Die Welt der Pseudomorphosen

  • Hier mal ein Klassiker unter den Pseudomorphosen aus dem Erzgebirge.Der sogenannte "Pyknit" ist Feldspat,der
    sich in Topas umgewandelt hat.Das auch als "Stengeltopas" bekannte Mineral stammt aus Altenberg im Erzgebirge.


    Auf der Suche nach mineralogischen Besonderheiten auf einer Börse bin ich heuer mit diesem Stück fündig
    geworden: Eine Pseudomorphose von Willemit nach Descloizit aus der Erzlagerstätter Anarak im Iran.
    Bevor ich das Stück bei einem Anbieter auf der Börse in Marktleuthen entdeckt hab,wußte ich gar nicht,dass
    es so etwas überhaupt gib! Recherchen im Mineralienatlas und bei Mindat haben dann ergeben,dass Bestimmung
    und Fundort schon richtig sind.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norbert,

    dieser Fund von Pseudomorphose von Willemit nach Descloizit muss dich völlig verblüfft haben. Ich stelle mir dein Gesicht vor, wenn du auf einer Mineralienbörse etwas entdeckst, was du nicht kennst und wobei du sogar Zweifel hast, ob es existieren kann!

    Ich finde diesen deinen Fund auch rein optisch äußerst ansprechend und schön.

    Dir herzliche Glückwünsche zu diesem seltenen Stück! :18:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Ein paar neue Pseudomorphosen aus meiner Sammlung:

    Malachit nach Azurit

    Kerrouchen,Marokko

    Chrysokoll nach Malachit und Azurit

    Katanga,Kongo


    Goethit nach Siderit

    Petersgrat bei Hof,Oberfranken


    Chalcedon nach Scheelit

    Zinnwald,Sachsen


    Limonit nach Pyrit

    Altes Silberhaus,Fichtelgebirge

    Wad (ein Gemenge aus Manganoxiden) nach Calcit

    Stb. Teichelberg bei Pechbrunn/Oberpfalz


    Pyrrhotin nach Kupferkies

    Kleiner Kornberg,Fichtelgebirge

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Auf einem Sammlertreffen hab ich kürzlich eine interessante Stufe mit gleich zwei Pseudomorphosen bekommen.

    Der Fundort ist die Farm Davib-Ost im Erongogebirge in Namibia. Die Gegend ist für ihe Pegmatitmineralien sehr bekannt.

    Auf der 7 x 5 cm grossen Stufe sehen wir eine Pseudomorphose von Albit nach Kalifeldspat.

    Die weissen Kristalle bilden die Umrisse von Kalifeldspat, bestehen aber aus lauter kleinen Albitkristallen.

    Dann sitzt noch ein tafeliger brauner Kristall mit drauf. Vermutlich ist das in Limonit umgewandelter Markasit.

    So ganz sicher bin ich mir da auch nicht, aber die einspringenden Winkel deuten darauf hin.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norbert,

    Vermutlich ist das in Limonit umgewandelter Markasit.

    Das ist ja interessant. Markasit wird ja auch in der Schmuckverarbeitung verwendet. Da muss man aber nicht befürchten, dass der sich nochmals umwandelt? Oder braucht es bestimmte Bedinungen wie Druck oder chemische Einflüsse, dass das passiert?

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,

    was in der Schmuckindustrie als Markasit bezeichnet wird, ist mineralogisch gar keiner. Das ist meistens Pyrit,und der ist auch stabil.

    Die pseudomorphen Umwandlungen sind aber sowieso langwierige geochemische Prozesse,so dass für Schmuck keine Gefahr besteht.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norbert,

    danke sehr für die Antwort auf meine Frage. Das war mir nicht bewusst, dass Schmucksteine "Markasit" eigentlich Pyrit sind. Mal wieder etwas gelernt.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • eine Stufe mit in Goethit umgewandelten Siderit

    Hallo Norbert,

    aufgrund dieser würfeligen Kristallform hatte ich beim Anschauen des Bildes sofort an Fluorit gedacht.

    Siderit macht doch eigentlich keine solche Kristalle. :92:

    Oder ist der die Würfel überziehende Belag gemeint?

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • das sind keine Würfel, sondern Rhomboeder.Die haben keine kubische Symmetrie, wie Fluorit, sondern die kristallisieren trigonal .Siderit passt da schon.

    Hallo Norbert,

    vielen Dank für die Aufklärung! :98.

    Ich hatte Siderit leider anders in Erinnerung :redface: , allerdings ist es auch ein recht vielgestaltig auftretendes Mineral.

    Mineralienatlas - Fossilienatlas
    Mineralienportrait / Siderit, Mineralienatlas Lexikon
    www.mineralienatlas.de

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






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