Naturpatenschaft *24

  • Naturpatenschaften werden immer beliebter und es gibt mittlerweile auch viele Challenges zu diesem Thema. Der Sinn der Sache – man beobachtet die Natur in ihrer ganzen Vielfalt an einem bestimmten Ort über längere Zeit.

    Dieser Ort – ein Stück Natur – wird sozusagen „adoptiert“. Das kann ein Stück im Wald, Garten oder Park sein.

    - Man geht regelmäßig hin, z. B. einmal im Monat und beobachtet Pflanzen, Insekten, Pilze, Flechten, Vögel, Himmel usw.

    - Man macht Bilder und hält neue Entdeckungen fest.

    - Aus diesen Bildern entsteht dann eine kleine Geschichte, die man im Laufe des Jahres verfolgen kann.

    Seid ihr dabei?

    Wenn ja, so freue ich mich, mit euch zusammen die spannenden Geschichten zu lesen, um etwas Neues zu lernen!

    Diese Challenge ist offen für alle!

    Einmal editiert, zuletzt von Lilli S. (17. Januar 2024 um 09:49)

  • JANUAR

    Mein Patenkind ist diese wilde Hecke aus Rotem Hartriegel (Cornus sanguinea) im Park „Beller Mühle“ in Mönchengladbach. Das ist ein wunderschöner Platz direkt am Wasser. Heute Morgen war es bewölkt und die Sonne war noch nicht klar zu sehen.

    Vor dem Hartriegel auf der Wiese kommen schon die ersten Narzissen zum Vorschein und der Maulwurf ist sehr aktiv.

    Im Wasser habe ich eine ganz neue Enten-Art entdeckt, die ich hier noch nie gesehen habe – die Reiherente (Aythya fuligula). Eine kleine Gruppe: 5 Weibchen und nur ein Männchen. Unsere Wintergäste.

    Ein abgebrochener Ast von irgendeinem Baum in der Nähe hat meine Aufmerksamkeit geweckt: Viele kleine Bohrlöcher, seltsame Mini-Pilze, Flechten. Das perfekte Winterquartier für Insekten. Das muss ich im Auge behalten.

    Ich bin gespannt, was ich dann im Februar entdecke!

  • Ich muss mir noch eine Stelle überlegen... Ich nehme an, dass alle (die daran Interesse haben), dann auch hier ihre Fotos mit hineinsetzen?

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Lilli S. 22. Januar 2024 um 16:54

    Hat den Titel des Themas von „Challenge *24 - Naturpatenschaft“ zu „Naturpatenschaft *24“ geändert.
  • Liebe Lilli S, ich habe mir überlegt, bei der Naturpatenschaft mitzumachen und hoffe, dass es ok ist?

    Mein "Patenkind" ist der Landschaftsweiher am Ortsrand, der in einen kleinen Park eingebettet wurde. In meiner Kindheit befand sich hier eine Badeanstalt. Die Wasserfläche war mit Beton eingefasst und es gab ein Gebäude mit Restaurant und Umkleidekabinen. Nachdem der Besitzer das Gelände aufgegeben hatte, blieb es viele Jahre lang sich selbst überlassen. Der Beton wurde bröckelig und der marode Zaun war kein schöner Anblick.

    Inzwischen hat die Gemeinde das Gelände gekauft und es neu gestaltet. Alles aus Beton ist verschwunden, auch das Haus. Die Wasserfläche wurde verkleinert und es wurden Wege angelegt. Nun können wir hier spazieren gehen und uns an dem Biotop erfreuen.

    Meine ersten Bilder zeige ich allerdings erst ab dem Monat Februar. Vorgestern spazierte ich hier entlang und freute ich über das schöne Wetter, das untypisch für diesen Monat ist.

    Schwarzerlen säumen einen kleinen Bachlauf. Hier war früher die Liegewiese der Badeanstalt.




    Das Bächlein trocknet im Sommer wieder aus, aber jetzt hat es reichlich Wasser. Dieses fließt in den Weiher, der hier mit Sumpfzone angelegt wurde.





