Hornissen-Nest - neue Beobachtung

  • Erinnert Ihr euch an das Hornissen-Nest im Baum? Das gibt es noch.... ich war heute dort ....

    Inzwischen ist der Eingang schon sehr klein geworden....

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    Und da grade die Sonne schien, wurde auch wieder fleissig gekühlt...

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    Plötzlich Bewegung am Eingang.... zwei Hornissen kamen mit einer grossen Larve heraus.... bzw. sah es so aus, als ob sie miteinander um diese Larve stritten.... die eine wollte weg damit und die andere wollte sie festhalten... eine Zeitlang hingen sie so hin und her im Eingang und dann zog die erste sie raus... und ein Stück den Baumstamm hinunter... letztlich gab die eine auf und die andere war mit der Larve schon recht weit unten..... ich hab dann mal kurz weggeschaut und die Hornisse mit der Larve war verschwunden.... hab sie nimmer gefunden... tja... und nun bin ich natürlich wieder neugierig... war das eine Hornissenlarve? Sollte die entsorgt werden, oder wurde sie gestohlen? Warum?

    Vielleicht weiss ja jemand was dazu..... ich hoffe mal auf dich @Klaas... ;)


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    LG Silke

  • Hallo Silke,

    eine interessante Geschichte hast Du da sehr gut dokumentiert. :28:
    Würde mich auch interessieren was die beiden mit der Puppe anstellen.
    Nach normaler Brutpflege sieht das für mich nicht aus.

    Viele Grüße
    Frank

  • Der Hornissenstaat fängt langsam an aus dem letzten Loch zu pfeifen. Es wird kühler und damit die Beute weniger. Hornissen müssen für ihre Larven tierische Beute machen. Schaffen sie nicht genug, wird die Anzahl der Larven reduziert. Es gibt zwar auch die Möglichkeit, dass eine Erkrankung erkannt wurde, halte ich aber eher für unwahrscheinlich. Erstaunlich ist aber schon, dass sie die Larve beseitigen, vor allem aus dem Stamm raus. Üblicherweise werden diese einfach nach unten entsorgt und fallen auf den Staatsmüllhaufen. Das kann bedeuten, dass das Nest inzwischen eine Größe erreicht hat, dass es die Höhlung weitestgehend ausfüllt und nach unten kein oder nicht ausreichend Platz vorhanden ist.

    Last but not least bleibt die Möglichkeit, dass die alte Königin schwächelt, es ihr inzwischen schwer fällt den Staat zusammen zu halten und die Arbeiterinnen renitent werden. Es können erste Anzeichen davon sein, dass der Zusammenbruch des Hornissenvolkes kurz bevor steht und die Arbeiterinnen demnächst "Urlaub" machen. Männchen und junge Königinnen dürften bereits da sein, wenn sie nicht gar den Hochzeitsflug hinter sich haben. Der Staat hat also eigentlich ausgedient. So oder so ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Volk verschwindet und nur das Nest übrig bleibt. Interessant wäre noch zu beobachten, ob im nächsten Jahr im Juli/August dort Metoecus paradoxus auftaucht. Dafür müsste man aber wohl fast täglich dort vorbei gehen und möglicherweise taucht er nur auf, wenn erneut ein Hornissennest in dem Stamm sitzt.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Danke Frank und Klaas...

    @Klaas: mein Gedanke war ja, dass die Larve eventuell gefressen werden sollte....

    Wegen Metoecus paradoxus: ich hab gelesen, dass der in den Nestern der Paravespula vulgaris lebt.... lebt er auch in Hornissen-Nestern?
    Ich dachte bisher auch, dass Hornissen nicht zweimal das gleiche Nest benutzen... aber ich werde auf alle Fälle nächsten Sommer wieder schauen gehen...

    LG Silke

  • Liebe Silke,
    du hast es wieder fertig gebracht, eine spannende Beobachtung fotografisch exzellent zu dokumentieren und ebenso spannend zu erzählen. Die Erläuterungen von Klaas dazu macht das ganze perfekt. :alright:

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Seide!

    Herzlichen Dank für die bemerkenswerten Bilder!

    Dein Nest erinnert mich sehr an das welches ich vor ca. zwanzig Jahren mal in einem hohlen Apfelbaum gesehen hab. Das war auch sehr eng in den Stamm eingepasst, wie exakt bemessen.

    Interessant zu lesen, dass auch die Hornissen "Untermieter" haben. Können sie von denen ernstlich bedroht werden? Und gibt es andere gefährliche Parasiten, die den Hornissen das Leben schwer machen? - Ich habe immer den Eindruck, dass diese robusten großen Wespen keine oder nur wenige wirkliche Feinde haben (vom Menschen mal abgesehen!)

    Lieben Gruß!

    Hubi

  • @ Silke

    Die alte Literatur gibt in der Regel Vespula vulgaris und Vespula germanica her. Eine genauere Kontrolle, ob diese angaben stimmen, hat bisher keiner vorgenommen, ist aber auch nicht so einfach. Ich hege seit geraumer Zeit den Verdacht, dass Metoecus auch andere Nester befällt, aus zweierlei Gründen: 2004 und 2006 fand ich meine ersten Metoecus, wie so oft bei solchen Funden, per Zufall. 2004 waren es zwei Käfer, 2006 fünf, was jenseits einer gezielten Suche schon der Hammer ist. Alle 7 Käfer fand ich nur unweit meines Hauses immer an derselben Eiche. Diese hat den "Haken", dass sie eine große Höhlung aufweist und zwei Jahre hintereinander (2004 und 2005) von Hornissen besiedelt wurde. Die Öffnung der Höhlung ist auf der Nordwestseite des Stammes (übrigens eine ca. 130jährige Stieleiche), die Käfer fand ich im Bereich der Süd- und Südostseite, also abgewandt.

    Das kann nun ein Zufall sein, aber diese massive Häufung ist schon etwas seltsam, ein Wespennest ist mir, zumindest in der unmittelbaren Umgebung, nicht aufgefallen. Hat aber, wie gesagt, nicht viel zu bedeuten, weil man Wespennester schnell übersieht, bzw. oft genug erst durch schmerzhafte Erfahrungen entdeckt und das Nest ja auch ein paar Meter weiter weg gewesen sein könnte.

    Im vorletzten Jahr bekam ich eine größere Serie dieser Art aus Aachen, wo sie auf einem Dachboden auffielen. Dachboden heißt für mich in der Regel ein Nest von Dolichovespula. Leider habe ich keine Fotos oder gar Belegwespen bekommen, so dass die Vermutung hier auch im Dunkeln bleibt und eben Vespula vulgaris oder V. germanica, da sie unter bestimmten Bedingungen auch in Häusern nisten, nicht ausgeschlossen werden können.

    Meine Theorie geht also dahin, dass auch Nester von Dolichovespula befallen werden können und möglicherweise auch Vespa crabro.

    Übrigens: Hornissen beziehen niemals zwei Jahre hintereinander das gleiche Nest. Lediglich der Nistplatz kann zwei- bis maximal dreimal von ihnen genutzt werden.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Ok... das ist ja spannend..... dieses Nest liegt auch in Richtung NordWesten.....und dass sie niemals das gleiche Nest zweimal benutzen, weiss ich .... aber sie könnten ja dann irgendwo in der Nähe sein.... ich werde jedenfalls nächstes Jahr schauen gehen im Sommer.... jeden Tag kann ich dort nicht hin, aber man weiss ja nie....

    Danke an alle für Eure Kommentare!

    LG Silke

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