Beiträge von Silvester

    Hallo Werner,
    zu den Beutegreifern gehören ja auch Marder, Wiesel etc. Diese weiden Amphibien wahrscheinlich aus wie der Schlachter, da bleibt das nicht Schmackhafte auch liegen, braucht auch nicht erbrochen zu werden, um so aufzuquellen. Und Frösche können schon 'was aushalten, der Grasfrosch sitzt auf dem Eis eines noch zugefrorenen Weihers und hält mich für einen Konkurenten. Der Erdkrötenmann schaut auch recht aggresiv, ob Kröten überhaupt genießbar sind ? Müßte man 'mal die Franzosen fragen, momentan aber lieber nicht
    wegen der Gelbbäuche. <X
    VG Paul.

    Mich irritiert noch ,daß da ein Blatt zwischen Substrat und Pilz ist.

    Ja der "ungläubige" Werner. Wegen seiner Hartnäckigkeit etwas auszudiskutieren, bin ich ja neulich ausgestiegen, aber hier in der Hoffnung wieder dabei, nicht tagelang und haufenweise Vermutungen be- und zerreden zu müssen.
    Das ist schon "Sternenrotz", ausgewürgt von irgendwelchen Beutegreifern. Der Laich ist im Herbst schon ausgebildet, wann sollten das denn die heimischen Amphibien sonst machen wenn nicht in der energie- und nahrungsbietenden Zeit. Im zeitigen Frühjahr zu Laichablage geht es lediglich noch um die Befruchtung. Die "dunklen Einschlüsse" (das Ei) und die schützende Gallerte sind vor der Ablage noch getrennt, oft liegt noch ein Ballen der schwarzen Eier bei der aufgequollenen Masse. Der Begriff "Sternenrotz" wird auch, schon länger als für Laich, einem Cyanobakterium- Nostoc- zugeschrieben, eigentlich gut bekannt und in Feuchteperioden in Gärten und anderswo das "Sommerglatteis" schlechthin.
    VG Paul.

    Hallo Werner,
    so eine Fichte braucht bis sie schlagreif ist so um die 70 Jahre und länger. Was passiert eigentlich mit den abgefallenen Nadeln, die doch nicht so schnell verrotten ? Diese von Dir bemerkten Kränze lagen einmal bedeutend höher. Wenn ich in nächster Zeit dazukommen mache ich ein Foto von einer etwa 50jährigen Stechfichte wo zu sehen ist, dass die ersten Äste mindestens 40 Zentimeter tiefer lagen, damals noch Bodenniveau.
    LG Paul.

    Zitat

    Und warum sollen das keine Astreste sein, es gibt auch Fichten, die ihre
    untersten Äste behalten dürfen, also in der Regel nicht für die
    Nutzholzgewinnung verwendet werden, und so überleben diese härteren und
    harzhaltigeren Bestandteile den Braunfäuleprozess
    etwas länger.
    VG Paul.

    Hallo in die Runde,
    hier hatte ich mich weniger verständlich ausgedrückt. Diese Zapfen gehören definitiv zu den als erstes gebildeten Astkränzen, mit der Wurzel haben diese nichts zu tun, diese gehören ja zum Kambium und wachsen ständig mit, siehe mein erstes Foto. Hier muß ich noch erwähnen, dass diese beiden Fotos wegen der Pilze geschossen wurden, an die Bäume habe ich da garnicht gedacht. Irgendwann sterben die unteren Äste ab oder werden abgeschlagen, der Baum wächst weiter und überwächst so die Bruchstelle, von Aussen ist dann nichts mehr zu sehen. Spätestens beim Zuschneiden von Brettern sieht man diese "Äste", der eine mag sie, der andere möchte "astfreie" Bretter für seine Vertäfelung, diese liegen dann auch zur Borke hin weil schon .länger überwachsen, Splintholz genannt. Beim zweiten Foto genau in der Mitte sieht man noch einen solchen Ast, der wahrscheinlich zum ersten Kranz gehörte. Dass in einem dichten Bestand die Äste absterben dürfte ja bekannt sein, es fehlt einfach an Licht um zu assimilieren, und deshalb "lichtet" der Forstmann auch aus. Freistehende Fichten sind oft noch bis zum Boden beastet, hat bestimmt schon jeder gesehen, aber keiner möchte davon Bretter, weil durch und durch "knorzig" und auch als Brennholz beim Sägen und Hacken eine
    Plagerei sind. Übrigens, auf einem Foto von Rosemarie könnte man feststellen, wann die Äste abfielen.
    LG Paul.
    Hoffentlich kommt das jetzt nicht schulmeisterlich an.

