Hallo Claudia
Ich fotografiere fast ausschließlich in unserem kleinen Garten (kleiner als 200qm) und auf dem ca. 5m breiten Niemandsland zwischen Garten und angrenzendem Feld. Vor ein paar Jahren fing ich damit an, weil mich die Artenvielfalt auf ein solches kleines Stückchen Land interessierte.
Ich habe mir dafür eine Canon PowerShot SX50 HS mit 50fachem optischen Zoom gekauft. Den Zoom wollte ich haben, um damit die Vögel in unserem Garten in gebührendem Abstand fotografieren zu können. Die Vögel sind dabei am leichtesten im Herbst oder Winter abzulichten, weil sie sich dann nicht mehr hinter den Laub der Bäume und Sträucher verstecken können.
Der Zoom ist aber auch sehr hilfreich beim Ablichten von Schmetterlingen, wenn diese allzu nervös sind, wenn man ihnen zu nahe kommt. Mit dem Zoom kann ich weit genug weg bleiben und bekomme dennoch schöne Fotos. Ich habe damit auch schon Wespen und Hornissen an unserem Brunnen auf 2-3m Entfernung fotografiert und man sieht fast jedes Detail.
Meist ist der Zoom für Insektenfotos aber eher ungeeignet. Daher habe ich mir die Raynox-Makrolinse M-250 zugelegt. Man muss näher an die Insekten ran, bekommt dafür aber prima Makro-Fotos. Ich musste aber feststellen, dass diese Linse für die größeren Insekten wie Bienen, Hummeln oder größer, eher ungeeignet ist und habe mir noch die Raynox M-150 zugelegt. Die ist für die größeren Tierchen deutlich besser geeignet. Die 250er nutze ich überwiegend für die echten Winzlinge wie Zwergzikaden, Zuckmücken oder Blattläuse.
Meine Fotos sind nicht perfekt, ich mache das auch nur hobbymäßig, aber mir genügt die Qualität in den meisten Fällen.
Ein Stativ nutze ich nicht. Das wäre mit viel zu umständlich. Auch mache ich keine Serienfotos, weil ich keine Lust habe, hinterher aus unzähligen Bildern auszusortieren.
In der Regel mache ich Freihandfotos, wobei ich bei Insekten weniger fotografiere, sondern eher filme. Aus dem Film mache ich später am PC an den besten Stellen Screenshots, die ich dann als Fotos behalte. Die Filme lösche ich dann wieder.
Insekten lassen sich wie andere oben schon erwähnt haben, gut am Morgen fotografieren. Sie sitzen dann meist irgendwo in der Sonne und lassen sich relativ ungestört aufwärmen. Man kann sie dann in Ruhe ablichten. Ansonsten gehe ich wie ich Lust habe einfach mal in den Garten und schaue, was da so kriecht und fliegt und wo sich jemand von mit fotografieren lassen will. Es findet sich immer etwas, zu jeder Tageszeit.
Wenn ich einen Vogel in einem Baum oder Strauch ablichten will, muss ich allerdings etwas länger abwarten. Oft sind sie so aktiv, hüpfen von Ast zu Ast, fliegen hin und her und bleiben zu kurz an einer Stelle sitzen, dass man kaum Gelegenheit zum "Abdrücken" hat. Oft kehren sie aber immer wieder auf ein und denselben Ast wieder zurück. Habe ich einen solchen Ast ausfindig gemacht, stelle ich mich auf diese Stelle ein und warte auf den Vogel. Der kommt dann auch irgendwann und ich habe mein Foto.
Ja und die Vogelstimmen erkenne ich zum Teil schon recht gut, zumindest für die Vögel, die sich immer wieder im Garten blicken lassen.
Bei Insekten versuche ich dann in der Regel selbst eine Bestimmung vorzunehmen, mit Zuhilfenahme diverser Insektenseiten, anhand von Fotovergleichen. Bei unverwechselbaren Tierchen ist das soweit auch unproblematisch. Bei schwierigeren Fällen informiere ich mich über mögliche Verwechslungsarten und versuche die Identifizierungsmerkmale herauszufinden. Sind diese auf dem Foto erkennbar, ist alles gut. Wenn nicht, muss ich eine Bestimmungsanfrage hier ins Forum stellen. Komme ich damit hier auch nicht weiter, gibt es je nach Insekt auch etwas spezialisiertere Foren wie beispielsweise für Fliegen oder Heuschrecken.
Sooo...jetzt habe ich schon fast einen Roman geschrieben, aber für einen Einblick, wie das bei mir so abläuft, sollte das gut sein.
Viele Grüße
Ralf