Hallo,
in nächster Zeit möchte ich euch wieder ein bisschen mit meinen Schleimpilzfunden belästigen .
Es sind so um die 900 Fotos entstanden (die meisten unbrauchbar),ich habe erstmal alles in einen Ordner geschmissen,diesen durchpflüge ich zur Zeit und separiere einzelne Arten.
Zumindest meine ich das zu tun.Die Bestimmung ist alles andere als einfach und ohne Mikroskop und dem dazugehörigen Fachwissen nur für wenige Arten möglich.Und selbst dann ...
Eine gute Hilfe war das von Harry in meinem Myxomycetenbeitrag vom Anfang des Jahres empfohlene Bestimmungsbuch.
Klein,günstig im Preis,aber sehr informativ mit sehr schönen Aufnahmen!
Zu den Fundorten: Deutschland,Sachsen,Erzgebirgskreis,meist im Laubmischwald,am besten,wenn es sehr feucht ist,zwischen 300 u.600 m ü.NN
Schleimpilze sind sehr häufig fast überall und zu jeder Jahreszeit zu finden.Die meisten Funde habe ich vom Spätsommer bis zum Herbstende gemacht.
Das große Problem ist: Die Dinger sind oft sehr klein,man übersieht sie einfach! Aber zum Glück nicht alle!
Fast alle Aufnahmen sind freihand,geblitzt mit Zangenblitzen und einer 50mm Festbrennweite gemacht,meist mit Zwischenringen.
Um einen einzelnen Schleimpilz (oder auch eine kleine Gruppe) durchgehend scharf darstellen zu können,kommt man um das Focus-Stacking nicht herum.
Da mein bisheriges,viel zu klapperiges Geraffel,fast nur noch zu schauderhaften Ergebnissen und Zeitverschwendung geführt hat,habe ich mir für das kommende Jahr vorgenommen,etwas besseres zu erschaffen.
Ein besonderes Anliegen oder Bestreben von mir ist,möglichst viel vom Lebenzyklus dieser hochinteressanten Lebewesen festzuhalten,was sich aber ebenfalls wie die Bestimmung als nicht so einfache Angelegenheit herausstellte.
Alle Bestimmungen sind Bestimmungsversuche,Hinweise und Korrekturen werden wie immer sehr gern entgegen genommen!
Nun zur ersten Art:
Stäublingsschleimpilz (Enteridium lycoperdon)
Im Frühjahr gefunden,etwa 5cm groß.Damals erstmalig bewußt wahrgenommen,wollte ich dieses weichliche Ding später wieder aufsuchen-hab`s vergessen-später war alles weg,vom Winde verweht,im wahrsten Sinne des Wortes.
Die meisten Funde konnte ich im Herbst machen.Immer am stehenden Holz.
Hier bildet sich gerade aus einer glibbrigen Masse etwas Festeres.
Nun kann man schon erkennen,wie die Haut an der Oberfläche entsteht.
Etwas später (ein Exemplar unmittelbar daneben).
Es hat sich eine silbrig glänzende Haut gebildet,diese ist noch sehr weich.
Nach etwa einer Woche,die Silberhaut ist weg!
Mit dem Taschenmesser etwas angeschnitten.
Und noch eine Aufnahme eines anderen Exemplares,bei dem sich gerade die Außenhaut aufzulösen beginnt.
Die nächst Art:
Hexenbutter/Gelbe Lohblüte (Fuligo septica var.septica),sehr häufig zu finden,aber dieses Jahr einmal genauer unter die Lupe genommen.
Eine Aufnahme vom Plasmodium,ob gerade auf Wanderschaft oder beim Verspeisen des weißen Pilzes-ich kann es euch leider nicht sagen.
Das Plasmodium hat sich zusammengezogen und beginnt zu trocknen.
Gleich daneben,noch weiter entwickelt.
Durch eine Unachtsamkeit habe ich versehentlich diesen Schleimpilz zertrennt,es war noch ein kleiner Zweig quer eingewachsen und an dem bin ich hängen geblieben.Und siehe da:Die schwarzbraune Färbung im Inneren hätte ich nicht vermutet.
Und noch ein Ausschnitt davon.
Im Sommer konnte ich im Inneren eines sehr großen uralten Baumstumpfes noch dieses Foto machen.Ob es sich auch hier um ein Hexenbutter-Plasmodium handelt,welches von einem Schimmelpilz überwuchert wird-was genaues weiß ich nix!
Im Stumpf fand ich noch eine weitere Schleimpilzart,auch diese waren bereits vom Schimmelpilz weitgehend überwachsen (dazu später).
Wird gleich fortgesetzt!