dass da nichts explodiert. Jedenfalls nicht in wenigen Wochen, sondern eher Jahren. Anthrenus verbasci bringt im Jahr eine Generation hervor. Die Eimenge, die von den Weibchen gelegt wird, ist gering, so dass bis zu einer Massenvermehrung, wenn man nichts tut, etliche Jahre vergehen. Sollte der Befall tatsächlich explodieren, bezweifle ich, dass wir es mit Anthrenus verbasci zu tun haben. In dem Fall dürfte es sich eher um die sehr ähnliche Schwesternart Anthrenocerus australis (Australischer Teppichkäfer) handeln, die im Jahr drei bis vier Generationen hervorbringt. Aber die Anwesenheit in der Gaststätte ist sicherlich nicht ursächlich auf Dich zurück zu führen. Da gibt es sehr viele, sehr viel wahrscheinlichere Szenarien, wie sie da hin kommt.

    Im Fall von Anthrenus verbasci kriegt man das in den Griff (ohne Gift - um genau zu sein, hilft Gift nicht weiter, nahezu Null). Es wird aber arbeitsintensiv und zeitlich aufwändig. Im Falle von Anthrenocerus australis wird es eine hardcore Nummer, da sowohl mit Giften gearbeitet werden muss, als auch mit der Methode zur Bekämpfung von Anthrenus verbasci. Also aufwändig und kostenintensiv. Das sollte aber, zumindest im Falle der Gaststätte, nicht Dein Problem sein.

    Liebe Grüße

    Klaas

    Ach so, Nachtrag: im Zweifelsfalle können Dir die §§ 16 und 17 des Infektionsschutzgesetzes weiter helfen. §16 Abs.1 z.B. besagt:

    "(1) Werden Tatsachen festgestellt, die zum Auftreten einer übertragbaren Krankheit führen können, oder ist anzunehmen, dass solche Tatsachen vorliegen, so trifft die zuständige Behörde die notwendigen Maßnahmen zur Abwendung der dem Einzelnen oder der Allgemeinheit hierdurch drohenden Gefahren. [...]"

    Dabei ist "notwendige Maßnahmen" ein sogenannter "unbestimmter Rechtsbegriff". Heißt, dass das Gesetz keine bestimmten Vorgaben macht, was zu tun ist, sondern die Entscheidung der zuständigen Behörde überlässt. Diese ist an Recht und Gesetz gebunden und muss die nötigen Maßnahmen ergreifen, also nach Ermessen entscheiden. Im Zweifelsfalle hat die Behörde das Gesetz so ausgelegt, dass es nicht ihre Zuständigkeit betrifft. Nach ihrem Ermessen ist also kein Eingreifen von Seiten der Behörden notwendig. Da das Infektionsschutzgesetz die Krankheiten namentlich auflistet, bei denen die Behörde zum Handeln verpflichtet ist, Krätze (respektive Skabies) wird dort aber nicht aufgeführt, so dass die Behörde auf recht sicherer Seite ist. Man könnte, wenn man Zeit und Geld hat, trotzdem einen Prozess führen, denn immerhin befindet sich die Krätze in der BRD wieder auf dem Vormarsch, breitet sich also aus, und die Behörden sind verpflichtet eine Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Hier kommen aber zwei Unbekannte auf Dich zu.

    1. ist die Krätze keine Infektionskrankheit im engeren Sinne, also nichts, was bakteriell oder durch Viren ausgelöst wird und auch nichts, was sich zur Pandemie entwickeln könnte, geschweige denn, dass es was ist, was die Menschen mit dem Tod bedroht. 2. bist Du in starkem Maße davon abhängig, wie im Falle eines Prozesses ein Richter das Gesetz auslegt/interpretiert. Und hier denke ich, würde es nicht zu Deinen Gunsten ausfallen. Im Zweifelsfalle liefert ggfs. die Hygieneverordnung des Bundeslandes, in dem Du wohnst, Ansätze. Da müsstest Du Dich dann aber selbst durchfuchsen.

