Flechten zum bestimmen

  • Heute morgen 7 km Matschtour .
    Nichts blüht -nichts fliegt-nichts huscht davon.
    Der einzige Laut ist das Säfteln unter den Stiefeln.
    Und wenn sie könnten ,wären die Flechten auch noch verschwunden !




    und dann noch dieser läppische Bewuchs

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Flechtenbild 1
    Das könnte eine Melanohalea exasperatula sein. Nur da die Probe sehr frisch ist und auch das Bild zu weit weg, nicht zu 100% Man müsste Tüpfelreaktionen machen und sich die Flechte auch von unten ansehen.

    Flechtenbild 2
    Hypogymnia physodes, da man eindeutig Lippensorale erkennt.

    Flechtenbild 3
    Eine Parmelia sulcata

    Flechten bestimmt man am besten, wenn diese trocken sind. Wenn sie sehr feucht sind, scheinen die Algen zu sehr durch die obere Rinde und man erkennt nicht wirklich die Farbe. Erst wenn die Flechte trocken ist, sieht man die genaue Farbe.

  • hallo Mike,

    Herzlichen Dank für die fachmännische Bestimmung dieser Flechten und die nützlichen Tips.
    Jetzt werde ich mich zuerst mal in das Thema vertiefen-ich bin bislang
    noch völlig unwissend.
    Von den Nächsten nehme ich dann auch Proben mit.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Herzlichen Dank, lieber Werner, für deine entzückenden Bilder! Bei Bild 1 kam mir prompt mein Laufgefühl von vorgestern in Erinnerung...
    Danke auch für deine schönen Flechtenbilder und den Bärlapp! Ist das Keulen-Bärlapp? Bärlappe wachsen angeblich ja extrem langsam.

    Lieber Mike, herzlichen Dank für deine fundierten Bestimmungen und Erklärungen! Gut, dass du sagst, es sei genauer, die Farbe an einer trockenen Flechte zu bestimmen! Ich möchte mich nämlich auch ganz laaangsam der Berührung der Flechten nähern. Dass ich sie je bestimmen können werde, glaube ich nicht. Dazu sehen sich manche ohne Mikroskop wohl zu ähnlich. Aber vielleicht komme ich ja irgendwann in die Nähe einzelner Familiengruppen...

    Ich habe mir gerade einen populär-wissenschaftlich vorgehenden Flechtenatlas gekauft, in dem vieles Grundsätzliche für so blutige Laien wie mich sehr gut erklärt wird.
    Auch sagt mir die Vorgehensweise sehr zu, mit der der Laie sich an Bestimmungen versuchen kann.
    Dabei wird als dem ersten und leichtesten Unterscheidungsmerkmal gefragt, zu welcher der drei Gruppen von Flechten das zu bestimmende Individuum gehört, zu den Strauchflechten, zu den Laubflechten oder zu den Krustenflechten...

    Meine Frage an dich: Stellen sich bei dir als Fachmann bei dieser Voreinteilung die Haare? Oder kannst du die für einen Laien als brauchbar akzeptieren?

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosmarie † (23. November 2013 um 14:46)

  • Zitat

    Ich habe mir gerade einen populär-wissenschaftlich vorgehenden Flechtenatlas gekauft, in dem vieles Grundsätzliche für so blutige Laien wie mich sehr gut erklärt wird.

    Was für ein Buch hast du dir genau gekauft?

    Was das Bestimmen angeht, so ist das immer so eine Sache. Während man z.B. Hypogymnia physodes und Hypogymnia tubolosa sehr gut auseinander halten kann, ist das bei Cladonien schon anders. Cladonien geht nicht ohne Chemie, sprich die Tüpfelreaktion.

    Ob man das jetzt anhand der Bezeichnung Strauchflechte, Laubflechte oder Krustenflechte beginnen soll, ist vielleicht der falsche Weg. Es gibt Dinge, die man enfach beim Bestimmen beachten muss. Ich würde so vorgehen:

    1) Probe sammeln in Papiertüte (kein Plastik) und gute trocknen lassen
    2) Probe unter Tageslicht anschauen und Merkmale wie Farbe von oben und/oder unten, Isidien ja/nein usw.
    3) Wenn Fotos, am trockenen Material und so nah wie es nur geht
    4) Wenn Chemische Tüpfelreaktion möglich sind, diese machen und notieren.
    5) Wenn ein Mikroskop vorhanden ist, Sporen ansehen

    Das sollte erst mal reichen. Wenn man kein Mikroskop und Chemie hat, gehen halt nur die Dinge, die man so sehen kann. Da kann man zumindest sagen, zu welcher Gattung die Flechte gehört.

    Weitere Informationen findest du hier

    http://www.flechtenmikroskopie.de/?page_id=210

  • Zitat

    Hallo Mike,
    könnte dies Cladonia macilenta (Rotfrüchtige Säulenflechte) sein?

