Exkursion zum Monte Caslano (Tessin-Schweiz) - Teil 2

  • Hallo allerseits

    Und weiter gehts mit dem Ausflug auf den Monte Caslano. Zwischendurch gabs auch ein schönes Panorama zu bestaunen

    Eine weitere Art die überall im Unterwuchs zu finden war ist der Mäusedorn (Ruscus aculeatus) mit seinen blattartigen Kurztrieben (Phyllokladien) und interessanten, kleinen Blüten und roten Beeren

    Es waren auch Fruchtstände der Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) zu sehen, davon trägt diese Pflanze ja ihren Namen

    Eine weitere sehr interessante Pflanze an der ich mich erfreut habe war das Weisse Fingerkraut (Potentilla alba), welches sich ob des Winters nicht sonderlich beeindrucken liess und tüchtig blühte

    In den sehr trockenen Hängen war sogar noch die Braune Strandschrecke (Aiolopus thalassinus) am herumhüpfen

    Weitere Funde unter Totholz (leider Totfunde) waren einige Accanthopus velikensis (Foto) und Helops caeruleus, beides Schwarzkäfer (Tenebrionidae)

    Zum Abschluss gabs dann nochmals einen pflanzlichen Höhepunkt, da entlang des Waldweges plötzlich überall die Grüne Nieswurz (Helleborus viridis) ihr Bestes gab

    So. Und nun hoffe ich, dass euch dieser kleine Ausflug gefallen hat und freue mich schon auf ein neues ins Tessin zu fahren, wahrscheinlich wenn der Schnee in der Nordschweiz noch nicht vergangen ist... :)

    Freundliche Grüsse
    Lukas

  • Hallo Lukas!
    Was dort alles so blüht zur Zeit, hätte ich ja gar nicht mit gerechnet. Aber ich muss sagen, mein absoluter Liebling war das Alpenveilchen im ersten Teil. :)

    Herzliche Grüße,
    Tuppie

  • Lieber Lukas,
    sehr interessant auch die Funde aus Teil 2. Eine herrliche Landschaft. Heuschrecken noch kurz vor Weihnachten? Da ist der Tessin wohl noch wärmer als ich gedacht habe.
    Spannend finde ich den Mäusedorn, den habe ich noch nie gesehen. Bei Tante Wiki sind die Blüten abgebildet. Da sieht es auf den ersten Blick so aus, als hingen die Blüten an einem langen Stiel entlang der Mittelrippe - also wie bei der Alpen-Heckenkirsche. Aber das täuscht wohl, sie entspringen wohl eher direkt der Blattmittelrippe. Stimmt das so?

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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    Spannend finde ich den Mäusedorn, den habe ich noch nie gesehen. Bei Tante Wiki sind die Blüten abgebildet. Da sieht es auf den ersten Blick so aus, als hingen die Blüten an einem langen Stiel entlang der Mittelrippe - also wie bei der Alpen-Heckenkirsche. Aber das täuscht wohl, sie entspringen wohl eher direkt der Blattmittelrippe. Stimmt das so?


    Blüten entspringen bei den Spermatophyten niemals den Blättern, sondern immer der Sproßachse!

    Dementsprechend muss es sich hier bei den „offensichtlichen“ Blättern ebenfalls um Sprosse handeln. Lukas hat den Fachbegriff für diese „Scheinblätter“ schon genannt: Phyllokladien (abgeleitet von den griechischen Worten phyllon = Blatt und klados = Zweig).

    Das sind also im Wachstum begrenzte, stark metamorphierte (in diesem Fall) Kurztriebe, welche die eigentlichen Blätter in ihrer Funktion ersetzen. Die „wirklichen“ Laubblätter sind bei Ruscus zu winzigen braunen, häutigen Schüppchen reduziert, aus ihren Achseln gehen die Phyllokladien hervor. Auf dem dritten und vierten Foto des nachfolgenden Links kann man das ganz gut erkennen.

    http://www.jnecology.com/debsweb/monoco…-aculeatus.html

    Im Übrigen sind die Blüten selbst, nicht nur hier sondern grundsätzlich, stark abgewandelte Kurztriebe, deren Laublätter sich ebenfalls hinsichtlich ihrer neuen Spezifikationen stark abgewandelt haben (bei den Kelch- und Kronblättern ist der eigentliche Blattcharakter meist noch gut erkennbar, bei den Staub- und Fruchtblättern in der Regel nicht).

    Gruß
    Peter

  • Lieber Peter,
    du hast das richtig gesehen, den Begriff "Phyllokladien" kannte ich nicht und habe die kurze Erklärung von Lukas auch nicht verstanden. Herzlichen Dank daher für die umfassende Aufklärung.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Allesamt wunderschöne Entdeckungen in einer -im Vergleich zu hier -so ganz anders gearteten Natur.
    Danke Lukas ,daß du uns da mitgenommen hast ! :98.

    Es ist wie Balsam auf meine völlig vereiste Seele ! :D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

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