    Liebe Grüße

    Klaas

    Das Problem ist, dass Krätze nur meldepflichtig ist, wenn sie in Gemeinschaftseinrichtungen ausbricht, also Kinderheime, Seniorenheime, Obdachlosenheime, Mutter-Kind-Heime etc. Im Falle von Schulen und Kindergärten müssen die betroffenen solange der Einrichtung fern bleiben, bis sie vollständig genesen sind. Ansonsten ist Krätze grundsätzlich eine Erkrankung, die gut heilbar ist, aber auch nicht lebensbedrohlich, sondern nur unangenehm.

    Dadurch ergibt sich, dass die Behörden nicht verpflichtet sind zu handeln. Heißt, dass man Dich alleine lässt. Der Arzt behandelt die Erkrankung, mehr aber auch nicht. Bezogen auf den Vermieter der Wohnung würde ich anraten, einen Anwalt für Mietrecht aufzusuchen und mit diesem zu klären, ob und wie weit Du rein rechtlich die Miete kürzen kannst und ggfs. auch anfallende Kosten durch Umzug, Desinfektion, Schutzkleidung etc. pp., also alles, was gewöhnlicher Weise nicht anfallen würde, dem Vermieter weiter reichen kannst. Du musst also klären, ober er regresspflichtig ist. An der Stelle tut es dem Eigentümer weh und zwingt ihn ggfs. zum Handeln. ABER: in der Regel werden Krätzmilben über engen Kontakt mit befallenen Personen übertragen. Heißt im Umkehrschluss, wenn Du schon länger in der Wohnung wohnst, bestünde die Möglichkeit, dass man Dir nachweist, dass Du die Krätze ins Haus gebracht hast. Dann könnte der Vermieter umgekehrt Dich mit den Kosten der Reinigung der Wohnung belegen. Das dürfte ein teurer Spaß werden. Du solltest Dir also mehr als sehr sicher sein. Solltest Du erst seit kurzem dort wohnen und die Erkrankung +/- unmittelbar nach Deinem Einzug ausgebrochen sein, sieht das wieder anders aus. Aber Du bist in der Beweispflicht. Kannst Du den Zusammenhang zwischen Wohnung und Krätze nicht zweifelsfrei belegen, schießt Du Dir gewissermaßen ins eigene Knie.

    Was das Leerräumen der Wohnung betrifft, so kannst Du das eigentlich bedenkenlos tun. Du musst nur alle Dinge, die Du raus holst, entweder entsprechend desinfizieren oder erhitzen (ab 60 °C). Matratzen u.ä. kann man halt nicht waschen, also müsstest Du ein Unternehmen finden, dass einen Industrieofen hat, der für solche Vorhaben geeignet ist. Kleidung muss bei 60 °C gewaschen werden. Heißt, dass Du alles, was nicht bei 60 °C gewaschen werden kann, entsorgen musst. An dem Tag, an dem Du die Wohnung betreten hast, solltest Du die Kleidung, die Du an hattest, sofort in die Wäsche tun und bei 60 °C waschen. Und Du selber solltest warm duschen und Dich gründlichst waschen, um eine erneute Übertragung ausschließen zu können.

    Liebe Grüße

    Klaas

    haha! Und ich lebe am Bieräquator! So nennt sich Monheim, weil es genau zwischen Kölle und Düsseldorf liegt. Hier gibt es schon immer in allen Kneipen Kölsch UND Alt im Angebot. Pils sowieso.

    Soviel ich weiß, bekommt man bei den Köbes (Kellnern) in Düsseldorf nur Alt und in Köln nur Kölsch , bis auf ganz wenige Ausnahmen. Pils dürfte es aber auch geben?

    Früher habe ich gerne Alt getrunken, Kölsch ist nicht so meins. Heute trinke ich mehr Weizen und eher Pils als Alt.

