Jammern auf hohem Niveau

  • Komm hier her, da bist Du froh über ein paar wenige neue Arten....

    Liebe Silke, bei dir könnte ich schon das Tagpfauenauge und den Trauermantel als neu verbuchen! :D


    Auf deine "schöne Ute" bin ich neidisch, die würde ich zu gern mal life sehen.

    Liebe Sabine, life sieht sie erstmal ganz unspektakulär aus. Im Fliegen ist sie nämlich nur klein flatterig und weiß. Erst wenn sie sich setzt und man näher kommt, sieht man ihr gepunktetes Kleid.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 388, neu: 35, Vögel: 103, Nachtfalter: 76, Disteltiere: 38

  • Ich habe mich sicherlich nicht dahin gehend geäußert, dass diese Milben Parasiten sind.

    Das auch niemand behauptet !

    Ich habe hierzu mit Sicherheit erklärt, dass sie lediglich "Schwarzfahrer" sind, sich von Nicrophorus (und anderen Tieren) von Kadaver zu Kadaver schleppen lassen.

    so ist es oder ähnlich !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Diese Milben sind keine Parasiten des Totengräbers sondern eher Tischgenossen ,wobei wir übersetzt wieder bei Parasit wären.
    Sie sollen bereits abgesetzte Fliegeneier fressen was dem Totengräber seinen Kadaver länger erhält.

    Scheinbar doch!

    Hallo Klaas,

    wenn Tiere, parasitieren sind es meiner Meinung nach Parasiten.
    http://www.libellula.org/wp-content/upl…ens_et_al_a.pdf

    Liebe Grüße
    Nino

    Nein. Die Bezeichnung als Parasit ist hier falsch! Definition Parasit:

    "tierischer oder pflanzlicher Schmarotzer; Lebewesen, das aus dem Zusammenleben mit anderen Lebewesen einseitig Nutzen zieht, die es oft auch schädigt und bei denen es Krankheiten hervorrufen kann"

    Die Gnitzen leben nicht mit der Libelle zusammen, sondern suchen sie auf, um von ihnen Hämolymphe zu saugen. Das hat mit Parasitismus nichts zu tun. Der Bericht gibt keine Beschreibung der Lebensweise an. Ich kann hier, bezogen auf diese Veröffentlichung leider nur sagen, dass der Begriff Parasit, Parasitismus falsch angewendet wurde, da offensichtlich nur die erwachsene Gnitze die Libelle aufsucht, um Hämolymphe zu saugen. Hier, wie bei anderen "Mückenarten" wird die Hämolymphe voraussichtlich nötig sein, um Eier produzieren und reifen lassen zu können. Es wäre zu klären, ob nur die Weibchen Hämolymphe saugen oder beide Geschlechter. Die Entwicklung der Eier und Larven wird, wie bei Gnitzen üblich, voraussichtlich im Wasser erfolgen, jenseits von Libelle und Libellenlarve. Es ist also nur ein kurzer Zeitpunkt, in dem die Gnitze die Libelle aufsucht und Hämolymphe saugt. Entsprechend kann man hier nicht mal ansatzweise von Parasitismus sprechen. Ebenso wenig wie bei Mücken oder Bremsen. Oder auch z.B. Vampirfledermäuse. diese saugen Blut von Wirbeltieren. dafür suchen sie Nachts Wirbeltiere auf (meist wohl Pferde im Stall, aber auch alle anderen größeren Wirbeltiere, derer sie habhaft werden können), ritzen deren haut an und lecken das aussickernde Blut auf. Nach der Mahlzeit verschwinden sie wieder. Und kein Mensch, schon gar kein Biologe würde hier auf die Idee kommen, von Parasitismus zu sprechen.

    Von Parasitismus spricht man, wenn der Parasit zumindest in einem Teilabschnitt seines Lebens an oder im und +/- vom Wirt lebt. Dabei muss er nicht unbedingt vom Gewebe des Wirts leben, aber in irgendeiner Form von der Nahrung des Wirtes partizipieren. So was ist bei Ichneumonidae und anderen Hymenoptera der Fall, ebenso bei verschiedenen Fliegenarten (z.B. Raupenfliegen), die an oder im Wirt und von dessen Körpergewebe leben.

