Liebe Naturfreunde,
heute gibt es eine neue Folge der Serie "Mikros durchs Makro", und wieder spielen Wanzen die Hauptrolle.
Feuerwanzen, Pyrrhocoris apterus
In der Serie "Zwei sind genau richtig" hatte ich bereits ein Bild der Feuerwanze eingestellt. Dabei gibt es nicht "die Feuerwanze", sondern es ist eher eine Großfamilie mit weltweit ca. 400 Arten, die sich teilweise enorm ähnlich sehen. In Europa kommen allerdings nur fünf Arten vor. Sie haben einen feuerroten Körper mit schwarzer Zeichnung. Wenn man sie findet, dann in großer Anzahl, meist am Fuß von Bäumen. Sie ernähren sich von Pflanzensäften.
Randwanze: Lederwanze, Coreus marginatus
Die nächste Wanze ist (mit größter Wahrscheinlichkeit) die Lederwanze, sie gehört zu den Randwanzen. Randwanzen haben immer einen markanten, meist gestreiften Rand am Körper. Die Fühler haben vier Glieder und ein kräftiges, fast panzerartig ausgebildetes Halsschild. Sie ernährt sich auch von Pflanzensäften. Wenn man die seltene Gelegenheit hat, einen Blick unter die Flügel zu werfen, dann enthüllt sich bei der Lederwanze ein ziemlich leuchtendroter Körper. Deshalb müsste die Bestimmung auch richtig sein. In der vorigen Folge erwähnte ich schon, dass die Membran aus zarterem Gewebe besteht, und auf dem rechten Foto kann man deutlich erkennen, dass sie bei dieser Art sogar durchscheinend ist. Diese Wanze ist zwar mit ca. 15 mm etwas größer als die selbst gewählte Messlatte von 1 cm, aber warum soll ich sie Euch vorenthalten?
Ein weiteres Bild der Lederwanze zeigt diese als Nymphe, das ist eines der Larvenstadien. Hier sieht man schon eine große Ähnlichkeit mit dem erwachsenen Tier, besonders wenn man den Halsschild und das kräftige erste Fühlersegment ansieht.
Stachelwanze: Wipfel-Stachelwanze, Acanthosoma haemorrhoidale
Gemeinsames Merkmal der Stachelwanzen ist ein Schildchen, das dreieckig in einem Zipfel endet. Dieser Zipfel ist meistens hell und setzt sich farblich deutlich von den restlichen Farben ab. Der Körper ist nach hinten eher lang gestreckt und nicht breit. Die hier gezeigte Larve war etwa 1 cm groß.
Stachelwanze: Fleckige Brutwanze, Elasmucha grisea
Die Stachelwanzen leben meist auf Bäumen und Gehölzen, genau dort habe ich diese hier auch gefunden. Allerdings hat sie eine so große Ähnlichkeit mit der Beerenwanze, dass ich sie zunächst nur für eine Kleinausgabe von ihr gehalten habe. Mit knapp 1 cm passt sie auch von der Größe wieder gut ins Thema.
Weichwanze: ohne dt. Namen, Orthops kalmii
Weichwanzen zeichnen sich durch weicheres Gewebe aus. Die die ich bisher gefunden habe waren alle von recht schlanker, länglich-ovaler Gestalt und farbenfroh gefärbt. Weichwanzen sind etwas wählerischer bei der Nahrung als die zuvor vorgestellten. Sie sind entweder auf eine einzige Pflanzenart spezialisiert oder auf eine enge Auswahl. Damit können einige Arten auch in der Landwirtschaft zu den Schädlingen gerechnet werden.
Nun, dieses zierlich-grazile Etwas war deutlich kleiner als 1 cm und hockte in den Samen einer meiner Wilden Möhren im Garten. Ich habe mich ihr so vorsichtig genähert, um sie nicht zu verscheuchen. Sie wäre aber niemals mehr ausgebüxt, an den weißen Augen sieht man, dass sie schon im Wanzenhimmel war.
Weichwanze: ohne dt. Namen, Adelphocoris lineolatus
Last but not least möchte ich Euch ein richtig schönes Tierchen vorstellen, bunt gefärbt, zierlich und mit ca. 1 cm auch richtig schön klein. Es krabbelte auf der Blüte einer Saat-Wucherblume herum. Seht Ihr die blauen Augen und das leuchtend grüne Halsschild?
So, das war's von den Wanzen. Ich wünsche Euch noch einen wunderbaren Tag!
Liebe Grüße Sabine