Umweltschutz - Projekte

  • Naturschutz liegt mir sehr am Herzen und hier geht es um die verschiedenen Projekte in Mönchengladbach, auch um meine eigene Initiative.


    Ich liebe Wasser! Das Lebenselixier...

    Noch vor einem Jahr habe ich beschlossen, bewusst das Wasser im Haushalt zu sparen. Ich bin einfach an den Punkt gekommen- etwas muss in meinem Leben passieren, so geht es nicht weiter!

    Dabei wollte ich die Verantwortung für den bewussten Umgang mit Naturressourcen selbst tragen. Mein Bewegungsgrund war einfach:

    • Wenn ich respektvoll mit dem Wasser umgehe, respektiere ich auch alle anderen Lebewesen.
    • Ich möchte aktiv werden und etwas zurückgeben, aus Dankbarkeit für all das, was die Natur gibt.

    Die Herausforderung, bewusst sparsam zu leben, lernt auch kreativ zu sein. Eine komplett andere Sichtweise eröffnet sich und zeigt neue spannenden Themen auf, die früher unbeachtet blieben. Man wird wach und achtsam.

    Genauso war das bei mir, als ich mich mit dem Thema "Wasser sparen" beschäftigt habe. Aus dem bekannten Begriff Wasser ist für mich eine unendliche Faszination geworden:

    In einem winzigen Wassertropfen steckt die ganze Welt - das Leben selbst!

    - Das Wasser ist ein lebendiger Organismus, der alles vereint: Tiere, Pflanzen, Mikroorgansimen usw.

    - Noch der französische Mediziner Jacques Benveniste (1935-2004) versuchte das Gedächtnis des Wassers unter Beweis zu stellen.

    - Der japanische Wissenschaftler Masaru Emoto (1943-2014) hat die Welt mit seinen Beobachtungen und phänomenalen Bildern verblüfft.

    - Das Forschungslabor in Stuttgart unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Kröplin (1944-2019) hat spektakuläre Versuche mit Wassertropfen durchgeführt, um die Geheimnisse des Wassers zu entschlüsseln.

    Ich denke, wenn ich lerne, die Welt als Ganzes zu begreifen, kann ich besser mit Naturressourcen und anderen Lebewesen umgehen. Also erfülle ich meinen Plan weiter und achte mehr auf das Wasser im täglichen Leben.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lilli S. (3. November 2023 um 12:22)

  • Lilli, Das wörtliche Zitat aus dem Buch ist nicht erlaubt! Entweder du findest im Netz etwas worauf du einen Link setzen kannst oder du formulierst das mit eigenen Worten oder indirekter Rede.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Der Gedanke ist der richtige, das Ziel, aus meiner Sicht, nur bedingt. Wir leben, zumindest in der Nordhälfte der BRD, in einem sehr wasserreichen Land. Wasser sparen macht dort Sinn, wo es knapp ist. Bei uns kann das Wasser, stand heute, nur knapp werden, wenn die globale Erwärmung die süddeutschen (respektive die mediterranen) Verhältnisse weiter nach Norden verlagert, oder aber, wenn wir unser Wasser in einem Maße verunreinigen, dass es als Trinkwasser nicht mehr zu gebrauchen ist. Und an dem Punkt sollte meiner Meinung nach der Schutz des Wasser anfangen, da zumindest bei uns im Norden nicht die Menge, sondern die Qualität das Ausschlusskriterium ist. Und genau hier fängt für mich auch der Ansatz an, wie jeder von uns auf die Qualität des Wassers achten sollte.

