Beiträge von Codo

    Mir gefällt übrigens deine gründliche Art.

    Eine naturwisschenschaftliche Grundausbildung (wenn auch nicht in der Biologie) ist da sicher hilfreich... (wenn auch natürlich weder notwendig noch hinreichend...). Ich habe einfach auch über die Jahre festgestellt, dass gerade in den schwierigen Fällen es besonders ärgerlich ist, wenn man nicht zum Ziel kommt, weil man vergessen hat, irgendwelche wichtigen Details gleich mit aufzunehmen (oder später zu nennen). Außerdem ist es ja usus / gewünscht in den meisten Natur-Foren, und wie Du schon richtig festgestellt hast, ist da auch die virtuelle Welt oftmals ziemlich klein, und man trifft sich hier oder da wieder... :)

    Habe übrigens das Label auf "Bestimmt bis zur Familie" geändert... ich denke, bei Mardern / Mustelidae sind wir uns doch einig, oder?

    Gruß,

    Codo

    Ihr Lieben,

    herzlichen Dank für Eure vielfältigen und mühevollen Recherchen und Beiträge!

    Hmm, also ja, der Schnee war nicht frisch, sondern schon mal angetaut und etwas verharscht, insofern können die Abdrücke schon noch etwas "gewachsen" sein. Wobei ich bei Stein-, Baummarder und Iltis eher so 3 x 4 - 4,5 cm gefunden habe, Baummarder vielleicht etwas größer. Ok, im weichen Schnee drückt sich der Fuß ohnehin etwas größer ab... trotzdem, ist das realistisch, dass die Siegel jetzt so groß geworden sein können? (Ich meine, man verschätzt sich ja immer leicht, aber hier ist ja der Maßstab dran... ich hänge unten nochmal ein paar zusätzliche Bilder an...)

    Ich gebe Euch aber Recht, dass von der Form her alles für Marderartige spricht. Was wäre denn evtl. mit Dachs? Und ist Fischotter raus wegen der fehlenden Schwanz-Schleifspur?

    Kann jemand was zum Trittbild sagen? Wie oben erwähnt, auf dem größten Teil der Strecke zeigte das Trittbild im hinteren Teil zwei mehr oder weniger voreinander gesetzte Abdrücke, im (in Laufrichtung) vorderen Teil zwei mehr oder weniger nebeneinander gesetzte Abdrücke. Wenn ich davon ausgehe, dass das Tier übereilt, wären die vorderen Abdrücke von den Hinterpfoten (nebeneinander), die hintere Abdrücke von den Vorderpfoten (voreinander gesetzt). Der gesamte Tritt (alle 4 Füße) war so ca. 40 - 50 cm, die Sprunglänge ca. 1 m. Ich habe auch ein Beispiel eines diagonalen Schrittbildes (s. unten). Sagt uns das noch was über den möglichen Verursacher?

    Vielen Dank nochmal und herzliche Grüße,

    Codo

    Moin Addi,

    vielen Dank für Deine ausführliche Analyse, diese Gedanken habe ich mir auch so grob gestellt (nicht ganz so systematisch wie Du), aber es fängt schon damit an, dass ich ebenfalls nicht eindeutig feststellen konnte, ob 4 oder 5 Zehen (eher 4, aber in einigen Bildern sieht es so aus, als wenn da eine 5. Zehe wäre).

    Und dann ist da die Größe, was vieles schon ausschließt, m. E. kommen hier alle Marder, Dachs, Fuchs nicht in Frage.

    Wolf käme von der Größe her hin, und es gibt wohl hier in der Gegend vereinzelte Sichtungen, aber die Form passt nicht.

    Fischotter käme auch von der Größe und Form her ungefähr hin, wurde hier aber m. W. bisher noch nicht gesichtet, und nirgends war auch nur ansatzweise die Schleifspur des Schwanzes sichtbar.

    Luchs könnte auch von der Größe her passen, aber wieder Verbreitungsgebiet und Habitat passen nicht, und die Form des Trittsiegels ist mir zu oval.

    Irgendwie will nichts so richtig passen...

    Also wenn Du oder jemand anderes noch Ideen habt... :)

    Gruß,

    Codo

    Fundort:Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Nördl. Münsterland, Rheine/Gellendorf, ca. 40 m ü.N.N

    Fundzeit: 21.01.2024

    Fotos: MarkusKoschinsky

    Liebes Forum,

    auf einem zugefrorenen See fand ich diese Spuren, die ich nicht einordnen kann. Umgebend ist Mischwald mit offenen / heideartigen Flächen.

    irgendwie sieht die Anordnung der einzelnen Trittsiegel nach "Hasensprung" aus, also 2 Abdrücke (Hinterfüße) nebeneinander, 2 Abdrücke (Vorderfüße) voreinander, aber irgendwie passen die einzelnen Trittsiegel so gar nicht zu Hase oder Kaninchen, oder?

