Beiträge von Kasimir

    Danke Moosfreund und Addi für eure Kommentare. Ich hatte den Dachs eigentlich überhaupt nicht auf dem Zettel, denn ich dachte, der braucht eher Wald und nicht nur Felsen und Gestrüpp. Auch hier einen Bau zu graben, stelle ich mir nicht einfach vor. Ich habe auch keine Ahnung, wie weit er so in einer Nacht läuft. Natürlich war ich gestern wieder an der Stelle, aber nicht einmal die Katze war da. Der war das Ganze ja eh nicht geheuer, so ein Dachs ist ja auch ein ziemlich großes Tier.

    Ist das nicht gefährlich so spät nachts alleine herumzulaufen? Vor allem, wenn Du bestimmte Wege zur in etwa gleichen Zeit häufiger gehst?

    Nein, die meisten Hundespaziergänger kennen mich mittlerweile und sonst sind nicht viele Leute unterwegs. Gut, jetzt mehr als sonst, da gibt es auch andere Spaziergänger. Ansonsten sehe ich nur Pizzaausfahrer, Müllabfuhr und Polizei.

    Dass du die Goldwespe mit erwischt hast, finde ich ganz große Klasse! Die habe ich hier noch nicht gesehen, werde aber jetzt besonders darauf achten. "Clever", dass sie nicht in den Bau reinmuss, sondern ihre Eier gleich legt, wenn der Bienenwolf mit Beute ankommt.

    Zur Vervollständigung des Verhaltens (und dein Einverständnis voraussetzend :30:) hier der Fang der Biene:


    Am stark gekrümmten Hinterleib der Wespe kann man sehen erahnen, dass sie die Biene in den Hals sticht

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    Jetzt ist sie schon wieder abflugbereit

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    Gesehen letztes Jahr am 10. Juni im Pinienwald von Antequera.

    Jetzt muss ich ihn doch eröffnen - den Jammer-Thread. :33:Was ich in diesem Jahr schon alles an Viehzeug gesehen habe, von dem ich kein Foto machen konnte...

    Von der Eidechsennatter hatte ich ja schon berichtet; mittlerweile ist zum dritten (!!!) Mal ein Pirol an mir vorbeigeflogen und war im Geäst verschwunden; vor einigen Tagen sah ich den Kopf einer jungen Hufeisennatter aus einem Abflussrohr schauen; beim Schnorcheln habe ich mehrere Fische gesehen, die sich sofort wieder umdrehten und sich zwischen Algen oder unter Steinen versteckten; aber einmal war es kein Fisch, sondern ein welliger, gestreifter Flossensaum - ich denke, es müsste sich um eine Sepia gehandelt haben.

    Aber gestern Abend gab es ein besonderes Erlebnis. Da ich zur Zeit wenig Lust habe tagsüber rauszugehen, habe ich meine traditionelle Nachtrunde gemacht. Hier eine Karte von komoot, damit man sich das besser vorstellen kann. Mittlerweile gehe ich ein in entgegen gesetzter Richtung, aber die neue Runde habe ich noch nie aufgezeichnet.

    Es sind ca. 4 km und ich brauche - je nachdem wieviel los ist - ein bis eineinhalb Stunden. Die blauen Punkte sind die Orte mit den besten Straßenlaternen, an denen ich häufig Falter (oder anderes) finde. Die rote Eins hat nichts zu bedeuten, das ist das Highlight von komoot, die Burg. Ich gehe also von A auf der südlicheren Strecke direkt zu 1. Das ist an der Brücke über den Bach, meine beste Stelle. Da war aber gestern ausser einer Wanze nichts los. Also bis zum Ende zu 2 (und danach den gleichen Weg zurück, zu 3,4, und 5...) Erfolg: nur eine weitere Wanze und ein Käfer, alles nichts Neues.

    Also habe ich gedacht, ich schaue mal, was am Bach so los ist. Die Straße geht in einen Schotterweg über und das Licht der Stirnlampe leuchtete weithin reflektierende Streifen am Brückengeländer an. Aus dem Gebüsch am linken Seitenstreifen leuchtete mich ein Paar grüner Augen an - eine Katze. Am rechten Gebüschrand raschelte etwas, ich sah, wie die Katze aufmerkte und ein weiteres Paar grüner Augen kam aus der Deckung. Ich fummelte an den Kameraeinstellungen rum: am Rädchen drehen vom Mikroskop (Makro) auf SCN (Landschaft) - OK - Nachtlandschaften auswählen - OK - Nacht und Portrait auswählen - OK. Denn mittlerweile war das Tier in der Mitte des Wegs und stand sogar für einen Moment still - keine Katze, sondern ein Dachs!!! Er tapste dann über die Straße ins Gebüsch, die Katze bekam einen Schreck und beide sausten mit viel Geraschel die Uferböschung runter zum Bach. Das ist der gelbe Punkt.

    Ich war völlig hin und weg! Ich habe einmal einen lebendigen Dachs gesehen, das war während meiner Diplomarbeit in Oberbayern, also mehr als 30 Jahre her. Ich bin dann auch über die Brücke zum Bach, die Katze saß an der Uferböschung und in den Sträuchern am trockenen Bachbett raschelte es. Jetzt habe ich zumindest mal versucht, ob man ein Foto machen kann. Das ist die Katze. Mit so einem Foto vom Dachs wäre ich ja schon - na ja, nicht gerade zufrieden, aber ich denke, man hätte ihn erkennen können.

