Hallo miteinander,
vor ein paar Tagen war ich mal wieder in meinem Berntal-Schneckental an der nördlichen Weinstraße. Es hatte ein wenig geregnet.Also wollte ich schauen, ob sich schneckenmäßig noch etwas regt. Aber Ende November? Andererseits hatte ich im Oktober, als es noch recht warm war, außer vielen leeren Gehäusen nur zwei noch lebende Schnecken entdeckt.
Heute war es trüb und ziemlich kalt. Schneidender Wind blies über die Höhe. Dort sind die Kalktrockenrasen, auf denen die Weißen Heideschnecken (Xerolenta obvia) in großer Anzahl leben.
Auf der gegenüberliegenden Talseite fielen mir die alten Terrassen auf, die früher sicher auch für die Anpflanzung von Wein genutzt wurden. Heute verbuschen sie. Aber im Talgrund und oben auf den Hochflächen und Hängen wächst noch Wein.
Gleich zu Anfang fiel mir auf, dass „leere“ Gehäuse der Weißen Heideschnecke und der Weißen Turmschnecke (Zebrina dedrita), die beide den gleichen trockenen und warmen kalkreichen Lebensraum lieben, gar nicht leer, sondern noch bewohnt waren. Welche Freude! Die Tiere waren zwar weit eingezogen, aber offenbar noch aktiv. Ob sie nach dem langen trockenen Sommer die feuchte Witterung noch nutzen wollten?
Und dann entdeckte ich mein Highlight: EinePaarung der Weißen Heideschnecke.
Solch eine Paarung habe ich noch nie beobachtet.Ich bin völlig baff, dass sich die beiden ausgerechnet solch einen kalten Tag kurz vor Winterbeginn ausgesucht haben. Ob Schnecken so spät noch Eier legen können?