Lieber Burkhard,
ja, diese ordnungsliebenden Nachbarn, die Gemeinschaftsflächen zwischen den Garagenhöfen pflegen, indem möglich viel möglichst kurz abgeschnitten wird, die haben wir hier auch. Aber die Stadt hat auch wieder das Straßenbegleitgrün gemäht, soweit wie es nur irgendwie ging und kein Hälmchen übrig gelassen. Es ist zum K##zen. Vor deinem Haus kannst du die Nachbarn doch wegschicken oder mit ihnen ins Gespräch kommen und ein bißchen Begeisterung für Natürliches transportieren und so ein bißchen Umweltbildung vermitteln. Ein Versuch wäre es wert.
Auf Flügeln durchs Jahr 2020
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Liebe Ulrike,
wenn der Kleine Feuerfalter bei dir noch häufig ist, darfst du dich freuen. Auch bei mir vor der Haustür gab es ihn vor 10 Jahren noch häufiger als heute, allerdings nicht eben häufig. Dieses Jahr habe ich hier keinen einzigen gesehen. Der Hauhechelbläuling ist auch weg. Wie vieles, vieles andere auch. -
Liebe Ulrike,
wenn der Kleine Feuerfalter bei dir noch häufig ist, darfst du dich freuen. Auch bei mir vor der Haustür gab es ihn vor 10 Jahren noch häufiger als heute, allerdings nicht eben häufig. Dieses Jahr habe ich hier keinen einzigen gesehen. Der Hauhechelbläuling ist auch weg. Wie vieles, vieles andere auch.Darüber freue ich mich tatsächlich, ich mag ihn gerne, den kleinen Kerl,
Was ich aber auch feststelle, ist, dass die Jahre sehr unterschiedlich z.B. im "Schmetterlingsbesatz" ausfallen.
Flechtenbären habe ich in diesem Jahr keine gesehen, auch die Braundickkopffalter waren nicht da, sonst beide Arten häufige Gäste.
Meine Freunde, die Graszünsler waren im letzten Jahr in Scharen hier, in diesem Jahr gesehen, aber eher in bescheidenen Massen.
Dafür die Tagpfauenaugen, die haben im Moment ihren Massenauftritt, dafür im Frühjahr nicht wie sonst zu sehen.Spannend wird es also im nächsten Jahr mit seinen Wettern.
Uns bleibt ja nicht viel mehr als Lebensmöglichkeiten zu schaffen, zu erhalten und zu hoffen.
LG Ulrike
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Liebe Naturfreunde,
16.09.2020 (Rügen)
Hellbraune Staubeule - Hoplodrina ambigua
Schilfrohr-Wurzeleule - Rhizedra lutosa
Graubraune Frühherbsteule - Ammoconia caecimacula
Kopf - Apex 24 mm.
Über diesen Falter hatte ich mich sehr gefreut, die Art kommt in allen Bundesländern vor, ist in Schleswig-Holstein aber sehr selten. Aber ist ja ein Fund aus Mecklenbur-Vorpommern, dort nach Roter Liste ungefährdet. Blöderweise hatte sich auf meiner Kamera die Bildqualität umgestellt, was ich nicht bemerkt hatte; so wurden die Fotos nur im kleinen Format auf den Chip gehievt. Echt ärgerlich.
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Liebe Naturfreunde,
18.09.2020 (Rügen)
Zackeneule - Scoliopteryx libatrix
Kleiner Feuerfalter - Lycaena phlaeas
Sie waren fast immer an gelben Blüten zu finden.
Die Ferienwohnung lag am Rande eines Naturschutzgebiets. Überhaupt gibt es auf Rügen jede Menge Naturschutzgebiete.
Da leuchtete etwas an den Gräsern:
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Liebe Sabine,
Vor deinem Haus kannst du die Nachbarn doch wegschicken oder mit ihnen ins Gespräch kommen und ein bißchen Begeisterung für Natürliches transportieren und so ein bißchen Umweltbildung vermitteln. Ein Versuch wäre es wert.
Alles schon versucht. Zumindest hier in mener Ecke zwecklos. Ich hatte ja schon ein paar mal geschrieben, was ich mir anhören musste. Die Mehrheit hat das sagen, und die will es "sauber", besser gesagt tot und steril. Da kann man noch so viele Argumente anbringen.
