Die Zeolith-Familie ..

  • Lieber Norbert,

    das ist ja ein Wahnsinnsteil! Boah, ist das schön (und von dir unglaublich gut fotografiert)!

    Was mich verblüfft, ist, dass solch eine Stufe in einem Steinbruch gefunden werden kann. Wieso brechen diese feinen Kristalle nicht ab? Oder sind die, während die Felswand offenstand, erst gewachsen? Wären sie schon im Gestein vorhanden gewesen, müssten sie ja in Hohlräumen gewachsen sein?

    Lieber Lothar,

    deine Erfahrungen sind ja unglaublich! Wie viele wären froh, wenn sie gegen ihre Allergie solch ein Mittel zur Hand hätten!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,
    ich greife jetzt mal der Antwort von Norbert vor, da ich gerade online bin: Ja, solche Zeolith-Kristalle findet man meist in Hohlräumen div. Basaltarten aber auch anderer vulkanischer Gesteine. Da konnten sie dann auch geschützt wachsen. Nur bei der Bergung solcher Stufen, die aus dem Zerkloppen größerer Brocken mit dem Hammer "entstanden" sind, können dann Kristalle auch abbrechen, wenn die Kristalle dann frei auf dem Gestein oder auch lose liegen, da die Hohlräume z.T. mit weggekloppt wurden. ;)

    Lieber Norbert,
    auch ein sehr gelungenes Foto von Dir und zwar eines typischen, aus nadligen Kristallen bestehendem, strahlig aggregiertem Mineral, wie hier dem Natrolith! :thumbup:

    Lieber Lothar,

    Insbesondere der Zeolith Klinoptilolith ist aufgrund seiner Wirkung als Molekularsieb bekannt; auch als Baustoff im Gartenbau, als Viehfutterzusatz, als Zusatzstoff in Haushaltsmitteln und vieles mehr.
    Nach dem Supergau in Tschernobyl wurde das Mineral auch als Ionenaustauscher (das ist im Grunde der eigentliche Zweck / "Hauptzweck" des Minerals!) in Reinigungsanlagen verwendet, mit denen die atomar verseuchten Abwässer behandelt wurden. Andererseits wurde Klinoptilolith auch dem Viehfutter beigemischt, um als Ionentauscher im Verdauungsbereich radioaktive Kationen (für den Laien das sind die positiv geladenen Elektronen eines Atoms) wie dem radioaktivem Isotop Caesium 137 zu binden und auszuscheiden.
    Klinoptilolith wird zwar innerhalb der EU auch als Medizinprodukt vertrieben; allerdings mit zumindest derzeit noch nicht wissenschaftlich belegten Heilwirkungen verknüpft.
    Aufgrund der Novel-Food-Verordnung soll dieses Mineral daher auch nicht als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen worden sein.
    Daher wurde Klinoptilolith im Dezember 2011 vom BVL als nicht zugelassene neuartige Lebensmittelzutat in Nahrungsergänzungsmitteln erfasst.
    Quelle: Wikipedia plus eigene Anmerkungen

    Nun folgen nur eigene Anmerkungen ..
    Ich könnte daher jetzt auch nur spekulieren, dass in Deinem Fall die Funktion des Ionentauschers näher untersucht werden müsste. Wenn nach Einnahme dieses Minerals in Pulverform ein Austausch stattfinden würde, d.h. konkret die schädlichen Allergene bzw. Histaminmoleküle gegen andere Moleküle, die dem Körper gut tun .. dann ergäbe ein positiver Gesundheitseffekt für mich schon Sinn .. ich weiß ja auch nicht, weshalb die Wissenschaft sich in solchen Fällen immer so schwer tut, denn hier geht es ja nicht um diesen üblichen Heilsteinzirkus mit Wässerchen ansetzen oder Heilsteine auflegen etc., sondern um konkrete medizinische Anwendung!

    Übrigens .. von Allergiker zu Allergiker .. ich leide ja auch noch neben typischer Allergien wie gegen Katzenhaare und Laubbaumpollen .. an richtiger Histaminose (Histaminintoleranz!) durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die ja bisher auch nicht mal von der Medizin anerkannt wurden .. lass die Tavegil weg, denn die machen stets müde .. es sei denn man will schlafen .. nimm stattdessen bei Bedarf eine der stärkeren Telfast-Dragees! Insbesondere bei Fast-Erstickungsanfällen und allergischem Asthma wirkt das bereits nach ca. 15-20 Minuten und die Allergie ist nach 30 Minuten spätestens wie weggeblasen .. zumindest bei mir .. aber besprich das daher unbedingt vorher noch mit Deinem Arzt, falls Du Dich dafür entscheiden solltest, dieses Medikament zu wechseln! :)

    6 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (10. Dezember 2017 um 17:15)

  • Hallo Peter,

    danke,für die interessanten Ausführungrn ! Zur Anwendung habe ich vergessen zu schreiben, dass ich das Pulver grundsätzlich bei 140 Grad für mindestens 2 Stunden im Warmluftofen erhitze um es physiologisch unbedneklich zu machen. Könnten ja mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwelche Viecher mitgemahlen worden sein. Mein Vorrat ist bei
    50 kg; also reichlich. Das Tavegil habe ich ab und zu auch schonin Form einer halben Tablette als Schlafmittel zweckentfremdet. Wenn du das Klinoptilolit mal testen möchtest, schreibst mir.