    Wir haben überall Wasserschutzgebiete. Das sind solche Bereiche, in denen unser Trinkwasser gewonnen wird. Diese Gebiete sind entweder mit großen Auflagen bedacht, oder aber sogar eingezäunt und mit noch größeren Auflagen versehen. Und es fängt schon damit an, dass jedem Autobesitzer klar sein sollte, dass auslaufendes Öl keine gute Idee ist. Nicht für den Motor, noch weniger für die Natur und am aller wenigsten für unser Wasser. Und diesen Faden kann man immer weiter spinnen. Was für Farben und Lasuren verwende ich für meine Wohnung, mein Haus, meine Holzgebilde etc. Und wie gehe ich mit den leeren Behältern um. Wie gehe ich mit Resten um. Farbreste erstmal aufzuheben ist nicht verkehrt. Eine weitere Verwendung dieser Reste entlastet. Sowohl Ressourcen, als auch Natur. Aber wenn die Farbe beginnt einzutrocknen, sollte jeder in der Lage sein, sich mit seiner Kommune in Verbindung zu setzen und zu erfragen, wo genau man diese Reste entsorgen kann.

    Und so geht das Spielchen immer weiter. Alles, was man tut, wirkt sich +/- direkt auf die Natur und den Naturhaushalt aus. Wenn ich also etwas entsorge, sollte ich mir vorher Gedanken machen, welche Folgen das haben kann. Ein Komposthaufen im Garten ist Natur und unproblematisch. Aber 50 Haushalte, die ihre Abfälle auf der wilden Wiesen hinterm Zaun entsorgen, sind ein Problem. Der Raucher sollte auch mal nachdenken. Klar, eine Zigarettenkippe ist nicht schön, kann die Natur aber gut mit umgehen. Nur leider ist es nicht nur ein Raucher. Und leider raucht der auch nicht am Tag nur eine Kippe. Jedes Auto hat einen Aschenbecher. Ich würde zuweilen gerne mit einem Leo-2 über die Fahrzeuge drüber fahren, bei denen die Kippe aus dem Fenster fliegt. Das sind dann am Tag einige, die ich aus dem Verkehrt ziehen würde.

    Spinnt den Faden weiter. Es gibt unendlich viel, was unser Wasser belastet. Auch unser Plastikmüll und viele andere Dinge. Wer sich das bewusst macht, der fängt an ganz anderer Stelle an zu sparen und verändert in vielen Bereichen sein gedankenloses Handeln. Auch wenn es anstrengend ist. ;)

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Liebe Lilly,

    Noch vor einem Jahr habe ich beschlossen, bewusst das Wasser im Haushalt zu sparen.

    Das habe ich schon vor Jahrenden angefangen, auch den bewussten Umgang mit unserem Trinkwasser. Schon vor 50 Jahren hat meine damalige Geografielehrerin vorausgesagt, dass es irgendwann Migration bedingt durch Wassermangel geben würde.

    Was hälst du davon, wenn wir hier praktische Tipps sammeln? Ich hätte da einiges beizusteuern.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ich würde zuweilen gerne mit einem Leo-2 über die Fahrzeuge drüber fahren, bei denen die Kippe aus dem Fenster fliegt.

    Mir schwebt bei rausgeworfenen Kippen immer vor, sie umgehen wieder rein auf die Rückbank zu schnippen mit dem Hinweis "Sie haben da was verloren!".

    Wer sich das bewusst macht, der fängt an ganz anderer Stelle an zu sparen und verändert in vielen Bereichen sein gedankenloses Handeln

    Das geht mir hier am See ähnlich: ich lebe generell sparsam im Umgang mit allem, mache bei Wasser keine Ausnahme, lege aber kein besonderes Augenmerk extra darauf. Denn das Wassersparen ist hier fast schon kontraproduktiv, denn alles, was der Verbraucher zuviel einspart, jagen die Stadtwerke dann selber durch die Abwasserkanäle - zum Durchspülen, wie sie sagen.

    "Ah, connections, Son. That's the fateful key that Harriet missed, the key to understanding the natural world."

    Father Worm in "There's a Hair in My Dirt! - A Worm's Story" by Gary Larson.

  • Das war nur der Anfang, mag sein etwas holprig, aber dieses Thema ist auch nicht einfach zu behandeln und irgendwo ist immer der erste Schritt.

    Niederrhein steht für Wasser, das macht unsere Landschaft aus. Auch regionale Geschichte und Kultur sind damit verbunden. Mönchengladbach steht im Schatten von Braunkohle-Tagebau, die Folgen davon sind spürbar, z.B. das große Problem mit Grundwasser.

