Minen aus dem Frankenwald

Angeregt durch den interessanten Minenbestimmungsthread ist mir eingefallen, dass es ja auch so etwas Ähnliches versteinert gibt.

Bei den sogenannten Ichnotaxa sind Fraßspuren von Insekten oder auch Wohnbauten von Würmern als Spurenfossilien erhalten.

Im Frankenwald in Nordbayern sind solche Spuren im Schiefer aus dem Unteren Karbon ( etwa 360-330 Millionen Jahre) erhalten.

Das vorliegende Stück hab ich mal von einem Kollegen bekommen, der sich auf Frankenwaldfossilien spezialisiert hat.

Es stammt aus einem alten Steinbruch bei der Ortschaft Oberleupoldsberg und ist 16 x 8 cm gross.

Die wisssenschaftliche Bezeichnung dafür ist Scalarituba aff. missourinensis.

Ich hab dann noch ein Exemplar mit Phycoden, nach denen die Gesteinsart, in der sie vorkommen benannt ist. Der Phycodenschiefer.

Da braucht man aber wirklich einen guten Blick dafür um sie zu erkennen. Auch die Vorkommen sind recht beschränkt.

Phycodenschiefer z.B. findet man an vielen Stellen im Frankenwald, aber Stücke mit den namensgebenden Spurenfossilien nur an wenigen.

Eine gute Beschreibung dieser Fossilien gibt es in dieser wissenschaftlichen Arbeit über das Untere Karbon:

Dafür braucht man schon besonders viel Erfahrung. Mein Kollege, von dem das Stück stammt, hat ein gutes Auge für sowas.Ich hätte das im Gelände wohl nicht erkannt.

Gruß Norbert