    Die einzelnen Trittsiegel sind 6 - 7 cm breit und 8 - 10 cm lang.

    Fischotter? Größe würde passen, aber da müsste die Schleifspur des Schwanzes zu sehen sein.

    Was könnte es sonst sein? Wer hat eine Idee?

    Vielen Dank und viele Grüße,

    Codo


    Hi Sabine,

    herzlichen Dank für Deine Recherche und ausführliche Kommentierung!

    Ich bin noch auf etwas anderes gestoßen, nämlich Saitenwürmer (Nematomorpha), die also nicht einmal zu den Nematoden gehören (ein Schwester-Taxon), und offensichtlich einen ähnlichen Lebenszyklus haben mit z. B. Insekten als Wirtstieren.

    Witzigerweise stieß ich dann noch auf einen Artikel, der ebendiese Saitenwürmer beschreibt, und zwar tatsächlich in dem Harzer Lokalblatt, von einem Harzer Experten, über ebensolche Funde im Harz (mein Fundort Oder-Aue ist ja genau am Harzrand).

    Dann dachte ich, könnte ich ja diesen Experten mal kontaktieren, aber leider ist er wohl dieses Jahr verstorben.

    Bei Interesse, das ist der Artikel: https://www.harzkurier.de/region/article…Selbstmord.html

    Womit sind wir dann: Wie Du schon schreibst, eine sichere Bestimmung, gar zur Gattung oder Art, wird so kaum möglich sein. Mit einer groben Einordnung bin ich als Laie auch völlig zufrieden.

    Von allem, was ich jetzt gefunden habe, scheinen mir tatsächlich Saitenwürmer (Nematophora) die wahrscheinlichste Eingrenzung zu sein. Bzw., wenn man noch den Lebensraum betrachtet (Süsswasser vs. Meer), wären wir bei Pferde-Saitenswürmern (Gordioida). Ein Bild bei Wikipedia von Paragordius tricuspidatus sieht meinem Tier exakt ähnlich, vom Habitus, der Farbe des Körpers und des Kopfes.

    Wenn es keine weiteren Erkenntnisse oder Meinungen gibt, werde ich es wohl dabei (Gordioida, mit Unsicherheit) belassen.

    Herzliche Grüße,

    Codo

    Fundort:Deutschland, Niedersachsen, Südharz, Oder-Aue bei Scharzfeld, 250 m ü.N.N.

    Fundzeit: 6.8.2023

    Fotos: MarkusKoschinsky

    Liebes Forum,

    in einer Pfütze auf einem Waldweg fanden wir einige dieser Würmer, die sich schlängelnd durch das Wasser bewegten. 10 - 15 cm lang, max. 1 mm dick, ziemlich fest von der Konsistenz.

    Ich bin auf sowas wie Mermis sp., / Mermithidae gestoßen.

    Es gibt auch einen kurzen Film beim Naturgucker: https://naturgucker.de/?bild=364081882

    Wer kann die hier einordnen?

    Vielen Dank und viele Grüße,

    Codo

    Hallo, ich nochmal...

    in dem o. g. Büchlein ist zwar für den Steinmarder kein ähnliches Bild hinterlegt, allerdings heißt es im Text, dass allgemein einige Fleischfresser im Herbst verschiedenen Beeren fressen, und diese halbverdaut ausscheiden, insbesondere beim Steinmarder heißt es, dass er auch Vogelbeeren verputzt, und er natürlich gern Kot in Gebäuden absetzt, was zu meiner früheren Beobachtung in dem Turm passen würde.

    Ich ändere mal in "womöglich Marder", und halte weiter die Augen nach Spuren offen... :)

    Gruß,

    Codo

    Moin, moin,

    tja, ich sehe ein, dass es noch nicht so ganz zu klären ist... in dem Turm unten ist es womöglich tatsächlich schwierig für den Fuchs, reinzukommen, mir sind jetzt keine Öffnungen aufgefallen. Marder dagegen kommt ja fast überall rein. Ich werde auch weiterhin die Augen offen halten, ob ich mal sowas in Verbindung mit Spuren oder sogar per Wildkamera finde.

    Bis dahin ändere ich den Titel mal in "womöglich Fuchs".

    Gruß,

    Codo

    Vielen Dank Werner, habe mir auch den anderen Thread mal angesehen, das ist ja spannend...