    Als ein naturbegeisterter Mensch glaube ich, wir alle brauchen Erfolgserlebnisse, die uns begeistern, inspirieren, motivieren und nach vorne bringen! Genau darum geht es in diesem Thread.

    Was hälst du davon, wenn wir hier praktische Tipps sammeln? Ich hätte da einiges beizusteuern.

    Für einen sinnvollen Austausch bin ich immer gerne zu haben – man lernt nie aus:thumbup:

    Auch unser Plastikmüll und viele andere Dinge. Wer sich das bewusst macht, der fängt an ganz anderer Stelle an zu sparen und verändert in vielen Bereichen sein gedankenloses Handeln.

    Mein eigenes Leben möchte ich aktiv gestalten, d.h. bewusst. Ich möchte meine Umwelt sauber halten, deshalb muss ich etwas dafür tun und warte nicht mehr, bis jemand kommt und für mich alles erledigt. Das, was mir möglich ist, mache ich es selbst, ganz einfach in kleinen Schritten. Das war meine Motivation, so habe ich in Corona-Zeiten ein Jahr lang jede Woche den Müll in der Natur gesammelt.

    das Wassersparen ist hier fast schon kontraproduktiv, denn alles, was der Verbraucher zuviel einspart, jagen die Stadtwerke dann selber durch die Abwasserkanäle

    Ich trage die Verantwortung nur für mein eigenes Handeln und tue das, was für mich einen Sinn ergibt und mich in meiner kleinen Welt zu Hause glücklich macht ;)


    Wenn ich mir den Kopf zerbreche, wieviel Wasser meine Nachbarn verbrauchen oder, was die Kommune oder die Stadtwerke so veranstaltet, bin ich nicht bei mir, sondern da draußen – dann lasse ich mein eigenes Leben außer Acht… Natürlich kann ich alles auf die anderen schieben, dann brauche ich gar nichts mehr zu machen und lebe nur passiv – ist nicht mein Weg. :)

  • Naturschutz liegt mir sehr am Herzen. Als ein naturbegeisterter Mensch pflege ich grundsätzlich eine positive Einstellung dazu und glaube, wir alle brauchen Erfolgserlebnisse, die uns begeistern, inspirieren, motivieren und nach vorne bringen! Genau darum geht es in diesem Thread.


    Der Umweltschutz in Mönchengladbach ist groß geschrieben. Seit vielen Jahren werden kontinuierlich neue Blüh- und Grünflächen angelegt. Wir haben viele Naturschutzgebiete, wunderschöne große Parkanlagen mit integrierten naturbelassenen Flächen, kleine grüne Oasen mitten in der Stadt. Für den Gewässerschutz wird sehr viel getan. Dabei geht es nicht nur um den Erhalt, sondern auch um die besseren Umweltbedingungen am Standort.

    Es ist einfach toll, wenn Naturschutz-Projekte erfolgreich abgeschlossen werden und nachhaltig wirken. Das beste Beispiel dafür ist der Rückkehr des Bibers. Im Februar 2021 habe ich selbst die Biberspuren im Bresgespark entdeckt. Das konnte ich kaum glauben. Damals war die Rede von zwei Biberfamilien. Gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt beobachtet der Niersverband die Entwicklung und nach neusten Informationen gibt es schon zwölf Biber-Reviere!

    Meine Stadt ist für mich das beste Vorbild in Sachen Umweltschutz! Dank vielen Maßnahmen in den letzten Jahren, die ich neugierig mitverfolgt habe, konnte ich meine Denkweise ändern und selbst aktiv werden. Nein, ich bin nicht auf die Barrikaden gegangen ;) sondern habe einfach angefangen, meinem super gepflegten Stadtgarten eine neue naturnahe Struktur zu geben. Danach folgten ganz tolle Projekte und Initiativen. Dadurch konnte ich mehr Verständnis für die Naturzusammenhänge, Ökologie und Umweltschutz gewinnen, auch neue Vogel- und Insektenarten in meinem eigenen Revier beobachten, die ich bisher noch nie gesehen habe!

