Hinterlassenschaft - von wem?

  • Dieses Ausgespuckte, bzw. am anderen Ende Ausgeschiedene habe ich schon häufig gefunden.

    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/17121549xf.jpg]


    Nie konnte ich mir erklären, was das ist. Da in meinem Rheintalwohnort jede Menge Kiefernmisteln wachsen, habe ich das für eine Ausscheidung von Mistelbeeren gehalten.
    Da die Kleckse aber groß sind - 8 cm im Durchmesser -, könnte doch nur ein größeres Tier in Frage kommen...?

    Gestern habe ich den Fleck von oben im südlichen Pfälzerwald, wo ich nur sehr selten Misteln sehe, gefunden. Auf einer Seite des Weges wuchsen Fichten und Douglasien, auf der anderen Seite Laubmischwald mit Kiefern.

    Für was haltet ihr das?

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • liebe Rosmarie ,

    Das Thema hatten wir schon im Herbst und zwar in rot.
    Ich meine,daß es sich um Ausgewürgtes von Marder oder Fuchs
    handelt.
    Beweise hab ich keine und gesehen hab ich diesen Vorgang in Natura noch nie.
    Auch in einem Spurenführer ist dieser Brei nicht erwähnt.
    Es sind mit Sicherheit Mistelbeeren !
    Hier die Beeren einer Mistel vom Apfelbaum.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,

    an das Thema mit dem roten Zeugs kann ich mich dunkel erinnern. Aber wenn ich das noch recht weiß, blieb es letztlich offen, von wem diese Spur stammte. ???

    Ich bin dir aber schon sehr dankbar, dass du meine Vorstellung bestätigst, dass dies Mistelbeeren sind.
    Da ich diesen Fund mitten im Wald machte, kommen Obstbaummistelbeeren nicht in Frage. Es werden wohl Kiefernmistelbeeren sein.

    An den Fuchs habe ich zu Hause, wo man im Lampertheimer Wald ja alle paar Meter auf Mistelbeeren tritt, schon gedacht. Dort könnten auch Bodentiere solche Beeren fressen.

    In dem Wald aber, wo ich diesen Kotz/Kack fand, habe ich nicht eine Mistel in den Wipfeln entdecken können. Also müsste ein Bodentier ewig suchen und derweil nichts anderes fressen. Übrigens lag einen halben Meter weiter noch so ein Flatscher.

    Insofern leuchtet mir dein Marder noch ein. Aber steigt der so hoch in die Wipfel von Kiefern?
    Ich hab mal einen noch nicht ausgewachsenen Marder in der Nähe unseres Hauses im Wald überrascht (also vermutlich ein Stein- und kein Edelmarder). Der geriet regelrecht in Panik und hing ziemlich mehlsackgleich an einem jungen Eichenstamm... :19:

    Mistelbeeren sind innen angeblich extrem klebrig. Es würde mir einleuchten, wenn bei der Verdauung da einiges durcheinander käme...

    Danke für deine Gedanken und Vorschläge! :alright:

    PS: Mir kommt noch ein Gedanke. Vielleicht hat Gerlinde eine Ahnung, wieviel Futter in den Kropf einer Taube passt? Könnte das nicht auch einen Flatscher von ca. 8cm geben? Wie ist das mit Krähen? Haben die auch Kröpfe, aus denen sie etwas hervorwürgen könnten?

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosmarie † (21. Januar 2014 um 22:14)

  • liebe Rosmarie,

    Zitat

    Insofern leuchtet mir dein Marder noch ein. Aber steigt der so hoch in die Wipfel von Kiefern?


    Der Baummarder bestimmt!
    Eines weis ich aus eigener Erfahrung,daß Rehe ganze Mistelstöcke abäsen.Wenn man nach der Fällung nicht rechtzeitig vor Ort ist,hat man das Nachsehen.
    In meinem Fall handelte es sich um die Tannen-Mistel (Viscum album subsp. abietis).
    Der Kotzbrei besteht doch nur aus Fruchtfleisch und Samen -also meine ich ,daß er vielleicht doch von einem Vogel stammt.
    Bei Säugetieren wären bestimmt noch andere Pflanzenteile mit enthalten.

