Mönchengladbach - grüne Großstadt am Niederrhein.

  • In diesem Jahr nehme ich wieder an einer Natur-Challenge teil. Es geht um die Orte, die man sozusagen „adoptiert“, d.h. man begleitet ein Stück Natur im Laufe des Jahres und beobachtet dabei, wie sich alles entwickelt (Wetter, Pflanzen, Tiere).


    Das Bio-Feld im März.

    Dieses Jahr war der Winter besonders mild. Wenn ich mich umschaue, sehe ich überall Sträucher und Bäume, die um die Wette blühen. Ich habe gehofft, dass auch die kleinen Büsche auf dem Bio-Feld voll in Blüte stehen. Den weißen Streifen, den ich mir ausgemalt habe, gab es nicht. Nur ein Strauch im Miniformat trotze dem Wind und zeigte stolz sein zartes Frühlingsgewand.

    Auf dem Bio-Feld war schon was los. Rhabarber und Lauch in guter Größe. Auf der anderen Seite kamen die ersten Rapsblüten zum Vorschein, was für eine Pracht! Da blieb mein Herz kurzstehen, an diesem trüben Tag bei + 16°C - ein wunderschönes, sonniges Gefühl, das alle Sinne berührte. Allein die Vorfreude auf die warmen Tage machte schon glücklich.

    Ich ging weiter… Und auf einem kleinen Fleckchen sah ich ein Meer von Löwenzahn! Große gelbe Blüten strotzten vor Kraft und lockten jede Menge Insekten an. Es wimmelte und summte - eine Augenweide mit viel Betrieb!

    Und irgendwo am Rande schaute eine süße, dunkelblaue Insel von Traubenhyazinthen hervor. Sie war von Hummeln und Bienen kaum beachtet. Eine kleine Dungfliege beanspruchte das ganze nur für sich und rieb sich fröhlich die „Pfötchen“. Sie kroch in jede einzelne Traube und konnte sich mit leckerem Nektar vollsaugen. Als ich versucht habe, die kleine Fliege schön ins Bild zu kriegen, hörte ich hinter meinem Rücken ein Kichern. Ich ließ mich erstmal nicht davon ablenken. Wenn man fast auf dem Boden liegt, den Hals verrenkt und den Atem anhält, nur um die Makros zu machen, blendet man einfach alles aus, sonst kann man die guten Aufnahmen vergessen. Das Kichern hörte nicht auf und irgendwie kam mir das verdächtig bekannt vor. Fasan - na warte!

    Nach dem intensiven Fotoshooting mit der Fliege konnte ich mich endlich umdrehen. Tatsächlich ein Fasan! Er stand in einem sicheren Abstand und beobachtete mich neugierig. Ich weiß nicht, was die Vögel denken, wenn sie Menschen beobachten, aber dieser sah ziemlich frech aus. Und natürlich musste er auch ins Bild!

    Ganz langsam richtete ich mich auf. Und als ich den ersten Schritt in seine Richtung machte, drehte er sich um und ging unbekümmert weiter. Ich in meinem Kopf: „Bloß keine hastigen Bewegungen, sonst ist er weg“. Ich versuchte Bilder zu schießen, aber es klappte nicht. Also folgte ich dem Vogel, fast auf den Zehenspitzen, um ihn nicht zu verscheuchen. Offensichtlich machte es ihm Spaß, er lief immer schneller. Ich musste mein Tempo anpassen und merkte gar nicht, dass ich (schon wieder!) in einen Jagdmodus geriet. Die Jagd endete im Abflug, meine Beute flog einfach weg.

    Da stand ich da mit leeren Händen. Überraschenderweise führte mich Fasan zu einer Stelle, die ich hochinteressant fand – ein grüner Streifen zwischen Feldern nur für wilde Tiere und Pflanzen bestimmt, so stand es auf dem großen Schild. Toll, da komme ich sicherlich wieder!

    Langsam ging ich zurück. Der Biobauer mit seinem Trecker kam aufs benachbarte Feld und hinter ihm sah ich einen Mäusebussard in Begleitung von Krähen. Der Mäusebussard war gar nicht scheu, ignorierte mich komplett und suchte nach dem Futter. Na wenigstens ein Vogel, der gut posieren kann…

  • Hallo, Lilly,
    wie schade, dass ein Foto vom Fasan nicht geklappt hat!

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • In diesem Jahr nehme ich wieder an einer Natur-Challenge teil. Es geht um die Orte, die man sozusagen „adoptiert“, d.h. man begleitet ein Stück Natur im Laufe des Jahres und beobachtet dabei, wie sich alles entwickelt (Wetter, Pflanzen, Tiere).


    Das Bio-Feld im April.

    Ja, es gibt viel zu tun! Die Natur nimmt Fahrt auf. Es wächst und sprießt, blüht, gedeiht und reift. Die kleinen Sträucher an der Vorderfront sind gut durchgekommen und haben schöne, frische Blätter entwickelt. Dahinter lag eine große Plane, irgendetwas braucht Schutz und muss abgedeckt bleiben. Ich dachte direkt an die leckeren Erdbeeren, wer weiß…

    Mich interessierte mehr der Wilde-Tiere-Streifen, den ich letztens entdeckt habe. Der verrückte Fasan hat mich ja dahin geführt, das war ganz bestimmt sein ausgeklügelter Plan, um mich zu überraschen! Unterwegs hielt ich natürlich die Augen auf und sah viele Marienkäfer, Spinnen, Fliegen und Mücken.

    Auf dem Wilde-Tiere-Streifen war nichts los, ein paar Pflanzen von Wiesenknopf und weißen Lichtnelken versuchten, ein wenig Farbe im dichten Gras zu verteilen.

    Danach ging ich auf die andere Seite zum Rapsfeld, in der Hoffnung, ein paar Schmetterlinge zu entdecken. Zuerst musste ich aber an einem „nackten“ Feld vorbei. Ich hörte die Feldlerchen und sah einen Falken in der Luft. Es war schön friedlich. Nur die vorbeifahrenden Autos auf dem Landweg störten mich, ich musste jedes Mal ausweichen und einen Schritt aufs Feld machen. Plötzlich bewegte sich etwas auf dem Feld. Ich hatte immer noch Fasan in meinem Hinterkopf. Es waren zwei Rebhühner, die Geschwindigkeit war beachtlich. Ich weiß nicht, wer wen mehr überrascht hat: sie mich, oder ich sie. Ich versuchte sie ins Bild zu kriegen und genau in diesem Moment hörte ich den Fasan hinter meinem Rücken… Das gibt’s doch nicht!

    Die Kamera war noch an, aber bis ich mich umgedreht und orientiert habe, sah ich nur noch seine Umrisse. Trotzdem habe ich, wie wild geklickt, vielleicht habe ich mehr Glück als letztes Mal. Und er verschwand wo? Im Rapsfeld! Die Schmetterlinge waren vergessen, ich ging weiter zu der Stelle, wo meine „Beute“ landete und wartete geduldig auf dem Fahrbahnstreifen. Nein, er kam nicht mehr heraus… Und auch sonst sah ich nichts mehr. Also ging ich nach Hause.

    Zu Hause checkte ich meine Bilder und ja, den frechen Fasan konnte ich doch noch kriegen!

  • Hallo, Lilly, den frechen Fasan konntest du zwar noch kriegen, aber gezeigt hast du uns den nicht. Vielleicht klappt es ja nächstes Mal noch besser.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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