Beiträge von thorben96

    Hallo zusammen,

    erst einmal Danke Sabine ( Sabine Flechtmann), dass du mir Bescheid gesagt hast, sonst hätte ich den Thread nicht bemerkt.

    Das Taxon wurde von E.B. Mains 1949 aus Hawai beschrieben, einer Pilzart auf Opilionoidea (Weberknechte). Ein Abstract findet sich hier:

    https://www.jstor.org/stable/3755112

    Die vollständige Beschreibung von Mains kann man hier lesen.

    Zu der Torrubiella pulvinata kann ich nicht viel sagen, nur das ich diesen Pilz nicht kenne, also noch nie bearbeitet habe.

    @ Peter:

    Dein Pilz könnte die Anamorphe einer Torrubiella pulvinata sein, aber es könnte auch eine Beauveria bassiana, Isaria farinosa oder etwas ganz anderes sein.

    Man müsste den Pilz Mikroskopieren, damit man Gewissheit hat, ob es eine Torrubiella, vielleicht sogar die T. pulvinata ist.

    Wenn sich jemand (wissenschaftlich) für Exemplare aus meiner Komposttonne interessiert UND ich dort wieder welche vorfinde, darf er/sie sich gern an mich wenden.

    Wenn du wieder verpilzte Exemplare findest, dann trockne diese und packe sie anschließend in Streichholzschachteln oder ähnliche kleine Döschen.

    Ich würde diese dann Mikroskopieren.

    VG : Thorben

    Hallo zusammen,

    als Uwe mir die Bilder von der verpilzten Köcherfliege gezeigt hatte, mit den schwarzen Belag, da war ich sofort interessiert.

    Dank Uwe, durfte ich diese Mikroskopieren und war sehr erstaunt über diese großen Sporen, denn so etwas hatte ich absolut nicht erwartet.

    Ich habe Siegfried Keller gefragt, der den Pilz als die Dauersporenform von Erynia rhizospora erkannt hat.

    Normalerweise sieht man meistens nur die Konidienform (weißer Befall) und die Dauersporen nur im Körper.

    Manchmal passiert es, dass die Dauersporen aus dem Körper herauskommen, was dann so aussieht wie auf Uwes Bildern.

    Die Konidienform der Erynia rhizospora ist nicht so selten, aber gerne übersehen.

    Ich vermute, dass die Dauersporenform vielleicht häufiger ist, aber auch übersehen wird, weil man eher die Konidienform im Sinn hat.

    Hier sind die Bilder:
    1.

    2.


    3.

    VG : Thorben

    Hallo zusammen,

    ich konnte den Pilz als Torrubiella leiopus bestimmen, aber nicht als Hauptfruchtform (Teleomorphe), sondern Nebenfruchtform (Anamorphe).

    Jetzt wird es etwas komplizierter.

    Früher bekamen Anamorphen und Teleomorphen unterschiedliche Namen.

    So hätte dieser Pilz, denn Namen Gibellula leiopus bekommen, weil Gibellula der Name für die Anamorphe ist und Torrubiella leiopus der Name für die Teleomorphe.

    Jetzt ist die Sache so, dass Anamorphen und Teleomorphen, ein und derselbe Pilz sind, nur halt anders im Aussehen.

    Bester Vergleich die Raupe und der Schmetterling, ein anderes Aussehen, aber beides das gleiche Insekt.

    Die Mykologen haben vor einigen beschlossen, dass man nun nach dem Prinzip "one fungus = one name" bestimmt, weshalb die Teleomorphe = die Anamorphe ist.

    Ganz selten bekommt die Teleomorphe auch den Namen der Anamorphe.

    Auf jeden Fall heißt der Pilz nach dem "one fungus = one name" Prinzip Torrubiella leiopus (aber es ist die Anamorphe).

    In älterer Literatur muss man allerdings Gibellula leiopus suchen :/

    Früher wurde dieser Pilz als Torrubiella arachnophila var. leiopus bezeichnet, aber durch eine neuere Arbeit soll sie jetzt Torrubiella leiopus heißen.

    Es ist also alles nicht so einfach.

    Hier sind die Bilder:

    1. Konidienträger

    2. Konidienträger sehr kurz, daher T. leiopus.

    3.

    4. Konidien (Bezeichnung einer Asexuellen Spore, also einer Anamorphe)

    Auf Pilze-Deutschland ist nur 1 Fund kartiert, weshalb ich davon ausgehe, dass das hier wahrscheinlich der 2 Fund für Deutschland ist.

