Pyrit, ein Mineral mit vielen Gesichtern

  • Pyrit (Schwefelkies) ist ein sehr häufig vorkommendes, messinggelbes Eisen-Di-Sulfid, das Pyritoeder, Pentagondodekaeder, Oktaeder oder Kombinationen verschiedener Ausbildungsformen zeigt. Das Mineral bildet außerdem massive, körnige, manchmal auch radiale, kuglige oder nierenförmige Aggregate. Auch verschiedene Arten der Verzwilligung sind bei diesem Mineral keine Seltenheit. Auch ist Kristallflächen-Streifung oft zu erkennen.

    Das zum kubischen Kristallsystem gehörende Mineral weist eine Mohs-Härte von 6-6,5 sowie eine Dichte von 4,8-5 auf; zeigt undeutliche Spaltbarkeit und eine grünlichschwarze Strichfarbe.

    Das Mineral ist weltweit sehr verbreitet. So findet sich Pyrit sowohl in sedimentären Lagerstätten als auch in hydrothermalen Gängen oder als Bestandteil metamorpher Gesteine.

    Die volkstümlichen Bezeichnungen “Katzengold“ oder “Narrengold“ werden bezüglich der möglichen Verwechslung mit echtem Gold sowohl für Pyrit als auch für bestimmte Glimmer-Mineralien (Muskovit, Biotit) verwendet.

    Pyrit-Würfel aus Navajun, Spanien, Kleinstufen-Größe.
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    Zum größten Teil unverzwillingte Pyrit-Kristalle bis 5 mm Größe mit Limonitüberzug in Keupermergel, Stufe 5 cm breit, Extertal, Ostwestfalen, NRW.
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    Pyrit-Pentagondodekaeder (übersetzt: "fünfeckiger Zwölfflächner") aus Peru, Kleinstufe.
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    Eigenfund - Pyrit-Würfel in Gneis, Bildbreite 6 mm, Leckbachgraben, Nasenkopf, Habachtal, Hohe Tauen, Salzburg, Österreich, Juni 2010.
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    Eigenfund - Pyrit-Kristalle, Bildbreite 4 mm, Halde der Grube Friedrichssegen, Lahnstein, Bad Emser Revier, Rheinland-Pfalz.
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    Eigenfund - Pyrit-Kristalle, Bildbreite 6 mm, Bärensteinbruch, Bad Harzburg, Radautal, Harz, Niedersachsen.
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    Pyrit-Zwilling von den Kara Mines, Hampshire, Tasmanien, Australien, Bildbreite 6 mm.
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    Eigenfund v. 09 1997 - Pyrit-Kristalle, arsenhaltig, Bildbreite 6 mm, Baustelle Saalgasse 10-14 nahe Kranzplatz, Wiesbaden, Taunus, Hessen.
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    Pseudomorphose Hämatit nach Pyrit , Farafra Oase, Weiße Wüste, Ägypten, Fast-Handstufen-Größe. Alle Fotos zeigen dieselbe Stufe; nur jeweils andere Ansicht.
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    Eigenfund v. Juni 2013 - Pyrit-Oktaeder in Schwarzschiefer, BB 3 mm, Eisenberg, Goldhausen, Korbach, Hessen.
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    Einmal editiert, zuletzt von Geofreund (9. April 2015 um 18:00)

  • hallo, geofreund!
    kenne in meiner gegend verlassene, vergessene pyrit bergwerksstollen!
    kannst du mir sagen wozu dieses mineral im mittelalter, oder im späten mittelalter verwendung fand?
    fressenberg, st. marein steiermark
    gruss ma.


  • hallo, geofreund!
    kenne in meiner gegend verlassene, vergessene pyrit bergwerksstollen!
    kannst du mir sagen wozu dieses mineral im mittelalter, oder im späten mittelalter verwendung fand?
    fressenberg, st. marein steiermark
    gruss ma.

    Hallo digger50,

    in der Antike bis zum ausgehenden Mittelalter wurde Pyrit in pulverisierter Form in Indien und in Europa als Heilmittel verwendet; ob auch in der Steiermark selbst, weiß ich nicht. Ich kenne nur die bekanntesten österreichischen Fundstellen für Pyrit. Alle oder die meisten österreichischen Fundstellen zu Pyrit kann man ja über die mindat.org Datenbank abrufen, auch alle Literatur-Angaben dazu, sofern angegeben. Pyrit diente auch in einigen frühhistorischen Steinschlossgewehren als Zünder. In der präinkaischen Zeit in Südamerika benutzte man blättrigen Pyrit als Spiegel.

