Beiträge von nobi

    Naturforschende Frauen...
    Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, Susanne, umso mehr habe ich mich über den Thread gefreut.

    Und habe voller Überraschung erfahren, dass Amalie Dietrich im weniger als 20 km entfernten Sibbeln (wie die Einheimischen zu Siebenlehn sagen) sagen, geboren wurde.

    Amalie Dietrich (26.5.1821 Siebenlehn, Sachsen)

    Nun werde ich mir mal den Amalie-Dietrich-Park anschauen, einen Rundgang durch das Amalie-Dietrich-Museum im Rathaus machen, wo u.a. einige ihrer herbarisierten Pflanzen ausgestellt sind und soweit es die Kraft zulässt, einen Blick von der Amalie-Dietrich-Höhe in die Landschaft werfen. Ihr seht, die Frau ist hier unvergessen, auch wenn kaum einer weiß, wer sie war!

    Am Rande sei noch erwähnt, das wir vor knapp 40 Jahren bereits die Schlüssel für eine Wohnung in einem der Hochhäuser am Amalie-Dietrich-Platz Dresden in der Tasche hatten. Das Problem war, dass wir auf keinem Fall da einziehen wollten. Glücklicherweise haben wir mit WBS 70 (Wohnungsbauserie 70) Fans tauschen können und bezogen stattdessen eine schöne Drei-Zimmer-Wohnung in einem Altbau.

    LG, Nobi

    Kanadagänse sind meiner Meinung nach knapp am Ziel vorbei, da sie zu den Meergänsen (Branta) gehören.
    Hier sollte es laut Eingangsthread um die Feldgänse (Gattung Anser) gehen.

    Ich kann da auch nur Graugänse (Anser anser) beisteuern, hier beim Familienausflug.

    LG, Nobi

    Hallo Uwe.

    Leider bin ich seit einiger Zeit recht schwer erkrankt und komme nicht hinaus in die wunderbare Natur. Umso mehr habe ich mich über Deinen wunderschön fotografierten und geschriebenen Beitrag gefreut. Danke dafür!
    Nun zu Deinen Pilzen.
    Wie schon in der Vergangenheit teile ich Dir wieder meine Gedanken dazu mit.

    Die Spinnenkernkeule ist mal wieder ein überragender Fund. Vielleicht entdeckst Du später im Jahr doch noch die Hauptfruchform?
    Allerdings soll diese wohl recht selten ausgebildet werden.

    Unbekannte Pilzchen mit Untermieter.

    Das sind Häublinge (Galerina). Man erkennt am Hutrand und am Stiel noch Reste einer flüchtigen Cortina, was die Arten etwas eingrenzen sollte. Dennoch kommt man auch in dieser Gattung ums Mikroskopieren nicht herum, wenn man die Art genau wissen will.

    Auf einer Waldlichtung sehr große Reste von Stäublingen. Ich denke, es müsste sich um den Flaschen-Stäubling (Lycoperdon perlatum) handeln.

    Das sind die typischen Leichen von Beutelstäublingen (Lycoperdon excipuliforme), die überwintert haben.

    Ich hatte bereits erwähnt, einen weiteren Fundort mit Kelchbecherlingen entdeckt zu haben.

    Jedes Jahr auf's Neue ist das Entdecken dieser wunderschönen Pilze ein eindrucksvolles Erlebnis.

    Aber mir ist immer noch nicht ganz klar, ob die bestimmungsrelevanten die Haare in der Becherinnenseite sind oder die an der Becheraußenseite unten, die es offenbar auch gibt.

    Die Haare sind sowohl am Rand als auch an der Außenseite. Letzteres ist bei Uwes Bild gut zu sehen.

    Man sieht dank der großartigen Aufnahme, dass die Haare auffallend gekräuselt und zT miteinander verfilzt sind. Daher würde ich auf Sarcoscypha austriaca plädieren, was allerdings unbedingt einer mikroskopischen Bestätigung bedarf. Zur Unterscheidung der drei in Deutschland vorkommenden Arten sind die Haare ein Kriterium, die Sporen ein weiteres und auch das Substrat sollte beachtet werden.

