Geflügel mit Ringblitz

Hallo ihr lieben,
die gerade mit Burkhard geführte Diskussion um den Ringblitz verleitet mich dazu, mal ein paar Aufnahmen anzubieten, die ich mit meinem neuen Begleiter angefertigt habe.

Dass ich noch nicht alles bestimmt habe, macht an dieser Stelle nicht, Namen werden irgendwann nachgeliefert.

Dieses Geflügel-Tier sass am Samstag Abend an meiner Hausmauer und war etwa 4 mm groß. Leider etwas überbelichtet.

Und der hier von ca. 7 mm Größe mit dem schicken Stachel am Hinterleib saß an einem gut beleuchteten Garagentor.

Der Zackenbindige Rindenspanner Ectropis crepuscularia, der jetzt fliegt, vom 03. und 05. April. Er hat eine Flügelspannweite von ca. 4 cm.

Auch die Flachleibmotte Agonoperix spec. ist derzeit "auf den Flügeln"

Sie hört auf einen dieser beiden Namen: Agonopterix heracliana oder Agonopterix ciliella, hat keinen deutschen Namen und ist zwischen 7 mm und 1 cm hoch. Beide Arten sind nur durch Genitaluntersuchung zu unterscheiden. So was mag ich mir bei den geringen Größen nicht vorstellen.

Wieder unterwegs ist die grüne Gemeine Florfliege Chrysoperla carnea. Sie ist normalerweise grün, färbt sich im Herbst braun und beginnt gerade, die Farbe wie in grün umzutauschen.
Während das linke Bild mit Makro und integriertem Blitz gemacht wurde und dann davon ein Ausschnitt, habe ich das rechte Bild mit Makro + Ringblitz gemacht. Es ist zwar auch ein Ausschnitt, aber ich brauchte nur ganz wenig wegzunehmen, überwiegend aus Gründen der Bildeinteilung.

Und abschließend noch einmal der Frühlings-Kreuzflügel Alsophila aescularia (Ausschnitt). Ist doch gestochen scharf! Der Falter gehört zu den Spannern.

Liebe Grüße Sabine

Hallo Andreas,
die Diskussion hatte sich an das Rätsel "Ansichtssache" angeschlossen.
Die Schlagschatten sind definitiv nicht vordergründig ein Argument für das Fotografieren mit Ringblitz, sondern eher ein angenehmer Nebeneffekt.

Ich fotografiere ja auch Klein- und Kleinstschmetterlinge von deutlich weniger als 1 cm Größe. Der integrierte Kamerablitz klappt an einer Lasche hoch und beleuchtet das Objekt nur dann, wenn man ausreichend weit entfernt ist. Geht man so dicht an das Objekt heran, dass es groß abgebildet würde, dann beleuchtet der Kamerablitz nur einen Bereich weit oberhalt des Objekts. Hier mal Beispiele:

Die Kirschblütenmotte Argyresthia pruniella hat eine Flügelspannweite von 10 - 13 mm, d.h. die Körperlänge beträgt die halbe Flügelspannweite, also 5 - 7,5 mm. Sie fliegt meiner Beobachtung nach ausschließlich in der Dämmerung.
Links das Bild aus einer Entfernung, mit der die Kirschblütenmotte mit dem integrierten Blitz beleuchtet wird, rechts ein Ausschnitt aus dem selben Bild:

Die Knospenmotte Argyresthia goedartella fliegt zwar tagsüber, hält sich aber immer im Schatten auf.
Links mit integriertem Blitz, rechts ein Ausschnitt:

Der Ringblitz wird am Objektiv vorne mit einem Adapter angeschraubt und hat rechts und links jeweils eine Blitzlampe. Die Richtung des Blitzlichtes kann mit Schaltern korrigiert werden, so dass es entweder gerade nach vorne zeigt oder zweistufig aufeinander zu gerichtet ist. Für Abstände unter 10 cm zum Objekt kann das Blitzlicht zusätzlich mit einem Diffusor-Aufsatz gestreut werden. Das heißt ich kann erheblich dichter ans Objekt heran und es viel größer abbilden. Die im Beitrag gezeigte Flachleibmotte Agonopterix spec. ist ein Ausschnitt, aber sieh selbst auf dem Originalbild, wie dicht ich heran konnte:

Ich habe noch weitere Bilder von Bad Oldesloe, da zeige ich noch einen Rüsselkäfer, den ich tagsüber bei Sonnenschein mit dem Ringblitz aufgenommen habe. Bei Objektgrößen von weniger als 1 cm muss man so dicht heran, dass man sich selbst das Licht nimmt. Also auch bei gutem Licht kann der Einsatz eines Ringblitzes sinnvoll sein. Ist zwar eine teure Angelegenheit (meiner hat 300 Euronen gekostet), aber da bereue ich nicht einen Cent!

Liebe Grüße
Sabine