    Tja..., ein Freund (mit chinesischen Wurzeln) war vor vielen Jahren in einer Kölner Kneipe. Auf die Frage des Kellners, was er möchte, bestellte er ein Altbier. Die Antwort des Kellners war eine Wegbeschreibung zum Hauptbahnhof und die Empfehlung dann doch besser in Düsseldorf sein Bier zu trinken. "Hier gibt es nur Kölsch!" war der Schlusssatz.

    Ein paar Jahre später fuhr ich nach Düsseldorf über die Theodor-Heuss-Brücke. Am rechten Rheinufer ist, kurz vor Ende der Brücke, eine Bushaltestelle. Im Kasten für die Reklame hing ein Plakat von Frühkölsch, in rot gehalten, mit der üblichen Kölschflöte und einer Hummel auf dem Bild und der Info "Jetzt auch in den Dörfern der Kölner Umgebung erhältlich".

    :79:

    Soviel zum "Brauchtum der Kölner und Düsseldorfer. Man könnte noch endlos viele Witze raus holen. ;)

    Liebe Grüße

    Klaas

    ...und ein weniger schöner Anblick: Eine Senke mit brackigem, stark verfärbtem Wasser in der Nähe des Chempark Dormagen.

    Der Begriff "Brackwasser" und "brackig" wird, wie hier, gerne falsch verwendet. Der Begriff "Brackwasser" bezeichnet nichts weiter, als das Wasser, dass sich z.B. im Mündungsbereich eines Flusses befindet (Mündungsbereich großzügig auslegen). Da bereits so dicht am Meer dran, drückt die Flut immer wieder das salzhaltige Meerwasser in die süßwasserhaltige Mündung des Flusses, wo es sich vermischt und eben weder noch, also weder Salz- noch Süßwasser ist. Dieses Gemisch wird als "Brackwasser" bezeichnet. Dabei ist gut möglich, dass man den erhöhten Salzgehalt nicht schmecken kann. Ab 200 mg/l Wasser fängt das Wasser an salzig zu schmecken. 200 mg entspricht dann 0,2% Salzgehalt im Wasser. Die Nordsee wird z.B. mit 3,2 bis 3,5% Salz im Wasser angegeben. Vermischt mit dem Mündungswasser wird der Salzgehalt deutlich reduziert. Für die Weser z.B. wird angegeben, dass sich der Brackwasserbereich etwa von der Mündung bis 50 Flusskilometer ins Landesinnere erstreckt, mit abnehmender Konzentrierung. Es kann weiter reichen, wenn z.B. bei Sturmflut die Nordsee deutlich stärker auf das Flusswasser drückt.

    Das entsprechende Bild sieht tatsächlich farblich sehr nach Verockerung aus. Ich muss allerdings gestehen, dass ich Verockerung bei weitem nicht so großflächig kenne. Vielleicht mal bei der Stadt Dormagen (oder eben bei der zuständigen Behörde, wenn es nicht Dormagen ist) nachfragen, ob man dort eine Erklärung hat für einen besorgten Bürger!? ;)

    Liebe Grüße

    Klaas

    Da steht in kleinen Lettern "alles anzeigen". Dann geht das komplette Zitat auf. Die Forensoftware hält das Zitat erstmal klein, weil es eben ein unglaublich langes Zitat ist, mit sämtlichen Bildern usw. Ich vermute, dass da, wie Brimstone schon schreibt, Dein Problem begraben liegt. ;)

    Liebe Grüße

    Klaas

    Hallo Klaas,

    Hermann würde nicht widersprechen, Du bist der Experte, im Forum würde sich das gut machen.

    Ich werde mal den Bildern Nummern beifügen, dann ist das Zuordnen einfacher.

    Gruß Hermann

    Ich hatte mal nachgeschaut, aber "keschern" wird nicht mehr angeboten. Sonst hätte mir einfallen können, da mal aufzutauchen. ;)

    Ach ja, wenn ich Dich richtig verstehe: meine Bemerkungen gelten immer für das Bild unmittelbar darüber, meine letzte Bemerkung dem Text unmittelbar darüber. ;)

    Liebe Grüße

    Klaas