    VG : Thorben

    Hallo Uwe,

    spannende Funde :):thumbup:

    Besonders schön finde ich es, dass dein Pilz Standorttreu ist, dann kann man sich jedes Jahr wieder neu an dem Pilz erfreuen.

    Falls du Interesse hast, dann bin ich bereit dir deinen Pilz zu Mikroskopieren.

    Wichtig ist halt, dass die verpilzte Spinne/n getrocknet und reif ist, wie auf deinem Bild Nr. 29 (vorletztes Bild), die mittlere Spinne.

    Das Material wird anschließend nicht weggeschmissen, sondern im Privatherbar aufbewahrt.

    Ebenso würde ich mich darum kümmern, dass dein Fund für Sachsen kartiert wird, wenn ein Ergebnis vorliegt.

    VG : Thorben

    Hallo Ralf,

    Tja, nun wird's schwierig. Ich habe Antwort erhalten:

    >> die Pentatomidenlarve auf Ihren Fotos gibt mir leider Rätsel auf.
    Der Form nach könnte es eine Eurygaster werden, aber das ist nur eine schwache Vermutung, tut mir leid. <<

    Damit bleibt das Tierchen leider erst einmal unbestimmt. Ich werde das Internet noch etwas weiter "quälen", zunächst einmal in Richtung Eurygaster, in der Hoffnung, doch noch irgendwelche hilfreichen Informationen zu finden.

    Als ich bin nach wie vor bei Nysius sp. und glaube das Dr. Hannes Günther in der falschen Familie gesucht hat.
    Was hat Dr. Günther denn zu der Nysius sp. gesagt ?

    VG : Thorben

    Hallo zusammen,

    für mich ist das eine ganz normale Tubifera, auch wenn ich Harry recht geben muss, denn das Substrat ist doch sehr ungewöhnlich.
    Wobei der Stein nicht das Substrat sein sollte, sondern die darauf wachsende Flechte.
    Myxomyceten sollen eh sehr speziell sein und auch eine gewisse Intelligenz besitzen (Siehe hier).


    An den Lachsfarbenen glaube ich nicht wirklich. Der sieht anders aus, auch wenn er älter wird.
    Ob der Pilz bei plötzlichem Frosteinbruch sich so verändert, kann ich nicht sagen.
    Hier mal den Lachsfarbenen in verschiedenen Altersstufen:

    Das ist ein und derselbe "Pilz", nur das deine Tubifera sich nicht bewegt hat, sondern zusammen geblieben ist.
    Bei Stefans Makrofoto sieht man sehr gut, dass seine Tubifera in Bewegung ist, was auch normal ist.

    VG : Thorben

    Erst einmal frohes neues Jahr 2019 zusammen,

    Moosfreund schrieb:

    Das kann ich dir leider nicht beantworten,aber es könnte sich auch um eine andere Pilzart handeln.
    Da sie mir ebenfalls aufgefallen sind,hier noch eine weitere Nahaufnahme.

    Dein Fund sieht interessant aus. Und auch hier würde ich mich bereiterklären, diesen Fund zu Mikroskopieren.
    Im März letzten Jahres konnte ich einen ähnlich aussehenden Pilz, aber ohne blaufärbung, finden:
    https://www.pilzforum.eu/board/thread/4…laue-anamorphe/

    Trotz genauester Suche konnte ich keine der grünen Fruchtkörper finden (falsche Jahreszeit?),aber an einem kleinen Seitenzweig des Erlenastes mit dem grünen Holz von der Größe (ca.1cm) und Form her etwas ganz ähnliches.Die Hüte meist an einer Seite zusammen gedrängt und dadurch aufgewöllbt mit ganz kurzen Stielen.
    Jedoch nicht die Spur grünlich,evtl.sehr alt und verfärbt oder doch etwas ganz anderes?

    Das ist wahrscheinlich Encoelia furfuracea, aber ich weiß jetzt nicht ob es noch andere ähnliche Arten in dieser Gattung gibt.
    Müsste ich mich mal schlau machen, aber Encoelia sollte die richtige Richtung sein.

    VG : Thorben

    Hallo Uwe,

    Bitte Antwort 12 von Peter und Antwort 13 von mir lesen.Von deinem Beitrag hier im Forum habe ich dort auch einen Link eingesetzt,weil mein Fund mit deinen verpilzten Insekten zumindest thematisch ganz gut zusammen passt.