    Auf dem Wasser war noch Eis, denn die Nächte zuvor waren frostig kalt.



    Das hat den Maulwurf nicht vom Graben abgehalten. Frische Erdhügel zeigen seine Aktivitäten.




    Am anderen Ende des Weihers bleibe ich stehen, denn hier kann man die gesamte Wasserfläche gut überblicken. Im Gegenlicht wirkt die Landschaft düster, tatsächlich aber schien die Sonne aus einem blauen Himmel.



    Der Ablauf des Weihers hinter dem Damm wurde gesäubert. Hier war im letzten Sommer noch ein Urwald aus Robinien. Nun kann man das Schilfrohr im Graben wieder sehen, das hier gut gedeiht.




    In einem Monat werde ich wieder am Weiher spazieren gehen und zeigen, wie es dann hier ausschaut.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Noch Januar

    Erst jetzt konnte ich die Bilder von der Schneelandschaft bewerten und bearbeiten. Das war noch am 21. Januar, der Schnee hat schon angefangen zu schmelzen. Es war aber trotzdem sehr kalt! Fotografieren ohne Handschuhe machte keinen Spaß. Die Lichtverhältnisse waren grauenvoll und doch habe ich es gewagt…

    Als ich Bilder machte, flog irgendein Vogel an mir vorbei und lenkte mich ab. Das war ein Kormoran. Er hat sich ein schönes Plätzchen ausgesucht und landete direkt auf einem Baumwipfel. Und unten auf dem Stein im Wasser saß ein anderer und fächelte mit seinen Flügeln. Kormorane können bis zu 30 Meter tief tauchen. Dabei saugen sich die äußeren Teile der Flügelfedern mit Wasser voll. Danach fällt es natürlich schwer wieder abzuheben, deshalb muss ein Kormoran erstmal sein Gefieder trocknen lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Lilli S. (8. Februar 2024 um 23:44)

  • Liebe Lilli, erst jetzt habe ich diesen Faden entdeckt und mich an euren Berichten erfreut.

    Ich habe mich im Januar nicht viel vor die Tür bewegt und deshalb auch noch keine Januarfotos, aber vom Wohnzimmerfenster aus schauen wir auf einen See. Der ist zwar recht groß, aber ein schickes "Patenobjekt". Ich werde bei besserem Wetter losziehen und euch ein paar Impressionen zeigen. Und mit der neuen Kamera, die wir nun haben, werde ich hoffentlich auch einige vorzeigbare Bilder der Tierwelt auf größere Distanz hinbekommen.

    Beste Grüße,
    Stefan

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    Lifelist:
    Vögel:
    - Deutschland: 284, Schleiereule

    - Welt (2024): 307 (207), Schleiereule (Turteltaube)

    - (Garten): 120, Kurzschnabelgans

    Wirbellose: 1.665, Mimas tiliae

  • Veilchendienstag – Die Suche nach den Veilchen

    Halt Pohl! Also „halt die Stange“ ;)

    Mein Karnevalszug ging heute nicht durch Gladbach, sondern durch den Beller Park. Ich war unterwegs, um mein Patenkind (Hartriegel-Hecke) zu besuchen. Daraus ist ein wunderschöner Spaziergang beim Sonnenschein geworden und ich konnte allerlei Getier und Blüten beobachten.

    Na, wo fangen wir denn an?

    Mit Blüten!

    Kornelkirsche, Eibe, Schaumkraut, Taubnessel

    Mein Beobachtungsobjekt - die Hartriegel-Hecke - von einer anderen Seite.

    Im Wasser war aber ganz schön viel los! Super Badetag für Kanadagänse. Auch eine Schildkröte traute sich aus dem Winterschlaf und saß gemütlich auf ihrem Stammplatz.

    Hinter der Hecke sah ich eine riesengroße Mistelkugel, sie konnte schon den Himmel grüßen, so hoch wie sie war.

    Und auch mehrere Insekten sind mir über den Weg „gelaufen“.

