Moin, allen im Forum
Gestern, zurückkommend, war nichts mehr mit Schreiben, also Moin!
Material für einen neuen Forumsbericht suchend schritt ich gesenkten Hauptes durch ein mir bekanntes Gebiet. Als ich zwischen spärlichen Pflanzen Grünliches sah vermutete ich einen Käfer zu sehen, einen wie ich noch nie einen fand. Hingekniet wurde, den wollte ich haben. Dabei der Gedanke präsent, der in solchen Situationen stets im Kopf kreist: „Haut der ab?“ Doch dann die Überraschung - der Käfer bewegte sich nicht, er war leblos. Quasi als Zugabe fand ich nur wenig entfernt, fast vom Sand begraben, einen zweiten Totling.
Längenangaben (darum geht es heute auch): Käfer links 11 mm, rechts 8 mm; Name?
Die Käfer für's Foto derart platziert
Auf einer Löwenzahnblüte krabbelte ein einsamer Rapsglanzkäfer, geschätzt 2,2 mm kurz. Wenn er seinen Kopf vorstreckt vermutlich etwas länger.
Kopf rein raus kennen wir von diesem häufigen Aaskäfer ebenfalls, der flott den Weg vor mir querte. (runter vom Rennrad - ohne Ständer, Mütze über den Käfer, vielleicht verweilt er, Geräte ausgepackt)
Wintertags trifft man ihn nur mit heruntergeklapptem Nackenschild an. Also auch zwei Längenmaße.
An dem von Menschhand angelegten Gewässer angekommen (geringer Neigungswinkel des sandigen kaum bewachsenen Ufers) fallen mir Kleinstkäfer auf. Unwahrscheinlich schnell sausen sie hin und her, wenn nicht gerade ein Päuschen angesagt ist. Da ich solche noch nie sah, trieb mich die Neugier mehr zu wissen. Nur, um einen solchen fixen Kleinling einzufangen muss man schon was einfallen lassen.
3,6 mm lang habe ich gemessen. Vielleicht falsch?
Von Experten geschrieben im Internet zu lesen ist was ich nicht wußte: Länge ab 2,2 mm; seine Bezeichnung Microlestes; drei Arten davon kommen bei uns vor, dies ist evtl. der weit verbreitete M. maurus.
Mir Hobbysucher reicht die Angabe 'Zwergstutzläufer'; Carabidae / Lebiinae
Um 5 mm misst dieser. Und etliche von ihnen wuseln auf dem sandigen Bereich am Wasser umher. Maximal 1 mm dünn. Diese Strichlinge als Käfer anzusprechen...
Einzelheiten wie die Flecken sind nicht erkennbar.
Stenus sp. ist bei 'Kerbtier' nachzuschlagen, und, Fotobestimmung ist schwierig bis unmöglich.
Es ist einer der zahlreichen unterschiedlichen Kurzflügler, deren genaue Kenntnis ich den Experten überlasse.
Dann zeigten sich noch vereinzelte Bunte. Gestaunt wird: noch ein Neuer. Gut 7 mm messen sie.
Die Experten: Stenolophus sp. evtl. teutonus. Wenn der, dann Scheibenhalsschnellläufer ( Schnellläufer, obwohl es diese Buntlinge nicht so eilig hatten wie die Zwergstutzläufer)
Nicht selten soll er gewesen sein. Dort, wo ich ihn antraf, soll ein dem Käfer zusagender Lebensraum gegeben sein.
Den Kleinen Uferläufer zeige ich nochmals. Nicht, weil auch er den Sandstrand belebte, sondern weil dieses Bild seine 'verbeulte' Oberfläche zeigt.
Und auch, weil er mich aktuell beschäftigt: Elaphinae lautet der Name der Carabinae-Unterfamilie, für die bei mir ein neuer Ordner einzurichten ist.
Auf in die neue Woche
mit Grüßen vom Hermann