  • Was hälst du davon, wenn wir hier praktische Tipps sammeln? Ich hätte da einiges beizusteuern.

    Ich auch !

    Bei uns wird der Rasen welcher ja eh keiner ist ,nicht gegossen und nicht gedüngt ,und das seit seit 30 Jahren .Lediglich Meister Regenwurm hinterlässt überall seine Haufen.

    als Dank der Natur kommen die welche man oft vergeblich sucht von ganz allein.

    Wasser haben wir hier genug und zwar erstklassiges ,es kommt zu 40 % aus einem großen Waldgebiet und aus dem Donauried.

    Dort hinten der Albuch ,ein großer unzerschnittener Raum. Keine Landwirtschaft .

    Trotzdem wird sparsam damit umgegangen.

    Das Auto wird nie gewaschen ,es wird bei Starkregen und 100 km/h von selbst sauber.

    Wir trinken unser Wasser ohne es abzukochen aus dem Hahn . Vor 51 Jahren war ich in Wuppertal für ein paar Monate ,da hat das Wasser aus dem Hahn derart gestunken, damit wollte ich nicht mal Kaffee zubereiten. Wie sieht es heute damit im Ruhrgebiet aus ?

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,
    ich habe früher gern an Diskussionsrunden bei Meinungsforschungsinstituten teilgenommen. Da wurde gutes Geld gezahlt für intelligent "Dumm Tüch" zu reden.

    Einmal ging es um rückfettende Duschlotion. Die Teilnehmer/innen wurden nach ihrer Meinung gefragt, und viele fanden es einfach toll. Ich habe eine Verwendung grundsätzlich abgelehnt mit dem Hinweis, dass 1 Tropfen Öl 1000 Liter Wasser verunreinigt. Der etwas verblüffte Diskussionsleiter fragte: Und was machen Sie mit dem Bratfett in ihrer Bratpfanne? Das wird gründlich mit Haushaltspapier ausgewischt und die Pfanne erst danach gespült. Darauf hatte er nichts mehr zu sagen.

    Dass man Außenfliesen im Eingangsbereich oder auf der Terrasse wunderbar mit wenig Kraftaufwand, jedoch unglaublich effizient reinigen kann, habe ich 2010 zufällig entdeckt und hier vorgestellt:
    Umwelt-Tipps für den Haushalt

    Das Wasser zum Eier abschrecken wird im Deckel des Eierkochers gesammelt (Luftloch zuhalten), in eine Blumengießkanne umgefüllt und zum Pflanzen gießen weiterverwendet.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Einmal ging es um rückfettende Duschlotion. Die Teilnehmer/innen wurden nach ihrer Meinung gefragt, und viele fanden es einfach toll. Ich habe eine Verwendung grundsätzlich abgelehnt mit dem Hinweis, dass 1 Tropfen Öl 1000 Liter Wasser verunreinigt. Der etwas verblüffte Diskussionsleiter fragte: Und was machen Sie mit dem Bratfett in ihrer Bratpfanne? Das wird gründlich mit Haushaltspapier ausgewischt und die Pfanne erst danach gespült. Darauf hatte er nichts mehr zu sagen.

    Das schöne daran: dadurch, dass man die Fette mit Küchenpapier entnimmt und in den Mülleimer entsorgt, leben die Wasserleitungen auch länger. Denn das Fett kühlt auf dem Weg durch die Leitungen sehr schnell ab und setzt sich dann an den Rändern ab. Ähnlich wie die Koronargefäße des Herzen, setzt sich die Leitung langsam zu und nach diversen Jahren hat man die perfekte Verstopfung. ;)

    Die andere Frage ist, wozu Du Deine Eier nach dem Kochen abschreckst? Die Löslichkeit der Eihaut ist hiervon nicht abhängig. Die löst sich schwer, wenn das Ei sehr frisch ist. Und je älter das Ei, desto leichter kann man sie beim pellen des Eies mit entfernen.