    Vielleicht hat doch noch jemand eine plausible Erklärung von wem dieser Kotzbrei stammt.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

    Einmal editiert, zuletzt von Werner (23. Januar 2014 um 08:39)


  • ...
    Der Kotzbrei besteht doch nur aus Fruchtfleisch und Samen -also meine ich ,daß er vielleicht doch von einem Vogel stammt.
    Bei Säugetieren wären bestimmt noch andere Pflanzenteile mit enthalten.

    Vielleicht hat doch noch jemand eine plausible Erklärung von wem dieser Kotzbrei stammt.


    !
    Das leuchtet mir absolut ein, lieber Werner! :alright:
    Ja, es wäre wirklich toll, wenn sich noch jemand an den Überlegungen beteiligen möchte! :)

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Lieber Werner,

    wenn deine Neugierde auf alle Phänomene der Natur nicht wäre, gepaart mit zähester Nachforschungsbereitschaft... :alright: :18:

    Super! Ich habe den ganzen Thread gelesen und mich dabei zudem köstlich amüsiert.

    Und trotzdem bin ich richtig stolz auf dich und mich. Denn schließlich sind wir beiden allein auch zu deren Ergebnis gekommen. Es wird sich wohl um die Hinterlassenschaft eines Vogel handeln. Es kommen dabei wohl Taube, Eichelhäher, Krähe und Co in Frage.

    Interessant wäre für mich noch, ob dies hinten oder vorn rauskommt.
    Dass die Mistelbeeren völlig unverdaulich sind, kann ich mir nicht vorstellen. Der Glibber sieht zumindest verdau-möglich aus. Und ein bisschen nahrhaft könnte er doch auch sein...

    Hier ist noch der zweite Flatscher, der neben dem ersten lag.
    Er sieht ein bisschen angedauter aus.


    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/17135211ym.jpg]


    Andererseits hat Vogelkot so gut wie immer diese weißen Anteile, die das sind, was bei Säugetieren mit dem Harn ausgeschieden wird. Diese weiße Schmiere fehlt immer in den Flatschern.

    Vermutlich ist es also tatsächlich etwas, was von einem Vogel ausgespuckt wird. ??

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • liebe Rosmarie,

    Danke für Dein uns betreffendes Lob !

    Gerlinde kennt sich doch mit Vogelsch...aus .Sie kann vielleicht bestätigen ob es bei "Vogel hintenraus"überhaupt so aussehen kann.
    (sie hat sich dahingehend auch schon mal geäußert - Harnsäure)

    Was mich immer noch irritierte waren die relativ gut zusammenhängenden Batzen.So,daß ich eher an ein am Boden auswürgendes Tier dachte.
    Doch nach zerlegen der Mistelbeere war mir klar,daß der Batzen ausreichend zähen Klebstoff enthält um so einen Sturz aus größerer Höhe zusammenhängend zu überstehen.

    Ich komme mir jetzt immer mehr vor wie Hans Peter Korff in der Rolle als Losungssammler in "Halali oder der Schuß ins Brötchen".:D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Guten Abend

    Ein interessantes Thema! Ich habe mal einen ähnlichen ''Auswurf'', jedoch mit Samen und Samenhüllen von Eiben gesehen, wusste aber auch dort nicht welches Tier so etwas hinterlässt.

    Freundliche Grüsse
    Lukas

    Freundliche Grüsse
    Lukas

  • Liebe Gemeinde,
    theoretisch würde ich es für möglich halten, dass die Beeren als Dünnpfiff einen Vogel verlassen haben, weil ein Vogel einen sehr schnellen Stoffwechsel hat und dann halt grad in dem Moment nichts Harnstoffhaltiges
    gleichzeitig mit dem durchgesausten Beerenpamp die Kloake verlassen hat.

    Doch wahrscheinlicher scheint mir, dass der Vogel die Beeren gefressen hat, der Kropf eine Art Abwehr-Schleim gebildet hat und dann das Ganze statt eines Speiballens ausgewürgt wurde.

