Beiträge von PeterPreus

    Von Flechtenbärchen habe ich tatsächlich schon 3 Arten im Garten gefunden. Rotkragen- und Rosen-Flechtenbärchen wurden schon gezeigt. Daher zeige ich das Weißgraue Flechtenbärchen Eilema caniola. Dieses hat sich übrigens, wie ich gerade gelesen habe, als Schadinsekt hervorgetan: Die Raupen ernähren sich beispielsweise von Grünalgen auf Dachziegeln und geraten dadurch gelegentlich in Dachgeschosswohnungen, wo die Raupenhaare Schaden stiften können. Nun ja, schön ist der Falter auf jeden Fall.

    Am 21.07.2024 um 00:20 in der Küche (Rheinebene Nähe Heidelberg) eingefangen. inaturalist.org sagt Culex quinquefasciatus, observation.org sagt unbekannte Stechmücke. Wenn ich mit dem Artnamen weitersuche, erfahre ich auf Wikipedia, dass es sich um ein Männchen handelt, die Weibchen sehen vorne anders aus. naturgucker.de kennt die Art überhaupt nicht, observation.org hat einige Beobachtungen aus anderen Ländern.

    iNat hat 1643 Beobachtungen, wenn man sich die Karte ansieht, sind es 4 in Deutschland: an der Ostsee, südlich von Hamburg, östlich von Berlin und fast am Bodensee. Wenn ich mir die zugehörigen Bilder ansehe, erkenne ich so wenig, dass ich keinen Vergleich mit meinem Fund machen kann. Keiner dieser Funde wurde bisher durch einen anderen Nutzer bestätigt, was natürlich nicht bedeutet, dass die Bestimmungen falsch sind. Die Verwechslungsgefahr mit der Gemeinen Stechmücke Culex pipiens scheint sehr groß zu sein. Der Hauptbestimmer für C. quinquefasciatus ist der Nutzer ospr3y. Er schreibt auf seinem Profil: Currently sorting through thousands of mislabeled or unidentifiable observations labelled as Culex quinquefasciatus or Culex pipiens. Ich habe ihn getaggt und hoffe, dass er auch meine Beobachtung bewertet.

    #011 19.07.2024

    Am letzten Mittwoch wurde gegen 23 Uhr ein im Esszimmer zwischen Fensterscheibe und Gardine umherirrendes Insekt eingefangen. Schon der erste Blick ins Fangglas ließ eine Raubfliege vermuten, die ja zu meinen Lieblingsinsekten zählen. Die Fotografierversuche bei Kunstlicht konnten zwar den Verdacht bestärken, taugten aber für eine nähere Bestimmung nichts, zumal das Objekt nicht still sitzen wollte. Also ab in den Kühlschrank bis zum nächsten Morgen:

    Das beste Bild kam dann in die (sehr empfehlenswerte) Facebook-Gruppe Raubfliegen Mitteleuropas (Asilidae), wo die Fliege sicher und schnell als weibliche Fransen-Mordfliege Choerades fimbriata bestimmt wurde.

    Damit habe ich bisher 9 Raubfliegenarten in meinem Garten (bzw. Haus) beobachtet und dokumentiert. Wer möchte, kann sich je ein Foto davon in https://natur.photo.blog/2020/02/21/raubfliegen-garten/ ansehen.

    #010 13.07.2024

    Letzten Montag um 00:17 Uhr: "Komm schnell, mit der Kamera, zwei Nacktschnecken paaren sich an der Hauswand!". Auf dem Weg nach draußen war mir schon klar, dass es sich um Tigerschnegel (Limax maximus) handeln würde, weil der Ruf von der Nordseite des Hauses kam, wo der Schnegel die häufigste Nacktschnecke ist.

    Vor 7 Jahren hatte ich am 06.09. die Gelegenheit, das seltsame Paarungsverhalten auf der kurzen Treppe zur Haustür beobachten zu können. Ausführlich kann man das etwa bei Wikipedia nachlesen. Das Frappierende dabei ist, dass die Kopulation am Ende eines freihängenden Schleimfadens stattfindet. 2017 war den Schnecken die Höhe einer Treppenstufe wohl zu gering, so dass das eigentliche Geschehen nicht in der Luft, sondern auf der Stufe darunter ablief:

    Jetzt aber (2024) bot sich mir dieses Bild:

    Der Schleimfaden war an einer unbedeutenden Unebenheit der Hauswand befestigt und reichte 38 cm in die Tiefe, an seinem Ende waren die beiden Schnecken zugange:

    Leider kam ich zu spät zu diesem Schauspiel. Ich hätte gerne gesehen, wie sie - klebrig, wie sie nun mal sind - die notwendigen Umschlingungen direkt an der Wand zustande bringen. Schon nach den ersten 3 Fotos waren sie fertig und krochen ihrer Wege, die eine seitwärts, die andere am Schleimfaden aufwärts:

    Liebe Sabine,

    eigentlich wollte ich den schönen Fund aufheben, aber Klaas Reißmann (damals noch bei kerbtier.de) hat ihn mir (für wissenschaftliche Zwecke?) abgeluchst. Ich dachte mir, der Käfer wird bei mir auf die Dauer doch nur einstauben, zerfallen und aufgefressen werden, weil mir die notwendigen Maßnahmen zur Verhinderung des Untergangs nicht geläufig sind.