    Cladonien ohne Chemie zu bestimmen ist leider fast unmöglich. Es gibt die eine oder andere Cladonie, die man so erkennt und weis. Cladonien mit roten Apothecien, gehen nicht ohne die Chemie. Der Schlüssel fängt da schon gleich mit den Reaktionen von K und P an. Hinzu kommt, das man bei deinem Bild die Thallusschuppen nicht erkennen kann. Diese sind sehr wichtig, wie sie von oben und unten aussehen. Hinzu kommt, das man die wirkliche Farbe aus den Büchern, erst trocken sieht.

  • liebe Rosmarie,

    Mit den Flechten hast Du dir ja was vorgenommen !
    Aber egal -aller Anfang .... und in einem Jahr siehts schon anders aus.
    Ich meinerseits werde meinen Suchscheinwerfer -denn einen solchen braucht man jetzt sogar bei Tage - auf die Flechten richten.

    Den Bärlapp hast du richtig erkannt -es ist aber der
    Waldbärlapp (Lycopodium annontium)-er ist nicht unselten .:huh:

    @Mike

    Danke für Deine Hilfsbereitschaft !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Herzlichen Dank für deine ausführlichen Antworten, Mike!

    Deine Tipps zur Vorgehensweise werde ich befolgen. Sie stimmen übrigens mit meinem Buch überein (Farbatlas "Flechten und Moose", Autoren: Volkmar Wirth und Ruprecht Düll), so man denn tiefer einsteigen will.

    Leider kann ich nur langsam vorgehen, weil ich immer noch x andere Sachen zu tun habe. Nach Papiertüten aber habe ich schon geschaut, doch leider keine bekommen (Frühstückstüten scheinen heute vorwiegend aus Plastik zu sein). Ich werde weiter gucken.
    Die Chemikalien für die Reaktionsprüfungen werden auch schwer zu kriegen sein? Aber ich gehe erst einmal auf deine vorgeschlagene Seite. Vielleicht bin ich dann schon ein Stück schlauer.

    Was mich mehr hemmt, ist etwas für dich sicher Lächerliches: Aber ich habe Hemmungen, Flechten, die ja an sich langlebig wären, abzulösen und für meine persönliche Neugierde "umzubringen". Aber anders geht es wohl nicht...

    Dir herzlichen Dank!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Lieber Werner,

    du hast doch von "läppisch" gesprochen... :19: Aber Bärlapp gehört zu meinen persönlichen Freunden. Ich freue mich immer, wenn ich mal einen finde. Genauer herausfinden, was das für einer ist, war mir bisher versagt. Aber nun bin ich ja bei euch im Naturforum gelandet... :)
    Dass du dich auch mit den Flechten beschäftigen willst, freut mich immens! :alright:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hallo Mike,

    von deiner/eurer Seite http://www.flechtenmikroskopie.de/?page_id=210 bin ich begeistert!

    Wider Erwarten geht es dort ja nicht nur um Mikroskopie, sondern auch für den Anfänger, der sich mit Flechten beschäftigen möchte, werden viele Erklärungen gegeben.

    Einiges habe ich bereits mit Gewinn gelesen. Das Meiste muss ich mir aber noch in Ruhe zu Gemüte führen.

    Gerade habe ich versucht, mir dem dort gezeigten Vorschlag nach eine Papierkapsel zu falten. Es hat geklappt. Aber mein Tütchen (aus einem DinA4-Blatt) ist flach. Würden dadurch die Flechten nicht platt gedrückt? Habe ich etwas falsch gemacht?

    Ich freue mich, auf das weitere Einarbeiten beim Durchlesen eurer Seite!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Zitat von Rosmarie

    Hallo Mike,
    von deiner/eurer Seite http://www.flechtenmikroskopie.de/?page_id=210 bin ich begeistert!


    mir gefällt sie auch !

    Zunächst wollte ich mal sehen ,ob mein hundsbilliges USB-Mikroskop
    da wenigstens ein bischen Struktur erschliesst.
    Vor dem Haus steht ein Pflaumenbaum mit diesen Flechten.
    Ist das auch Parmelia sulcata? (feucht)

    der Rand 80-fach,(trocken)

    Nach diesem dürftigen Ergebnis komme ich zu dem Schluß-es taugt dafür nicht !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,

    wenn auch dein USB-Mikroskop bei deiner Pflaumenbaumflechte nicht gerade ein gutes Bild abgibt, so doch dein Fotoapparat. Wenn ich denke, wie klein der Flechtenausschnitt in der Realität vermutlich ist und wie gestochen scharf und riesig ich sie auf dem Bildschirm sehe...

    Momentan suche ich nach einer Lupe und habe schon wieder Schwierigkeiten. Was für eine Lupe ist besser, eine, die man in der Hand hält und die z.B. durch LEDs beleuchtet wird (10fache Vergr.) oder eine entsprechende unbeleuchtete, die man auf den Tisch stellt und unter die man das Flechtenteil legt?
    Bei der ersten verwackle ich vielleicht das scharfe Sehen. ??? Bei der zweiten könnte das Teil zu sehr im Dunkeln liegen...