Beispiel Artenvielfalt: "Alles nur Unkraut, weg damit; deine Igel scheissen mir den Rasen voll, die müsste man alle
totschlagen ... usw. Jemand, der sich für Naturschutz einsetzt wird da ganz schnell zum Aussenseiter.Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es im Umfeld von z.B. Universitätsstädten aufgrund "gegenseitiger intellektueller Befruchtung" eine größere Aktzeptanz bei diesen Themen gibt. Hier bei mir sind, bis auf einige Ausnahmen, solche Erkenntnisse noch nicht eingesickert bzw. werden ignoriert.
Ich kenne Leute, die im Garten eigentlich gerne mehr für den Artenschutz machen wollen. Aber: Ja nichts falsch machen, sonst gehöre ich nicht mehr dazu. Das ist Gruppenzwang und den kann man gerade in Wohngebieten mit Gärten wunderbar erforschen: Der "Deutsche Gartenzwerg" gibt, entgegen aller wissenschaftlicher Erkenntnisse, die Richtung vor!In einem Leserbrief in einer großen niedersächsischen Zeitung hatte ich vor ein paar Monaten dieses Thema mal aufgegriffen. Im Abdruck fehlten leider einige kritische Passagen, unter anderem diese abschließende (frei nach Martin Luther):
"Und wenn morgen die Welt unterginge,
würde ich noch heute meinen Rasen mähen!"Viele Grüße
Burkhard -
ee, wir machen unser Ding hier mit der Natur so weiter und lassen uns da garnicht mehr stören. Seit über 30 Jahren jetzt.
Nach dem Motto: "Was interessiert mich das Geschwätz der Leute und ist der Ruf erst ruiniert, dann lebt sich´s völlig ungeniert
Ich mach auch das, was ich für richtig und notwendig halte, auch wenn ich manchmal lieber hier wegziehen würde. Aber mein Wohnort: Das ist überall. Von daher bleiben wir erstmal hier; ein wenig Natur gibt es ja noch. Nur die alten Gärten, die verschwinden mit jedem Neuzuzug.
Mir tut es für die vielen Pflanzen- und Tierarten leid, die völlig sinnlos in hunderttausenden Deutschen Gärten, an Wegrainen und Straßenböschungen (Gesamtfläche = ENORM) ihre Lebensgrundlage verlieren und das völlig unnötig und Sinnfrei.
Viele Grüße
Burkhard -
Liebe Naturfreunde,
wenn man erstmal anfängt, das Naturinventar kennenzulernen und es über mehrere Jahre beobachtet, dann freut man sich über jede Art, die einem noch nicht begegnet ist. Aber zusammenfassend ist es unglaublich frustrierend, wenn man letztlich nur den Artenschwund dokumentieren kann. Das ist hier bei mir vor der Haustür nicht anders als in meiner Wahl-Zweitheimat, wo eine Vielzahl an Raritäten des Bundeslandes Salzburg dem Wintersport-Mammon geopfert wurde. -
Liebe Naturfreunde,
21.09.2020 (Rügen)
Dunkelgraue Nessel-Höckereule - Abrostola triplasia
Die habe ich auch nur dreimal gefunden: 2011 in Norderstedt, 2014 im Solling und jetzt 2020 auf Rügen.
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Liebe Sabine,
Aber zusammenfassend ist es unglaublich frustrierend, wenn man letztlich nur den Artenschwund dokumentieren kann.
ich beobachte das ja schon seit den 80er Jahren. Mit wenig Aufwand könnte man einiges zum positiven ändern, aber die Ignoranz gegenüber der Tatsache einer immer mehr verarmenden Natur ist für mich das wahre Armutszeugnis unserer Gesellschaft. Irgendwann wird uns das mit aller Macht um die Ohren fliegen.
Alles dazu ist bekannt. Während Corona (zu Recht) mit allen Mitteln bekämpft wird, scheint diese, zusammen mit der Klimaerwärmung vielleicht weitaus größere Gefahr, weit weg zu sein.Mal als Biologe und von aussen betrachtet:
Evolutionsgeschichtlich ist der Mensch eine plündernde, ausbeutende und invasive Spezies mit extremen Vermehrungsdrang. Früher zum Arterhalt sinnvoll, heute bei bald 10 Milliarden Individuen eine Katastrophe für den Planeten. Bevor wir uns "Homo sapiens" nennen dürfen, also der "Weise, Intelligente Mensch" müsen wir noch einiges dazu lernen (falls wir dazu kommen).Viele Grüße
Burkhard -
Zu Anfang der Corona-Krise dachte ich noch, daß diese einen gewissen Lern-Impuls auslösen könnte. Bei aufnahmefähigen Personen wird es sogar so gekommen sein. Aber die Masse will weiter Mallorca, Overtourism, Plastikmüll und ungebremstes Wachstum. Leider...
