Hallo liebes Naturforum!
Da wir dieses Jahr 2019, zumindest hier bei uns, bisher so gut wie keine Tagfalter im Garten hatten, war es interessant zu wissen, was in der Umgebung noch so an Nachtfaltern vorhanden ist. Mir fiel der hier im Forum schon mehrfach wiederholte Tipp mit dem Rotweinköder wieder ein. Neben den vom Licht angelockten Nachtfaltern könnten auf diese Weise einige zusätzliche Funde zustandekommen.
Die Mischung zum Anlocken bestand aus 40% Rotwein, 50% Zucker, 10 Prozent Mulivitaminsaft und einem guten Schuss Weinbrand.
Damit sich dieser Duft schnell und weit verbreitet, habe ich das ganze fast kochend aufgetragen, so dass auch die letzte "Saufnase" in der Umgebung mitkriegt, dass hier jetzt eine Bar eröffnet hat.
Eingepinselt wurde ein Stück Gartenzaun, der Stamm unserer Eiche und ein alter Fichtenstuben. Dies wurde über mehrere Tage bis heute fortgeführt und soll auch in der nächsten Zeit so weitergehen.
Ich stelle, da ich momentan nicht viel Zeit habe, immer mal wieder Falter in diesen Thread ein. Die Anordnung der Bilder ist nicht zeitlich geordnet, sondern wie es gerade in das Thema passt. Fehlbestimmungen meinerseits bitte ich Euch unbedingt zu korrigieren!
Die ersten Falter, welche erschienen, waren Pyramideneulen (Amphipyra pyramidea), welche sich in großer Zahl an der Eiche versammelten:
Ebenfalls dabei, einige Große Grasbüscheleulen (Apamea monoglypha):
Es dauerte nicht lange, bis auch andere Falter von der Tankstelle Wind bekamen. Darunter auch einige besonders schöne Arten:
Den hatte ich schon erwartet. Catocala nupta, das Rote Ordensband:
Zuerst einer, dann wohl auch mal zwei. Benebelt vom Weingeist war dieser hier sehr zutraulich. Er ließ sich ausgiebig fotografieren, rannte von links nach rechts und zurück über den Zaun, bis er dann doch die Faxen dicke hatte und schien mit Götz von Berlichingen zu Hornberg zu sagen, "Du kannst mich mal ...".
Dieser hier ist auch ein Schöner. Trachea atriplicis, die Meldeneule:
Und dieser hier ist ein ganz Kleiner, zumindest im Vergleich zur Großen Grasbüscheleule, der Heuzünsler (Hypsopygia costalis).
Da kommt er ins Bild gelaufen (Links unten):
Und eine halbe Stunde später saßen beide immer noch beieinander:
Diesen Falter halte ich für Apamea illyria, die Zweifarbige Grasbüscheleule. Eine Bestätigung oder Korrektur wäre schön!
Korrektur: Bei diesem Falter handelt es sich höchstwahrscheinlich um Mesapamea secalis (Getreide-Halmeule) oder Mesapamea secalella (Kleine Getreide-Halmeule), welche nur durch Genitaluntersuchung zu trennen sind (Siehe Beiträge 11-18 in diesem Thread). Danke an Sabine und Kathrin!
Hier noch einmal als schlechtes Handyfoto:
So, wenn ich die anderen (und vielleicht noch kommenden) Bilder weiter ausgewertet habe, geht es weiter.
Viele Grüße
Burkhard