Erstmal häßlich - dann interessant ...

  • Hallo - ich möcht Euch ein Tierchen zeigen, das ich bereis 2006 (24.09.2006) gefangen/gefunden habe. Ca. 12-17mm Körperlänge
    Direkt neben einem alten Gemäuer einer alten Römerbrücke über einen Bach, der in die Steyr (Oberösterreich/Grünburg bei Steyr) führt.
    Wieder aktuell wird's für mich deshalb, weil der Lebensraum wohl demnächst eliminiert wird - eine "großzügige" Strassentrassierung ist in Planung ...

    Mal sehen, ob das jemand genauer einordnen kann ... mein bisheriger Wissensstand ist "Kanker" ....

    LG cerambyx

  • Als relativ unwissend bei den Spinnen schubse ich den mal in Richtung Gattung Trogulus. Ich habe keine Ahnung, wie viele davon in Österreich vorkommen. Trogulus tricarinatus wäre aber zumindest eine Möglichkeit, die mir gut zu passen scheint, wegen der Abflachung des Körpers. Demnach wäre es dann ein Brettkanker.

    Beste Grüße
    Klaas

  • Danke @Klaas, ich werde da weitergraben - scheint mir ein seltenes Tier zu sein, weil kaum Bilder zu finden sind
    ... eigentlich klar dass ich hier auf Dich treffe :)
    Wir kennen uns aus alten Tagen vom ento-forum (Stichwort Arctaphaenops Muellneri!) - ich bin in der Zwischenzeit pensioniert ....
    Liebe Grüße aus Österreich
    cerambyx/Norbert

  • Servus, Cerambyx,
    ja ein Trogulus ist das mit Sicherheit. In Österreich kommen nach Wiki des Spinnforum.de folgende Arten vor:
    Trogulus cisalpinus (ohne Bild)
    Trogulus closanicus, lebt an Gehäuseschnecken über Kalkböden
    Trogulus falcipenis (ohne Bild)
    Trogulus nepaeformis, lebt in Laubwäldern
    Trogulus tingiformis, kleiner als die hier angegebenen Maße, Laufbein II länger als Körper
    Trogulus tricarinatus: Endglieder des Laufbein II zusammen nicht länger als 1,2 mm; da scheint mir hier diese Länge nicht 10x in die Körperlänge zu passen.

    Siehe auch hier: http://wiki.spinnen-forum.de/index.php?title=Trogulus

    Die Brettkanker haben alle einen so abgeflachten Körper. Worin sich die einzelnen Arten genau unterscheiden, ist im Spinnenwiki auch nicht vermerkt. Vermutlich wird es hier im Forum auch nicht weiter gehen als Brettkanker Trogulus spec.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo zusammen,
    ich bin da auch keine Leuchte - habe aber von Hay Wijnhoven etwas Lektüre im Schrank. Damit kann ich den gezeigten Brettkanker auch nicht bis zur Art bestimmen - aber nach Aussehen und Größe (die dennoch etwas überschätzt erscheint) kann man es auf Trogulus nepaeformis s.l. eingrenzen. Aber, da ich kein Weberknechtfuzzi bin und mein niederländisch eher bescheiden zu nennen ist: ohne wirkliche Gewähr :cry:
    Trogulus tricarinatus wird nur 4,6-5,8mm groß.

    Viele Grüße
    Andreas

  • Moin,
    das Buch von Hay Wijnhoven habe ich auch, und mein Niederländisch reicht (noch) für Belletristik.
    Weiterhelfen werden die im Buch gemachten Angaben zum Augenabstand:

    Trogulus tricarinatus s.l.: Augenabstand doppelt so groß wie der Augendurchmesser. Kleine Art mit einer Länge von 4,6 - 5,8 mm. Endglieder von Laufbein II max. 1,2 mm (hier nicht wirklich verifizierbar). Habitat: T. tricarinatus bewohnt bei uns offenes Gelände an Flüssen wie Ufer, Weißdorngebüsche, Straßenbankette, Einzugsbereich von Straßengräben. Dort in der Blatt- und Streuschicht, unter Steinen, Schotter und Holz, und in den obersten Erdschichten.

    Trogulus nepaeformis s.l.: insgesamt kräftiger als T. tricarinatus und durchschnittlich auch dunkler gefärbt. Abstand zwischen den Augen 3 - 4 mal so groß wie der Augendurchmesser. Habitat: unter Totholz und Steinen, in der Blattstreuschicht und den obersten Erdschichten. Währen T. tricarinatus bei uns in den Niederlanden an die Flussniederungen gebunden zu sein scheint, ist T. nepaeformis wahrscheinlich stark abhängig von feuchten Laubwäldern wie Buchenwälder sowie Wälder über kalkreichen Löss- und Kleiböden.

    Ein Ausschnitt vom Augenbereich wäre vermutlich hilfreich.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
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    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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