    Bei jungen Rabenvögeln seh ich oft, dass sie aus Neugier etwas ihnen noch Unbekanntes fressen, dann dieses wieder ausspucken und den Kopf gründlich schütteln. Damit schütteln sie genau solch einen zähen Schleim aus dem Schnabel, den sie dann manchmal im Gefieder hängen haben und den ich dann auch öfter abkriege.

    Ich würde also auch eher auf ausgewürgten Kropfinhalt tippen, wenn das Gefressene für den Vogel z. B. ungesund wäre.
    Da Vögel einen kaum ausgeprägten Geruchsinn besitzen, könnte ich mir vorstellen, dass sie aus Hunger etwas zu sich nehmen, das ihnen dann nicht bekommt und das vom Kropf dann abgelehnt wird.

    Eine andere Möglichkeit wäre, die jeweiligen Beeren werden absichtlich gefressen, um den Kropf durch Erbrechen zu reinigen - ähnlich wie ein Hund oder eine Katze Gras frisst, um den den Magen zu reinigen.
    (In meinen Volieren steht z. B. grundsätzlich eine Schüssel mit Muschelgrit und Sand - für alle Vogelarten, das soll bei Rabenvögeln auch wichtig sein, um Speiballen zu bilden.
    Rabenvögel, die keinen Grit angeboten bekommen, werden nicht alt, hat man festgestellt. )
    Da ich meinen Vögeln bisher weder Mistelbeeren - und auf keinen Fall natürlich Eibenbeeren - anbiete, kann ich aber auch nichts Genaueres sagen.

    Wie ich schon mal schrieb, Vögel sind seltsamerweise wissenschaftlich immer noch nicht gründlich erforscht.

    Liebe Grüße
    Gerlinde

    Vögel, die nicht schwimmen können, werden zu den Sinkvögeln gerechnet ...
    Uli Stein

    Einmal editiert, zuletzt von spinachequail (24. Januar 2014 um 09:15)


  • ...
    Eine andere Möglichkeit wäre, die jeweiligen Beeren werden absichtlich gefressen, um den Kropf durch Erbrechen zu reinigen - ähnlich wie ein Hund oder eine Katze Gras frisst, um den den Magen zu reinigen...

    Liebe Gerlinde,

    für deine ausführliche und kompetente Antwort danke ich dir sehr! :alright:
    Ich hatte gehofft, dass du dich einmischen würdest, wollte dich in deinem vollen Leben aber nicht extra wegen so einem Sch... stören. :19:

    Alles, was du schreibst, leuchtet mir ein. Alles könnte offenbar möglich sein.
    Am meisten aber überzeugt mich die Theorie vom Kropfreinigen. Hier in unserem Wald hat jede dritte Kiefer gleich mehrere Misteln. Du kannst dir vorstellen, was da an Mistelbeeren unterwegs ist. Insofern ist es kein Wunder, dass ich immer mal solche Flatscher finde.

    Ich könnte mir zwar auch vorstellen, dass junge Vögel mal eine Mistelmahlzeit ausprobieren und die später im hohen Bogen dem Wald zurückgeben. Aber noch mehr überzeugt mich, dass größere Vögel, wohl Rabenvögel, ihren Kropf mit dieser Glibberladung wunderbar sauber bekommen. In dem klebrigen Gematsche bleibt bestimmt alles hängen, was dort nicht mehr willkommen ist.

    An Dünnpfiff glaube ich deshalb nicht, weil ich noch nie diesen weißen Harnmatsch in den Flatschern gesehen habe. Und ich habe schon viele interessiert betrachtet...

    Ich danke dir sehr, sehr herzlich für deine Ausführungen! Du hast deine Erfahrungen gut rübergebracht und meiner Seele nun (fast) Ruhe verschafft! :heart::19:

    Hallo Lukas,

    ganz toll finde ich, dass du deine Beobachtung auch noch beigetragen hast!
    Eibenbeeren werden angeblich von vielen Vögeln gern gefressen. Der giftige Samen in der Mitte würde unbeschadet den Verdauungsapparat passieren, um dann irgendwo eine Wachstumschance zu bekommen. Die rote, fleischige Hülle ist ja nicht giftig.
    Warum dein Vogel - oder wer immer es war - seine Mahlzeit wieder hergeben hat, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Vielleicht war´s ihm zuviel, vielleicht wurde er gejagt, vielleicht... ????

