Absolut beneidenswert, Herbert C !
Mir war schon klar, dass es sich um ein sehr grosses Becken handeln muss, da die Goldfische echte Brocken sind! Und die Länge der Becken ist in der Regel auch erheblich wertvoller als die Höhe, denn diese wird von den meisten Fischen kaum genutzt.
Wer heute Goldfische pflegt, stellt sich in eine jahrtausende alte Tradition. Die alten Chinesen waren´s , die aus dem Giebel ( Carassius auratus gibelio) allerlei Zuchtformen entwickelt haben. Nicht alle finden meinen Beifall und Extremformen wie Löwenkopf, Teloskopauge und Schleierfisch erinnern mich an das, was man im Hundebereich "Qualzuchten" nennt.
Ein solches Goldfischbecken strahlt gewiss eine grosse Ruhe aus, zumal diese Fische kaum innerartliche Aggressionen kennen.
Die Entwicklung der Aquaristik seit den 70ger Jahren ist auch ein hochinteressantes Thema. Während man damals das Augenmerk auf gelungene Gesellschaftbecken und später auf Biotop-Aquarien legte, hat sich in der Zwischenzeit viel getan.
Die "Schere" ist auseinander gegangen, wie in unzähligen anderen Lebensbereichen auch. Mittlerweile gibt es winzige Aquarien mit 40x 40x 40 cm Abmessungen, dazu die passenden, winzigen Bärblinge, Salmler und Garnelen.
Im Bereich der Einrichtungsgegenstände ist alles zu haben, vom vielfarbigen Bodengrund über die bizarrsten Wurzeln bis zu kitschigen versunkenen Plastik- Burgen,- Schiffen,- U-Booten,- Buddhafiguren und Totenköpfen.
Der Geschmacklosigkeit sind keine Grenzen mehr gesetzt.
Wer ein wenig im Internet unterwegs ist , findet noch einen anderen Trend, vor allem in den USA : Hier werden grosse,räuberische Barsche aus der "Cichla" oder " Parapetenia" -Gruppe gehalten(die gerne mal 70 Zentimeter Länge erreichen), so als würde man einen Hecht, Barracuda oder einen Python halten.
Der Fisch als Statussymbol und Vorzeigeobjekt, vergleichbar mit einem tiefergelegten und "gepimpten" Auto.
Von der ursprünglichen Intention der Aquaristik ist das alles Lichtjahre entfernt.