Moin, ihr lieben,
nun habe ich ihn mir doch gegönnt: den Ringblitz. Um mit dem Makroobjektiv auch bei Nacht ganz nah an die Objekte heranzukönnen. Für Aufnahmen mit dem kameraeigenen Blitz muss ein größerer Abstand gehalten werden, sonst wird nur der Bereich oberhalb des Motivs ausgeleuchtet. Dieses Bild habe ich zwar neulich schon gezeigt, der Nachtfalter saß in etwa 2 m Höhe, also schräg von unten angepeilt und mit dem integrierten Blitz beleuchtet. Da muss man hinterher am PC einen Bildausschnitt machen:
Im letzten Jahr hatte ich für diesen Zweck eine Ringleuchte angeschafft, die vom Kamerahersteller als Zubehör angeboten wird. Leider war das ein Fehlkauf. Der kameraeigene Blitz muss in Verbindung mit der Ringleuchte deaktiviert werden, und die Belichtungszeit wird von der Kamera derart lange "geplant", dass man unweigerlich verwackelt. Die Farben bekamen einen unschicken Grauschleier, und mit Ringleuchte waren sämtliche Bilder total überbelichtet. Einzig den Fichtenrinden-Pustelpilz habe ich mit Kirschkernkissen, kleiner Blende + Langzeitbelichtung anständig hinbekommen.
So, erstmal ein paar Bilder, die ich gleich abends mit dem neuen Ringblitz machen konnte. Erfreulicherweise saß ein Schneespanner (Apocheima pilosaria) am Garagenhof für mich in Scheitelhöhe parat.
Von diesen beiden Bildern habe ich nur ganz wenig drumherum abgeschnitten, es ist fast genau der originale Bildzuschnitt. Was für ein Zuwachs an sichtbaren Details! Sogar die doppelt gekämmten Fühler sind sehr gut zu erkennen. Ist also ein Männchen, nur die haben doppelt gekämmte Fühler, egal bei welcher Art.
Der Ringblitz wird mit einem Adapterring vorn auf das Objektiv aufgeschraubt. Unten gibt es ein Fach für Batterien, die Blitze sind zangenartig an beiden Seiten des Rings angebracht. Beide können geschwenkt werden, so dass sie entweder direkt nach vorne oder V-förmig aufeinander zu blitzen. Eine weitere Einstellmöglichkeit ist die Seitenverlagerung des Lichts: von mittig kann die Blitzintensität in mehreren Abstufungen zu einer Seite verlagert werden. Das soll für einen plastischeren Eindruck sorgen. Habe ich auch ausprobiert. Die nächsten Falteraufnahmen zeigen den Falter von der Seite, die Ausleuchtung habe ich nach links verlagert (Bildausschnitt):
Mit dieser Einstellmöglichkeit muss ich wohl noch etwas testen. Zwar sind sogar die einzelnen Schuppen auf dem Rücken des Falters zu sehen, aber er ist links zu stark beleuchtet. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Mehrbeleuchtung nach rechts zu verlagern. Und für eine farbgetreue Wiedergabe muss ich auch noch ein bisschen testen. Mit dem integrierten Blitz ist meine Kamera einfach heldenhaft, was die Farben angeht. Der Ringblitz hat zwar auch 5600 K Farbtemperatur, aber die Farben mußte ich am PC um 15 Punkte Rot reduzieren und 5 Punkte Blau zugeben.
Hier noch ein Bild von gestern, bei trübem Regen-Tageslicht mit integriertem Blitz vom Gemeinen Ohrwurm (auch nur wenig drumherum abgeschnitten):
Insgesamt bin ich aber schon sehr zufrieden, dann kann die Faltersaison für mich losgehen!
Liebe Grüße Sabine
Dabei ist mir eingefallen, dass seit September (?) letzten Jahres mein Makro-Ringblitz im Schrank mit den Fotosachen liegt - natürlich noch originalverpackt.
Manchmal verliere ich wohl etwas die Übersicht.:frown: Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Obwohl - eigentlich wollte ich mich als nächstes mit dem kürzlich erstandenen Retro-Adapter und seinen Möglichkeiten befassen. Ich weiß nur nicht, ob ich das vor oder nach der Kennenlernphase meiner - leider noch nicht gelieferten - Nikon Coolpix 8700 hinbekomme. :cheesygrin: