Mit dem Monat Januar ist auch das kurze Winter-Intermezzo verschwunden. Die Täler sind frei von Eis und Schnee. Gestern haben wir einen Tag ohne Regen für einen Erkundungsgang durch das Storrbachtal zwischen den Ortsteilen Salzwoog und Langmühle ausgenutzt.
Hier findet man 200 Jahre alte Flößereinrichtungen, die vor 25 Jahren restauriert wurden. Damals fand alljährlich ein Flößerfest mit Holzdrift statt. Veranstalter waren die Landesforsten und die Gemeinde Lemberg. Leider hat man einige Jahre später diese Aktion wieder eingestellt und die Anlagen im Tal sind einem erneuten Verfall preisgegeben.
Diese ersten beiden Aufnahmen sind im April 2022 entstanden, als wir dort waren. Damals haben wir nur den ersten Teil des mehrere Kilometer langen Tales erkundet. Wenn man vom Wochenendgebiet mit Fischzuchtanlagen aus bis zum Melkerplätzer Weiher laufen will, braucht man sehr lange. Die Strecke beträgt ca. 5 Kilometer. Schneller ist man mit einem Fahrrad dort. Leider habe ich vor vielen Jahren mit dem Radeln aufgehört und wir sind deshalb zu Fuß unterwegs.
Gestern haben wir endlich mal wieder die zweite Etappe des Tales erkundet. Bis zur Sperrschranke und einem Verkehrsschild, das die Durchfahrt verbietet, kann man mit dem Auto fahren. Danach geht es zu Fuß weiter.
Nach einigen Kehren erreicht man einen Gedenkstein, der an die ehemalige Ruine Storrwoogerhof (1735 bis 1892) erinnert. Vom Gebäude sind keine Reste mehr vorhanden.
Ich sehe Bäume in inniger Umarmung. Das finde ich irgendwie rührend.
Ein Stück weiter wachsen aus einem alten Baumstamm, der sich in Auflösung befindet, Sämlinge von Fichten. Aus altem, morschen Holz entsteht neues Leben.
Wir haben jetzt die Philippsklause erreicht. Klausen sind Wasser-Anstauungen der Flößer. Sie funktionieren noch, werden aber nicht mehr benutzt.
Wir folgen dem Verlauf der Forststraße. Parallel verläuft ein Wanderweg, aber der Boden ist sehr nass und wir bleiben lieber auf der asphaltierten Straße.
Auf dem Boden liegen Federn. Sie stammen von einem Eichelhäher und ich frage mich, was mit ihm wohl passiert ist. Wurde er von einem Raubvogel geschlagen und hat dabei diese beiden Federn verloren?
Wir erreichen den Platz einer ehemaligen Klause, der sogenannten Josephinen-Klause.
Am gemauerten Bachlauf kann man erkennen, dass hier früher Holz gedriftet wurde. Das Mauerwerk ist stellenweise so dicht bewachsen, dass man es kaum noch erkennen kann.
Etwas Schleimiges auf einem gefällten Baumstamm erregt unsere Aufmerksamkeit. Was ist das? Ist es ein Pilz oder nur etwas Vergammeltes?
Ich entdecke auch einen frisch gewachsenen Pilz an einem Holzstamm.
Ein Stück weiter wachsen Korallenpilze. Sie scheinen recht frisch zu sein, könnten aber noch vom letzten Herbst stammen.
Hier im Tal befinden sich viele Baumstümpfe, die teilweise schon stark zersetzt sind. Ab und zu bleibe ich stehen und schaue sie mir näher an. Einer hat ein interessantes Muster im Stamm.
Ich löse noch ein Stück der filzigen Rinde, um zu sehen was darunter ist. Schade, hier krabbelt nichts. Die kleinen Insekten haben sich wohl über Winter verkrochen.
Auch wenn ich nahe ans Holz gehe, kann ich ohne Vergrößerungsglas kaum etwas erkennen. Mit der Kamera kann bei Makro-Einstellung auch nicht viel mehr erkennen. Das Licht ist schlecht und meine Kamera an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit.
Viel besser sind diese Spuren im Schlamm neben der Forststraße zu erkennen. Sie stammen von einem Reh.
Und dann habe ich doch noch Glück und entdecke unter einem Stück Rinde eine Raupe.
Ich habe sie natürlich wieder mit der Rinde zugedeckt, denn sie scheint in Winterruhe zu sein.
Das war der erste Teil unserer Erkundung. Vielen Dank für Euer Interesse an meinen Bildern und Erklärungen. Demnächst geht es weiter mit dem zweiten Teil.