Beiträge von Ajott

    [..]natürliche "schädlingsbekämpfung" zurückzugreifen. das wort bio kommt nicht von ungefähr. ..]

    Leider ist das nicht so selbsverständlich und selbsterklärend wie man meinen möchte.
    Auch "Bio" - vor allem wenn es in einem Maßstab betrieben werden müsste, der Großteile der Bevölkerung sättigt - kommt nicht ohne Herbizite und Pestizite aus. Deklarationen wie "natürliche Wirkstoffe" oder dergleichen sind leider nur Augenwischerei, weil "natürlich" nicht gleich "gut" ist, wie aber oft suggeriert wird.

    Ich möchte das mal am Beispiel Pyrethrin erläutern, welches in der Biolandwirtschaft als sogenanntes "natürliches" Schädlingsbekämpfungsmittel breit eingesetzt wird. "Natürlich", weil es ein natürlicher Inhaltsstoff von Chrysanthemen ist und aus diesen gewonnen wird, wie schön. Dass die Chrysanthemen, aus denen dieser Stoff gewonnen wird konventionell angebaut und auch entsprechend mit Pestiziden behandelt werden (weil es sonst nicht funktionieren würde) ist vermutlich erstmal wurscht. Dass dafür schöne große Plantagen auf ehemaligen Regenwaldgebieten in Südamerika oder in riesigem Maßstab in z.B. in Kenia angelegt werden und wohl auch.
    Aber gut, wenn wir mal die Gewinnungsprozesse beiseite lassen, vielleicht ist zumindest die Wirkweise besser als bei chemisch erzeugte Stoffe?

    Auch nicht wirklich. Pyrthrin ist ein unspezifischer Kontaktwirkstoff, heißt alles Krabbelzeug was damit in Kontakt kommt wird niedergemetzelt, egal ob "Schädling" oder "Nützling". Da gibts spezifischere Mtehoden. Pyrethrine haben auch eine sehr lange Halbwertzeit und zersetzen sich im Boden nur langsam (langsamer als Glyphosat z.B.) und werden daher auch regelmäßig in Gewässer ausgespült, lagern sich im Bodenschlamm ab und schädigen dort wasserlebende Insektenlarven, Flohkrebse.. auch und besonders Fische. Auch für den Menschen ist dieser "natürliche" Wirkstoff nicht ohne. Es wird diskutiert, in wieweit es den Hormonhaushalt des Menschen beeinflusst, Spermien genetisch verändert und einen negativen Einfluss auf Schwangerschaften hat.

    Man könnte fortfahren mit Rodenton, Spinosat und Kupfer.. alles im Biolandbau eingesetzt und ganz und gar nicht ohne.


    Label wie "natürlich", "ökologisch" oder "gentechnikfrei" beruhigen die Konsumenten, aber diese Sicherheit ist trügerisch. Es bringt nichts sich vorzumachen, wenn wir statt Glyphosat was "Natürliches" einsetzen, wird schon alles wieder gut. Die Dosis macht das Gift. Bei Glyphosat und anderen industriellen Herbiziten und Pestiziten genauso wie bei der sogegannten "ökologischen" Alternativen.Eine echte Lösung muss einen Weg finden, den Einsatz solcher Mittelchen grundsätzlich zu verringern. EInfach nur nach Ökolandbau zu rufen ist keine solche Lösung...

    Ich möchte gerne Kontroverse ins Spiel bringen.

    Glyphosatverbot - und dann?

    Es ist ja leider nicht so, dass das Verbot von Glyphosat den Verzicht auf Herbizite nach sich zieht. Viel mehr wird der Beelzebub hier mit dem Teufel ausgetrieben. Wenn Glyphosat wegfällt, werden konventionelle Bauern nicht auf den Einsatz von Herbiziten verzichten (das können sie so ohne weiteres gar nicht), sondern auf Alternativen umsteigen müssen. Äußerst beunruhigend hierbei finde ich, dass die meisten Alternativen deutlich schlechter erforscht sind und/oder sogar eine höhere Umweltoxizität bekannt ist.

