Winzige weiße Baumpilze --> Multiclavula mucida

  • Hallo @all,

    am 18.10. hab ich diese winzigen weißen Baumpilze auf einem Baumstumpf hier im steirischen Fichtenwald gefunden... irgendwie erinnern sie mich teilweise von der Form her an die Holzkeulen, schauen aber doch ganz anders aus... Die Größe wird durch die Flechten deutlich...


    LG Silke

  • für die bessere Sichtbarkeit wäre ein anderer Hintergrund durch Veränderung der Perspektive vielleicht besser?

    Gruß Martin

  • Hallo Silke,

    wow, das könnte die Weißliche Flechtenkeule ( Multiclavula mucida ) sein. Diese 3-10 mm hohe Keulchen wachsen gerne auf gut durchfeuchtetem, morschem Laub wie Nadelholz. Die Umgebung vom Fundort sollte recht feucht sein. Dieses Keulchen lebt in Symbiose mit einzelligen Algen. Diese Algen bilden oft eine schleimige Schicht um die Keulchen herum. Ist dir sowas aufgefallen?

    Sollte es die von mir vermutete Weißliche Flechtenkeule sein wäre dir ein sehr seltener Fund gelungen.

    Gruß
    Harry

  • Hallo Silke,

    wow, das könnte die Weißliche Flechtenkeule ( Multiclavula mucida ) sein. Diese 3-10 mm hohe Keulchen wachsen gerne auf gut durchfeuchtetem, morschem Laub wie Nadelholz. Die Umgebung vom Fundort sollte recht feucht sein. Dieses Keulchen lebt in Symbiose mit einzelligen Algen. Diese Algen bilden oft eine schleimige Schicht um die Keulchen herum. Ist dir sowas aufgefallen?

    Sollte es die von mir vermutete Weißliche Flechtenkeule sein wäre dir ein sehr seltener Fund gelungen.

    Gruß
    Harry


    boah... das wäre ja stark....

    Also, es war sehr feucht und morsches Nadelholz passt auch. Der Baumstumpf war ganz in der Nähe des Stauseeufers... Viel Moos gabs auch. Und feucht ist sowieso alles bei uns heuer.

    Eine schleimige Schicht - könnte ich jetzt weder ja noch nein sagen, ich hab sie nicht angegriffen. Aber eine solche wäre ein Grund dafür, warum ich das Gefühl hatte, die Dinger nicht scharf zu kriegen...

    LG Silke

  • Was sind das für tolle Fotos, liebe Silke!!!

    Die Gefahr wird immer größer, dass ich mich doch bald auch um das Thema Pilze kümmern - womit die Spaziergänge sicher noch langsamer werden, weil es so herrlich viel Neues zu entdecken gibt...

    Herzliche Grüße
    Batia

  • Hallo Silke,

    @HarryR.

    Ich glaub, ich finde den Baumstumpf wieder... morgen geh ich da nochmal hin....

    Soll ich noch nach was bestimmten schauen, ausser ob sie schleimig sind?

    Die Keulchen selbst sind nicht schleimig. Um die Pilze herum sollte es mehr oder weniger schleimig sein.

    Übrigens, die Verbreitung von Multiclavula mucida in Österreich findest du hier.

    Gruß
    Harry

  • Hallo Silke,

    Die Keulchen selbst sind nicht schleimig. Um die Pilze herum sollte es mehr oder weniger schleimig sein.
    Übrigens, die Verbreitung von Multiclavula mucida in Österreich findest du hier.

    Gruß
    Harry


    Ok, schaumer mal...

    die Datenbank hat sich bei mir aufgehängt... vielleicht klappts ein andermal, dass ich da reinschau... danke für den Link.

