Fälschungen aus dem Mineralreich

Auch in Museen oder öffentlichen Ausstellungen können einem Fälschungen begegnen.

Dieser Amethyst besteht zwar wirklich aus Quarz, ist aber nicht in der Natur in einem Gesteinshohlraum
gewachsen, sondern der wurde im Labor gezüchtet!
Zu sehen ist das Stück im Hamburger Mineralienmuseum, in einer Sondervitrine,die lauter Fälschungen zeigt.

Allerdings entdeckt man in manchen Museen auch gefälschte Sachen,die nicht als solche gekennzeichnet sind.

Dieser Quarzkristall aus dem Bayerischen Wald wurde mit Hämatitplättchen,die einfach dazu geklebt wurden,"verschönert."
Er steht in einem Privatmuseum in Arrach im Bayerischen Wald.

Das nächste Bild zeigt ein Stück Granit, auf den lose Kristalle des Uranglimmers Torbernit aufgeklebt wurden.
Ausgestellt ist die Montage in einer Vitrine im Bergbaumuseum in Arzberg,Fichtelgebirge.

Zinkit ist ein in der Natur sehr selten vorkommendes Mineral. Im Labor hergestellte Kristalle sieht man aber immer wieder
mal auf Börsen. Manchmal sogar mit einer Fundortangabe.

Ein Hammer bei den Kunstprodukten ist aber dieser Kristall:
Auf einem Flohmarkt wurden solche synthetischen Kristalle mit der Bezeichnung "Annabergit aus Annaberg" angeboten!

Das Schlimme dabei ist,dass der Anbieter der "Annabergite" fest davon überzeugt war wirklich Annabergit zu haben.
Der wollte nichts davon hören,dass das nur ein synthetischer Kristall ist.

Hallo,

nicht nur Mineralien werden oft "verschönt" durch Aufkleben von Kristallen auf einen steinernen Untergrund,
auch bei Fossilien sieht man das immer wieder.
Diesen Seeigel hab ich in der Auslage eines Händlers gesehen. Dass die Stacheln rankeklebt wurden ist nicht
das Schlimmste. Aber die Stacheln gehören vermutlich zu einer anderen Gattung bzw. Art.
Dann kommt noch der stolze Preis dazu.

Lieber Norbert,

das ist ja ein Ding!

Ich kenne mich mit Seeigelversteinerungen zwar nicht aus (Ich habe auch zwei, aber ohne Stacheln). Dass aber derart riesige, dicke Stachelversteinerungen an einem solch kleinen Seeigel dran gewesen sein könnten, leuchtet mir nicht ein. Nicht mal ich wäre so naiv, das Teil für echt zu halten... Eieiei! Aber interessant!

Hallo Peter,
diesen interessanten Faden habe ich eben erst entdeckt und bestimmt eine halbe Stunde lang darin gelesen. Für den Laien dürfte es ein hoffnungsloses Unterfangen sein, Fälschungen zu erkennen. Allein schon die unglaubliche Anzahl von existierenden Mineraliennamen kann sich Laie schon mal nicht merken, weiß auch in der Regel gar nicht, wie das Mineral aussieht und ob es häufig oder selten ist. Aber wenn's allzu bunt ist, muss man wohl auf der Hut sein.

Zitat von Geofreund

Ein einfacher Salzsäuretest .. Essigessenz oder Zitronensaft aus dem Haushalt reicht übrigens auch aus .. entlarvt diese Fälschungen als das, was sie meistens auch wirklich sind: Simple Magnesit-Knollen mit blauem Farbüberzug nämlich! Ein paar Tröpfchen davon auf die Probe .. wenn's schäumt, ist es das Magnesiumcarbonat Magnesit! Ich habe das alles selbst schon x-mal auf diese Weise entlarvt und zwar auch in Gegenwart seriöser Zeugen,

Da habe ich mich gefragt, welcher Händler denn auf einer Messe einen solchen Test zulässt...?

Hallo,

war heute auf einer kleinen regionalen Mineralienbörse in der Oberpfalz. Auch hier wurden Stücke zum Verkauf angeboten,
bei denen zwar ausdrücklich darauf hingewiesen wurde,dass die nicht echt sind. Trotzdem bleiben es halt Montagen.

Auf Granit geklebte Pyritwürfel!

Lieber Peter,
ein stark verspäteter Dank für deine ausführliche Antwort aus dem September - wie konnte mir das passieren? Die geklebten Pyritwürfel würde ich so nie kaufen, so kommen sie doch gar nicht vor, oder?

Diesen eingefärbten Achat hab ich mal als Anfänger auf nem Flohmarkt gekauft.
Nachdem er jahrelang im Keller ein unnützes Dasein fristete,hab ich ihn nun als
Dekostein im Garten stehen.
Schon nach wenigen Tagen in Freien verblasste die schöne blaue Farbe.

Nicht auf eine gefälschte Stufe,aber auf ein falsches Etikett bin ich jetzt auch mal reingefallen. Laut dem Etikett ist das ein Stück mit Variscit vom Erstfundort dieses Phosphatminerals. Ein alter Steinbruch bei dem Ort Meßbach in der Nähe von Plauen in Sachsen.

Stufen von dort sind recht selten und deswegen auch sehr gefragt.

Allerdings daheim unterm Mikroskop hat sich dann offenbart, was das wirklich ist. Nämlich "nur" Malachit! Vermutlich von einem Fundort in der Nähe von Plauen, an dem Malachit häufig vorkommt und ich auch schon selber welchen gefunden hab. Es ist auch nicht ganz leicht,Malachit von Variscit mit bloßem Auge zu unerscheiden. Die intensiv grüne Farbe hätte mich aber misstrauisch machen sollen. Das Stück war aber zum Glück auch nicht besonders teuer.

Das tut mir leid für Dich!
War das auf einer Messe o. ä. oder von privat?

Das war eine Börse im Erzgebirge. Gekauft von einem einheimischen Sammler. Der hätte das eigentlich schon wissen sollen. Aber so schlimm ist es ja auch wieder nicht.

Hauptsache, er hat Dich nicht wissentlich und willentlich betrogen. So etwas finde ich dann immer schade.

Ich denke eher,dass da das Etikett irgendwann einmal irrtümlich vertauscht wurde.

Lieber Norbert, ein kleines bisschen würde ich mich an deiner Stelle doch betrogen fühlen. Aber in diesem Fall finde ich es wichtig, dieses fehlerhafte Etikett aufzubewahren. Der Handschrift nach müsste der Finder /Verkäufer bzw der Fubd schon älter sein.

Das ist auf jeden Fall ein altes Etikett, und die sind immer interessant. Auch wenn die Stufe dazu nicht passt.

Gruß Norbert