    Jedenfalls finde ich interessant, dass es auch solche Spuren gibt! :)

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosmarie † (24. Januar 2014 um 18:46)

  • Liebe Rosmarie,

    ich habe im Moment recht wenig Zeit, doch reicht es, um die meisten Beiträge hier im Forum mitzuverfolgen.

    Nun - Deinen interessanten Beitrag habe ich mit Spannung verfolgt, denn ich hatte ja im November auch sollche Sch....bilder - nicht in grün, sondern in rot - hier eingestellt. Meine Schleimbatzen waren aber erheblich kleiner und eher einzelne Beeren. Aber ringsum war auch so eine klare klebrige Flüssigkeit.

    http://www.das-naturforum.eu/forum/showthread.php?tid=7788

    Also Gerlindes Einschätzung klingt mir auch am wahrscheinlichsten - aus einem Vogelkropf ausgewürgt- warum auch immer.
    Ich hab Dir mal meinen Thread eingefügt, denn es wurden damals auch interessante Meinungen von Werner und Gerlinde sowie auch von Dir dazu geäußert.

    Liebe Grüße Heidi.

    Einmal editiert, zuletzt von Winterlibelle (24. Januar 2014 um 19:27)

  • Eibenbeeren werden angeblich von vielen Vögeln gern gefressen. Der giftige Samen in der Mitte würde unbeschadet den Verdauungsapparat passieren, um dann irgendwo eine Wachstumschance zu bekommen. Die rote, fleischige Hülle ist ja nicht giftig.

    Dazu möchte ich gern noch kurz etwas erklären, liebe Rosmarie ...

    Als Betreiber einer Wildvogelauffangstation muss man ja jederzeit mit einer Kontrolle durch den Amtsveterinär rechnen.
    Und Vorschrift ist, Volieren dürfen nur mit Ungiftigem bepflanzt werden.
    Nach einiger Erfahrung inzwischen ist mir zwar klar, dass kein Wildvogel, der halbwegs bei Trost ist, in der Natur wirklich etwas isst, das ihm wirklich schadet, aber Vorschrift ist Vorschrift und mir ist es eine Beruhigung, wenn nichts Giftiges erreichbar ist ...
    Vogelkindern muss man nicht erst eintrichtern, dass sie keine unbekannten Beeren essen dürfen - so wie den Menschenkindern, sonst würden meine kleinen Pfleglinge draußen bestimmt nicht lange überleben.
    Nur der fiese Mensch schafft es leider, einen Vogel hinterhältig zu vergiften, ohne dass dieser es vorher merkt.

    Liebe Grüße
    Gerlinde

    Vögel, die nicht schwimmen können, werden zu den Sinkvögeln gerechnet ...
    Uli Stein

  • Zitat

    Nach einiger Erfahrung inzwischen ist mir zwar klar, dass kein Wildvogel, der halbwegs bei Trost ist, in der Natur wirklich etwas isst, das ihm wirklich schadet

    Also dann,Du nimmst eine Handvoll Mistelbeeren ,lockst den Paule her und dann -- na du weist schon !
    Wer sonst könnte so einen Versuch durchführen.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • :19: Haha, lieber Werner, der Paule täte mir die hinterherschmeißen: Mistel- sowie auch Eibenbeeren, darauf kannst Du :41: ...

    Unter Hähnchenherzen, selbstgebackenen Hundegutsele oder halbierten Mäusen - oder wenn´s dann halt unbedingt pflanzlich sein soll: Erdnüsse in der Schale - läuft gar nix! Der Paule hatte schon immer furchtbare Angst vor einer Vitaminvergiftung ...