    Sarcoscypha austriaca - Haare korkenzieherähnlich gekräuselt
    Sarcoscypha coccinea - Haare +/- gerade bis gekrümmt
    Sarcoscypha jureana - Haare wellig verbogen, an Linde gebunden

    Der Kätzchenbecherling wächst auf noch recht intakten, kaum zersetzten Kätzchen und ist für die Gattung recht robust. Das könnte makroskopisch gut zu Ciboria coryli passen. So zumindest würde mein Arbeitsname lauten, bevor die mikroskopische Untersuchung alles wieder auf den Kopf stellt.;)
    Ich verlinke zu einem Portrait von C. coryli (Der Autor ist übrigens Axel, unter dessen Regie das Kartierungsprojekt "Pilze-Deutschland" läuft.)

    LG, Nobi

    Sehr schön hast Du uns wieder einmal das kleine Leben in groß gezeigt, Addi!:thumbup:

    Und schon wieder gibt es für mich ein Rätsel: Was sind das für dunkle, kugelige Gebilde auf dem Totholzstamm? Eventuell alte Schleimpilze?

    Das sind keine Schleimpilze, sondern "echte". Es handelt sich um Vertreter der Xylariales, der Holzkohlenartigen.
    Da sollte man in der Gattung Rosellinia fündig werden. Die in D häufigste Art ist Rosellinia aquila, die ich auch hier vermute.

    LG, Nobi

    Um den Thread von Susanne nicht zu zerschießen, möchte ich an dieser Stelle nur kurz Eure Fragen beantworten.
    Zu den coprophilen Pilze ist ein größerer Beitrag für das Naturforum angedacht, unter einem etwas anderen Blickwinkel.
    Wenn es meine Gesundheit zulässt, sollte das in nächster Zeit realisierbar sein.

    Du bist nicht zufällig auf iNaturalist und magst sie da auch einstellen???

    Nein, bin ich nicht, Susanne. Allerdings bin ich bereits in diverse pilzliche Projekte eingebunden und damit im Moment ausgelastet.
    Weil Du coprophile Käfer erwähnst. Da habe ich mit Scarabaeus laticollis auch einen zu bieten (Sardinien, 2012)

    Besonders die Pilobolus-Arten sind so etwas von schön und filigran!

    Der Schimmel gefällt Dir also, Addi?;)
    Filigran trifft es genau. Von den ca. 10 Arten der Gattung werden die Fruchtkörper bis auf eine Ausnahme max. 5 mm groß, die Sporangien (die schwarzen Kugeln an der Stielspitze, welche die Sporen tragen = Sporenträger, Sporangium) sind um 0,5 mm klein! Viele Arten sind Massenpilze, manche selten. Ich selbst fand bisher erst sechs verschiedene Arten. Hier mit Pilobolus umbonatus der einzige mit "Zipfelmütze".

    In der Zeitschrift für Mykologie habe ich einen interessanten Beitrag zu Coprophilen Pilzfunden im Chemnitzer NSG „Um den Eibsee" auf verschiedenen Substraten sowie Ergänzungen zu den Pilzfunden auf Angusrind-Dung" gefunden.

    Finde ich auch ganz interessant!:D Obwohl ich heute einiges anders formulieren würde und vor allem mit besseren Fotos dienen könnte!
    Alle fünf Teile der einst von meinem Freund Peter und mir geschriebenen kleinen Serie findest Du hier (#2) Es ging uns damals nicht um hochwissenschaftliche Arbeiten, sondern darum Leute für diese Nische zu begeistern. Wenn man sich heute das Unterforum Coprophile Pilze des Pilzforums.eu anschaut, scheint uns das ganz gut gelungen zu sein.
    Dafür spricht u.a. eine dank des Forums entdeckte weltweit neue Pilzart, zu der es inzwischen auch einen gelungenen Artikel gibt.

    Vermutlich interessieren sich auch gar nicht so viele Pilzler für dieses mutmaßliche Nischenthema. Oder liege ich damit falsch?

    Ich denke, dass Du damit richtig liegst, Sabine. In der Regel ist das wohl eine Sache für professionelle Mykologen, die an Universitäten und diversen Forschungseinrichtungen ganz andere Mittel zur Verfügung haben. Bis auf wenige Ausnahmen kenne ich jedenfalls keine Amateure, die sich mit den sogenannten Schimmelpilzen beschäftige. Wobei man den Begriff "Schimmel" erst einmal definieren müsste.

    Soweit an dieser Stelle.

    LG, Nobi

    Hallo Susanne,

    mit Interesse habe ich Deine Gedanken zu den Schimmelpilzen an Lebensmitteln gelesen.