    Also ich lese immer "Zeigt eure Fotos!", da könnte ich auch mein hässlichstes heraussuchen. Spaß beiseite, man zeigt natürlich sein schönstes, manchmal vielleicht auch das interessanteste, und wenn es mehrere Arten gibt, dann möglichst eine Art, die noch nicht gezeigt wurde. Das ist zwar keine Bedingung für die Teilnahme, hat sich aber irgendwie herausgebildet.

    Bei den Prachtkäfern muss ich mir keine Gedanken machen, denn ich habe nur ein einziges Bild, den Südlichen Wacholderprachtkäfer (Palmar festiva). Es war ein Totfund in meinem Garten vor 7 Jahren.

    Einen Vorschlag habe ich keinen, aber mir kam der Gedanke, ob wir den Faden nicht mal pausieren könnten. Ich vermute, dass die meisten Beiträge aus dem Fundus der Beteiligten stammten und weniger ad hoc für die Woche geknipst wurden. Jetzt ist die Zeit, in der wir alle fleißig in die Natur gehen, im Winterhalbjahr könnten wir den Faden dann wieder aufnehmen.

    #009 09.07.2024

    Am 05.07. entdeckte meine Frau bei der Gartenarbeit an einem Baum mitten im Garten einen wunderschönen Nachtfalter, der dort den Tag verbrachte. Mein erster Gedanke: den habe ich noch nie gesehen.

    Hier das Starfoto:

    .

    Die Bestimmung ergab aber den Kiefernschwärmer Sphinx pinastri, den ich sehr wohl schon einmal beobachtet hatte. Das war vor 10 Jahren, den Namen hatte ich noch parat, aber nicht mehr das Aussehen. Damals standen im Nachbargarten 3 große Kiefern, die aber in der Zwischenzeit entfernt worden waren.

    Am nächsten Tag (06.07.) war der Kiefernschwärmer immer noch da, er ruhte aber nicht mehr am Baum, sondern an der Hauswand:

    An den beiden Bildern kann man sehr gut sehen, was ein schöner natürlicher Hintergrund ausmachen kann.

    Der 2014er verbrachte seine Tagesruhe übrigens ebenfalls an der Hauswand:

    #008 04.07.2024

    Seit es hier im Forum den Faden Bestimmungs- und Vergleichsthread zu Minenkunde gibt, gehe ich mit besonderen Augen durch meinen Garten, indem ich auf alles Ungrüne auf den Blättern der Pflanzen achte. So habe ich gestern Flecken auf einigen Blättern der Zaunwinde (Calystegia sepium) entdeckt:

    Ein weiteres Bild von einer Blattoberseite:

    und dann noch zwei Aufnahmen von der Blattunterseite:

    Es handelt sich offensichtlich nicht um Blattminen, sondern um einen Rostpilz mit dem Namen Puccinia convolvuli, deutsch auch Windenrost genannt. inat und obs sind da einer Meinung.

    Wie in jedem großen Museum, nur dass der Keller dort Magazin heißt. Ausgestellt wird nur ein (manchmal sehr) kleiner Teil, manchmal werden einige ausgestellten Objekte nach einiger Zeit ausgetauscht.

    #007 01.07.2024

    Am Sommerflieder (Buddleja davidii, Zierstrauch) fanden sich an einigen Zweigen, die am Ansatz geknickt waren, aber noch ein wenig am Strauch hingen, auf den Unterseiten der Blätter schöne gelbe Blattläuse:

    NIA war mal wieder am Halluzinieren und schlug folgendes vor:

    11% Gemeine Binsenjungfer Lestes sponsa

    7% Ichneumoninae indet. Ichneumoninae indet.

    7% Glänzende Binsenjungfer Lestes dryas

    Mit einem anderen Foto wurde es einen Tick besser:

    NIA meinte dazu

    34% Asiatischer Marienkäfer f. conspicua Harmonia axyridis f. conspicua

    22% Aphis spec. Aphis spec.

    12% Grüne Stinkwanze Palomena prasina

    Da kam wenigstens die Blattlausgattung Aphis vor, wenn auch nicht an führender Stelle.