    Hallo Werner,
    Bärlappe verschwinden immer mehr und schneller aus unserer Flora, die Ursachen sind mitunter sehr komplex, aber alle mehr oder weniger menschengemacht. Wenn ich das Habitat so sehe, sind hier vielleicht Forstmaßnahmen Schuld am Verschwinden, kann aber auch an der zunehmenden Sukzession liegen, den Bärlappe brauchen in der Regel recht offene Lebensräume und vor allem nährstoffarme und kalkfreie Standorte, ein etwas strengeres und niederschlagreicheres Klima wird verlangt. Wenn Du noch dazu nur wenige Pflanzen hattest, waren diese wahrscheinlich schon Reste größerer Populationen. Ich kannte den Tannenbärlapp an einem Fundort mit einer Länge von über 100 Metern entlang einer Waldstrasse, geringe Veränderungen am Weg und der Einschlag jähriger Fichten vernichteten den Standort mit tausenden Pflanzen binnen drei Jahren. Ich hänge ein aktuelles Foto vom Gemeinen Flachbärlapp an, solche Flecken gab es noch hunderte und noch größere, das ist der traurige Rest. Und nicht von Ungefähr heisst der Bärlapp "Gemeiner", weil er früher eben gemein war. Heute gehört diese Art zu den am Massivsten zurückgehenden Arten.
    Zu Deinen Pilzen: Der schmierig- glänzende weisse Pilz ist ein Dehnbarer Helmling, der dunkle der Kaffebraune Gabeltrichterling, namentlich schön zu sehen an den gegabelten Lamellen.
    Und warum sollen das keine Astreste sein, es gibt auch Fichten, die ihre untersten Äste behalten dürfen, also in der Regel nicht für die Nutzholzgewinnung verwendet werden, und so überleben diese härteren und harzhaltigeren Bestandteile den Braunfäuleprozess
    etwas länger.
    VG Paul.


    Hallo Werner,

    Deine Bestimmung ist richtig. Der Tannenbärlapp hat eine interessante Vermehrungsstrategie, er bildet keine Sporenähren, die rundlichen Sporenbehälter sitzen in den Blättchenachseln im mittleren Teil und wenn's geschlechtlich nicht klappt bildet diese Pflanze Brutknospen sicherheitshalber in den oberen Blattachseln, übrigens der einzige Bärlapp mit dieser Methode.

    VG Paul.

    Hallo in die Runde,

    die in der Naturheilkunde verwendete Bärlappart war/ ist der Keulenbärlapp. In den 80ern gab es einen regelrechten "Run" nach dieser Wunderpflanze, ausgelöst durch ein in Österreich millionenfach verlegtes Heilkräuterbuch mit recht abenteuerlichen Schilderungen von diversen Heilerfolgen. Trotz strengen Naturschutzes wurde die Pflanze regional vollkommen ausgerottet, zuerst dort, wo Bier einigen Organen mehr zusetzt als anderswo. Eigenartigerweise gibt es dort einen "Enzian" und "Bärwurz", von einem "Bärlapp" habe ich aber noch nie gehört. Als Bärlappe noch sehr häufig waren, das liegt bestimmt mehr als hundert Jahre zurück, war sogar der Sporenstaub ein probates und massenhaft verwendetes Wundstreupulver. Und sogar in der damals noch sehr beliebten Opern- und Theaterwelt fand das Pulver Verwendung als pyrotechnisches Hilfmittel, mit dem man künstlich Blitze u. ä. erzeugen konnte, es war eigentlich
    nur eine simple Staubexplosion. Hin und wieder gibt es auch bei diesen Pflanzen eine "Sporenmast", wie die beiden Fotos zeigen, dabei bin ich mit den dunkelgrauen Schuhen nur einmal leicht über die reifen Sporenähren gefahren, und geniest habe ich eine halbe Stunde lang.

    LG Paul.


