Hallo Naturfreunde,
nach einem langen nassen und schneearmen Winter war es an der Zeit mal wieder den Wald unsicher zu machen.
Diesmal habe ich mir an 2 Tagen die Ecke Fischbach bei Dahn / Ludwigswinkel angeschaut.
Leider hat das Wetter nicht so ganz mitgespielt so das es vom 2 Tag nicht viele sehenswerte Bilder gibt.
Einen kleinen Eindruck von der Gegend möchte ich euch dennoch zeigen.
Neben sehr viel Wald gibt es in dieser Ecke auch einige Bäche und Wooge.
Sehr klares Wasser führt der Saarbach. Darin sollten sich auch Bachforellen wohl fühlen.
Am Bachufer fielen mir dies „Riesengrasbüschel“ auf.
Da würde es mich interessieren welche Pflanze so etwas baut.
Oder sollten das etwa gewaschene und zum Trocknen aufgestellte Baströckchen sein ?
Ganz von Wald umgeben ist der unter Naturschutz stehende Pfälzerwoog.
Die Bezeichnung Woog gilt sowohl für natürliche als auch für künstliche Gewässer.
Sie dienten sowohl als Speicher für Mühlen oder die Holztrift als auch der Fischzucht.
Nicht nur Menschen fühlen sich von Wasser und Licht angezogen.
Auch so mancher Baum sucht die Nähe des Wassers.
Und einige übertreiben dabei etwas.
Ein nettes Plätzchen zum verweilen und die Stille genießen.
Für mich gehört in einen ordentlichen Wald auch ein netter Fels.
Wie zum Beispiel der Lindelskopf, ein Aussichtsfels der über eine kleine Leiter erreichbar und durch Geländer abgesichert ist.
Natürlich gibt es auch andere Wege nach oben.
Vernünftiger weise bin ich allerdings nur bis zu dem natürlichen Durchbruch geklettert.
Auf dem Fels soll einmal eine kleine Burganlage gestanden haben. Davon ist allerdings nichts mehr zu sehen.
Hier verlasse ich jetzt allerdings den Bereich Natur und möchte den interessierten die Reste einer etwas anderen „Burg“ zeigen.
Obwohl noch sehr jung an Jahren wurde auch diese Befestigungsanlage teilweise zerstört und dem Verfall preisgegeben.
Umstritten war sie immer und ab und zu wurde sie wohl auch belagert.
Allerdings nicht von feindlichen Soldaten sondern von Friedensaktivisten und Demonstranten.
Vor dem Dezember 1994 hätte ich keinerlei Gelegenheit gehabt diesen Hydranten zu fotografieren.
Ich befinde mich jetzt nämlich schon im ehemaligen Sperrgebiet des US-Depots Fischbach.
Damals 680 ha groß mit 200 Gebäuden und zig km langem Straßennetz ist heute nur noch ein kleiner Rest der Area 1 erhalten.
Was heute so ruhig und friedlich mitten im Wald liegt ist der ehemalig Zugangsbereich zum Hochsicherheitslager für Sondermunition.
Ein Wachturm und Aufenthaltsgebäude für die Wachmannschaft am Eingangsbereich.
Von solchen Kampfständen aus hätten Soldaten mit Maschinengewehren Eindringlinge bekämpfen können.
Das sind vermutlich Überreste der Überwachungstechnik wie Bewegungsmelder usw.
Area 1 war durch 3 Zäune, bewaffnete Wachen und die damals moderne Überwachungstechnik gesichert. Sowohl mit militärischen Angriffen als auch Terroristen musste gerechnet werden.
Einer der Bunker. Der Zugang war durch 3 verschiedene Tore hintereinander versperrt.
Blick ins Bunkerinnere.
Früher lagerten in diesen Bunkern Nukleare Gefechtsköpfe, hochgiftige Raketentreibstoffe und anderes extrem gefährliches Zeug. Wie viel und was genau werden wir wohl nie erfahren.
Inzwischen steht die Anlage unter Denkmalschutz, ist der Öffentlichkeit zugänglich und wenn die Freiflächen offen gehalten werden könnten sich durchaus auch selteneren Tier und Pflanzenarten
neue Lebensräume bieten.
Ich hoffe ihr verzeiht mir diesen kleinen Abstecher in die Zeit des kalten Krieges.
Im Pfälzerwald gibt und gab es viele militärische Anlagen älteren und neueren Datums.
So friedlich wie heute ist es hier wahrlich nicht immer gewesen.
Manches war in der Vergangenheit besser. Aber sehr viel auch schlechter.
Viele Grüße aus der Pfalz
Frank