    Zitat

    Bei iNat habe ich ein Projekt über Schimmelpilze auf Lebensmitteln begonnen, weil sich da sonst keiner drum kümmert. Ich weiß nicht, ob unsere "Pilzsachverständigen" davon Ahnung haben.

    Nun, Harry hat sich ja schon zur Problematik geäußert und ich kann dem im großen unf ganzen nur zustimmen.
    Durch meine Beschäftigung mit coprophilen Pilzen habe ich hin und wieder mit sogenannten Schimmelpilzen zu tun, sodass ich ein wenig mit der Materie vertraut bin. Wie Harry schon schrieb, ist die Bestimmung bis zur Art oft nicht einfach. Manchmal hilft auch das Mikroskop nicht weiter, dann heißt es Kulturen anzulegen oder die Genetik zu bemühen. Das geht mir allerdings zu weit und ich steige idR nach dem mikroskopieren aus.

    An Lebensmitteln bin ich durch Zufall zweimal fündig geworden, werde aber in Zukunft öfter darauf achten!
    Zum einen stelle ich Dir Alternaria solani an Tomate vor, eine Art, die Nachtschattengewächse befällt. Hauptsächlich Kartoffeln, aber eben auch Tomaten.

    Mit Trichoderma viridis begegnete mir ein weiterer Schimmel an selbst eingelegten Oliven. Die hatte ich ganz vergessen...
    Die Art ist recht häufig und tritt an allen möglichen Substraten auf.

    Mein Pilzfreund Matthias hat vor gut 10 Jahren im Pilzforum.eu zwei Arten an Karotte sehr schön vorgestellt, die ich Dir nicht vorenthalten will.
    Hier der Link: Schimmelpilze auf Karotten

    Ja, Schimmelpilze sind schon spannende, und wenn man genau hinschaut, auch schöne Wesen.

    LG, Nobi

    Danke für die Likes und Kommentare!:)

    Das Bild entstand an einem milden Herbsttag.
    Gemeinsam mit einem befreundeten Pärchen hatten wir uns für ein Wochende in das rechte der beiden neben dem Schloss zu sehenden Kavaliershäuser eingemietet. Da Schloss und Schlosspark ab 18:00 abgeschlossen sind und somit die Tagestouristen wieder nachhause fuhren, konnten wir den Abend völlig entspannt zum bummeln nutzen. Um den Tag ausklingen zu lassen, drehten wir noch ein Runde um den Schlossteich. Ich hatte bereits die Kamera in der Hand, um die gigantische Abendstimmung abzulichten, als ich plötzlich einen Schwan direkt auf uns zuschwimmen sah. Nun musste ich nur noch den perfekten Zeitpunkt abpassen, um den Schwan optimal ins Bild zu setzen. Weder weiter weg noch näher hätte es wohl diesen Effekt gehabt.

    Schock bei der Rückkehr zum Quartier. Die Schlossanlage war komplett abgeschlossen. Wer von uns hatte eigentlich den Schlüssel?
    Kurze Suche - alles ist gut. Für zwei Tage durften wir uns als Schlossdamen und ~herren fühlen.

    LG, Nobi

    Tolle Bilder sind hier inzwischen zusammengekommen:thumbup:
    Da ich mich nicht entscheiden konnte zwischen gründelnden Schwänen und verschiedenen Porträts, von denen es ja schon einge gibt, zeige ich euch ein Foto, wo der Schwan "nur" eine Nebenrolle spielt - doch ohne ihn würde etwas fehlen.

    On fire - Schloss Moritzburg mit Höckerschwan (14.05.2017, 19:43)

    LG, Nobi

    Siebenbürgen/Viscri 2007 - Rückkehr von der Weide

    Am späten Nachmittag gehört die Dorfstraße den Pferden und Rindern, die am frühen Morgen in die umliegenden Weiden aufbrechen und nun selbstständig in ihre Ställe zurückkehren. Ein Schauspiel, was man gesehen haben muss! Diese drei Pferde sind lediglich eine Art Vorhut.

    LG, Nobi

    Das neue Jahr beginnt, wie 2023 endete... - mit Pilzen, immer zuverlässig zu finden.

    Sehr schön, Addi.
    Auch wenn Baum- und Winterpilze alles andere als vertrautes Terrain für mich sind, will ich mal versuchen inwieweit ich helfen kann. Leider fehlen oft die Unterseiten mit dem für eine bessere Prognose wichtigen Hymenium.