    Zuerst eine winzig kleine Zikade

    Dann habe ich eine „Raupe“ entdeckt, die ich noch nie gesehen habe! Meine Recherche hat ergeben – diese Larve verwandelt sich irgendwann mal zum Gemeinen Weichkäfer.

    Ich war so von dieser Schoko-Farbe verblüfft, dass ich eine schöne Wanze neben der Larve übersehen habe. Sie saß die ganze Zeit da. Warum, keine Ahnung. Vielleicht verbindet die zwei eine tolle Freundschaft, wer weiß :) Irgendwann mal bewegten sich die zwei Akteure und kehrten mir den Hin… Rücken.

    Und zum Schluss kam noch ein Sechzehnfleckiger Marienkäfer aus seinem Versteck

    Also die Kamellen habe ich heute definitiv verpasst, dafür aber die Natur erlebt!

    Und auf die Veilchen muss ich noch bis zum nächsten Mal warten ;)

  • Bei Dir blüht ja schon viel... und vor allem konntest Du auch einige Insekten sichten! Ich warte schon sehnsüchtig auf ihr Erscheinen!

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Ich gehe mal einen Monat zurück. Im Archiv habe ich Bilder vom Spaziergang an "meinem" Patenweiher gefunden, die im Januar bei starkem Frost gemacht wurden.





    Ich erinnere mich an den Februar vor zwei Jahren. Damals hatte sich ein Schwan hier auf dem Wasser angesiedelt. Bei einer Frostperiode, als die gesamte Wasserfläche zugefroren war, riefen besorgte Spaziergänger den Tierrettungsdienst an und baten um Hilfe für den Schwan.

    Die Tierrettung kam aus einem fast 30 Kilometer entfernten Ort herbei gefahren und man stellte fest, dass es dem Schwan gut geht. Beim zweiten Anruf einige Tage später kamen die Helfer erneut und untersuchten das Tier. Es war gesund. Viele Leute aus dem Ort und auch aus der nahen Stadt pilgerten herbei, um das Tier zu sehen. Natürlich fühlte sich der Schwan gestört und suchte sich einen anderen Lebensraum.

    Das Gejammer unter den Leuten war groß. Oh, der schöne Schwan ist weg! Hätte man ihn in Ruhe gelassen, wäre er bestimmt geblieben.

    Nach der Hexennacht darauf schwamm plötzlich ein aufblasbarer Plastikschwan auf dem Wasser. Er hielt sich bis zum nächsten Sturm, dann wurde er davon geblasen.

    Seither findet man hier am Weiher nur Wildenten. Momentan sehe ich hier drei Paare.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Die Kälte spricht aus Deinen Bildern...
    Was für eine Geschichte mit dem Schwan...! Mal wieder typisch (dämlicher) Mensch...:rolleyes:

    Viele Grüße

    Addi

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    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Gestern habe ich am Nachmittag mein Naturpatenkind besucht. Daheim war die Arbeit getan und ich hatte Lust zum Laufen. Also habe ich die Wanderschuhe angezogen und bin mal wieder zum Landschaftsweiher am Ortsrand gegangen.



    Dieser Naturweiher hat momentan sehr viel Wasser. Vorsichtig näherte ich mich der Schilfzone, um nach Tieren Ausschau zu halten.



    Ich hörte zwar mehrmals ein Platschen, konnte aber den Verursacher nicht entdecken. Vielleicht war es ein Fisch auf der Jagd? Hier im Weiher soll es Hechte geben.



    Ich entschloss mich, diesmal in die andere Richtung als beim letzten Besuch zu laufen. Damals war ich am Abfluss des Weihers und diesmal ging ich zum Zulauf.



    An der Alten Landstraße beginnt das Freizeitgelände. Hier befindet sich eine große Wiese mit Schwarzerlen, durch die das kleine Bächlein fließt.

    Auf der anderen Seite der Straße sieht man eine kleine Wildnis. Der sumpfige Boden ist bedeckt mit Weiden, die teilweise am Boden liegen. Niemand hat in den vergangenen Jahren hier Ordnung gemacht und das finde ich auch gut so.



    Man sieht vereinzelt schon die Weidensträucher blühen.



