Skorpionsfliegen gehören zu den "Müllmännern" der Natur, man findet sie meist in Gebüschen mit Brombeeren oder Brennesseln, wo sie sich von Pflanzensäften und toten Insekten und anderem Aas ernähren [2].
Die Unterscheidung der Skorpionsfliegen-Arten kann in vielen Fällen mit Hilfe der dunklen Flecken auf den Flügeln getroffen werden. Die Bestimmungsmerkmale gelten - streng genommen - nur für die Männchen.
Manche Merkmale liegen auf einem bestimmten Hinterleibssegmant, wobei die Segmente 1 - 6 schwarz-gelb sind und die Segmente 7 - 9 rot gefärbt sind.
Gemeine Skorpionsfliege - Panorpa communis
http://mecoptera.free.fr/Panorpa-communis.html
- Basalfleck (gelb markiert) abwesend oder klein. Wenn vorhanden nimmt er stets nur einen Längsaderzwischenraum (Längsadern rot markiert) ein
- Die Mittelbinde ist nicht gegabelt. Der apikale Ast (grün gestrichelt) fehlt bzw. es ist höchstens ein kleiner Fleck vorhanden
- Submedianbinde schmal, stets zweigeteilt
- Weibchen: rote Hinterleibssegmente behaart; Segment 6 nach hinten konisch schmaler werdend; Segment 8 ist das kürzeste: 1/2 Länge wie Segment 7.
Nach GEPP (2011) [1] eine Zeigerart feuchter Bodenbereiche sowie schattiger und kühler Laubmischwälder.
Das Bild zeigt ein Weibchen von Panorpa communis:
kein dt. Name - Panorpa vulgaris
http://mecoptera.free.fr/Panorpa-vulgaris.html
- Basalfleck (gelb markiert) immer vorhanden und deutlich ausgeprägt. Er nimmt zwei Längsaderzwischenräume ein (Längsaderzwischenräume rot markiert).
- Die Mittelbinde ist in der Regel y-förmig gegabelt (grün markiert). Der apikale Ast kann reduziert und vom Rest isoliert sein.
- Submedianbinde kräftig und meist zusammenhängend
- Weibchen: 6. Hinterleibssegment konisch
Deutsche Skorpionsfliege - Panorpa germanica
http://mecoptera.free.fr/Panorpa-germanica.html
- Flecken leider sehr variabel, aber deutlich weniger zahlreich als bei den beiden vorstehenden Arten und ohne zusammenhängende Binden
- Männchen: mit einem Höcker auf dem 3. Hinterleibssegment
- Weibchen: rote Hinterleibssegmente behaart; 6. Hinterleibssegment konisch, Segmente 7 + 8 gleich lang.
Das Bild zeigt ein Männchen von Panorpa germanica.
Gebirgs-Skorpionsfliege - Panorpa alpina
- Eine sichere Trennung von P. alpina und P. cognata ist nur über das Genital und nur bei männlichen Tieren möglich.
- Die erste Längsader, die parallel zum Vorderrand verläuft, trifft etwa in der Flügelmitte auf den Vorderrand und endet dort (Quelle).
- Lebensraum Mittelgebirge und Gebirge.
- Weibchen: 6. Hinterleibssegment konisch
http://www.digital-nature.de/tierwelt/insek…rpa/alpina.html
http://mecoptera.free.fr/Panorpa-alpina.html
kein dt. Name - Panorpa cognata
- Eine sichere Trennung von P. alpina und P. cognata ist nur über das Genital und nur bei männlichen Tieren möglich.
- Flecken heller braun als bei den übrigen Skorpionsfliegen (Quelle)
- Männchen; mit Höcker auf dem 6. Hinterleibssegment
- Weibchen: rote Hinterleibssegmente unbehaart; Segment 6 rechteckig/kegelstumpfartig (nach hinten geringfügig breiter als vorne); Segmente 7 - 9 immer kürzer werdend.
http://mecoptera.free.fr/Panorpa-cognata.html
Zusammenstellung von Sabine Flechtmann und Jürgen Gaul
[1] Tag der Artenvielfalt - Netzflügler (Neuroptera) und Schnabelfliegen (Mecoptera) im Botanischen Garten Graz. GEPP, Johannes, Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins der Steiermark Bd. 141, Seiten 241-248, Graz 2011
http://www.zobodat.at/pdf/MittNatVerSt_141_0241-0248.pdf
[2] Handbooks for the Identification of British Insects: Mecoptera, Megaloptera, Neuroptera. FRASER, F. C., Royal Entomological Society of London, 1959.
https://www.royensoc.co.uk/sites/default/…1_Part12+13.pdf
Die Unterscheidungsmerkmale sind auch im Lepiforum zusammengefasst: Beitrag von Ralf Bertram vom 14.09.2017:
http://www.lepiforum.de/2_forum_2013.p…d=read;id=38212
[3] Contribution à l’étude des Mécoptères de France. Deuxième partie: Clé d’identification des Panorpa de France (Mecoptera Panorpidae). TILLIER, Pierre, 2008.
https://www.researchgate.net/publication/26…tera_Panorpidae