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Lieber Peter,

    deine Ausführungen oben sind wahnsinnig interessant! :ups:

    Ich bin immer wieder beeindruckt, wie tief und wissenschaftlich sauber du in eine Materie eintauchst und wie du argumentierst! :28:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Lieber Norbert,

    ah! Das ist interessant, diese schönen Kristalle in ihrer Umgebung, in der sie gewachsen sind, sehen zu können.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hallo Lothar,

    danke :98. aber nein, möchte ich selbst nicht testen. :) Falls ich das dennoch mal später in Erwägung ziehen sollte, zermahle ich einfach einen meiner Klinoptilolite zu Pulver :D .. habe ja mehr als einen. :78:

    Hallo Peter,

    da melde ich doch mal Bedenken an. Das beige-hellgraue Gestein aus der Vulkankrone ist ohne Kristallbildung und hat einen Klinoptilolithanteil von 85%. Das dürfte durch zermahlen deiner schönen Stufen kaum erreichbar sein.

    Aber jedem Tierle sein Pläsierle.

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Hallo Peter,

    mit der Post hat es sich so was. Gestern war hier Generalstreik und tags zu vor hatten die schon mal zu zum Üben.
    Doch wenn man meint, dass da nur Generale streiken, irrt man sich. ?( Aber heute fahren wir mit einem Sammelsurium von Briefen und Päckchen zur Post und hoffen auch auf Neuzugänge. Das schnellste aus Deutschland dauerte gerade mal 5Tage.Hat aber auch schon knapp 4 Wochen gedauert.
    Ich melde mich, sobald etwas auftaucht.

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Hier mal ein relativ neues und seltenes Mitglied der Zeolith-Familie.
    Martinandresit ist ein Bariumzeolith, der 2017 beschrieben wurde. Entdeckt hat das neue Mineral der Alpinsammler
    Martin Andres aus der Schweiz, nach dem es auch benannt wurde. Der Fundort liegt in der Nähe der Wasenalp im
    Simplongebiet in der Schweiz.
    Die Typstufe besteht aus einer Epitaxie von blockigen und tafeligen xx. Die Mineralienzeitung Lapis berichtete in der Februar-Ausgabe von 2018 darüber.
    Mein drei mm-großes Stüfchen besteht "nur" aus tafeligen xx, die ein halbkugeliges Aggregat bilden.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norbert,
    ist es nicht unglaublich, dass in unserer scheinbar so gut durchforschten Welt immer noch neue Organismen beschrieben werden können? Bei Tieren aus schwer zugänglichen Gebieten mag einem das noch weniger ungewöhnlich vorkommen, vermutlich gibt es noch zahllose unbeschriebene Arten.
    Die Wasenalp ist ja touristisch erschlossen mit Alpinhotel und Skiliften, umgeben von Gebirgsmassiven. Ich finde es höchst erstaunlich, dass in einem solchen Gebiet Neufunde möglich sind. Der Finder wurde durch die Benennung des Minerals unsterblich.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ich hab in letzter Zeit wieder ein paar meiner Zeolithstufen abgelichtet. Die ich hier mal zeigen will.

    Zunächst der seltene, nur von wenigen Fundorten bekannte, Barrerit. Optisch schaut Barrerit dem viel häufigeren Stilbit sehr ähnlich.

    Die Stufe kommt von Insel Kuiu bei Alaska. Von hier stammen die meisten Barreritstufen in Sammlungen.

    Das Stück ist 5 x 4 cm groß, der unter dem Mikroskop aufgenommene Einzelkristall etwa 4 mm.

    Als nächstes Gmelinit von der bekannten Fundstelle Avdellero auf Zypern. Die 3 x 3 cm große Stufe mit den für Gmelinit typischen sechsseitigen

    scheibenförmigen Kristallen, haben mir Sammlerkollegen von dort mitgebracht.

    Ein interessanter Zeolith ist auch Herschelit. Das Mineral gehört zur Chabasitgruppe, und heisst eigentlich offiziell Chabasit-Na.

    In Hohlräumen dieses Lavabrockens,der am Fuß des Ätna auf Sizilien gefunden wurde, befinden sich die kleinen farblosen Kristalle.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Bei so kleinen Kristallen muss man wirklich wissen, wo, wie und wonach man in den entsprechenden Gebieten suchen muss, um sie überhaupt zu bemerken und zu finden...!

    Mir persönlich gefällt der Chabasit-Na sehr gut.

    Viele Grüße

    Addi

    _______________________________________________________________________________________________________________________

    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Roter Heulandit aus dem Fassatal in Südtirol.

    Der Zeolith Heulandit ist ja weitverbreitet, kommt aber meistens weiss oder farblos vor.

    An mehreren Aufschlüssen im Fassatal im Trentino-Südtirol gibt es aber Heulandit in einer ungewöhnlich roten Farbe.

    Ein solches Stück hab ich kürzlich von einem Sammlerkollegen aus Nals geschenkt bekommen.

    Die gesamte Stufe misst 6 x 5 cm.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Die Farbe ist wirklich besonders und vor allem auch kräftig! Schöne Stufe!

    Viele Grüße

    Addi

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    Carl von Linné (1707 - 1778)

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