    Nun drehe ich meine Runde weiter und laufe wieder auf das Weihergelände zurück.



    Über mir am Himmel höre ich den Schrei eines Bussards. Eine Weile sehe ich ihm zu, wie er dort droben kreist.



    Am Rand blühen spärlich einige Haselsträucher. Ich gehe ganz nah ran und schaue mir die Blütenstände an.



    Auf der Wiese zeigt sich schon frisches Grün. Die Purpurroten Taubnesseln haben schon einige Blüten geöffnet und zu meiner großen Freude sah ich den ersten Zitronenfalter in diesem Jahr.




    Auf den Sandsteinfindlingen hat sich Moos angesiedelt und es blüht jetzt.



    Als ich schon glaubte, alles für diesmal gesehen zu haben, entdeckte ich einen Flecken blühender Schneeglöckchen.


    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Der Februar in diesem Jahr soll laut einer Reportage im Radio in unserer Region der zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen sein. Er brachte unverhofft früh den Vorfrühling.

    Nun hat der März begonnen und ich habe gestern wieder mal eine Runde um den Landschaftsweiher gedreht und geschaut, was sich schon alles in der Natur verändert hat.



    Mein Rundgang startet am Zulauf des kleinen Bächleins, das immer noch viel Wasser mit sich führt. Auf der Wiese steht ein Insektenhotel, errichtet von den Mitgliedern eines örtlichen Vereins. Es steht hier seit dem letzten Sommer und einige Röhren sind belegt.




    Leider waren auch wieder die Baumsäbler am Werk. Die Arbeiter, die das Gelände pflegen müssen, sind keine Landschaftsgärtner. Sie haben wieder mal die Sträucher furchtbar zugerichtet. Einfach mit der Motorsäge oben abgeschnitten, so dass sie wie Besen aussehen.

    In einem der 'Besen' hing noch ein zerrupftes Vogelnest, das wohl vom vergangenen Jahr stammt.




    An den Bäumen hängen bunte Vogelhäuser, die der Manfred vom örtlichen Vogelschutzverein gebaut und hier aufgehängt hat. Jedes ist ein Unikat und ich hoffe, dass die Vögel diese Wohnungen annehmen. Überall piept und zwitschert es. Ich erkenne Kleiber, Meisen und Finken. Den Gesang eines Kleibers kenne ich erst seit kurzem und finde ihn sehr melodisch.





    Vorne am Ablauf des Weihers war gestern ziemlich viel Trubel. Die örtliche Feuerwehr führte mit den Jugendlichen eine Schlauchübung durch und dabei wird mit Hilfe einer Motorpumpe auch Wasser gespritzt.

    Der Lärm hat alle Tiere vertrieben und so konnte ich auch diesmal keine Wildenten sehen. Beim letzten Besuch schwammen drei Paare auf dem Wasser.





    Die Feuerwehr hilft an trockenen, heißen Sommertage aus, wenn das Wasser im Weiher zu kippen droht. Denn der kleine Bach trocknet schon mal aus und es kommt dann kein Frischwasser mehr an. Ehrenamtliche sorgen für Sauerstoffzufuhr im Weiher, indem sie das Wasser umwälzen, damit die Fische überleben können. Das war vor allem in den vergangenen Jahren öfter mal der Fall. Diesmal aber war es nur eine Übung für die angehenden Feuerwehrleute.

    Ich ging weiter, vorbei am Ablauf und genoß das milde Wetter. Die Temperatur am gestrigen Nachmittag stieg auf angenehme 14 Grad, aber die Sonne schien nicht.

    Am Wegesrand gibt es schon allerhand Grün zu sehen. Brennnesseln, Giersch, Scharbockskraut und Storchschnabel bilden einen grünen Treppich.






    Die Akeleien und das rosa Primelchen sind Ausreißer aus den Gärten und irgendwie hierher gelangt.




    Das war ein Rundgang zu Beginn des Monats März. Der Frühling steht bevor und die Natur ist aus dem Winterschlaf erwacht. Vorerst ist auch kein Wintereinbruch bei uns zu erwarten.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

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