    Also ich hab auch schon überlegt, ob das wohl bei jemandem oben oder unten wieder rausgekommen ist, aber so fast unverdaut, wie sogar das Fruchtfleisch noch in Form ist, kann man sich kaum vorstellen, dass das schon mal einen Verdauungstrakt komplett durchlaufen haben sollte... (ansonsten sollte sich der Besitzer dieses Verdauungstraktes mal Gedanken über die Effektivität desselbigen machen...) - also vermutlich eher gekotzt als gekackt, denke ich...

    Und ja, die Vermutung mit dem "eher Marder" im Turm kann ich nachvollziehen, es war auch eher im unteren, dunkel-feuchten Teil des Turms (der Nordmannsturm im Deister übrigens), wo ich Vögel eher nicht vermuten würde. Hier übrigens ein Bild von diesem Fund (Mitte September):

    Tja, leider bin ich weder an dem einen noch an dem andere Fundort so häufig, dass ich da mal genauer gucken oder gar eine Wildkamera aufstellen könnte... ich muss mal bei mir in der Gegend schauen, ob ich da eine Eberesche finde, wo man unauffällig 'ne Kamera montieren könnte... falls ich noch mehr rausfinde, melde ich mich!

    Herzliche Grüße!

    Codo

    Fundort:Deutschland, Niedersachsen, Südharz, Großer Knollen, 600 m ü.N.N.

    Fundzeit: 13.10.2022

    Fotos: MarkusKoschinsky

    Liebes Forum,

    ganz in der Nähe einer Eberesche (Sorbus aucuparia), fand ich diese Ausscheidungen aus halbverdauten Vogelbeeren... Wer macht sowas? Ich weiß grad nicht einmal, ob ich bei Vögeln suchen soll, oder andere Wirbeltieren... (deshalb auch in diesem Teil-Forum...)

    Vor ein paar Wochen fand ich schon mal ähnliches in einem steinernen Turm (eine alte Warte, dunkel, feucht...)

    Hat jemand eine Idee?

    Vielen Dank und viele Grüße,

    Codo

    Ich müsste noch mal nachsehen. Ich habe im Kopf, dass Molche in der Lage sind mit dem Wachstum verlorene Gliedmaßen zu regenerieren. Aber bei Fröschen weiß ich es nicht sicher...

    Moin Klaas,

    also vom Axolotl ist die Regenerationsfähigkeit von Gliedmaßen und anderen Organen bekannt, bei anderen Molchen, jedenfalls bei ausgewachsenen hier so in Europa heimischen, wäre es mir neu, und bei dem Frosch würde ich es doch eher nicht ausprobieren wollen...

    Codo

    Liebe Sabine, Jürgen, und alle anderen,

    das klingt bis dahin alles sehr schön eindeutig,

    nun habe ich aber ein Exemplar, bei dem der Basalfleck klein u. unauffällig ist (und jedenfalls nicht 2 Längszellen überdeckt), also --> P. communis, aber die Mittelbinde deutlich und y-förmig gegabelt ist, also P. vulgaris...

    Liegt die Uneindeutigkeit daran, dass es ein Weibchen ist? Jürgen schrieb ja, strenggenommen gelte die Beschreibung nur für Männchen...

    Lässt sich dieses Exemplar trotzdem eindeutig zuordnen?

    Vielen Dank und viele Grüße!

    Codo

    Fundort:Deutschland, Niedersachsen, Osnabrück, Park Gartlage, Buchen-Eichen-Mischwald
    Fundzeit: 8.2.2020
    Fotos: MarkusKoschinsky

    Liebes Forum,

    auf einem heruntergefallenen, morschen Ast (ich denke es ist Eiche, knapp 2 cm Durchmesser) fand ich diese hübsche Flechte. Gesamtdurchmesser knapp 3 cm, Apothecien 1 - 2 mm. Liege ich hier halbwegs richtig? Oder doch Parmelia? Wahrscheinlich kann man das anhand der paar Bilder gar nicht sagen, aber...?


