Feldwespen aus Mauritius => Polistes hebraeus und Polistes wattii

  • Hallo zusammen,
    nachfolgend wieder einmal ein paar Bilder von Mauritius, aufgenommen im Februar an der Westküste von Mauritius. Diesmal ist es eine Wespenart, nämlich Polistes hebraeus (Yellow Paper-Wasp oder auch Yellow Oriental Paper-Wasp). Diese Wespenart ist absolut friedlich; trotzdem wird sie angeblich von den Insulanern sehr gefürchtet: sollte sie nämlich doch einmal stechen, soll es sehr, sehr schmerzhaft sein. Ich kann das zum Glück nicht aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe diese Wespe nur als extrem friedlich kennen gelernt, und: schön finde ich sie auch noch.
    Vielleicht gefallen Euch die Bilder.
    Servus
    Klaus








  • Hallo Klaus,
    die sieht ja interessant aus, die Fotos finde ich sehr aussagekräftig. Die Beine sehen schon ulkig aus mit aufgeblasenen Unterschenkeln ober dem Fußgelenk und mit kräftigem Sporn besetzt. Der Nestbau scheint gerade am Anfang zu stehen. Ich habe da beim Landesmuseum Graz einen interessanten Artikel gefunden:
    http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remot…5_0490-0493.pdf

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Unseren Polistes-Arten wird gleiches nachgesagt. Der Stich soll angeblich wesentlich schmerzhafter sein, als von Biene, Hummel, Hornisse oder den Vespula und Dolichovespula. Wie aber auch die Art hier, sind unsere Arten unglaublich friedfertig. Ich habe mir in meinem Leben schon einige Nester angesehen. Die Tiere haben mich jedesmal registriert, aber keinerlei Anstalten gemacht auf mich los zu gehen. Nicht mal, wenn man sie vorsichtig mit einem Grashalm im Nest antippt.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Hallo Sabine, Sigurd und Klaas,
    reichlich spät, aber trotzdem sehr herzlich, danke ich Euch für Eure freundlichen Anmerkungen und Hinweise bzgl. "meiner" Polistes hebraeus.

    Sabine, Du hast wahrscheinlich recht mit Deinem Hinweis, dass das gezeigte Nest noch ganz am Anfang seiner Bauphase steht. Ich habe ein wesentlich größeres Nest gesehen. Leider wurde es wohl vom Hotelpersonal entfernt; ich vermute, dass ein überängstlicher Hotelgast dafür gesorgt hat, obwohl das Nest bestimmt 10 Meter vom nächsten Hotelbungalow entfernt war und Polistes hebraeus wirklich extrem friedlich ist. Schade! Dir vielen Dank für den interessanten Link.

    Ich habe noch ein wenig weiter im Internet geschnüffelt und einen wirklich sehr interessanten Aufsatz gefunden. Er versucht eine Antwort auf die Frage zu finden, wie Polistes hebraeus aus der eigentlichen Heimat, dem indischen Subkontinent, nach Neuseeland gekommen ist. Man hat wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar das Schiff herausgefunden auf dem Polistes hebraeus die lange Reise erfolgreich angetreten hat. Toll! Spannend, was da krimaltechnisch begabte Entomologen entdeckt haben. Mir hat diese wissenschaftliche Arbeit beim Lesen sehr viel Spaß bereitet. Für Interessierte der Link zu dieser Arbeit:
    http://ento.org.nz/nzentomologist…207-1-41-44.pdf

    Liebe Grüße

    Klaus

  • Servus zusammen,
    es nun schon eine Weile her, dass ich euch diese interessante Mauritianische Feldwespe (Polistes hebraeus, synonym Polistes olivaceus) vorgestellt habe. Nun hat sich gezeigt, dass die beiden ersten Bilder nicht Polistes hebraeus sondern mit Pollistes wattii eine weitere auf Mauritius lebende Polistes-Art zeigen. Dieser Fehler ist bislang niemandem aufgefallen (wie auch) und die Welt hat er auch nicht in Unordnung gebracht: trotzdem möchte ich heute die Korrektur anbringen.
    Liebe Grüße
    Klaus

  • Lieber Klaus,
    wie bist du denn zur Bestimmungskorrektur gekommen? Den Betreff könnte man dann auch anpassen.
    Ich habe eben eine schöne Seite zur Tierwelt Asiens gefunden:
    https://www.ecotourismus.de/tierwelt_asien…tes_wattii.html

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,
    immer noch auf der Suche nach dem Namen meiner Mauritianischen Baumwanze (ich bin da ziemlich hartnäckig), bin ich von Susanne auf iNaturalist.org aufmerksam gemacht worden und habe dann dort ein paar meiner Mauritiusbilder eingestellt: es kam dann prompt die Fehlerkorrektur. Inzwischen ist wohl noch eine Fehlbestimmung meinerseits aufgefallen: ein Schmetterling ist falsch benannt. Ich muss das aber erst selbst noch nacharbeiten und dann ggf. eine Berichtigung vornehmen.
    Dir danke für deine Info: der Link zeigt deutlich P. wattii; der Unterschied zu P. olivaceus ist doch erheblich (wenn man genau hinschaut).
    Liebe Grüße
    Klaus

  • Hallo Klaus,

    da ich gerade am Bestimmen von Feldwespen auf Mauritius bin, interessiert es mich, ob es am Foto unterscheidbare Merkmale für die eine oder andere Art gibt. Dass deine Bilder verschieden aussehende Wespen darstellen, ist (vor allem, wenn man es schon weiß) offensichtlich, aber theoretisch könnten die Unterschiede doch auch in der Variationsbreite einer Art liegen?

    Liebe Grüße
    PeterP

    Liebe Grüße

    Peter

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    Aus meiner Lebensliste: Tiere aus meinem Garten:

    145 Falter (Album), 86 Käfer (Album), 51 Wanzen (Album)

  • Hallo Peter,
    oft habe ich auch das Problem, im konkreten Fall nicht unterscheiden zu können, welche Unterschiede bei verschiedenen ähnlichen Arten in der normalen Abweichungsbreite einer Art liegen, und welche bestimmungsrelevant sind. Bei dieser Feldwespe, das muß ich gestehen, sind mir die Unterschiede zwischen den Tieren anfangs gar nicht aufgefallen. Erst als mich bei iNaturalist ein offensichtlicher Kenner darauf aufmerksam machte, dass es sich hier um zwei verschiedene Polistesarten handelt ( P. olivaceus und P. wattil) fiel es auch mir auf. Mit dem Hinweis auf P. wattii und mit Google war der Rest dann kein Problem mehr. Jetzt, nachträglich, frage ich mich schon, warum mir der doch deutliche Unterschied zwischen den beiden Arten nicht gleich aufgefallen ist. Vermutlich war meine Freude darüber, P. olivaceus und deren vermutliche "Einwanderungsgeschichte" nach Mauritius herausgefunden zu haben, so groß, dass ich gar nicht mehr an die Möglichkeit einer zweiten Art gedacht habe: auf dem Weg zum Bestimmungserfolg bin ich dann einen Schritt zu früh stehen geblieben.
    Liebe Grüße
    Klaus

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