    Liebe Grüße
    Gerlinde

    Vögel, die nicht schwimmen können, werden zu den Sinkvögeln gerechnet ...
    Uli Stein

  • Man sollte vielleicht den Entwicklungszyklus der Mistel im Auge behalten. Misteln sind Parasiten, die nur eine Chance haben als Pflanze ihr Leben zu fristen, wenn sie entsprechend auf einem Baum landen. Hierfür hat die Mistel Beeren entwickelt, deren Kern von einem Samen geziert wird, der ausgesprochen klebrig ist, damit er nach dem Abkoten auch im Geäst hängen bleibt, um dann seine Wurzeln ins Holz eintreiben zu können und an die führenden Schichten zu kommen, aus denen die Mistel ihre Nahrung bezieht. Auf dem Foto von Werner sehr schön zu sehen, die gallertige (farblose, +/- durchsichtige) Schicht um die Samen, die eigentlich kleben müsste wie sau.

    Ich behaupte, dass sowohl Kot als auch Kotzbrei aus Mistelbeeren entsprechend gallertartig aussehen. Im Falle des Verlassens über die rückwärtige Seite sollten aber keinerlei Beeren mehr erkennbar sein, sondern eben nur Samen, was hier nicht der Fall ist. Also schließe ich mich gnadenlos der Bezeichnung als "Kotzbrei" von Werner an. Hier ist was schief gelaufen.

    Ein Vogel wiederum sollte in der Lage sein die aufgenommenen Mistelbeeren komplett durch den Magen-Darm-Trakt zu führen und rückwärtig auszuscheiden, denn genau das ist gewissermaßen der Plan der Mistel, da mit gaaaaaaanz wenigen Ausnahmen wohl nur Vögel für die Verbreitung der Misteln verantwortlich zeichnen. Nun ist nicht auszuschließen, dass auch ein Vogel mal unpässlich ist, aber die hier gezeigte Menge scheint mir ein wenig viel für den Kropf eines heimischen (Sing-) Vogels. Da dürften nur wenige Arten in Frage kommen. Mir fallen aber nur solche ein, die vermutlich eher keine Mistelbeeren verschnabulieren (z.B. Eichelhäher).

    Ich denke, dass hier der falsche Nutznießer am Werk war und die Mengen nicht verkraftet hat und würde mich hier gerne Werners These vom Marder oder ähnlichem anschließen wollen. Alles andere erscheint mir unlogisch. Aber wie so oft, besonders in Bereichen, wo es weniger um Wissen und mehr um Vermutung geht, lasse ich mich hier gerne vom Gegenteil überzeugen.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Das kann schon hinhauen - das mit der Unverträglichkeit bi einem größeren Tier, wobei 8 cm Durchmesser nicht sooo viel ist. Wenn eine Drossel schon ca. 10 Samen ausspuckt ...

    Das hier finde ich ganz interessant, auch wenn´s schon alt ist:

    http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remot…5_0041-0043.pdf

    Übrigens benutze ich z. T. recht alte Vogelliteratur, ornithologische und auch medizinische. Ob jetzt damals wissenschaftlich alle Zusammenhänge richtig erkannt wurden, möchte ich nicht beurteilen, aber für mich persönlich sind die alten Bücher, vor allem jene aus den östlichen Bundesländern, sehr interessant.

    Der Kehlsack vom Paule fasst übrigens zwei große Hähnchenherzen.
    Eichelhäher sind neugierige Allesfresser, so jedenfalls der von mir aufgezogene Ivan, der hübsche :19: ...

    Liebe Grüße
    Gerlinde

    Vögel, die nicht schwimmen können, werden zu den Sinkvögeln gerechnet ...
    Uli Stein

  • Das kann schon hinhauen - das mit der Unverträglichkeit bei einem größeren Tier, wobei 8 cm Durchmesser nicht sooo viel ist. Wenn eine Drossel schon ca. 10 Samen ausspuckt ...

