Hallo miteinander,
gestern bin ich aus der Nordeifel zurückgekommen. An sich bin ich für ein Familientreffen dorthin gefahren. Aber ich habe natürlich die Gelegenheit genutzt, mich in dieser herrlichen Landschaft aufzuhalten und einiges aufzusuchen, was mich interessierte.
Morgens war das Wetter oft diesig bis neblig.
Also genau richtig, um mich auf einen Rundweg durch das Hochmoor im Hohen Venn zu begeben. Ich liebe „gruselige“ Stimmungen im Moor.
So gruselig wurde es dann aber doch nicht. Ich war zwar der einzige Mensch weit und breit – und es herrschte Totenstille.
Aber nach diesem trockenen Sommer konnte ich rechts und links des Bohlenweges keinerlei Moor erkennen. Das Abenteuerlichste war der Holzweg selbst. Auch wenn sich die durchgebrochenen Bohlen in Grenzen hielten, so war die Oberfläche durch die Nässe doch recht glitschig. So war ich froh, als ich zu meiner plötzlichen Überraschung wieder an meinem Parkplatz ankam. Tja,Orientierungslosigkeit im Moor hat auch was Gruseliges…
Diese Ecke der Nordeifel (um Hürtgenwald herum) fand ich traumhaft schön. Die Hügel und Täler erschienen mir stärker verschachtelt als meine Wahlheimat Pfälzerwald, so dass sie mir noch romantischer und verwinkelter vorkamen. Hinzu kommt, dass sich ständig Wald und Wiesen abwechseln, was immer wieder herrliche Aussichten ermöglicht.
Als ich durch Gemünd lief, hörte ich plötzlich die typischen Rufe der Kraniche. Über mir zogen mehrmals riesige Keile dahin. Das war ein ganz großes Erlebnis für mich.
Dies ist eine bekannte Süntelbuche.
Süntelbuchen sind eine durch Mutation entstandene Hängeform der Rotbuche. Ihren Namen „Süntelbuche“ haben sie von einem kleinen Mittelgebirge in der Nähe von Hannover erhalten, wo diese Mutation zum ersten Mal auftrat.
Diese Süntelbuche wurde vor ca. 200 Jahren auf ein Hügelgrab gepflanzt.
Die Umgebung steht unter Naturschutz, da sich dort Kalkmagerrasenflächen befinden, auf denen viele seltene Pflanzen und Insekten vorkommen.
Ich fand nur noch dieses Blümchen. Es schien mir größer und anders als eine Flockenblume. Kann mir jemand sagen, um was es sich handelt?
Bei Alendorf entdeckte ich die gesuchten Wachholderheiden (im Vorder- und Hintergrund). Allerdings war von „Heide“ keine Spur. Die Wachholder stehen auf Kalkmagerrasen, sind aber dennoch sehr eindrucksvoll.
Besonders gefiel mir der mit Wachholdern bewachsene Kalvarienberg, zu dessen Spitze ein alter Kreuzweg hochführt.
Zum Ausruhen auf der Bank war es allerdings etwas zu ungemütlich. Dennoch habe ich die Rundum-Sicht von dort oben sehr genossen.
In Kall-Krekel habe ich nach dem Antik- undTrödelladen von Waldi gesucht. Wer von euch auch gern „Bares für Rares“ guckt, wird wissen, wen ich meine. In seinem riesigen Laden herumzugucken, machte mordsmäßig Spaß. Dort sprach mich ein junges Ehepaar an, das zufällig im gleichen Hotel wohnte wie ich.
Als Waldi plötzlich auftauchte, fragte ihn die Frau, ob er ein Foto machen ließe. „Klar, Engelchen, das gehört dazu!“ meinte er und setzte sich, damit sie auf seinem Bein Platz nehmen könnte. Ihr Mann hat dann das Foto gemacht.
So war ich mutig und habe gefragt, ob ich als Alt-Engelchen auch ein Foto bekäme. Klar doch… Ist das nicht köstlich?
Und die Erlaubnis, dieses Bild in meinem Naturforum zu zeigen, bekam ich auch: „Klar doch, Engelchen!“