endgültig erloschen ....

  • sind die mir bekannten,heimatlichen Steinkrebsbestände !
    Wie jedes Jahr wollten wir -mein Sohn und ich- uns auch heuer wieder überzeugen wie es um diesen
    kleinen Kerl steht und stiegen das Tal noch weiter hoch als bisher .

    Im Sommer ist hier kein Durchkommen-hier ein paar Bilder von heute morgen.

    Der Bach ist stellenweise 1 m tief ,meist aber nur 10-20 cm .



    ganz frisch hat hier ein Erdrutsch ,wie er im Knollenmergel häufig vorkommt ,den Bach aufgestaut.




    Und hier die Spur der Ursache ,warum es keine Steinkrebse mehr gibt.
    Der Waschbär.

    Da kam letztes Jahr ein TV-Beitrag über die putzigen Kerle,man sah sogar wie sie die Krebse
    herausfingerten und abschließend kam (so ungefähr) der Kommentar,daß sie doch hier bei uns
    ihre Daseinsberechtigung hätten.
    Freilich - so ein Bärchen ist schnuggliger als so ein häßlicher Krebs.
    Ich würde mich aber freuen -mehr von diesen Neozooen erlegt zu haben.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,
    ich erinnere mich noch daran, dass du schon in früheren Beiträgen deine Sorge um die Krebse ausgedrückt hast. Dass das Vorkommen nun endgültig erloschen ist, ist wirklich sehr schade. Vermutlich bist du nicht nur grenzenlos enttäuscht, sondern sogar ein bißchen zornig. Das könnte ich sehr gut nachvollziehen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine ,

    Zitat


    Vermutlich bist du nicht nur grenzenlos enttäuscht, sondern sogar ein bißchen zornig.

    Stinksauer passt am besten ! Im Gegensatz zu früher (vor 2010) sieht man entlang des ganzen Baches
    die Spuren dieses Amerikaners.

    das war das letzte Anzeichen !

    und so sehen die viel gebeutelten Tierchen aus (Krebspest und Waschbär)

    "W" möge mir verzeichen .Aber ins Wasser fotografieren wird nicht immer was.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Wie traurig, Werner!

    Auch hier (Sachsen) sind Waschbär sowie Marderhund unaufhaltsam auf dem Vormarsch und keiner scheint sie stoppen zu können (oder zu wollen).
    Leider konnte ich die kleinen Krebse noch nie entdecken, die 2008 in einigen Nebenflüssen der Elbe erstmals für Sachsen nachgewiesen wurden.
    In einer Vorstellung der FFH - Arten vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie las ich zur Schutzwürdigkeit des Steinkrebses u.a. folgendes:
    "Da der Bestand in der jüngeren Vergangenheit stark zurückgegangen ist, wurde der Steinkrebs 2004 als prioritäre Art im Anhang II der FFH-Richtlinie aufgelistet. Außerdem wird er in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN (gefährdete Art), der Berner Konvention (Anhang III, geschützte Tierart) und der Bundesartenschutzverordnung (besonders geschützte Art) geführt."

    Umso befremdlicher muten die Zeilen an, die ich in einem Flyer des Bayerischen Landesamtes für Umwelt fand.

    "Der Steinkrebs kann nach den bayerischen Fischereibestimmungen für den eigenen Bedarf genutzt werden. Das Mindestmaß ist für beide Geschlechter 10 cm, für die Weibchen ist eine Schonzeit vom 01. Oktober bis zum 31. Juli festgelegt."

    Im gleichen Flyer folgen die Sätze:

    "Der Steinkrebs ist in den Anhäng II und V der FFH- Richtlinie sowie auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere Bayerns (2: stark gefährdet) gelistet."

    Für mich ein krasser Widerspruch!

    Was für schöne Tiere das sind, zeigt eindrucksvoll das Foto des auf der Hand sitzenden Krebses!
    Danke für das aufmerksam machen auf eine ganz besondere Tierart und für diesen interessanten Beitrag.

