• Ich kenne Deine Aufbewahrungsmethoden nicht, so dass ich das auch nicht beurteilen kann. Einen Agrilus übersieht man schnell, weil kleiner und unauffälliger. Allerdings müsste auch der in der Wohnung auffallen. Aber vielleicht sind sie draußen geschlüpft. Vielleicht auch tatsächlich vor der Einlagerung.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Einen Agrilus übersieht man schnell, weil kleiner und unauffälliger. Allerdings müsste auch der in der Wohnung auffallen.

    Ja, der wäre mir sicher aufgefallen .Der Boden im UG ist komplett gefliesst ,da gibt es kaum Verstecke .Hab heute auch direkt hinter dem Holz
    gesucht - da waren nur die Schönböcke.
    Die Agrilus müssen vor Anlieferung raus sein ,vielleicht schon im Osten . :D

    Danke für den Tip mit dem möglichen Holzfernhandel !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Guten Tag zusammen,

    da ich hier schon vieles an Wissen gesehen habe, habe ich auch eine Frage und zwar haben wir Brennholz leider neben dem Kamin aufbewahrt.

    Nun sind Schönböcke herausgekommen und auch hier herum geflogen. Manche von ihnen haben sich in den Holztisch(von unten unbehandelt) gebohrt, zumindest sieht man kleine Löcher und Sägemehlreste.

    Nun meine Frage, das Holz ist nun in der Garage und wir haben alle Käfer beseitigt.

    Kann mir einer sagen, ob die Käfer direkt nach dem ersten Flug schon Eier legen?

    Vielen Dank vorab :)

  • Da könnte unser Käferexperte Klaas Reißmann sicher etwas zu sagen.

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Ich gehe davon aus. dass beim Schönbock Phymatodes testaceus gemeint ist. Trivialnamen sind Schall und Rauch, weil sie alles oder nichts bezeichnen können. Die Gattung Phymatodes wird allgemein auch als "Schönböcke" bezeichnet. Und in dieser Gattung kommen ein halbes Dutzend Arten vor, die alle andere Ansprüche haben, so dass man keine pauschale Aussage tätigen kann.

    Also von Phymatodes testaceus ausgehend kann ich sagen, dass ein Tag nicht reicht. Die Weibchen brauchen schon ein paar Tage, bis in den Ovarien Eier heran reifen, die dann befruchtet und gelegt werden können.

    Als zweites muss ich sagen, dass ich nicht glaube, dass sich die Käfer von unten in den Tisch gebohrt haben. Aus zweierlei Gründen:

    1. haben die Käfer zwar Kiefer, deren Kraft ist aber nicht ausreichend, um sich dort einzubohren. Sie tun das auch nicht, sondern nutzen vorhandene Versteckmöglichkeiten.

    2. Das Holz eines Tisches ist viel zu trocken, als dass die Käfer auch nur annähernd Interesse daran hätten. Weder für die Eiablage, noch für sich selber.

    Ich gehe davon aus, dass sich hier was anderes eingebohrt hat. Und an der Stelle stellt sich die Frage, was!? Also müssen wir zurück spulen und klären, was für Holz ihr als Kaminholz hattet, wie lange dieses abgelagert war und ob unter Holz, das aus lebenden Bäumen gewonnen wurde, auch solches abgestorbener Bäume steckt. Falls das der Fall ist, würde ich hier eher die Familie Anobiidae als ursächlich betrachten. Des Weiteren sollte geklärt werden, aus welchem Holz der Tisch besteht.

    Davon unabhängig solltet Ihr, sofern Ihr Interesse am Erhalt dieses Tisches habt, schauen, dass Ihr jemanden mit entsprechend großem Ofen findet, der bereit ist, den Tisch für zwei oder drei Tage auf 60 °C zu erwärmen, um alles abzutöten, was drin steckt.

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Klaas Reißmann vielen Dank für die Antwort :)

    Ich habe mal die Bilder anbei gehängt, meine Freundin meinte, die wären vor allem am Feuerholz (Buche, leider keine Ahnung wann das Holz geschlagen wurde) und unter dem Esstisch gewesen.

    Vielleicht ist hineingebohrt etwas übertrieben formuliert gewesen, aber so kleine Löcher mit Sägemehl war vorhanden, aber kann auch sein, dass man hier mehr gesehen hat als war.

    Aktuell sind wir zwei Tage käferfrei und es ist bisher alles beim Alten geblieben, daher entspanne ich erstmal und beobachte ob sich noch was tut :)

    Vielen Dank aber schonmal für die nette Antwort :)

    Gruß Fabian

  • Die blaue Variante von Phymatodes testaceus. Und das Foto vom Tisch beseitigt alle Bedenken. Das Holz ist kein Massivholz, sondern irgendein Leimholz oder Tischlerplatte. An so was geht nichts dran. Phymatodes testaceus benötigt Laubhölzer (da passt die Buche also), die im Begriff sind abzusterben oder frisch tot sind. In Holz, das länger als einen Sommer tot ist, geht der nicht mehr. Aber es können natürlich noch Käfer schlüpfen, die sich darin als Larve entwickelt haben, als das Holz noch frisch war. Auch Anobiidae würde ich hier nicht als Problem sehen. Vielleicht so, wie Du gesagt hast: man hat mehr gesehen, als zu sehen war.

    Allgemein kann man bei Schlupf aus dem Kaminholz entwarnen. Die meisten Käferarten können mit im Haus verbauten Holz nichts anfangen, weil das Holz einfach zu trocken ist. Die wenigen Arten, als da wären Anobiidae und Hylotrupes bajulus, können dann zwar verbautes Holz verarbeiten, aber eben kein Leimholz, Pressspan etc. Da muss es dann schon Massivholz oder Massivleimholz sein. Der Schlupf erfolgt zwar von Art zu Art nach bestimmten Zeitintervallen, aber die Individuen einer Art schlüpfen innerhalb weniger Tage und dann kommt nichts nach. Phymatodes erscheint recht zeitig im Jahr, so dass sie nicht die ersten Käfer sind, die aus dem Kaminholz kommen, aber mit die ersten. Es können weitere Käferarten folgen, bei denen aber das gleiche Spielchen abläuft: innerhalb einiger Tage sind alle draußen und keiner von ihnen ist in der Lage verbautes Holz zu verarbeiten. Und wenn das Kaminholz nicht mehr im Haus ist, kommt eh nichts mehr ins Haus. ;)

    Liebe Grüße

    Klaas

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