    Hallo in die Runde,
    es gibt sogar noch mehr "Spechttintlinge". Auf alten Kuhfladen wächst z. B. der Sklerotien- Spechttintling (Coprinopsis sclerotiorum) aus einem knollenförmigen Dauermyzel (Sklerotium), eine recht seltene Art, nur wenige cm groß. Eine weitere Art ist der Kleinsporige Spechttintling (Coprinopsis stangliana), ebenfalls eine ziemliche Rarität, gerne in Halbtrockenrasen und ähnlichen Habitaten, fast immer einzeln wachsend und kleiner als der "Ur"- Spechttintling. Diese Art ist auch eine Verantwortungsart für D, siehe den Link.
    VG Paul
    Übrigens heißt die Gattung jetzt ganz schlau Coprinopsis.

    https://www.myko-shop.de/epages/6283498…Products/DGfM03

    Hallo in die Runde,
    da gibt es sogar einen Morgen- Tintling, der gleich nach Sonnenaufgang zu zerfallen beginnt, das nennt sich schlau Autolyse. Coprinopsis patouillardii ist der Eintags- Tintling, ein Winzling auf Dung, den ich auch nur bereits zusammengebrochen ablichten
    konnte. Beim Gesäten Tintling (der Name ist Programm) hat es auch nur drei Tage gedauert.
    VG Paul.



    es gibt noch eine zweite Pilzart, die an Berg-Ahorn Giraffenholz macht:
    Ahorn-Kohlenkrustenpilz Atypa acharii (TULASNE), der aktuell Atypa maura ([Fr. : Fr.] FUCKEL) heißt. Leider nur ein bescheidenes Handyfoto, dafür aber bestimmt von einem hervorragenden Pilzkenner auf einer Pilzlehrwanderung.

    Hallo in die Runde,
    das stimmt so nicht, zumindest Eutypa archarii betreffend. Dieser Pilz besiedelt sehr häufig Bergahorn- Äste die dann aussehen, als wären sie angekohlt. Die Oberfläche diese Pyrenomyzeten ist leicht rauhlich durch die hervorragenden Hälse der in das Holz eingesenkten Fruchtkörper, zur Veranschaulichung habe ich die Oberfläche angeschnitten. Diese gleichmässige Schwärzung durch E. archarii ist auch auf dem dritten Ast von links zu sehen, der von diesem Pilz, ohne vorherige Infektion durch die Ahorn- Holzkeule, besiedelt wurde. Auf dem zweiten Ast von links sieht man noch eindeutig das typische "Giraffenmuster", allerdings schon z. T. von E. archarii überwachsen, das sind die dunkleren Flecken. Da der Ast vorher bereits durch Xylaria longipes besiedelt war hat es Eutypa schwerer, das Substrat flächig zu besiedeln, da der Chemismius des Musters diese Besiedlung bremst. Auf Deinem Handy- Foto könnten allenfalls die von mir eingekreisten Flächen E. archarii sein oder der Pilz hat sich an anderer Stelle des Astes befunden, ist aber primär nicht für das markante Muster verantwortlich. Der Pfeil zeigt übrigens auf die Konidienform der Langstieligen- Holzkeule, der Verursacherin des "Giraffenmusters".
    VG Paul.

    Edit: Da man ja in der Regel solche Sachen nicht auf dem Schirm hat, erregt ein solcher Fund immer regelmäßig die Gemüter. Die Holzkeule und damit auch das Giraffenholz gibt es eigentlich überall dort, wo man einen Bergahorn- Ast eine Zeit liegenlässt. In der Karte sind beileibe nicht alle Fundpunkte eingetragen.

    http://www.pilze-deutschland.de/organismen/xyl…s-nitschke-1867


    Hallo Wiltrud,
    ab diesem Klumpen, 2. Bild, habe ich binnen 4 Tagen fast mit der selben Einstellung fotografiert. Die einzelnen Exemplare kamen alle nacheinander aus den zusammengeballten Hexeneiern, die normalerweise einzeln wachsen. Habe dazu auch noch irgendwo Fotos, muß nochmal suchen.
    VG Paul.

    Hallo in die Runde,
    so selten ist dieser Neomycet auch nicht mehr, da fehlen sogar etliche Einträge (siehe Link). Der Pilz wird eben auch wegen seiner relativen Kurzlebigkeit kaum wahrgenommen. Wie bei den abgebildeten Exemplaren hing nach vier Tagen Entwicklung noch in einiger Entfernung ein Geruch in der Luft, der beim besten Willen Niemanden veranlassen würde, nach dieser stinkenden Quelle zu suchen.
    Das Fotografieren war recht hart.
    VG Paul
    http://www.pilze-deutschland.de/media/pillow/1…sm_10816580.jpg