    Vor der Entscheidung für ein Mikroskop habe ich noch einen weit größeren Riesenbammel. Du bist wenigstens schon geübt im Umgang mit deinem USB-Mikroskop. Ich habe seit der Schulzeit nie wieder mikroskopiert und damals hat auch meine Lehrerin das Teil eingestellt...
    Eieiei, im Moment ist es mir zum Kopfhängenlassen...

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosmarie † (24. November 2013 um 17:20)

  • liebe Rosmarie,

    Zur richtigen Lupe bzw. zum Mikroskop kann dich bestimmt Mike am besten beraten -zumal er fast täglich damit umgeht.

    Auch ich bin mir der Unzulänglichkeit meines Equipments zur
    Flechten und Pilzbestimmung bewußt.
    Bin fast der Meinung,daß es unter 1000 € Investition nicht abgeht
    wenn man was brauchbares haben will.

    Das heisst, ich geb mich mit der Bestimmung bis auf Gattungsebene
    zufrieden, photographiere weiter und investiere nichts.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,

    so sind dir inzwischen auch Zweifel gekommen, ob man mit seinen Laienmöglichkeiten überhaupt zu Potte käme.

    Wenn ich wüsste, dass ich z.B. das Mikroskop auch benutzen könnte und würde, würde ich über die Investition schon nachdenken. Wenigstens nachdenken. Ich habe sonst keine teuren Hobbies. Das Schlimme ist, dass ich vermutlich allein an der Technik des Mikroskopierens scheitern würde...

    Nachdem ich Mikes HP nun weitestgehend durchgearbeitet habe, bin ich deprimiert. Denn so ins Detail und so wissenschaftlich und aufwändig, wie es dort gehandhabt (allein die chemischen Tests) und wohl für jedes Vorgehen stillschweigend auch erwartet wird, kann ich als blutige Anfängerin nicht arbeiten. Diesen Voraussetzungen nach kann ich also nur scheitern.

    Natürlich würde ich mich freuen, wenn Mike mir einen Tipp für eine Lupe geben würde. Aber fast habe ich das Gefühl, dass ihn mein naiver Laienblickwinkel nervt. Für ihn werden sich meine Beiträge wohl so anfühlen: "Meingott, ich müsste ja bei Adam und Eva anfangen!" Lieber Mike, verdenken kann ich dir das nicht! :redface:

    Zitat Werner: "Das heisst, ich geb mich mit der Bestimmung bis auf Gattungsebene zufrieden..."
    Lieber Werner, so werde ich es wohl auch halten. Ich habe ja ursprünglich schon geschrieben, dass ich froh wäre, wenn ich die Familien erkennen könnte.
    Auf jeden Fall mache ich, bis ich wieder in der FeWo bin, erst mal Flechten-Denkpause...

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosmarie † (24. November 2013 um 19:18)

  • liebe Rosmarie,

    Wir sind bei Flechten also am Ende der Verflechtungen angekommen und entflechten das Ganze indem wir Flechten nur noch oberflächtlich behandeln .:D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Was ein Mikroskop angeht, so kommt es darauf an, was man alles damit machen möchte. Für Flechten reicht ein gutes und altes Mikroskop. Meines ist aus der 60er.

    Am besten einfach mal hier im Forum, einige Leute danach fragen.

    http://www.mikroskopie-forum.at

    Bin dort auch im Forum und alle sind sehr nett nd kennen sich mti Mikroskope aus. Auch haben wir einen Marktplatz wo man seine Suchanfrage stellen kann.

    Was die Chemie angeht, so bleibt man davon nicht verschohnt.
    Chemie bekommst du hier

    http://www.myko-shop.de/epages/6283498…ucts/zchem-0011

    Wenn du Fragen zum Thema Flechten hast oder welche Litartur, kannst du mir gerne deine Fragen stellen. Ich bin hilfsbereit und jeder kann sich mit dem Thema befassen. Jedem sollte auch klar sein, das es ein nicht eifnaches Thema ist, aber sehr viel Spaß macht.

    Am besten bin ich in der nächsten Zeit per PM zu erreichen. Ich habe Caloplaca Proben zur Zeit geliehen bekommen, die ich in 2 Monaten bearbeitet haben muss. Aber wenn man mich anschreibt, antworte ich schon.

  • ...Wenn du Fragen zum Thema Flechten hast oder welche Litartur, kannst du mir gerne deine Fragen stellen. Ich bin hilfsbereit und jeder kann sich mit dem Thema befassen...

    Fürs Erste bedanke ich mich herzlich, dass du uns auf dem Weg, einen wissenschaftlichen Ansatz zu finden, zu helfen bereit bist!

    All deine Links habe ich mir noch einmal zusammengestellt und werde bei Bedarf gern darauf zurückkommen.


    Ich habe Caloplaca Proben zur Zeit geliehen bekommen, die ich in 2 Monaten bearbeitet haben muss.

    Viel Freude dabei und gutes, erfolgreiches Gelingen! :alright:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

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