Beiträge von PeterPreus

    Von Schleimpilzen bin ich fasziniert, habe aber noch kaum welche gefunden, weil ich nicht an den Orten, wo man sie üblicherweise findet, herumstreife. Manchmal habe ich Glück, dass sie zu mir in den Garten kommen (Rheinebene Nähe Heidelberg). Am Rand eines Gartenwegs steht ein ausgegrabener Baumstumpf, welche Baumart es war, weiß ich nicht mehr. Naturgemäß ist er von Pilzen befallen, die aber recht unscheinbar sind. Am Montag (06.05.2024) aber fanden sich, dem ewigen Regen sei Dank, zwei Stellen, an denen etwas "aufgeblüht" war. Auf dem Foto ist links ein weißer Fleck zu sehen und rechts ein orangeroter:

    Der orangerote Fleck entpuppte sich mit der Makroaufnahme als der Schleimpilz Lycogala epidendrum (Blutmilchpilz). Bitte bestätigen oder korrigieren:

    Ein Tag später (07.05.) waren die Farben schon wesentlich blasser:

    Auch am 08.05. waren die Kugeln noch vorhanden. Außerdem erschien der Schleimpilz frisch an zwei weiteren Stellen.

    Der weiße Fleck vom 06.05. erwies sich als interessanter. Die Makroaufnahme zeigte einen Haufen weißer Kügelchen:

    Schneckeneier habe ich alsbald verworfen, da nicht alle Kügelchen gleich groß waren. Da ich einen Schleimpilz vermutete, bin ich am nächsten Tag gleich wieder hin, kam aber doch wesentlich zu spät, die Weiterentwicklung ging viel schneller als ich dachte. So gab es für mich eine Riesenüberraschung:

    Da es ähnliche Bilder im Web gibt, kam ich der Bestimmung näher. Es sollte sich um eine Art der Gattung Stemonitis handeln. Nach einem weiteren Tag war das Objekt nicht mehr feucht glänzend, sondern sah vertrocknet aus:

    Auch dieses Bild passt zur Gattung Stemonitis, aber weiter kam ich nicht, denn alle Bilder, die ich davon sah, waren zwar ähnlich, aber nicht übereinstimmend. Vielleicht weiß jemand mehr darüber?

    Hallo Klaas, danke für deine Ausführungen, denen ich voll zustimmen kann.

    Ich habe mich heute den halben Tag damit befasst, Näheres über die vorgeschlagene Art herauszubekommen. Für die Gattung Stenophylax wird im Web so gut wie überall (nur) die Art permistus gezeigt, die auf allen hinreichend deutlichen Bildern meinem Fund gleicht. Insbesondere die Flügeladerung ist praktisch identisch. Nachdem die Art in den Roten Listen (auch für Baden-Württemberg) als ungefährdet und sonst auch als häufig genannt wird, werde ich meinen Fund als "bestimmt mit Restunsicherheit" ablegen.

    Das Insekt fand sich am 01.05.2024 beim Öffnen der Terrassentür plötzlich auf dem Fußboden des Wohnzimmers (Rheinebene Nähe Heidelberg). In der näheren Umgebung gibt es kein Fließgewässer, an/in denen üblicherweise Köcherfliegen leben, das Tier könnte vielleicht vom vorhandenen lebhaften Wind zum Fundort verfrachtet worden sein.

    Bisherige Bestimmungen:

    iNaturalist geht nur bis zur Gattung Stenophylax, während observation.org mit 98 % Stenophylax permistus vorschlägt.

    Die Schwebfliege hat vielleicht das alte Katzenfutter gerochen und wollte ihren Rüssel hineinhalten?

    Als Nahrung dürfte so vergammeltes Zeug für einen Blütenbesucher wohl nicht in Frage kommen. Über das Leben ihrer Larven gibt es unterschiedliche Aussagen im Internet: "entwickeln sich in schlammigem Wasser und Pfützen" bzw. "ernähren sich ausschließlich von Blattläusen". (Erstaunlich, was man so alles lesen kann.) Beides gibt es in meiner Biotonne eigentlich nicht.