    Die Hauptverwendung von Pyrit war und ist die Herstellung von Schwefelsäure.

    Gruß Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Geofreund (9. April 2015 um 19:19)

  • Lieber Peter,

    wenn ich nur irgendetwas annähernd Kompetentes zu deinen Bildern hätte sagen können, hätte ich es längst getan. Aber mir widerstrebt es einfach, immer nur dasselbe zu sagen, nämlich wie ästhetisch schön ich sie finde.
    Besonders das erste, fünfte und siebte Bild sprechen mich an.
    Grundsätzlich finde ich es verblüffend, wie vielgestaltig der Pyrit daher kommen kann. Dass er auch noch golden oder silbern schillern kann, kommt bestimmt bei anderen Kristallen nur selten vor.

    Sehr interessant finde ich auch deine Ausführungen, wozu Pyrit früher benötigt und gebraucht wurde.

    Lass dich doch bitte nicht von zu wenigen Antworten frustrieren. An der Menge der Aufrufe siehst du doch, dass das Interesse an deinen Beiträgen durchaus groß ist! :alright:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • ( digger50 schrieb:
    hallo, peter, danke dir!
    ma.)

    hallo, peter!
    bleib ganz cool, so bin ich mal, meistens kurz angebunden! (auch schnell im entscheiden)

    heißt ich bin deinem tipp nachgegangen, hab einiges gefunden,
    hab heute mit spezialisten über erwähnten pyritabbau gesprochen,
    er meinte pyrit (schwefelkies wurde bei uns als feuerschläger verwendet!)
    ... hab eine leitung zur regionalen bergbaubehörde aufgebaut....
    hab auch eine literatur über goldabbau in der steiermark bekommen.
    zu deinen bildern kann ich sehr wenig beitragen,
    gruss manfred


  • Lieber Peter,

    wenn ich nur irgendetwas annähernd Kompetentes zu deinen Bildern hätte sagen können, hätte ich es längst getan. Aber mir widerstrebt es einfach, immer nur dasselbe zu sagen, nämlich wie ästhetisch schön ich sie finde.
    Besonders das erste, fünfte und siebte Bild sprechen mich an.
    Grundsätzlich finde ich es verblüffend, wie vielgestaltig der Pyrit daher kommen kann. Dass er auch noch golden oder silbern schillern kann, kommt bestimmt bei anderen Kristallen nur selten vor.

    Sehr interessant finde ich auch deine Ausführungen, wozu Pyrit früher benötigt und gebraucht wurde.

    Lass dich doch bitte nicht von zu wenigen Antworten frustrieren. An der Menge der Aufrufe siehst du doch, dass das Interesse an deinen Beiträgen durchaus groß ist! :alright:

    Liebe Rosmarie,
    ja, das vergesse ich immer wieder .. auf die Abrufe zu schauen. :) .. aber am liebsten lese ich natürlich die positiven Antworten darauf, wie Deine z.B., zugegeben. :D

    Einmal editiert, zuletzt von Geofreund (10. April 2015 um 19:55)

  • Hallo Manfred,

    ich gratuliere Dir, dass Du dann weitergekommen bist! :) .. ja, Pyrit ist = Schwefelkies. Chalkopyrit wäre dagegen dann Kupferkies.

    Gruß Peter

  • Liebe Rosmarie,
    ja, das vergesse ich immer wieder .. auf die Abrufe zu schauen. :) .. aber am liebsten lese ich natürlich die positiven Antworten darauf, wie Deine z.B., zugegeben. :D

    Lieber Peter,

    :19: ach, das geht doch uns allen so!

    Aber wenn man Zweifel hat, ob der eigene Einsatz geschätzt wird, sollte man wirklich auch auf die Anzahl der Aufrufe gucken. Denn wie groß das Interesse an einem Thread wirklich ist, sieht man wohl am besten daran. Schreiben und formulieren mag nicht jeder gern. Und nicht jeder hat die Zeit dazu. Die Leute hier - denke ich - sind sowieso sehr naturliebend und werden ihre freie Zeit oft draußen verbringen. Da kann es mit dem Antwortengeben schon knapp werden...