    1. Vielleicht ein Blutender Nadelholzschichtpilz (Stereum sanguinolentum)?

    Nein! Auch das sollte der Violette Knorpelschichtpilz sein. Im Vordergrund sind noch lila Ränder zu erahnen.

    2. Den hier habe ich vor allem wegen des schönen Motives fotografiert.

    Ich vermute den Samtigen Schichtpilz (Stereum subtomentosum).

    7. Knorpeliger Drüsling (Exidia cartilaginea) vor.

    Eher der Orangerote Kammpilz (Phlebia radiata). Ziemlich eindeutig auf Bild 3.

    8. Ein Rötlicher Lacktrichterling (Laccaria laccata)?

    An Holz und im Winterhalbjahr ist das Tubaria furfuracea, der Gemeine Trompetenschnitzling.

    9. Diese erinnerten mich an Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus)

    Die sind es!

    Könnten dies 11. Knopfbecherchenverwandte (Orbiliomycetes) sein?

    Nein. Eher Gallerttränen, müsste man mikroskopieren.

    Bei diesen Beiden bin ich überhaupt nicht fündig geworden...
    12.

    Schwierig anhand der Bilder und des Zustandes der Pilze.
    Vielleicht Sistotrema confluens (Schütterzahn)?

    15. Schmetterlingstramete (Coriolus versicolor, veraltet Trametes versicolor)

    Vermutlich der Gebänderte Dauerporling (Coltricia perennis).

    Wie gesagt, das sind lediglich Ideen, keine Bestimmungen.

    LG, Nobi

    Ist dies überhaupt ein Pilz?

    Und ob, Addi!
    Wegen der orangeroten Färbung und der dunklen Setae (Haare) sind das recht sicher junge Schildborstlinge.

    (Bogenpilze)

    Bogenpilze? Also Pilze, um die man eine Bogen macht oder die man im großen Bogen wegwirft, wenn man sie schon in der Hand hat?

    Das, lieber Uwe, kann ich so nicht stehenlassen, handelt es sich doch meiner Meinung nach um Schildborstlinge (Scutellinia), eine der interessantesten Gattungen der Pyronemataceae (Feuerkissenverwandte), der größten Familie der Ordnung der Pezizales (Becherlingsartige). Da ich mich seit Jahrzehnten +/- intensiv mit dieser Gattung beschäftige, seien mir ein paar Anmerkungen gestattet.
    Die Gattung Scutellinia ist mit mehr als 30 Arten in Deutschland vertreten, die sich u.a. aufgrund ihrer Setae (Haare - lang, kurz, einfach oder verzweigt wurzelnd) sowie der Sporen (Größe, Form, Struktur der Oberfläche) unterscheiden lassen.
    Viele Arten wachsen auf Holz, andere auf nackter Erde (gern zwischen Moosen), manchmal findet man sie sogar auf Dung.
    Für die Bestimmung braucht es neben Spezialliteratur (Fachartikel, Monografien) natürlich zwingend ein Mikroskop.

    Hier zwei Fotos, die ihre Schönheit demonstrieren mögen.
    Scutellinia barlae (Niedrigwarziger Schildborstling), eine seltene, kurzhaarige und rundsporige Art.

    Scutellinia subhirtella (Feinhaariger Schildborstling), eine verbreitete Art mit mittellangen Haaren und elliptischen Sporen.

    Ich hoffe, meine kurze Einführung in die Gattung war nicht zu ermüdend.

    LG, Nobi

    Auf den Wasserflächen einer meiner früheren Arbeitsstätten, einer kommunalen Kläranlage, tummeln sich im Winterhalbjahr oft Hunderte Stockenten. Gut versteckt zwischen ihnen kann man gelegentlich einige andere Arten entdecken wie z.B. Brautenten (hierzulande ein Gefangenschaftsflüchtling) oder einige Krickenten, wohl Europas kleinste Entenart und in Sachsen mit ca. 100 Paaren ein seltener Brutvogel. Ein besonderer Wintergast war im Januar 2017 eine in Teilen Nord- und Osteuropas heimische Spießente. Es war meine erste und bis jetzt einzige Begegnung mit dieser schönen Art.

    Hier bei der akrobatischen Gefiederpflege auf dem Schwimmschlammräumer eines Nachklärbeckens.

    LG, Nobi