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Die andere Frage ist, wozu Du Deine Eier nach dem Kochen abschreckst

    Wahrscheinlich, damit der Gar-Vorgang gestoppt wird und das Ei seine perfekten 5 - 10 Minuten hat... Bei den Nudeln ist es ja das Gleiche.

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Liebe Lilli S., unsere Familie hat schon immer darauf geachtet, die Umwelt möglichst wenig zu belasten. Als wir in den vergangenen Sommern mehrmals eine Dürrezeit in unserer Region ertragen mussten, wurde deutlich, wie wertvoll Wasser ist. Kleine Bäche waren vollkommen ausgetrocknet und die Wasserstände der Weiher stark abgesunken.

    Eigentlich nehme ich kein Leitungswasser zum Gießen der Pflanzen im Garten. Normalerweise reicht dafür das gesammelte Regenwasser aus. Wenn es aber monatelang nicht regnet (das kam nun insgesamt an drei Sommern bei uns vor), dann bleibt uns nichts anderes übrig, als das mit viel Aufwand aufbereitete Trinkwasser im Garten zu vergießen.

    Zum Glück war die Lage in diesem Sommer wesentlich entspannter, weil es ausreichend geregnet hat.

    Bei unseren Wanderungen entdecken wir immer wieder Hinterlassenschaften von anderen Leuten, die den Wald verschmutzen. Da wird gedankenlos eine Verpackung ins Gebüsch geworfen oder Getränkebehälter einfach neben den Weg geworfen. Einmal haben wir einen Stapel Altreifen mitten auf dem Waldweg vorgefunden und dies auch per Bilddokumentation dem zuständigen Forstamt mitgeteilt.

    Es ist doch nicht schwer, die leeren Verpackungen nach der Rast wieder einzupacken und daheim als Müll zu entsorgen! Unsere Kinder haben kein Bonbonpapier oder Stanniolfolie beim Wandern weggeworfen. Das kam in die Hosen- oder Manteltasche und wurde zuhause entsorgt.

    Bei uns gibt es nichts Frittiertes, weil ich mit nur wenig Fett koche. Zum Braten nehme ich Rapsöl und das auch nur in kleinen Mengen. Das sollte auch gut für unsere Abwasserleitungen sein, weil sich dann (hoffentlich) nicht so viel Fett daran ansammeln kann. Siehe Beitrag #11 vom Klaas Reißmann.

    Natürlich verbrauchen unsere Autos auch Benzin und verpesten mit die Luft. Ebenso unser Kaminofen, den wir gerade jetzt in der Übergangszeit täglich befeuern. Wir haben mit Sicherheit bisher viele Spuren in der Umwelt hinterlassen; das lässt sich in einer Zivilisation auch nicht vermeiden.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Renaturierung in Wetschewell

    Eine ökologische Ausgleichsmaßnahme - das klingt doch toll oder? Genauso war das auch! Ein gelungenes Projekt im Jahr 2021.

    Diese Strecke in Wetschewell kenne ich sehr gut. Sie verläuft entlang der Niers und ist als Naturschutz deklariert. Die Lebensader der Stadt ist die Niers - ein kleiner Fluss, der sich durch ganz Mönchengladbach schlängelt. Früher gab es unzählige Mühlen an der Niers und aus wirtschaftlichen Gründen hat man den Fluss begradigt, ihm sozusagen ein Korsett verpasst. Durch die Begradigung fließt das Wasser viel schneller, die Mühlen haben davon nur gewonnen, aber nicht die natürliche Auenlandschaft, die typisch für den Niederrhein ist.

    Also „back to the roots“ – zurück zu den Wurzeln! Mönchengladbach setzt sich dafür ein.

    An dieser Stelle in Wetschewell hat man vor Jahren einen Sportplatz mitten im Wald gemacht. Irgendwann mal wurde daraus ein verlassener Ort, knapp 5.400 Quadratmeter groß, ohne jeglichen Nutzen. Die Niers sollte an die renaturierte Fläche angebunden werden, um dem Gewässer mehr Raum für die Aufnahme von Niederschlagswasser zu geben. Diese Umbaumaßnahme hat etwas länger gedauert als geplant, aber die Natur hat sich schnell erholt.