    Sammelst du jetzt alle befallenen Spinnen ein, dann könnte eventuell kein Befall mehr möglich sein.
    Zur Sicherheit kann man eine befallene Spinne stehen lassen, den Rest erledigen die Spinnen und Konidien (Sporen).
    Ich kann dir aber jetzt schon sagen, dass dein Standort irgendwann von selbst erlischt.
    Vielleicht taucht er im nächsten Jahr in etwas zur selben Zeit wieder auf und vergeht dann auch wieder.
    Aber auf ewig wird man diese Pilze nicht halten können.
    Was du gefunden hast ist ein anamorpher Pilz, solche Pilze besitzen asexuelle Sporen. Es gibt da auch eine Unterscheidung zwischen einer Teleomorphe (Hauptfruchtform) und einer Anamorphe (Nebenfruchtform).
    Die Hauptfruchtform besitzt sexuelle Sporen und beides Teleomorphe und Anamorphe sind ein und derselbe Pilz. Sie sehen aber Makroskopisch (oft) nicht gleich aus.
    So wirst du bei der Teleomorphe oft Frk. sehen und bei der Anamorphe oft Schimmelartige Gebilde.
    Dann gibt es noch 2 große Gruppen (gibt noch mehr Gruppe) Basidiomyceten und Ascomyceten.
    Dort gibt es Sporen die an Basidien gebildet werden (Basidiomyceten) und Sporen die in Schläuchen (Ascomyceten) gebildet werden.
    Das muss man nicht wissen, aber es hilft zu wissen, dass nicht jeder Pilz gleich ist.

    Ja,
    erst einmal reichlich Belegexemplare sammeln und an alle potentiellen Mitarbeiter zur Überprüfung schicken.
    Wenn dann Identität und Status dieses "Sensationsfundes" von den Spezialisten geklärt worden sind, dann gibt es auch den entsprechenden Eintrag in der Roten Liste: Standort erloschen

    Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, man muss den Pilz schon absichern, sonst bringt die Kartierung und auch die Rote Liste nichts.
    Ich bezeichne deshalb Uwe Fund auch nur als Torrubiella cf. arachnophila, weil man wie gesagt nur Makroskopisch etwas sieht, was einer arachnophila ähneln könnte.
    Es könnte aber genauso gut (was bei Pilzen nicht selten ist) auch etwas anderes sein.

    Und wie sieht es rechtlich aus? Mir ist mittlerweile klar,sollte es sich wirklich um Torrubiella arachnophobia handeln,daß es sich um einen extrem seltenen Pilz handelt (oder zumindest selten gefunden und dokumentiert).
    Er steht in der Roten Liste und steht damit unter stengem Schutz,also kann ich nicht einfach hingehen und Belege sammeln.

    Um dich abzusichern, kannst du bei deiner unteren Naturschutzbehörde nachfragen.
    Ich glaube nicht das diese etwas dagegen haben, wenn du einen Beleg oder mehrere Belege von dem möglicherweise Erstfund für eine Untersuchung aufbewahrst.
    Falls sie es erlauben, dann kannst du auch nachfragen ob du bei anderen Pilzfunden ebenso verfahren darfst.
    Egal wie die Antwort ausfällt, dann bist du zumindest auf der sicheren Seite.

    VG : Thorben

    Hallo Uwe,

    13) Bei den Spinnen-Kernkeulen habe ich auch nochmal vorbei geschaut.Dort ist noch alles in bester Ordnung.Eine Spinne nach der anderen wird von ihnen verarbeitet.Mittlerweile habe ich meine Dokumentation fast abgeschlossen,es fehlen nur noch die Bilder,wie dieser Pilz abstirbt,bzw.sich auflöst.Aber bis dahin scheint es noch etwas zu dauern.

    Hast du von der Torrubiella cf. arachnophila einen oder mehrere Belege ?

    VG : Thorben

    Hallo Uwe

    Ich könnte mich da jetzt mit meiner Vermutung auch gewaltig täuschen, aber es gibt eine Nebenfruchtform (Anamorphe) von dem Leberpilz (Fistulina hepatica).
    Diese Anamorphe soll Confistulina hepatica heißen und selten sein.
    Wenn du es schaffst davon Frk. abzuschneiden, zu trocknen und dann mir zu schicken, würde ich deinen Fund versuchen zu Mikroskopieren.

    VG : Thorben