    Ich bin mir jedenfalls sicher, dass viele hier deine Beiträge als große Bereicherung ansehen!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Lieber Peter,

    :19: ach, das geht doch uns allen so!

    Aber wenn man Zweifel hat, ob der eigene Einsatz geschätzt wird, sollte man wirklich auch auf die Anzahl der Aufrufe gucken. Denn wie groß das Interesse an einem Thread wirklich ist, sieht man wohl am besten daran. Schreiben und formulieren mag nicht jeder gern. Und nicht jeder hat die Zeit dazu. Die Leute hier - denke ich - sind sowieso sehr naturliebend und werden ihre freie Zeit oft draußen verbringen. Da kann es mit dem Antwortengeben schon knapp werden...

    Ich bin mir jedenfalls sicher, dass viele hier deine Beiträge als große Bereicherung ansehen!

    Liebe Rosmarie,
    ja, so siehts wohl de facto aus. Vielen Dank. :)

    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo

    und Vielen Dank für die Ergänzungen zum Thema Pyrit :)

    Ich muss gestehen das ich aus zeitlichen Gründen gar nicht mit bekommen habe das zu dem Thema noch weitere Beiträge gekommen sind.

    Zu dem Thema der Beachtung von Beiträgen möchte ich noch etwas grundsätzliches sagen.
    Obwohl sicherlich viele hier ein gewisses Interesse an Mineralien haben sind diese doch nicht das Hauptinteresse der Member in diesem Forum.
    Von daher ist es eigentlich normal das Themen rund um Mineralien nicht so viele Antworten bekommen wie zB Pilz- oder Insektenbeiträge.

    Das nächste ist das die Themen die nicht mehr unter den ersten 10 stehen eh nicht mehr so beachtet werden.
    Kaum jemand wird Zeit haben alle Beiträge in diesem Forum zu lesen und auch noch Antworten darauf zu schreiben.
    Zu viele Antworten wären auch nicht immer sinnvoll weil das einfach zu viel werden würde.

    Viele Grüße
    Frank

  • Hallo Frank,
    das leuchtet natürlich ein aber das ist auch der Grund, weshalb ich z.B. manchmal Beiträge bzw. Themen hier und auch in anderen Foren gerne wieder mal "nach oben hole" .. damit dann eben auch Neulinge das noch einmal lesen bzw. betrachten können und ggf. ihre eigenen Ergänzungen zum betreffenden Thema abliefern können. ;)

    Viele Grüße
    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Geofreund (13. April 2015 um 20:26)

  • Die spezielle Ausbildungsform als "Pyritsonne" hat ja Frank schon gezeigt. Diese aus den USA stammenden Stücke
    werden auch gern als "Indianerdollar" bezeichnet.
    Hier mal einer von mir. Auch dieser hat 7 cm im Durchmesser.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Dieses nette Pyritstüfchen ist ein Neufund aus dem Steinbruch Bösenbrunn im Vogtland.
    3 cm groß und hochglänzend. War deshalb recht schwer zu fotografieren.
    Ursprünglich war das Stück mit derben Calcit bedeckt, so dass erst ein Bad in Salzsäure
    die Kristalle freigelegt hat.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norbert,
    den hast du selbst gefunden? Die Stufe sieht sehr, sehr schick aus. Wenn du die Kristalle erst mit Salzsäure freilegen musstest, dann hätte mich der ursprüngliche Zustand interessiert. Vermutlich sah das Stück dann so unspektakulär aus, dass Laien sich den feinen Inhalt gar nicht vorstellen können. Du hast nicht zufällig ein Bild von vor der Behandlung?

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,

    leider habe ich kein Bild der Stufe vor dem Aussäuern gemacht. So eine Vorher-Nachher-Bilddokumentation
    ist aber eine gute Idee. Beim nächsten Fund muß ich da mal dran denken.
    Ganz unspektakulär hat das Stück allerdings vorher auch nicht ausgesehen. Der gute Glanz war am Rand
    schon zu sehen. Die etwas größeren Kristalle in der Mitte waren aber alle vom Calcit bedeckt.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

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