Berberomeloe insignis - ein imposanter Ölkäfer aus Andalusien

  • Hallo zusammen,
    ich war Ende Februar bis Anfang März in Andalusien, Umgebung Almunecar, Provinz Almeria/Granada. Unter anderem konnten wir das nachfolgende Tier sehen, in 5 Individuen.
    Witzig ist: Als wir das erste Tier fanden, waren wir relativ weit weg und dachten, da trägt eine Ameise eine Schwärmerpuppe weg^^ Erst auf ca 3 Metern erkannten wir, dass der Eumel selbst das Tier ist. Größe ca 5 cm, vielleicht auch 6 cm.

    Klaas oder andere mögen es bitte korrigieren, aber das scheint ein besonderer Ölkäfer zu sein, der überwiegend dort vorkommt und auch eine andere Entwicklung als Larve hat, als dies bei unseren Ölkäfern der Fall zu sein scheint?

    Daten: Spanien, Andalusien, Provinz Granada, Umgebung Almeria, Ottivar, 650 m, um den 1. März 2017.

  • Lieber Steffen,
    das ist ja ein imposantes Viecherl mit 5 - 6 cm Länge. Mit den roten Wangen dürfte das Tier vergleichsweise unverwechselbar sein, ist meine pure Vermutung. Schau mal hier:

    http://www.kaefer-der-welt.de/meloidae_palaearktische_region.htm
    http://www.kaefer-der-welt.de/berberomeloe.htm
    Und nach dieser Unterseite ein Endemit im Südwesten von Spanien. Das dort abgebildete Exemplar stammt aus dem Nationalpark Sierra Nevada, und der ist nicht weit von Almería entfernt.
    https://www.kaefer-der-welt.de/berberomeloe_insignis.htm

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ich sag's mal so: alle Meloidae sind was besonderes..., zumindest in Deutschland. ;)

    Gattung Berberomeloe ist meines Wissens auf die Iberische Halbinsel beschränkt und dort mit zwei Arten vertreten. Berberomeloe majalis zeichnet sich dabei durch Intersegmentalhäutchen aus, die deutlich gelb oder orangerot gefärbt sind, der Kopf ganz schwarz, wie der übrige Körper. Das ist sehr gut zu sehen, wenn die Käfer sehr aufgequollen sind, ansonsten sind sie einfach schwarz. Der hier gezeigte Berberomeloe insignis hat den Kopf an den Seiten deutlich rot gefärbt. Bestimmung also richtig. Lebend habe ich noch keinen von den Kandidaten gesehen, zumindest tot schon mal Berberomeloe majalis, insignis bisher nicht. Den hättest Du mir also mitbringen können. ;)

    Viele Grüße
    Klaas

  • Wenn ich Andalusien lese, muss ich mich doch auch gleich einmischen. ;)
    Berberomeloe insignis scheint wirklich was besonderes zu sein, nach diesem Text ist er als gefährdet in der Roten Liste Spaniens eingetragen und endemisch für den Südosten Spaniens, dh. kommt nur in den Provinzen Almería, Granada und Murcia vor. (Den kannst du also in der Extremadura nicht gesehen haben, Silke). Er kommt dort v.a. in ariden und semiariden Gebieten an der Küste und küstennahen Tälern bis zu einer Höhe von 900m vor.
    Die Larvalbiologie ist noch nicht untersucht worden, man nimmt aber an, dass sie ähnlich wie bei B. majalis ist. das Weibchen legt die Eier in ein selbstgegrabenes Loch im Boden und die Larven suchen aktiv nach Nestern von Bienen. (bei majalis der Familien Anthophoridae, Andrenidae und Megachilidae). Es gibt nur eine Generation pro Jahr und die Imagos können von März bis Mai gefunden werden. Sie sind tagaktiv und ernähren sich von Pflanzen, auch von Blüten.
    Berberomeloe majalis kommt im ganzen Süden der iberischen Halbinsel vor, sowie in Nordwestafrika und einem schmalen Streifen an er französischen Mittelmeerküste.
    Silke hat möglicherweise Physomeloe corallifer gesehen, da müsste ich jetzt noch mal nach der genauen Verbreitung suchen. Den kenne ich nur aus dem zentrum von Spanien, um Madrid.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

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