    LG Silke

  • Schööön :)

    Und sie sägten an den Ästen, auf denen sie saßen und schrien sich ihre Erfahrungen zu, wie man besser sägen könne. Und fuhren mit Krachen in die Tiefe. Und die ihnen zusahen beim Sägen schüttelten die Köpfe und sägten kräftig weiter.
    (Bertold Brecht)

  • So, jetzt war ich noch mal dort, hab den Baumstumpf wieder gefunden @HarryR..... dort ist die ganze Umgebung feucht, alles voll mit Moosen und Farnen, sogar Steine sind mit Moos bedeckt... ca. 15 m Entfernung zum Stausee, der auf dieser Seite sehr naturbelassen ist.

    Hab jetzt mal alle möglichen Ansichten fotografiert, und auch was da sonst noch drauf ist... Direkt im Bereich der weißen Pilze fühlt sich das nasse Holz glitschig an, anders als etwas weiter weg davon. Aber es bleibt nichts an den Fingern haften....

    Hab auch alle anderen Baumstümpfe dort abgesucht, aber das ist der einzige, wo sie wachsen...

    Jetzt bin ich gespannt...

    LG Silke

    Einmal editiert, zuletzt von Seide (26. Oktober 2020 um 12:52)

  • Hallo Silke,

    ich denke mit der Multiclavula mucida liegen wir richtig. Die sehr feuchte Umgebung, das morsche gut durchfeuchtete Holz , das Vorhandensein von Algen, Flechten und Moosen lassen eigentlich nichts anderes zu. Das fehlen der schleimigen Schicht um die Keulchen will ich jetzt nicht überbewerten. Nicht überall wird die beschrieben.

    Ähnlich können Pilze der Gattung Thypula ( Fadenkeulchen ) sein. Diese besiedeln aber andere Substrate wie faulende Blattstiele bzw. Blattadern von Laubbäumen, verschiedene Pflanzenstengel und abgestorbene Farne.
    Auf dem zweitletzten Bild zeigst du noch Fruchtkörper die vermutlich zur Gattung Ascocoryne gehören.

    Gruß
    Harry

  • Super, danke Hary,

    Soll ich jetzt auf bestimmt oder bestimmt mit Restunsicherheit setzen?

    Ich könnte das dann auch auf der Datenbank melden, der nächste Fundort ist ca. 30 km von hier und dann gibts die erst wieder übern Berg drüber im Ennstal...


    Edit: eigentlich ist es sicher nach Deiner Beschreibung, hab grad mal nach Thypula gegoogelt, aber die schauen anders aus...

    LG Silke

  • Ein wunderschöner Baumstumpf ! :))
    Auf dem zweituntersten Bild hat es noch ein paar braune Pilze, hast du die auch näher fotografiert ?
    Muss auch mal meine weißen Winzlinge einstellen - sehen deinen ein wenig ähnlich, nur nicht ganz so stramme, regelmäßige und saubere Keulchen gg

    Und sie sägten an den Ästen, auf denen sie saßen und schrien sich ihre Erfahrungen zu, wie man besser sägen könne. Und fuhren mit Krachen in die Tiefe. Und die ihnen zusahen beim Sägen schüttelten die Köpfe und sägten kräftig weiter.
    (Bertold Brecht)

  • Ein wunderschöner Baumstumpf ! :))
    Auf dem zweituntersten Bild hat es noch ein paar braune Pilze, hast du die auch näher fotografiert ?


    Nein, aber Harry hat dazu das geschrieben:


    Zitat von HarryR.

    Auf dem zweitletzten Bild zeigst du noch Fruchtkörper die vermutlich zur Gattung Ascocoryne gehören.

    LG Silke

  • Ah, danke dir, das ist mir durchgerutscht g

    Und sie sägten an den Ästen, auf denen sie saßen und schrien sich ihre Erfahrungen zu, wie man besser sägen könne. Und fuhren mit Krachen in die Tiefe. Und die ihnen zusahen beim Sägen schüttelten die Köpfe und sägten kräftig weiter.
    (Bertold Brecht)

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