    Was die Fundorte von Psyche casta angeht, die habe ich schon an so ziemlich jedem Untergrund gefunden, den man sich vorstellen kann: Blätter, Betonmauer, Straßenlaterne, Zäune, Hausmauer.

    Danke für die Antwort. Da wir im Garten genügend alte Holzpalisaden (vom Vorbesitzer) haben, kannte ich die Säcke bisher nur auf Holzuntergrund.

    Wer meine Beiträge, insbesondere Bestimmungsanfragen, ein wenig kennt, weiß bestimmt, dass die Beobachtungen fast alle aus meinem Garten kommen, ausgenommen Bilder, die auf früheren Reisen gemacht wurden. Der 1. Mai war ein warmer sonniger Tag, den ich mit Ausräumen, Schneiden, Putzen, Gießen und Düngen der Kübelpflanzen verbracht habe. Wenigstens 6-mal musste ich die Arbeiten für das Fotografieren von Tierchen unterbrechen. Es war eine gute Ausbeute mit 3 neuen Arten und 2 bemerkenswerten Beobachtungen.

    Es begann mit einem Kleinen Rauchsackträger (Psyche casta) auf Wanderschaft. Sonst sitzen sie meist unbeweglich an Holz (einmal auch an einem schon älteren Plastikkübel), aber diesmal bewegte sich das Hölzchenbündel ruckartig, aber millimeterweise über die Fliesen der Terrasse. Von oben sah ich keine Details, hielt das Objekt daher zunächst entweder für vom Wind getriebenen Abfall oder für einen halblebigen kleinen Falter. Die Makroaufnahmen zeigten dann, wie sich rhythmisch der Vorderkörper der Raupe aus dem Stöckchenbündel herausstreckte, worauf dann ruckartig letzteres nachgezogen wurde. Nachdem das Ziel der Fortbewegung kein Holz, sondern eigentlich nur Stein und Glas war, habe ich das Tierchen aufgenommen und in eine holzige Gartenecke verbracht. Im Nachhinein stellte ich mir die Frage, ob sich Psyche casta gegebenenfalls auch an geeigneten Steinen befestigt? Weiß man mehr darüber?

    Wir haben eine Biotonne, in die kein organischer Küchenabfall gelangt (der kommt auf den Kompost), sondern nur eher holzige Gartenabfälle und eingewickeltes altes Katzenfutter. Um diese Mülltonne flog minutenlang sehr hektisch eine Totenkopf-Schwebfliege (Myathropa florea) herum, als versuche sie hineinzukommen. Was hat sie dazu veranlasst, was hat sie da gesucht?

    Die 3. Arbeitspause diente dem wunderschönen Foto eines Purpurroten Zünslers (Pyrausta purpuralis) auf einem Gänseblümchen. Falls der Name stimmt (von inaturalist.org), ist der Falter neu für mich.

    Weiter ging es mit einem Gemeinen oder Gefleckten Pelzkäfer (Attagenus pellio) an der Hauswand, der hoffentlich draußen bleibt.

    Das nächste Tierchen war eine kleine sehr schmale Wanze, von inaturalist.org als Pterotmetus staphyliniformis vorgeschlagen, also auch neu für mich.

    Die letzten Bilder des Tages zeigen das Glanzlicht: eine Köcherfliege der Gattung Stenophylax (laut inaturalist.org). Eigentlich war das Insekt der erste Tagesfund. Es flatterte plötzlich auf dem Wohnzimmerboden herum, als die Terrassentür aufgeschoben wurde. Es wurde eingefangen und erst mal in Ruhe gelassen, da es hektisch herumflatterte und nicht fotografierbar war. Den ganzen Tag über schwankte ich zwischen Netzflügler und Schmetterling, bis es schließlich Köcherfliege wurde. Interessant ist, dass Köcherfliegen eigentlich an fließenden Gewässern leben, die es in meinem Garten und auch in unmittelbarer Nähe nirgends gibt. Ich werde das Insekt noch zu den Bestimmungsfragen geben.