    Unsere Gegend ist beliebt bei den Fischreihern und nicht nur sie haben den neuen Ort entdeckt, auch viele andere Tiere. So konnte ich dort ein Reh beobachten - mitten im Stadtgebiet! Der Eisvogel fühlt sich auch sehr wohl hier und sein Bestand hat sich stabilisiert.

    Der ehemalige Sportplatz verwandelte sich in ein grünes Paradies.

  • Renaturierungsprojekte sind immer so eine Sache. Der Mensch meint immer, er kann alles wieder herstellen, aber in der Regel fehlt uns das Verständnis und die Kenntnis für solche Projekte. Renaturierung von Fließgewässern macht aus meiner Sicht nur aus Gründen des Hochwasserschutzes Sinn. Ein mäandrierendes Gewässer verlangsamt die Fließgeschwindigkeit des Wassers und sorgt somit dafür, dass Flutwellen langsamer und nicht mit solch geballter Kraft und Masse ankommt. Die eigentliche Renaturierung, die Schaffung eines neuen Refugiums ist dagegen meist für den A...llerwertesten. Warum? Nun, in der Regel werden für solche Maßnahmen Millionen von Euro ausgegeben. Da kommen dann ein paar Leute zusammen, die sagen "Sag mal, dass Betonkorsett von Xyz sieht sehr unschön aus! Sollten wir da nicht mal?" Der nächste bläst ins selbe Horn und sagt "Geile Idee! Ich schau mal, welche Töpfe wir dafür anzapfen können!". Und nachdem Gelder beantragt sind, wird ein "Dummer" gesucht, der für wenig Geld den Scheiß rückgängig macht, den unsere Väter oder Großväter verzapft haben. Mal ein paar Euro abzuknapsen, um mal zu schauen, wie denn der Status quo überhaupt ist, also welche Arten aktuell dort vorkommen, ist nicht. Und so weiß keiner, ob ein möglicherweise beschissen aussehendes, aber ökologisch extrem wertvolles Refugium ausgelöscht wird. Hätte man mal die Leute gefragt, die sich da auskennen. Oder hätte man mal ein paar tausend Euro von den Millionen bei Seite gelegt, damit jemand untersucht, was denn da so überhaupt los ist. Passt aber nicht ins eigene Ego. Also wird planiert, weggebaggert, hingeschüttet, was das Zeug hält. Dann werden die Leute beauftragt, die man vorher schon hätte beauftragen sollen, die aber nun die Verbesserung des Biotops dokumentieren sollen. Und dann werden ein paar Arten gefunden, die supertoll sind (definitiv) und als Gelingen für das Projekt angeführt. Klingt geil. Selber schon erlebt. Was haben wir gehabt? Bembidion litorale, eine verhältnismäßig seltene Uferlaufkäferart, Status 3 auf der Roten Liste der BRD, weil die benötigten Lebensräume immer weniger werden und die Art mittlerweile in vielen Bereichen nicht mehr vorkommt. Meine Kritik, dass statt ein paar Millionen Euro (ich meine es waren 2,5 Millionen, aber hier kann ich mich auch vertun) eine Fuhre Sand für 1.000 Euro an der richtigen Stelle, exakt das gleiche Ergebnis gebracht hätte, wurde nicht akzeptiert.