    Wir haben ganz offensichtlich ein Problem. Aber ich glaube nicht, dass ein Verbot von Glyphosat hier die Lösung ist. Ich denke, die Diskussion wird an der falschen Front geführt.

    beste Grüße
    Aj

    Hi,

    bisher bin ich immer traditionell nach Hause gefahren zu Weihnachten. Ansonsten sind wir da ganz unchristlich unterwegs. Vor 10 Jahren oder gabs den Versuch ganz ohne Geschenke auszukommen, aber ein Teil der Familie fand das "traurig". Als Kompromiss zwischen den Sympatisanten der beiden Seiten wichteln wir seither, also eine Partei beschenkt nur eine der anderen Parteien. Das hat das ganze deutlich entspannt. Ansonsten sind wir von der "Nudelsalat"-Fraktion, ganz einfach weil die meisten aus der Familie am 24. recht sicher arbeiten müssen und dann oft nichtmal alle zusammen kommen, und wenn dann erst spät gegen Abend. Es hat einfach keiner die Zeit zum Kochen. Die Schlemmerei ist dann eher am 25. und 26. in vollem Gange, aber auch da ist es schwierig, wirklich mal alle an einem Tisch zu haben, aber zumindest stundenweise haben wir es noch immer hinbekommen. Ist halt schwierig mit Jobs, die keinen Feiertag kennen.

    Dieses Jahr mache ich mal was ganz anderes und wandere zu Weihnachten einfach mal aus. Das wird das beste Weihnachtsgeschenk seit langem :D
    Bis dahin ist noch ein bisschen Stress, um den ganzen Kram der noch zu erledigen ist abzuhaken. Aber dafür dürfte Weihnachten selbst diesmal stressfreier werden.

    Liebe Grüße
    Aj

    Moin,

    ich bin gerade über diesen überaus spannenden Beitrag gestoßen. Was für eine geniale Bilddoku, und auch den Begleittext finde ich extrem auffschlussreich. Wahnsinn, wie schnell die Entwicklung vonstatten geht bei diesen Tieren.
    Ich hätte jetzt für dieses bisschen Senf meinerseits diesen alten Beitrag nicht extra aus der Versenkung geholt, aber mir ist ein kleiner Fehler aufgefallen, dessen Korrektur vielleicht auch nach all der Zeit noch interessant ist: es handelt sich hier nicht um Brackwespen, sondern um Erzwespen. Die meisten Brackwespenlarven entwickeln sich im Inneren ihres Wirtes. Die wenigen Ausnahmen sehen optisch doch duetlich anders aus. Für Erzwespen ist diese ektoparasitische Enwticklung viel typischer.

    Liebe Grüße
    Aj

    Moin Werner,

    ja, mit dem Blick auf die Details gibts eigentlich immer was zu sehen. Deine Bilder dokumentieren das sehr schön.
    Aber auch deine größeren Motive zeigen, dass sich der Spaziergang durchaus gelohnt hat! Einen Tannenhäher habe ich vor einigen Jahren mal in einem Kiefernwald hier an der Küste gesehen. Da war dann aber schon viel Glück im Spiel, hier oben sind die nicht gerade die typischste Vogelfauna. Toll, dass du sogar Bilder machen konntest. Wie schön, wenn sich die Hartnäkigkeit bezahlt macht.
    Den specht würde ich auch für einen Grauspecht halten, die typische dunke Zeichnung im Gesicht ist erkennbar.
    Zwei schöne Sichtungen, Glückwunsch!

    Liebe Grüße
    Aj

    Hallöchen,

    wow, das sieht nach einer wirklich genailen Wanderstrecke aus, die mit tollen Ausblicken belohnt!
    Die Steinböcke sind natürlich der Hit! Aber auch an den Kolkraben bis du recht nah herangekommen. Hier gibts die recht häufig, aber die sind sehr scheu und halte große Distanzen.

    Liebe Grüße
    Aj

    Hallo,

    Kahlschlag, Mahd und ähnliches sieht für unser Auge immer sehr katastrophal aus. Aber nicht selten trägt der Teufel Prada. So ein gelb blühendes Rapsfeld bis zum Horizont zum Beispiel sieht auch schöner aus, als es ist. Bei diesen monokulturellen Forsten ist es ähnlich. Zum Glück werden die immer untypischer für unsere Landschaften, anders als die Rapsfelder..

    Nichtsdestotrotz, die Bilder die du zeigst finde ich sehr spannend. Sie vermitteln einen guten Eindruck von der Situation. Vielen Dank dafür.

    Liebe Grüße
    Aj

    Hallöchen,

    ja, insektenmäßig wird es jetzt rarer, aber sie bleiben ja nie ganz weg. Aber man muss jetzt schon genauer hinschauen.
    Du hast da ein tolles Revier so am Fluss, mit coolen Motiven. Den Zwergtaucher finde ich besonders klasse. Ich selbst habe glaube ich nur 2-3 mal einen gesehen bisher. Die sind ja doch eher heimlich unterwegs.

    Liebe Grüße
    Aj