    Auch bei Ameisen nicht ganz einfach. Während Amazonenameisen ausziehen und die Larven und Puppen anderer Ameisenvölker rauben, um sie in ihr Nest zu tragen und die schlüpfenden Ameisen dann zu versklaven, ihre Brut von ihnen aufziehen, die Nahrung sammeln und sich füttern lassen und alles irgendwie nach einer bgewissen Form des Parasitismus riecht, spricht man hier trotzdem nicht von Parasitismus, während bei Anergates atratulus eindeutig von einem Sozialparasiten gesprochen wird, während z.B. bei leptothorax acervorum und Formicoxenus nitidulus vermieden wird von Parasitismus zu sprechen. Hier spricht man von Gastameisen, weil sie zwar von ihren Gastgebern partizipieren, aber eben nicht dauerhaft und ihre Kolonien räumlich auch von ihren Gastgebern getrennt sind, auch wenn im Gastgebernest liegend.

    Bei den Ölkäfern hat man früher von Parasitismus gesprochen, ist aber inzwischen von dieser Bezeichnung abgekommen, weil die Larven nicht den Wirt parasitieren, denn der Wirt ist kein solcher, sondern einfach die Beute oder Teilbeute und wird eigentlich nur als Nahrungskonkurrent beseitigt, in dem man das Ei frisst. Wird etwas komplizierter, wenn man z.B. Gattung Mylabris im weiteren Sinne betrachtet, da die Weibchen ihre Eier in Eigelege diverser Heuschreckenarten legen. Die Larven frisst aber einfach die Eier und wartet nicht darauf, dass die Heuschreckenlarve schlüpft, um dann an oder in ihr zu leben und sie langsam aufzufressen während ihres Wachstums.

    Viele Baumpilze sind Parasiten, da sie am und im Wirt leben und von dessen Nahrungsproduktion partizipieren. Genau so z.B. die Mistel.

    Die Gnitzen an den Libellen würde ich nur als Parasiten bezeichnen, wenn die erwachsenen Tiere sich nie mehr von der Libelle lösen, dort bei Bedarf Hämolymphe saugen und z.B. ihre Eier legen, wenn das Libellenweibchen seine Eier ins oder ans Wasser legt, ohne sich von der Libelle zu lösen. Ich denke aber nicht, dass sie das tun. Sie werden die Libelle nur aufsuchen, um Hämolymphe zu saugen und dann wieder wegfliegen. Und das ist eindeutig kein Parasitismus, da sie die Libelle nur kurzfristig aufsuchen und der "Wirt" wechselt (Aufsuchen einer weiteren Libelle, wenn erneut Bedarf an Hämolymphe besteht). Anderen Falles wären wir Menschen auch Parasiten, denn wir erscheinen zeitweise an Obstbäumen und (fr)essen deren Brut, gewinnen den Saft von Ahorn und Ficus elastica, schmarotzen die Milch von Kühen etc. pp.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Lieber Klaas,

    da gibt es anscheinend verschiedene Definitionen zu Parasiten.
    http://www.infektionsbiologie.ch/parasitologie/index.html
    auf dieser Seite wird zum Beispiel auch die Zecke Ixodes ricinus als "Modellparasit " erwähnt. Nicht dringend erforderlich ist eine Krankheitsübertragung, jedoch die Schädigung des Wirtes. Eine Schädigung, ist meiner Meinung auch der Blutverlust, egal wie gering die Schädigung auch sein mag. Eine spezielle Anpassung an den Wirt hat die Gnitze ja wohl auch.
    Noch eine Begriffserklärung im Wiki
    https://de.wikipedia.org/wiki/Parasitismus
    Ich habe ein mal einen Freund mit über 200 Stechmücken-Bissen, zum Arzt gefahren. Wir waren in der Carnac im VW Bus. Du kannst dir sicher vorstellen welche "Schädigung" das hatte.

    Liebe Grüße
    Nino

    Olle woin zrugg zua Natua; aba koana zua Fuaß.

  • Lieber Klaas und Nino,

    ich dachte auch, es kommt darauf an, dass der Parasit vom Wirt lebt und ihn dabei ± schädigt. Damit wären alle Blut (oder Hämolymphe)sauger/ -lecker Parasiten, weil sie eben auf den Wirt angewiesen sind, egal wie lange sie sich darauf aufhalten.

    Die Mistel ist sogar nur ein Halbparasit, weil sie noch selber Chlorophyll hat und Photosynthese macht.

    Nino, 200 Mückenstiche mag ich mir lieber gar nicht vorstellen! :27:

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

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