    Wo liegt das Problem? Wenn man soviel Geld ausgibt, für eine Renaturierung, dann will man immer sehr schnelle Ergebnisse haben. Und die müssen geil aussehen. Also wird jeder Strohhalm genommen, um die Ausgaben rechtfertigen zu können. Ich höre nie was zum Thema Hochwasserschutz. Es werden immer nur Arten angeführt, von denen man weiß, dass sie aufgrund der Sukzession in den Bereichen, in fünf bis zehn Jahren wieder weg sind. Man hat einfach keine Zeit. Man hat keine Zeit die wirklich wichtigen Fakten zu ermitteln, eben z.B. Hochwasserstände. Man hat keine Zeit die Qualität zu ermitteln, die sich nicht unmittelbar nach dem Eingriff einstellt. Statt einfach mal über 30 Jahre zu monitoren und zu ermitteln, ob die Renaturierung gebracht hat, was sie bringen soll, nämlich einen Auwald, in den sich das Hochwasser ergießen kann, der das Wasser in seiner Fließgeschwindigkeit ausbremst, zum Teil zurück hält und nur langsam an den Fluss zurück gibt und dann das Arteninventar zu ermitteln, dass man in dieser intakten Umwelt finden kann, wird einfach hoppla hopp gemacht. Und drei Jahre später interessiert sich kein Schwein mehr dafür, so wie sich vorher auch keiner dafür interessiert hat. Und keiner weiß, ob die Maßnahmen auf lange Sicht Sinn machen, oder ob wir uns nur wieder was vorgaukeln und in 50 Jahren feststellen müssen, dass die Renaturierung genau so scheiße war, wie die Begradigung und man vieles hätte vollkommen anders machen müssen. Das Geld ist verpulvert, für nichts und wieder nichts und die Verantwortlichen, die sich jahrelang selbst auf die Schulter geklopft haben, sind längst in Rente oder sogar tot und haben ihre Dummheiten als den Heiligen Gral an nachrückende Generationen weiter gereicht.

    Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin sehr für Renaturierung. Aber sie sollte mit Hand und Fuss erfolgen und nicht nach dem Motto "Wir machen das einfach".

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Hallo Klaas Reißmann ,

    wie Du an anderen Stellen zu Deinem Leidwesen ja auch schon festgestellt hast, kann man nur ein Reaktions-Icon direkt unter dem Beitrag hinterlassen, daher hier nochmal explizit: aber so was von:thumbup:, und es ist allen Orten das Gleiche. In freilich wesentlich kleinerem Ausmaß musste ich auf dem Friedhof, auf dem ich zwei Jahre zuvor so für mich Stechimmen erfasst hatte, nun die "Schaffung von Platz für mehr Biodiversität" zur Kenntnis nehmen. Sprich, für Bestattungen zwischenzeitlich ungenutzte Bereiche, die zuvor als Nistplatz sehr ansprechend für Wildbienen, Ameisen, Grabwespen und andere waren, sind jetzt "bereinigt" (=vegetationsfrei) und warten auf Bepflanzung bzw. Einsaat durch den BUND, vermutlich mit plakativ bunten Blühmischungen, die einzig das Auge der Friedhofsbesucher erfreuen. Eine Bestandsaufnahme an diesen Stellen vor der "Maßnahme" gab es nicht (außer meiner privaten, die keinen sonst interessiert haben dürfte), daher ist das wichtigste schon mal geschehen: die Schilder, auf denen die Behauptung in Text gegossen ist, dass sich die Vielfalt nun erhöhen wird, diese Schilder sind zumindest schon gepflanzt.

    Viele Grüße

    Ziegelstein

    "Ah, connections, Son. That's the fateful key that Harriet missed, the key to understanding the natural world."

    Father Worm in "There's a Hair in My Dirt! - A Worm's Story" by Gary Larson.

  • Ja, genau so sieht es in unserer Landschaft aus. Es wird Geld für sinnlosen Scheiß ausgegeben und wer sich damit befasst weiß, dass das einzige Gold, was dabei gefunden wurde, in den Taschen derjenigen gelandet ist, die daran erstickten sollten. Nämlich genau die Institutionen, die sich immer mehr als "Geld-vom-Vater-Staat-Abgraber" hervortun, als durch konstruktive Schutzleistungen. "Wir tun das einfach!", egal was, aber wir tun es.