    Das hier finde ich ganz interessant, auch wenn´s schon alt ist ...
    Das Laden dauert bei mir eine ganze Weile und gut lesbar ist das PDF, wenn man auf 150% zoomt.
    Die Mistel speziell wird auf der letzten Seite - Seite 43 - erwähnt.

    http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remot…5_0041-0043.pdf


    Übrigens benutze ich z. T. recht alte Vogelliteratur, ornithologische und auch medizinische. Ob jetzt damals wissenschaftlich alle Zusammenhänge richtig erkannt wurden, möchte ich nicht beurteilen, aber für mich persönlich sind die alten Bücher, vor allem jene aus den östlichen Bundesländern, sehr interessant.

    Der Kehlsack vom Paule fasst übrigens zwei große Hähnchenherzen.
    Eichelhäher sind neugierige Allesfresser, so jedenfalls der von mir aufgezogene Ivan, der hübsche :19: ...

    Liebe Grüße
    Gerlinde

    Vögel, die nicht schwimmen können, werden zu den Sinkvögeln gerechnet ...
    Uli Stein

    Einmal editiert, zuletzt von spinachequail (25. Januar 2014 um 11:21)

  • Ui, ist das toll! Hier ist ja richtig viel Schwung hineingekommen! :alright:

    Eure neuen Beiträge, liebe Heidi, liebe Gerlinde, lieber Werner und lieber Klaas, werfen zwar wieder neue Fragen auf. Dabei hatte ich bei der "Kropfreinigung" endlich mein inneres Gleichgewicht wieder gefunden. Bloß, was nützt es, wenn das dann auf falschen Vermutungen beruht? :19:

    Also auf ein Neues!

    Jetzt muss ich aber erst noch mal Heidis Thread von vor Monaten anschauen...

    Liebe Heidi,

    wie viel oder wie wenig dein rotes Zeugs ist, kann eigentlich nicht festgestellt werden. Ich könnte mir denken, dass die Menge sogar den grünen Flatschern entsprechen könnte. Aber die roten Beeren waren offensichtlich nicht so klebrig wie die Mistelbeeren. Sie sind halt von Ast zu Ast heruntergetropft...

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosmarie † (25. Januar 2014 um 16:52)


  • ...Als Betreiber einer Wildvogelauffangstation muss man ja jederzeit mit einer Kontrolle durch den Amtsveterinär rechnen.
    Und Vorschrift ist, Volieren dürfen nur mit Ungiftigem bepflanzt werden.

    Liebe Gerlinde,

    so gut wie du kennt sich hier sicher niemand mit Vögeln aus. Praxis mit Theorie verbunden ist in meinen Augen halt immer noch der reinen Theorie weit voraus.

    Das mit der Volierenbepflanzung wusste ich natürlich nicht. Aber ich halte es im Prinzip für sinnvoll. Eingesperrte, weil vielleicht kranke oder verletzte Vögel werden sich möglicherweise ein wenig anders als gesunde Wildvögel verhalten.
    Das Gleiche gilt wohl erst recht für Vögel, die schon in einer Voliere aufgewachsen sind.
    Die könnten ja auch mal auf die Idee kommen, ein bisschen von dem Grün zu picken...

    Vor der FeWo meines Freundes stand eine Eibe. Er behauptete, darin sei nie ein Vogel zu sehen. Die Vögel mieden die Eibe, während sie in allen anderen Bäumen eifrig herum hüpften. Allerdings nahm ihm die (arme) Eibe zuviel Licht weg und er wollte, dass sie gefällt würde.

    Wie komme ich also darauf, dass Vögel Eibenbeeren unbeschadet fressen? In der Theorie hatte ich für mich wie Klaas argumentiert: Wenn die Eibe extra das Fleisch um ihren Samen herum ungiftig macht, dann deshalb, damit Vögel diese Samen unbeschadet verbreiten können.

    Zum anderen habe ich mal einen Film über die ältesten Bäume Deutschlands gesehen. Darin wurde eine uralte Eibe im Allgäu gezeigt. In ihr herrschte munteres Leben. Viele Vögel kamen und fraßen die Beeren (das sah man ganz genau). Sogar Mäuse suchten sich Beeren und nagten das Fruchtfleisch ab.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosmarie † (25. Januar 2014 um 17:10)

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