    Nach der diesjährigen Maikäferinvasion war hier (nördliches Baden-Württemberg in der Rheinebene) ein paar Tage Ruhe an der Front. Vielleicht war es den Käfern einfach zu kalt. Nachdem es gestern wieder warm geworden war, sind schon wieder viele im Garten unterwegs, bzw. warten auf ihr Ende. Einen halben hatte ich heute auch schon auf der Terrasse, die Käfer sind für einige Tiere wohl auch fressbar. Leider gibt es wohl zu wenige, denen die Maikäfer schmecken.

    Die Löcher stehen alle stumm und schwarz da, keinerlei Verkehr. Irgendwelche Wegameisen habe ich auch im Garten. Das ist eine eher sonnige Stelle, wo bei schönem Wetter die Ameisen den Sand hinaustragen, der dann bei Regen mehr oder weniger komplett wieder hineingeschwemmt wird. Die entsprechenden Löcher in den Pflasterfugen sind relativ klein und von unregelmäßiger Gestalt, aber durch den immer herumliegenden Sand eindeutig als Ameisenherberge erkenntlich. Dort habe ich noch nie die in Frage stehenden Löcher gesehen, eventuell sind die Fugen zu schmal.

    Hallo Klaas, den Grünspecht hat ja schon Lilli S. vorgeschlagen. Obwohl ich Vögel als Verursacher von Anfang an favorisiert habe, habe ich den Grünspecht nicht im Verdacht, sondern eher Elstern und andere Vogelarten, die sich wesentlich häufiger im Garten aufhalten als der Grünspecht, den ich zwar regelmäßig höre, aber nur alle paar Jahre in meinem Garten sehe. Es könnte natürlich sein, dass der Grünspecht am frühen Morgen den Garten unsicher macht (und zwar ohne seine unüberhörbaren Rufe), wenn ich noch schlafe. Ich würde gerne Bilder von den typischen Löchern sehen, die die verschiedenen Vogelarten im Boden produzieren, aber da scheint es nichts zu geben.

    Liebe Rätselfreunde,

    schade, dass es für das Rätsel kein Auflösung gibt. Die Maikäferidee würde ich gern ganz beiseite lassen. Das Weibchen legt die Eier 10 cm oder tiefer in lockeren Boden und der ist, wie Klaas Reißmann schon anführte, in den Pflasterfugen nicht gegeben, ebenfalls nicht die Wurzelnahrung. Dass die Eier woanders gelegt wurden und die Engerlinge im Lauf ihrer 3 Jahre im Boden unter die Pflasterwege gewandert sind, ist auch so gut wie unmöglich.

    Die zuerst von mir gezeigten Löcher außerhalb des Pflasters könnten theoretisch andere Verursacher haben als die Fugenlöcher, wenn auch Größe und Zeitpunkt übereinstimmen. Die Idee von Moosfreund, neben den Löchern vorsichtig zu graben, finde ich gut. Allerdings hatten wir vor einigen Tagen starke Stürme, die allerhand Zeugs herumgeweht haben und seitdem fast dauernd Regen ohne Ende, heute um 17 Uhr gefühlte 2 Grad plus, so dass ich diesem Vorschlag erst im nächsten Jahr nachgehen werde, falls sich die Gelegenheit dazu ergibt.

    Dennoch vielen Dank an alle, die zu den Lösungsversuchen beigetragen haben.