    Hier..., auch so einer für Dich: :thumbup:und so einer :28: un der hier :ups:

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Ja das habe ich auch schon erlebt:

    Jahrelang brachliegende Flächen werden umgebrochen um da für 2 Jahre EU gefördert Bienen zu fördern. Neulich hatte ich mich mit jemanden der sehr in Sachen Naturschutz unterwegs ist unterhalten, der hat sich mächtig darüber aufgeregt, das man jetzt aus dem Naturschutzgebiet ein Moor machen möchte, weil irgendwer meint wir bräuchten Moore. Das ganze NSG besteht eigentlich aus einer brachliegenden Wiese die man zu DDR Zeiten künstlich entwässert hat. Nach der Wende haben sie einfach die Pumpen abgestellt. Jetzt ist da ein See, 50 cm bis 1,50 m Tief. Voll mit Gänsen, Enten, Graureihern,Silberreihern, Gänse- und Zwergsägern, Löffelenten, Fischadlern etc. Das soll jetzt weg mit da ein Moor hinkommen kann. Der war gar nicht gut auf die Naturschutzbehörden zu sprechen.

    Ich denke mal jede Schaffung eines Lebensraumes für eine Art, vernichtet auch den Lebensraum für andere Arten. Den meistens sind die Flächen ja nicht ungenutzt, wie das Ziegelstein und Klaas treffend dargestellt haben.

    Gruß Jens

  • Das Thema Renaturierung finde ich nach wie vor spannend. Vor ein paar Jahren war ich selbst in so einem städtischen Projekt beteiligt und zwar aus freien Stücken, weil ich mich einbringen wollte. Damals war für mich alles total neu und ich habe sowohl negative, auch positive Erfahrungen gesammelt.

    +++++

    Im März 2020, als alles lahm gelegt wurde, habe ich mein eigenes Projekt für die Umwelt gestartet – Müllsammeln in der Natur. Mein Arbeitsgebiet lag teilweise in einem Naturschutzgebiet. Jedes Mal nach der Arbeit wunderte ich mich über den Müll, der dort lag. Das waren nicht nur kleine Plastikteile, sondern auch Bauschutt und manchmal auch voll seltsame Sachen wie eine Gartenliege. Nach dem ernüchternden Kontakt mit Stadtwerken und Niersverband, habe ich mich an die örtliche Zeitung gewendet. Mein Bericht wurde zwar veröffentlich, aber besser wurde es nicht. So habe ich kurzerhand beschlossen, das zu machen, was ich selbst kann.

    Mein Ziel war auch gleichzeitig meine eigene Herausforderung – ein Jahr lang auf einer Strecke, die durch den Naturschutzgebiet fuhr, den Müll zu sammeln.

    Am Anfang hatte ich ein seltsames Gefühl, als ob ich etwas Verbotenes tun würde. Ich musste meine eigenen Regeln aufstellen, weil ich schnell überfordert war. Das war ein langer Lernprozess, bis ich den Dreh raushatte. Auch einige Reaktionen von den Passanten waren nicht gerade ermutigend, trotzdem wollte ich meine Müllsammeln-Aktionen weiter machen.

    Im Internet habe ich gelesen, es gab schon eine Bewegung namens Plogging – eine Kombination aus Jogging und Müllsammeln. Da konnte ich die guten Tipps auch für mich nutzen. Als ich meine Routine entwickelt habe, fiel mir in der örtlichen Zeitung ein Artikel auf – über die Müllsammeln-Aktionen in meiner eigenen Stadt (!): Seit 2002 gibt es schon Clean-up e.V. in Mönchengladbach und genau das hat mir noch mehr Mut gegeben, weiter zu machen! Ich wusste - ich bin nicht allein.

    Diese andere Freizeitbeschäftigung hat mich selbst weitergebracht. Ich sah nicht nur Müll, unterwegs beobachtete ich auch die Natur und setzte mich mit dem Thema Umweltschutz immer mehr auseinander. Und irgendwann mal weitete ich meine Aktionen aus, bei jedem Ausflug im Wald oder im Park. Aus meinem Freundeskreis bekam ich mehr Zuspruch und gelegentlich auch Unterstützung, es war toll mit anderen zusammen Müll zu sammeln :) Und eines Tages hat mir ein Freund aus Magdeburg erzählt, dass er meinem Beispiel folgt…

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