Mineralbestimmung - Strichfarbe und Farbe

  • Die Strichfarbe eines Minerals ist die Farbe der Spur, die das Mineral hinterlässt, wenn man mit ihm über eine unglasierte, weiße Porzellantafel (Strichtafel) o.ä. streicht. Sie ist für ein Mineral charakteristisch und daher ein sehr wichtiges Bestimmungsmerkmal.



    Bei eigenfarbigen (idiochromatischen) Mineralien stimmt die Strichfarbe mit der Farbe des Minerals überein.

    Beispiel: Azuritist immer blau, egal von welchem Fundort.


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    Fremdfarbige (allochromatische) Mineralien dagegen haben oft eine Strichfarbe, die nicht mit der Mineralfarbe übereinstimmt. Diese Fremdfärbungen können durch Fremdeinlagerungen oder Störungen im Kristallbau verursacht werden.

    Beispiel: Granat

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    Äußerlich sehr ähnliche Mineralien, z.B. Magnetit und Perowskit können mit Hilfe ihrer Strichfarben - beim Magnetit schwarz, beim Perowskit grau/weiß - einwandfrei auseinandergehalten werden.

    Magnetit ..

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    Perowskit ..


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    Betrachte Mineralien bei starkem Licht, am besten bei Tageslicht.

    Achte darauf, dass es sich wirklich um die Farbe des Minerals

    und nicht um die Farbe einer Oxidationsschicht handelt. Im Zweifelsfall prüfe die Farbe an einer frischen Bruchstelle.

    Malachit - grün ist hier die echte Farbe!

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    "Bunte" Bornit-Kristalle - auch als Buntkupferkies bekannt - mit dünnsten Oxidations-Häutchen. Diese verursachen durch Lichtbrechung die "falschen Farben".
    Die echte Farbe ist hier eigentlich ein Braunton.


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    Merke: Nicht nach der Farbe bestimmen kann man die fremdfarbigen Mineralien, da die Farbe in diesen Fällen nicht charakteristisch für die Mineralart ist (siehe dann Strichfarbe).

    3 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (10. Dezember 2017 um 17:29)

  • Hallo Peter!
    Auch hier herzlichen Dank für die Zusammenstellung und die Erklärungen.

    (Hui! Da fällt mir gerade ein, meinen Strichfarbentest nochmal draußen zu fotografieren...)

    Herzliche Grüße,
    Tuppie

  • Lieber Peter,
    da ist mir dein Ursprungsbeitrag doch glatt durch die Lappen gegangen. Dass die Strichfarbe ein wichtiges Bestimmungsmerkmal ist, das habe ich von dir und Norbert ja bereits gelernt, aber dass diese Farbe nicht immer herangezogen werden darf, ist für mich neu. Bleibt für mich aber die Frage: Woran unterscheidet man dann eigenfarbige und fremdfarbige Mineralien? In jedem Fall eine sehr informative Zusammenstellung, herzlichen Dank dafür.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    das ist alles kein Problem. Lieber spät als nie. ;)

    Wenn die Strichfarbe auf dem Täfelchen genau mit der Farbe des Minerals übereinstimmt, kann es ja nur die Eigenfarbe sein.
    Stimmt die Strichfarbe nicht mit der Eigenfarbe des Minerals überein, zeigt das Mineral Fremdfärbung. :68:

    Kurzfassung:
    Strichfarbe = Farbe = Eigenfarbe
    Strichfarbe ungleich Farbe = Fremdfarbe

    So kann man das dann unterscheiden.

    Was dann genau ein Mineral fremdfärbt, steht allerdings wieder auf einem anderen Blatt. Das kann dann eine Störung im Kristallgitter sein oder eine Fremdbeimengung durch ein anderes Element wie z.B. Eisen oder Kupfer etc.

  • Lieber Peter,
    danke für die so einfache Erläuterung. Da habe ich wohl zu kompliziert gedacht.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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