    Es handelt sich hier um eine Krustenflechte, wie sie häufig auf Steinen und manchmal, wie auch hier, auf Holz wächst (auf meinem Gartentürchen, Rheinebene Nähe Heidelberg). Da ich annehme, dass man die Art nur aufgrund des Fotos (07.04.2024) nicht bestimmen kann, habe ich nicht die Rubrik Bestimmungsanfragen gewählt. Was mich jedoch interessiert: Gehören die bräunlichen "Pilzchen" zur Flechte oder sind sie eine eigene Art?

    Diese Bilder erinnern mich an den Grünspecht

    Das ist vom Prinzip her keine schlechte Idee, allerdings habe ich den Grünspecht in 23 Jahren höchstens 2-3-mal in meinem Garten gesehen. Da ich die Löcher jedes Jahr sehe, kommen nur Vogelarten in Frage, die regelmäßig in meinem Garten sind. Ich habe 2 andere Verdächtige.

    Erstens die Amsel, die immer gerne im Boden stochert. Insbesondere junge Exemplare haben einmal im Jahr die fixe Idee, in den Pflasterfugen befände sich jede Menge Nahrung, wenn man nur das ganze Moos aus den Fugen rauswirft. So weit ist es in diesem Jahr noch nicht. Es könnten also nur kräftige Altvögel sein, die im Boden wie auch immer etwas wittern und dann gezielt mit dem Schnabel hineinfahren. Ist diese Idee realistisch? Sind die Schnäbel dick genug dafür?

    Zweitens habe ich die Elstern im Verdacht, deren Schnabelgröße eher passend ist. Dieses Jahr haben wir wieder ein Nest in einem Nadelbaum, zu dessen Füßen sich die Löcher befinden, die ich zuerst gezeigt habe. Von diesem Baum kommen sie bestimmt regelmäßig herunter, weil sich dort der Kompost befindet, der alle paar Tage mit Küchenabfällen versorgt wird.

    Hat jemand mal entsprechende Beobachtungen gemacht?

    Ich bin ein wenig ratlos, was mit dem Hinweis von Jonas gemeint ist. Sollten die Maikäfer gemeint sein? Die hatte und habe ich nicht in Verdacht. Die Löcher in meinem Rätselbild sind zwar von einem Stück festgetrampeltem Boden im Garten, aber die Löcher, die auffälliger sind, weil man sie eher vor Augen hat, befinden sich in den Fugen von Pflastersteinen der Gartenwege. Vielleicht hätte ich die Löcher in den Fugen eher erwähnen sollen. Die Tage wollte ich noch solche Bilder nachschieben, aber die Stürme und der ständige Aprilregen habe mich davon abgebracht.

    Inzwischen sind nicht mehr so viele "schöne" Löcher zu sehen, aber ein paar doch noch:

    Für mich sehen die Löcher so aus, als wären sie von außen gemacht worden, was den Verdacht (Gewissheit habe ich nicht) bei mir auf Vögel lenkt. Über die möglichen Vogelarten will ich mich noch nicht äußern.

    Die ersten 3 neuen Bilder sind von Pflasterwegen, die ich vor Jahren selbst angelegt habe. Der Untergrund ist lediglich Sand, der im Lauf der Jahre von den Regenwürmern mehr oder weniger mit Erde vermischt wurde.

    Eine Rindenwanze habe ich trotz meiner schon 50 Wanzenarten in meinem Garten noch nicht gesehen, ich habe sie nur immer in meinem Wanzenbuch bewundert (sie stehen ja auch ganz vorne). Ziegelstein würde ich zustimmen, die Aradus depressus in meinem Buch (Die Wanzen Deutschlands von Deckert e.al.) sieht meiner Wanze überaus ähnlich, die anderen abgebildeten sehen deutlich anders aus. Die weiteren nicht abgebildeten konnten mich beim Durchlesen auch nicht begeistern.

    Die etwas seltsamen Flügel ließen mich eine Nymphe vermuten, aber das Buchbild und die Nymphen auf der von Sabine genannten NRW-Seite zeigen, dass es sich doch um ein erwachsenes Exemplar handelt.

    Also meine Wanze Nummer 51.