Beiträge von Senckenberger

    Hallo Werner,
    ... da ist ja auch ein kleiner Grasfrosch, der dann zur "Braunfrosch"-Klauquappe passt ... Der Pferdeegel dürfte sich über den toten Jungfrosch ebenso hermachen, wie der Wasserskorpion.
    Grüße von
    Andreas

    Hallo Andreas,
    In den 50ern am Bach meiner Kindheit gab es so viele Blutegel ,daß man den Bach barfuß nicht durchqueren konnte
    ohne einen am Fuß zu haben. Die waren dick und dunkeloliv.

    Jahrzehnte hab ich keinen mehr gesehen ,dann letztes Jahr diesen ,mit vertikalen Wellenbewegungen schwimmenden.
    Auf Wunsch liefere ich Geodaten.

    Der ist noch unbestimmt.


    die Kaulquappe auch

    Hallo Werner,

    bei dem Egel müsste man genauer hinschauen, aber es ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit - der Größe und Färbung nach - der sehr häufig vorkommende "Hundeegel" (Erpobdella octoculata), der aber keine Hunde aussaugt. Er verschlingt alles was er an Kleinsttieren schlucken kann (Kleinkrebse, Insektenlarven, kleinere Würmer).

    Du schreibst die großen Egel aus den 50ern waren "dick & olivgrün" - dann waren es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit "Pferdeegel" (Haemopis sanguisuga), der wiederum kein Pferdeblut trinkt, sondern ebenfalls alles an Getier oder Aas verschlingt, was er schlucken oder zerrupfen kann. Diese ebenfalls häufig vorkommenden Egel sind zwar etwas näher mit den echten Blutegeln verwandt und gehen auch gerne mal auf unsere Füße, aber sie haben nicht genügend Kraft, gesunde Haut durchdringen zerstören. (... keine "Kiefer" mit "Zähnen", keine "Blutsauger" - trotz des "sanguisuga" im Artenamen)
    Aber ganze Kaulquappen fressen sie auch ...

    z.B. auch die Kaulquappe eines Braunfrosches, zu der die auf dem Foto gehören "könnte".
    Nicht in allen Fällen - wie bei der Wolfsspur - reicht ein Foto zur Bestimmung aus.

    Grüße von
    Andreas

    Mir erschließt sich leider nicht der Zusammenhang zwischen Naturkautschuk inkl. Löwenzahn, Blutegeln und Kaulquappen aber ich stehe heute wegen Kopfschmerzen ohnehin auf dem Schlauch. Allerdings glaube ich, dass ich das 3 Tage später immer noch nicht verstehe aber nicht so wichtig. ;(

    ????

    Hallo "Geofreund" Peter,

    ich schaue eher sporadisch ins Naturforum und andere Natur-Foren oder Online-Fotosammlungen, weil ich immer an Fundmeldungen von Blutegeln interessiert bin.

    Aber als Senckenbergmitarbeiter erhalte ich u.a. über unsere Hauszeitschrift Informationen über sehr viele andere Themen, daher die Info zum "Naturkautschuk aus Löwenzahn".
    Oder gehört diese Kautschukquelle schon zum Allgemeinwissen?

    "Blutegel & Kaulquappen"
    An Stelle eines netten Spruchs stehen zwei Webhinweise unter meinen Beiträgen:
    Die Internetseite http://www.kaulquappe.de habe ich vor nun 20 Jahren online gestellt ... falls mal jemand Kaulquappen bestimmen muss.
    Und das Thema "Blutegel" beschäftigt mich seit vielen Jahren beruflich, da ich beim Biomonitoring dieser FFH-Anhang V-Art beteilgt war.
    Dahinter versteckt sich ein Aufruf Blutegelbeobachtungen zu melden.

    Ich hatte leider nur den Link zu "Naturkautschuk aus Löwenzahn" und vergessen zu unterschreiben ...