Rate mal, weshalb es Viren so leicht haben ...
Peter, lass uns diese interessante Diskussion vielleicht irgendwann in einem anderen Thread fortführen.
Sabine will uns bestimmt noch einige Falter zeigen!
Viele Grüße
Burkhard -
Liebe Naturfreunde,
diese Diskussion findet sich an vielen Stellen hier im Forum. Es ist einfach nur frustrierend. Deshalb kommen jetzt noch ein paar Falter.24. & 25.09.2020 (Rügen)
Grauer Zwergspanner - Idaea seriata
Nesselzünsler - Patania ruralis
Den habe ich einer Spinne geklaut, aber der hatte eh fertig.
Malven-Blattspanner - Larentia clavaria
Eine nur sehr lokal verbreitete Art.
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Liebe Sabine,
wieder viele wunderschöne Falter!
Aber der Schönste ist für mich die Saateule!
Richtig schick.
Liebe Grüße
Sigurd -
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Liebe Naturfreunde,
01.10.2020Der von Hermann so verhasste Buchsbaumzünsler ist recht flugfaul. Nächtens hatte ich ihn an der Hecke entdeckt, am nächsten Vormittag saß er da immer noch.
Buchsbaumzünsler - Cydalima perspectalis
Mit dem Herbst und der Laubverfärbung kommen auch eine ganze Reihe gelber Nachtfalter.
Rotbuchen-Gelbeule - Tiliacea aurago
Kopf - Apex 18 mm. Die Zeichnung wirkt etwas verwaschen.
Mit großer Freude habe ich eine weitere Eule aus der Gattung unter der Lampe weggefischt, die "sagte" mir gar nichts und war
, womit ich auch die Art Nr. 403 für Norderstedt begrüße.
Linden-Gelbeule - Tiliacea citrago
Kopf - Apex 23 mm, also schon eine etwas größere Art. Sie hält ihre Flügel in Ruhestellung nicht dachförmig, sondern nebeneinander wie Spanner. Nach Roter Liste 2009 in Schleswig-Holstein selten. Leider nicht mehr so frisch und schon abgeschuppert. Die Raupen leben monophag an Linden.
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Liebe Sabine,
Der Herbst ist da, und es erscheinen sogar schon die ersten Wintereulen:
Heidelbeer-Wintereule - Conistra vacciniiseit dem 24.09.20 finde ich die schon am Weinköder.
Bei der hier war ich mir unsicher, ob es sich nicht doch um Conistra ligula handelt, habe mich dann aber für Conistra vaccinii entschieden, da der Winkel der Vorderflügelspitzen mir nicht klein genug erschien. So hatte ich das auch bei "Schmetterlinge Deutschlands gemeldet. Auch die Bilder im Lepiforum sind da nicht immer klar.
Wenn ich mir Dein Exemplar anschaue, kommen mir da doch Zweifel:Viele Grüße
Burkhard -
Lieber Burkhard,
diese beiden sind halt schwierig. Aber ich würde bei deinem Exemplar auch zu Conistra ligula tendieren; aber du weißt ja, dass ich die Art nicht aus eigenenr Anschauung kenne.
Zur Körperfarbe habe ich hier noch etwas gepostet:
Frostspanner -
Liebe Sabine,
diese beiden sind halt schwierig. Aber ich würde bei deinem Exemplar auch zu Conistra ligula tendieren;
vorhin war meine Conistra vaccinii bei "schmetterlinge.de" noch bearbeitbar. Ich wollte die Bestimmungsmethode auf "unsicher" setzen, in der Hoffnung, dass von den Bearbeitern dort noch mal einer drüberschaut.
Nun ist der Fund bereits als Conistra vaccinii übernommen und ich komme nicht mehr dran.Ich habe gerade mal meine Fotos von gestern (02.10.20) aus der Kamera geholt. Dieses Exemplar hätte ich nun wirklich 100%ig zu Conistra vaccinii geschlagen:
Ich weiß, das letztes Jahr beide da waren. Von daher ist der Eintrag bei "schmetterlinge.de" so oder so richtig.
PS: Deine Fotos sind wieder viel besser. Die Reperatur der EOS 6D hat sich also gelohnt!
Viele Grüße
Burkhard -
Lieber Burkhard,
ja, das hätte ich jetzt auch so gesehen. Danke für die Anmerkung zur Reparatur. -
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