    LG Nobi

  • Hallo Werner!
    Das tut mir sehr leid, zu lesen. Ich liebe solches Getier, wie Eidechsen, Molche, Fische & Co. Und auch wenn die Waschbären niedlich sind, sie gehören hier einfach nicht hin. Wohin das führt, sieht man ja an allen Ecken und Enden.
    Gerade vor Kurzem habe ich eine sehr interessante Sendung gesehen über verschiedene "Neuzugänge". Von Papageien, Wollhandkrabben (die kann man noch nicht mal essen, da sie bei Gefangennahme irgendein ekliges Sekret absondern sollen, das sie ungenießbar macht) uvm. Unter anderem ging es auch um die Marderhunde. Angeblich Vegetarier, aber Studien aus einer anderen Region ergab, dass sie wohl auch gegen tierische Kost nichts einzuwenden haben.

    Und das Portrait auf der Hand ist wirklich sehr gelungen!

    Herzliche Grüße,
    Tuppie

  • nobi

    Code
    Für mich ein krasser Widerspruch!

    Ja,es ist oft der reinste Stuß welcher einem da entgegenschlägt !
    Auch die zuständigen Behörden muss man mit der Nase aufs Problem stossen
    und nicht mal dann geschieht was !
    Ich hab den Eindruck die wissen nicht was in der Natur passiert.

    @ "W"

    Code
    Bei uns schnappt er sich die letzten Schildkröten.


    Das ist ja noch krasser !

    Tuppie

    Code
    Und auch wenn die Waschbären niedlich sind, sie gehören hier einfach nicht hin.

    Es freut mich das von einer Frau zu hören.Bei niedlich sind sie sonst eher gegen denjenigen welcher gegen niedlich
    vorgeht ! :alright:

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Das ist aber echt schade... :39:

    Egal, wie süß Tiere sind, wenn sie keine natürlichen Feinde haben, weil sie da eigentlich nicht hergehören, muss was unternommen werden...
    Kaninchen sind auch süß, aber in Australien haben sie nichts verloren...

    LG Silke

  • Hallo Werner,
    ein trauriger aber um so wichtigerer Beitrag. So krass hatte ich das noch nicht erlebt.
    Das Foto vom Krebs (bestimmt aus der Vergangenheit) ist sehr schön.
    Gibt es denn keinen alternativen Bach/Gewässer wo du sie vielleicht finden könntest?
    LG
    Sigurd

  • @Silke

    Code
    Kaninchen sind auch süß, aber in Australien haben sie nichts verloren...


    Du sagst es !

    Sigurd

    Code
    Gibt es denn keinen alternativen Bach/Gewässer wo du sie vielleicht finden könntest?

    Es gibt etliche derartiger Bäche und ich hab 5 davon intensiv abgesucht -nichts mehr ,der kommt überall hin.
    Noch in den 90er war mindestens alle 5 Meter ein Krebs unter den Steinen.

    Der Flußkrebs in seinen breiteren und tieferen Gewässern hats da besser ,da kommt der WB nicht so richtig bei.
    Dafür hats in bei der Krebspest viel stärker erwischt als den Steinkrebs weil der viel weiter oben im Gewässer lebt.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,

    ich wollte Dir nur sagen, das es mir sehr leid tut, das Dein Steinkrebsbach seinem Namen nun nicht mehr tragen kann...

    Es ist hier ja alles darüber gesagt worden und ich bin auch darüber traurig und wütend! Die Krebse waren wirkliche Kostbarkeiten in unserer immer ärmer werdenden Natur. Auch wenn es manchmal positive Entwicklungen in einigen Bereichen gibt, so sind die negativen Nachrichten über den Artenschwund leider in der Überzahl.

    Du kannst Dich bestimmt an meinen Bericht vom Januar 2014 über unseren Anglerteich mit Muscheln erinnern.
    http://www.das-naturforum.eu/forum/Thread-A…ch-mit-Muscheln

    Diese Woche war ich wiedermal dort und habe eine noch lebende Teichmuschel im Flachwasser gefunden und fotografiert. Nun befürchte ich, das auch diese von den "eingewanderten" Zebramuscheln bevölkert ist und nicht mehr lange zu leben hat. Ich stelle mal ein Bild mit ein und Du kannst sehen,das oben und an der rechten Seite der Teichmuschel viele, kleine Zebramuscheln angedockt haben, die am Ende unsere heimische Muschel verstopfen, aushungern und töten.
    Wer weiß wie lange es in diesem Gewässer noch die Einheimischen geben wird...

    Liebe Grüße Heidi.

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