    Vielen Dank und viele Grüße,

    Codo

    Hallo Sabine,

    also bei mir zeigt die österreichische Seite schon richtige Karten mit Verteilung, die sich nicht an den Staatengrenzen orientiert. Beispiele s. unten, demnach käme die Gartenspitzmaus bei mir (ziemlich genau über de 'd' von 'Nederland') nicht vor. Und ja, Du hast Recht, demnäch kämen bei mir im Prinzip noch ein paar weitere Spitzmausarten in Frage. Da wir sozusagen in der NW-Ecke von NRW sind, sind die NRW-Listen natürlich auch nicht eindeutig, da dort ja auch Arten geführt sein können, die z. B. im SO von NRW mehrerer 100 km von hier weg gefunden werden. In den Listen habe ich ehrlich gesagt die Regionen nicht gefunden, nur die Unterscheidung "TL" (Tiefland, was bei mir zutreffen würde) bzw."BL" (Bergland).
    Also, gehe ich nach den Karten von "kleinsaeuger.at", kämen bei mir noch in in Frage:
    - Waldspitzmaus (scheint mir vom Habitat her nicht gut zu passen)
    - Zwergspitzmaus (ist sie mir zu groß für)
    - Schabrackenspitzmaus (bei den paar Lebend-/Totfunden in den letzten Jahren hier kann ich mich jedenfalls nicht an solcherart gezeichnete Spitzmäuse erinnern, aber das muss nichts heißen)
    - Wasserspitzmaus (wieder das Habitat unpassend)
    (Sumpf- und Feldspitzmaus kämen demnach zwar in NRW, allerdings nur ganz im Süden / Südwesten, sprich, Köln, Eifel, vor.)
    Kurz: Ja, eine eindeutige Bestimmung ist das nicht, auch wenn vielleicht die größte Wahrscheinlichkeit bei der Hausspitzmaus liegt. Ich könnte ja mal wieder die kleine Mause-(Lebend-)Falle aufstellen, da kommt nämlich auch die Spitzmaus nicht raus... :) Mal gucken, ob ich das Tierchen nicht irgendwie mal bei Tageslicht zu fassen (und fotografieren) kriege...

    Rosmarie †: Ich gebe zu, ich war auch überrascht, wie kompliziert diese kleinen Säuger sind. Von Pilzen, Insekten und Moosen war ich es gewohnt, dass sich viele Arten nur z. B. mikroskopisch unterscheiden lassen. 'ne Maus, dachte ich immer, gut, Hausmaus, Feldmaus, und noch ein paar mehr, aber "Spitzmaus" halt... dass es da so viele Arten in Deutschland gibt, und dass die sich teilweise so schwer unterscheiden lassen, war mir nicht klar. Aber so bleibt es ja spannend, und es gibt immer was zu lernen... :)

    Viele Grüße,

    Codo

    --> Verbreitungskarten auf https://kleinsaeuger.at/verbreitung.html --> Unter den Mäusen bzw. Spitzmäusen die entsprechende Art anklicken... :)

    Hallo Sabine,

    herzlichen Dank, das hat mir sehr weitergeholfen! Die Seite "kleisäuger.at" ist super, dafür habe ich mir gleich ein Lesezeichen angelegt.

    Dann habe ich natürlich noch weitere Fotos, die ich danach zur Hilfe nehmen konnte, und bin zu folgendem Schluss gekommen:

    Maus: Hier kommen tatsächlich nur Wald- und Gelbhals-Maus in Frage. Da der Abstand der Gitterstäbe mit 9 mm bekannt ist, ergibt sich die Fußlänge zu 20 - 21 mm, was für die Waldmaus spricht. Eindeutig wird es dann tatsächlich beim gelben Kehlfleck: Auch wenn ich leider keine schönen Vergleichsfotos dazu im Internet gefunden habe, ist es nach der textlichen Beschreibung eigentlich klar: Die Gelbhalsmaus hat niemals einen zum Bauch hin verlängerten gelben Strich, wohl aber die Waldmaus, und damit ist mein Exemplar eindeutig eine Waldmaus.

    Spitzmaus: Also, Bilder 1 und 4 zeigen schon auch dieselbe Spitzmaus. Ich habe ja noch mehr Bilder, auf denen ich auch die Bewegung im Ablauf sehen kann, so dass ich klar die spitze Nase erkennen kann. Habe unten nochmal den Ausschnitt aus Bild 1 vergrößert und nachbearbeitet. Naja, schön ist das immer noch nicht, aber... Egal, es hilft eh nix, weil die Qualität der Bilder keine Artunterscheidung zulässt. Wenn ich allerdings den Verbreitungskarten auf kleinsäuger.at Glauben schenke, dann kommt bei mir ohnehin nur die Hausspitzmaus in Frage. Klar, wenn man so vorgeht, wird sich natürlich an den Verbreitungskarten auch nie etwas ändern, aber gehen wir mal davon aus, dass Experten das für diese beiden 'gängigen' Vertreter tatsächlich zuverlässig kartiert haben, so dass ich das für mich mal als 'Bestimmung' gelten lassen will.

    Also kurz: Waldmaus und Hausspitzmaus!

    @Albwanderer: Habe mit der Wildkamera bisher nur im Garten gearbeitet, aber auch da ist schon Schönes vor die Linse gekommen, u. a. Marder und Igel. Werde die Tage noch mal eben ein paar Bilder einstellen, was vor dem einen Maus-Bau so alles an Vögeln vor die Kamera gehopst ist... :)

    Gruß,

    Codo