Hallo Zusammen,
mich wundert das beim Insektensterben von ganz Deutschland die Rede ist, wo wir doch bis vor 30 Jahren zwei Gebiete mit verschiedener Umwelt- Agrar- und Industriepolitik hatten.
Ich selbst habe eine unglaubliche Verbesserung der Umwelt erlebt, wenn aber nach den furchtbaren DDR Bedingungen jetzt die Insekten um 75% zurückgegangen sind – was ist dann los?
Grüße, Thomas
Hallo Sabine,
-aus den Hamburger Umland- Du kommst dann ja aus den anderen Referenzgebiet und nennst ja viele Arten.
Da ich als Schüler auch mal einige Zeit Insekten genadelt habe (die meisten habe ich auf den Schulweg, der Straße entlang, vom Verkehr erlegt, gesammelt) kann ich die Arten die ich vor einen halben Jahrhundert gefunden habe und die ich heute sehe vergleichen.
Einige Massenarten(*) sind verschwunden oder weniger geworden aber etliche andere sind aufgetaucht die ich nur aus Büchern kannte: Aurorafalter, Feuerfalter, Widderchen, Zikaden die blauen Holzbienen, Pinselkäfer, Trauerrosenkäfer...
Als Kind habe ich das Verschwinden der Ulmen noch miterlebt, auch da dürften etliche Insektenarten mit verloren gegangen sein. Jetzt gerade sind die Eschen am Sterben...
(*) Jeden Frühsommer waren alle Weißdornbüsche der Umgebung kahlgefressen und eingesponnen,
Rübenfliegen oder -käfer(?) geflügelte Blattläuse, die Fliegen auf den Kuhweiden ...
<< Vor wenigen Jahren gab es im Frühling noch Wollschweber, >>
kannte ich als Kind nicht, jetzt jedes Frühjahr auf den blühenden Löwenzahn.
<<Individuenzahl selbst von Fliegen scheint dramatisch >>
Stimmt seit in Ort keine Kühe und Schweine mehr gehalten werden ist das deutlich weniger. Massenarten!
<<Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs waren mit die häufigsten >>
Ja sind weniger geworden ich habe gesucht ob ich die schwarzen Raupen noch finde aber ich fand schon keine Brenneselwiesen mehr die ich von früher kannte. Der Mist wird nicht mehr am Feldrain gelagert, kein Stickstoff ... keine Schmetterlinge.
Das erste Tagpfauenauge 2019 habe ich im Februar gesehen, ein halbes Dutzend aus Stall- und Kellerfenstern herausgelassen.
<<Mähwahnsinn>>
Kenne ich auch anders: Die zu DDR-Zeiten gemähte Wiesen (Hänge) sind jetzt verbuscht oder sogar mit Bäumen/Sträuchern bepflanzt.
Wiesen werden wiedervernässt oder der Sukzession überlassen, dort gibt es nur noch Sauergräser und Binsen.
<<Alle reden vom Insektensterben >>
Nicht alle, manche auch von Borkenkäfern, Eichen-Prozessionsspinner, Miniermotte,Maikäfern oder Buchsbaumzünslern.
Grüße
Thomas
Hallo Andreas,
Sorry wenn ich Dich mit Fragen überhäufe aber wenn hat man mal die Möglichkeit jemanden zu Fragen der an der Quelle sitzt.
Du schreibst es wurden „im Schnitt 5gr. pro Tag“ gefangen, wie in der Krefelder Studie, stimmt diese Angabe? Ich habe da andere Zahlen in Erinnerung.
Wisst Du ob es Bestrebungen gibt auch ältere Untersuchungen auszuwerten? Solche Fallen wurden ja noch öfters eingesetzt ohne das komplett auszuwerten. Auch die Krefelder haben ja noch 'nen Zentner Insekten in Ethanol lagern. Sind diese Proben überhaupt noch auswertbar? Morphologisch oder per DNA wie es ja inzwischen auch versucht wird...
Grüße
Thomas