    Senckenberg: http://www.senckenberg.de/

    Grüße von
    Andreas

    Hallo Lymnaea3,

    ist folgendes Projekt (2013) der Architekten GRAFT mit der Charité in Berlin bekannt, intensivmedizinische Bereiche wurden mit naturnahen Visualisierungen ausgestattet.
    Parametrische (T)Raumgestaltung

    Zur positiven Wirkung von Geruchsstoffen (u.a. Terpene) auf das Wohlbefinden und das Immunsystem wurden - soweit ich erinnere - auch Studien angefertigt.

    Ich selbst habe mir überlegt, in der Intensivmedizin therapeutische Einsatzmöglichkeiten für das Abspielen von Langzeit-Tonaufnahmen aus Naturräumen zu schaffen;
    z.B. über geräuschreduzierende Kopfhörer, die eine irritierende "intensivmedizinisch-technische" Geräuschkulisse komplett ausblenden.

    Hat schon jemand im psychotherapeutischen Umfeld versucht Naturklänge und -düfte substituierend zur Medikation einzusetzen?

    Grüße von einem Biologen,
    Andreas

    Hallo Andreas ,

    Danke für die Info zu Deiner Person und zur allgemeinen Organisation der Senckenberg Gesellschaft.

    Die Entdeckung eines sauberen und frischen Abdrucks ,entsprechend deiner Vorlage ,sowie der Bemaßung ,kann doch jetzt immerhin dazu dienen umaufzumerken und die Spur weiter zu verfolgen.
    Sollte das Tier dann noch genetische Spuren hinterlassen haben ,wäre ich zumindest bereit ,für eine Versendung dieser Proben an die betreffenden Stellen.

    Gute Idee!
    Grüße von
    Andreas

    Hallo Werner,

    die Senckenberg Gesellschaft für Naturkunde hat inzwischen eine sehr weit verzweigte Struktur von naturkundlichen Forschungsinstituten, Dauer- und Sonderausstellungen gibt es nicht an allen Standorten.

    Ich bin in den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen (mit den Abteilungen Tierkunde und Mineralogie/Geologie) in Dresden beschäftigt.

    Zur Wolfsspur: Unsere Fachleute sagen, dass eine eindeutige Spurzuordnung zum Wolf für Laien im Gelände sehr schwer ist. Selbst ein Riss kann von wildernden Hunden stammen.
    Senckenberg betreibt ein Referenzlabor für die Auswertung genetischer Spuren (Haare, Kotproben). Ansprechpartner findet man in Gelnhausen und Görlitz.

    Grüße von
    Andreas

    Liebe Freundinnen und Freunde der Spurenrätsel,

    ich hänge hier einmal ein garantiert echtes Wolfstrittsiegel an ... (Foto von mir, Spur als Abguss aus dem Sand der Lausitz)
    In den Fotos von Rosemarie sind am vorderen Rand der Zehen "Krallenabdrücke" zu sehen, sie sind außerdem länglich, nicht breiter als lang, also KEIN LUCHS, Trittsiegel mit Krallenspuren und einer eher länglichen Form deuten auf den Hund.
    Ich spekuliere auch mal ein weinig, evtl. haben hier doch zwei Hunde einen Ausflug gemacht ... da es eine kleine und eine große Spur gibt. Manche Hundehalter lassen die Hunde einfach aus dem Auto und fahren selbst darin weiter, z.B. wenn das Wetter ungemütlich ist, deshalb fehlen menschliche Fußspuren.
    Pfotenabdrücke reichen nicht als Nachweis für eine echte Wolfsspur, da Hunde sehr ähnliche Trittbilder im lockeren Boden oder Schnee hinterlassen.
    Sichere Nachweise gelingen über Kotproben mit genetischen Methoden in Kombination mit dem Einsatz von Fotofallen.