    Ich habe mich in der Nähe hingesetzt, die Lampe ausgemacht und gehofft, er kommt noch mal wieder. Nach einiger Zeit gab es tatsächlich heftiges Rascheln - Licht an: die Katze hatte sich ein Herz gefasst und sprang in einigen Sätzen über das trockene Bachbett. Ich nahm an, sie weiß besser, wann die Luft rein ist und bin aufgestanden um zurück zu gehen. Am Wegesrand sah ich es öfter im Lampenschein glitzern. Meist war es nur eine Glasscherbe oder ein Stück Metall, aber eine kleiner violetter Punkt entpuppte sich als Spinnenaugen.

    Hogna radiata ist immerhin neu für meine Jahresliste. In der Luft schwirrten auch glänzende Augen herum, ich denke es waren Ameisenjungfern.

    Einen zerfranzten Falter konnte ich noch auf dem Rückweg entdecken und war schließlich um 1:30 wieder zu Hause und nach dem Fotos bearbeiten um 2:30 im Bett - und konnte dann nicht einschlafen. Eigentlich wollte ich heute morgen früh aufstehen und spazieren gehen, bevor es heiß wird, aber so wird es wohl doch wieder eine Nachtrunde.

    Das warme Wetter brachte wieder Belebung in die Insektenwelt

    das kann man hier nicht behaupten - absolut tote Hose, selbst die Disteln sind vertrocknet. :cry:
    Gestern Nacht konnte ich immerhin eine einheimische Schabe finden. - man ist ja schon mit wenig zufrieden (na ja, eigentlich nicht :24:).

    Schön, wenn auch zähneknirschend, deine Fotos anzuschauen! :ups:

    14.6. - ein erfolgreicher Tag! Ich stelle die meisten Fotos ohne große Kommentare ein, aber mit den Namen der Ordnung und Familie, damit man ein bisschen den Überblick bekommt.

    Tripterygion tartessicum (Blenniiformes, Tripterygiidae)

    Paracentrotus lividus, Steinseeigel (Camarodonta, Parechinidae)

    Parablennius sanguinolentus, Blutstriemen-Schleimfisch (was für ein gräßlicher Name! :53:, bei mir heißt er "der Mürrische")
    (Blenniiformes, Blenniidae)

    Parablennius pilicornis, der Variable Schleimfisch macht seinem Namen alle Ehre - hier in gelb. :45:
    (Blenniiformes, Blenniidae) (ich war versucht, das Bild um 90° zu drehen, damit er auf seinen Brustflossen zu stehen kommt :32:)

    Palaemon elegans, Steingarnele (Decapoda, Palaemonidae)

    Dictyota dichotoma, Gabelzunge ist eine Braunalge (und die einzige Alge, die ich fotografiert habe) (Dictyoales, Dictyoteae)

    Cereus pedunculatus, häufig wird als Name "Seemannsliebchen" angegeben. ich habe mich immer gewundert, was für seltsame Vorlieben der Seemann hat. Jetzt habe ich gelesen, es ist ein Schreibfehler und heißt eigentlich See-Maßliebchen, bezieht sich also auf eine Blume. :33:
    (Actiniaria, Sagartiidae)

    Hexaplex trunculus, Stumpfe Stachelschnecke (Neogastropoda, Muricidae) Sie gehört zu den Purpurschnecken, aus denen man früher einen geschätzten Purpurfarbstoff zum Färben von Textilien gewonnen hat.

    Haliotis tuberculata, Meerohr (Lepetellida, Haliotidae)
    Es freut mich immer besonders, wenn ich bei Mollusken was vom Tier sehe - und nicht nur tote Schale.

    Pachygrapsus marmoratus, Rennkrabbe (Decapoda, Grapsidae)
    So nah komme ich den Krabben selten.

    Sarpa salpa, Goldstrieme (Acanthuriformes, Sparidae)
    Fische im freien Wasser sind immer schnell weg, da habe ich nicht viele ansehnliche Fotos.

    Cosciniasterias tenuispina, Vielarmiger Seestern (Forcipulatida, Asteriidae)
    Er hat häufig Arme unterschiedlicher Länge und kann sich asexuell fortpflanzen, indem er sich in zwei Teile teilt.

    Pagurus anachoretus, Gestreifter Felsen-Einsiedlerkrebs (Decapoda, Paguridae)

    Und das Highlight des Tages zum Schluss: Thuridilla hopei (Sacoglossa, Plakobranchidae)

    Seit Ende Mai fahre ich einmal in der Woche - normalerweise am Freitag - nach Málaga an einen Stadtstrand zum Schnorcheln. Da gibt es eine T-förmige Steinstruktur ins Wasser (heißt das nun Buhne oder Wellenbrecher?) und normalerweise ist das Wasser unter den T-Armen ruhig und klar. Hier ein Anblick bei Südwind.

    Ende Mai war ich auch schon mal da, aber da war das Wasser noch zu kalt (für mich) und ich habe nur ein paar Muscheln und Schnecken am Strand gesammelt.

    Am 8. Juni fing also die Saison an (für den Freitag, 7.6. war etwas Regen vorhergesagt).

    Einer der häufigsten Fische an den Steinen ist Parablennius pilicornis (Blenniiformes, Blenniidae), der Variable Schleimfisch.

    Es gibt ihn auch in dunkel

    Aiptasia couchii (Actiniaria, Aiptasiidae) gehört zu den Seeanemonen.

    Das war der erste Tag. Wird fortgesetzt.