    CV war sich der Gattung Aphis sicher und brachte unter anderem einige (nicht zwingende) Artvorschläge dazu.

    Manche Blattlausarten kommen nur oder wenigstens überwiegend auf bestimmten Pflanzenarten vor. Das können CV und NIA (noch) nicht berücksichtigen, aber ich kann das. Im Web bin ich dadurch auf Aphis verbasci gestoßen. Auf der (für mich) ultimativen Blattlaus-Website https://influentialpoints.com/ heißt es für Aphis verbasci: "main hosts are mullein (Verbascum spp.) and buddleia (Buddleja spp.)". Selbstverständlich ist meine Bestimmung nicht unbedingt richtig, da auf meinen Fotos die Blattläuse alle in einem relativ frühen Stadium sind, so dass weitere Bestimmungsmerkmale noch nicht ausgebildet sind.

    #006 29.06.2024

    Wenn ich morgens aufstehe, gilt mein erster Blick der Terrasse: Ist sie trocken, nass oder regnet es gar? Wichtig ist auch: Hat unser Kater ein "Geschenk" (das ist eine blöde Interpretation von manchen Katzenbesitzern) hinterlassen? Vor ein paar Tagen lag da tatsächlich wieder mal eine tote Maus, was ich sofort meiner Frau mitteilte. Manche Beute frisst er auf, andere nicht, etwa junge Ratten oder solche Mäuse, die er mit seinem beschädigten Gebiss nicht schafft oder die vielleicht auch nicht gut schmecken.

    Meine Frau stand ein wenig später auf und sagte mir, von einer toten Maus sei nichts zu sehen. Einen solchen Effekt hatten wir in den Jahren schon gelegentlich, wussten aber nie die Ursache des Phänomens. Der Kater selbst kann es nicht sein, denn von einem gewissen Moment an ist ihm die Leiche so was von egal, er tut so, als wäre die gar nicht da. Eine weitere Möglichkeit wären andere Tiere, aber welche?

    Wir haben eine Videokamera installiert, die den Bereich auf der Terrasse abdeckt, den der Kater betritt, wenn er des nachts rein- oder rausgelassen wird. Da die beiden Zeitpunkte Terrasse mit bzw. ohne tote Maus nahe beieinander lagen, war der ominöse Vorgang schnell gefunden, ein Videoauszug gemacht und daraus die folgenden Bilder gezogen:

    Da waren also die Elstern als Täter überführt, für uns eigentlich als Wohltäter, denn wir waren der Bürde enthoben, zügig die Leiche selbst entsorgen zu müssen.

    Liebe Sabine,

    vielen Dank. Mein Käfer ähnelt gleich der ersten abgebildeten Variante und ist damit Käfer Nummer 91 aus meinem Garten.

    Wovor ich mich immer am meisten "fürchte", ist das mögliche Vorhandensein von Doppelgängern, oder anders gesagt, dass von meinem Bild keine eindeutige Artbestimmung möglich ist. Um das abschätzen zu können, sind eben umfassende Kenntnisse erforderlich, die es dankenswerterweise auf einigen Gebieten hier im Forum gibt.

    #005 26.06.2024

    KI ist in aller Munde, sie soll sogar beim Bestimmen von Pflanzen oder Tieren helfen. Warum auch nicht? Der blitzschnelle Vergleich meines Bildes mit Unmengen anderer Bilder mit eindeutig (?) bestimmten Arten hat zwar mit Intelligenz rein gar nichts zu tun, aber Namen sind bekanntlich Schall und Rauch.

    So verwende auch ich "KI" zum Bestimmen meiner Beobachtungen und zwar doppelt: einmal die "Computer Vision", künftig CV genannt, von inaturalist.org, zum andern "NIA" von observation.org. Wenn beide die gleiche Bestimmung machen und sie auch noch für sicher erklären, mache ich vielleicht noch ein paar Gegenproben im Internet mit dem neu erhaltenen Namen, bin ansonsten aber glücklich und zufrieden.

    Gestern entdeckten wir auf dem Terrassentisch einen sehr kleinen braunen Käfer (3,5 mm). Nach meinen Fähigkeiten zur Gestaltwahrnehmung (die hat jeder mehr oder weniger) war es ein Marienkäfer ohne Punkte. Halsschild und Kopf tragen eine auffällige schwarze Zeichnung auf weißem Grund. CV und NIA nannten beide den Nadelbaum-Marienkäfer Aphidecta obliterata. Leider konnte sich NIA nur zu 98 % durchringen, so dass mein selbst gewähltes Erfolgskriterium nicht erreicht wurde. Jetzt warte ich noch auf eine NI (= natürliche Intelligenz), die mir weiterhilft (zum Beispiel, aber nicht nur Klaas Reißmann ).