    Wölfe sind 2013 bereits in den südlichen Vogesen aufgetaucht, 2016 hat man in West-Frankreich Wölfe wieder zum Abschuss freigegeben, in 60 Gemeinden der Départements Vogesen und Meurthe-et-Moselle.
    Von dort ist es auch für Wölfe nur ein "Katzensprung" in den Pfälzerwald. Luchse und Wölfe kehren in den Pfälzerwald zurück. Ein Artikel, aus vom Oktober 2017 in dem ein Senckenberg-Kollege aus Hessen genannt wird, Dr. Carsten Nowak. Ein Kollege aus Frankreich erklärt darin aber, dass es derzeit nur Wölfe in den südlichen Vogesen gebe.

    Hier Fotos von echten Wolfsspuren (auch mit Hundetrittsiegel zum Vergleich) aus dem Osten Deutschlands Facebook-Seite, Wolfsspuren im Schnee vom Fachmann, Stephan Kaasche.
    Außerdem gibt es noch ein kleine Seite mit Spurenvergleichen zum Luchs in Bayern (Fährtenkunde).

    Noch eine Infoseite Wolfsbüro in Sachsen.

    Grüße von einem Senckenberger,
    Andreas
    [Blockierte Grafik: http://www.wolfsexkursion.snsd.de/wolftrack.jpg]

    Meinen herzlichen Dank an Sabine und Rosmarie für den freundlichen Empfang!
    Wenn es besondere Bestimmungsfragen zu Tieren gibt, können sich die aktiven Forumnutzerinnen und -nutzer gerne auch per PN an mich wenden, Senckenberg hat eine Menge Fachleute unter seinem Dach vereint und kann evtl. weiterhelfen, wenn es mal schwierig wird ...
    Grüße von
    Andreas

    :arrow: Sehr wichtiger Forumbeitrag!
    Gerade bei der Amphibienbeobachtung ist es möglich als "Zufallsfund" den Medizinischen Blutegel (Hirudo medicinalis) zu finden, denn er nutzt Amphibien als "Grund"-Nahrungsquelle.
    Hier eine Internetseite mit mehr Informationen und Kontakten.
    http://www.hirudo.kaulquappe.de
    Der Medizinischen Blutegel (Hirudo medicinalis) ist eine FFH-Art also ist seine Beobachtung durchaus von größerer Bedeutung.
    Die Fotos zeigen die typische Färbung und Zeichnung des echten Medizinischen Blutegels, ein Abweichung der Zeichnung der Rückens - bei gleichbleibender Farbenvielfalt würde auf den südlichen Blutegel (Hirudo verbana) deuten, der manchmal bei uns im Feld gefunden wird, weil er nach medizinischer Anwendung freigelassen wurde.
    Man kann übrigens jederzeit in der Apotheke "Medizinische Blutegel" bestellen und kaufen, diese sind dann aber fast ausnahmslos die südliche - mediterrane Art Hirudo verbana und dürfen nicht ausgesetzt werden.

    Das Habitatfoto zeigt den typischen Wiesentümpel, gut für Amphibien, selten ganz austrocknend, als der ideale Lebensraum für Hirudo medicinalis. Bei einer Begutachtung würde ich Wiesentümpel mit Amphibien UND Blutegeln als naturbelassenes stabiles Habitat bezeichnen. Solche Gewässer kann man nicht als Amphibienschutzmaßnahme durch Landschaftsbau "nachrüsten", sie müssen schon über lange Zeiträume bestehen.

    Also, wer zufällig ähnliche Beobachtungen von (Hirudo medicinalis) (ge)macht (hat) ... bitte melden.
    Der sehr große - häufig vorkommende - Pferdeegel (Haemopis sanguisuga) saugt übrigens kein Blut (auch wenn "sanguisuga" blutsaugend heißt!), kann sich aber auch kurzfristig festsaugen. Der Pferdeegel ist nicht "bunt" gefärbt meist auf dem Rücken einfarbig schwarz, über braun-grau bis leuchtend ocker-grünlich und auf dem Bauch einfarbig heller (grau bis grünlich) gefärbt, gelegentlich ungleichmäßig verteilte dunklere Flecken oder Punkte sind möglich. Diese Art ist nicht bedroht.

    Beste Grüße von Senckenberg in Dresden
    Andreas