Kurioses aus dem Reich der Steine

  • Hallo,

    heute will ich Euch mal eine besondere geologische Rarität zeigen.
    In einem Bergwerk bei Erbendorf in der Oberpfalz gab es kurioser Weise Kohle und Erze gleichzeitig.
    Die wurden auch miteinander,also zeitgleich, abgebaut.Das Bild zeigt ein etwa 8 cm großes Stück
    aus der Kontaktzone,wo also Kohle und Erz aufeinander treffen.Links Steinkohle, rechts und mittig in Quarz
    eingeprengt das Bleierz Galenit.


  • Hallo,

    heute will ich Euch mal eine besondere geologische Rarität zeigen.
    In einem Bergwerk bei Erbendorf in der Oberpfalz gab es kurioser Weise Kohle und Erze gleichzeitig.
    Die wurden auch miteinander,also zeitgleich, abgebaut.Das Bild zeigt ein etwa 8 cm großes Stück
    aus der Kontaktzone,wo also Kohle und Erz aufeinander treffen.Links Steinkohle, rechts und mittig in Quarz
    eingeprengt das Bleierz Galenit.


    Das Exemplar kannte ich ja noch gar nicht von Dir! Sehr schön! :)

  • Hallo Norbert,

    das ist mal wieder so etwas, worüber ich nur staunen kann!
    Schön, dass du uns das gezeigt und erklärt hast! :alright:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Lieber Norbert,

    ich habe zwar von Mineralien ungefähr soviel Ahnung wie ein Kuh vom Schlittschuhlaufen, aber dein Beitrag hat mich doch fasziniert - sage noch einer "unbelebte" Natur wäre uninteressant!

    Vielen Dank,
    lieber Gruß,
    Meinhard

    Die Menschheit gehört zur verrücktesten Spezies.
    Sie verehrt einen unsichtbaren Gott und zerstört die sichtbare Natur.
    Im Unbewussten darüber, dass diese Natur, die sie zerstören, der Gott ist, den sie verehren.

    -Hubert Reeves-

  • Hallo,

    jetzt versuch ich mal all die Kuriositäten hier zu toppen. :cool:
    Kennt ihr versteinerte Blitze? Die gibt`s wirklich!
    Sogenannte Fulgurite ( Fulgur=Blitz) entstehen, wenn ein Blitz in quarzsandhaltige Boden einfährt.
    Der Quarzsand wird aufgeschmolzen und erstarrt dann zu einem natürlichen Glas in Form einer
    hohlen Röhre. Besonders in ariden Gebieten werden Fulgurite gefunden.Aber auch in unseren
    Breiten kommen die manchmal vor.

    Diese 7 cm lange Blitzröhre stammt aus der ägyptischen Wüste:

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Hallo Norbert,
    das ist ein weiteres gutes Beispiel für kuriose Erscheinungen im Geo-Reich, um das hier vorzustellen. :)

    .. hier dann auch gleich noch ein zweiter Fulgurit (versteinerter Blitz) aus meiner collection. Den habe ich aber nicht "per Drachen", wie ein Benjamin Franklin eingefangen. ;)

    6 x 3 cm großer Fulgurit .. von beiden Seiten .. aus dem Al Khofra Wadi, Sahara, Libyen.
    ---------

    Einmal editiert, zuletzt von Geofreund (18. April 2015 um 07:15)

  • Schöne Ergänzung zu dem Thema. :cool: Den besten Fulgurit,den ich gesehen hab, gab es im Museum in Dresden
    zu bestaunen. Mehrere Meter lang und stark verästelt. Leider ist diese Sammlung nicht mehr öffentlich zugänglich.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)


  • Schöne Ergänzung zu dem Thema. :cool: Den besten Fulgurit,den ich gesehen hab, gab es im Museum in Dresden
    zu bestaunen. Mehrere Meter lang und stark verästelt. Leider ist diese Sammlung nicht mehr öffentlich zugänglich.

    Ja, von diesem Dresdner Exemplar gab's auch mal Fotos in einer der Lapis-Ausgaben oder war*s in einem der Aufschluss-Hefte? Das habe ich leider vergessen. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Geofreund (19. April 2015 um 09:49)

  • Im Fichtelgebirgsmuseum in Wunsiedel ist ein Mineral ausgestellt,das auf einer recht ungewöhnlichen Matrix sitzt.
    Das Eisenphosphat Vivianit ist auf einem Hirschgeweih aufgewachsen! Gefunden wurde das Stück in einem Moorgebiet
    beim Torfstechen im 19. Jahrhundert.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norbert,
    aaalso, dieses Museumsexponat finde ich ja sehr spannend! Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, wie das Mineral auf das Geweih kam, aber ich vermute, dass es mit dem Moor zu tun gehabt haben muss. Was mich daran aber noch mehr beeindruckt: dass dieser Fund überhaupt den Weg ins Museum gefunden hat. Die Torfstecher im Moor - und dann im 18. Jahrhundert - müssen schon einen guten Riecher gehabt haben, dass das etwas Besonderes ist.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Silke,

    wir lachen nicht,wir schmunzeln nur. :)
    Aber Du hast natürlich recht. Für ein ungeübtes Auge ist das tatsächlich nicht so einfach zu erkennen.
    Vivianit ist der blaugraue Belag,der das Geweih teilweise überzieht.
    Da ja Phosphate in Knochen vorkommen,ist die Bildung von Phosphatmineralien, wie Vivianit, auf alten
    Tierknochen,z.B. aus Kiesgruben, nicht ungewöhnlich. Ein Geweih als Kristallisationsunterlage ist aber dann
    eher selten.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Zitat von Mineralienfreund

    Vivianit ist der blaugraue Belag,der das Geweih teilweise überzieht.

    Hallo Silke,

    genau das wollte ich gestern auch noch antworten aber ich kam nicht mehr dazu. Norbert hat das treffend erklärt.
    :)

    Hallo Norbert,
    passt ja auch noch prima in diese Kuriositäten-Sammlung rein. ;)

  • Da meine Kuriositäten von Seite 2 wohl etwas "untergegangen" waren .. es kam dazu leider gar keine Rückmeldung
    .. und ich meine nicht meine Fulgurit-Bilder auf Seite 3 .. macht aber nichts .. daher hier noch ein kleiner "Nachschlag" aus meiner Sammlung .. :D

    Reticulit - das leichteste Gestein der Erde ^^ ..
    .. dazu auch etwas damals direkt von mir Verfasstes ..
    https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.…&rock=Reticulit


    Skolezitachat ..


    Mehrfarbiger Turmalin - bestehend aus sehr seltenen Turmalin-Mineralien wie Rossmannit (farbloser Teil), Foitit (schwarze "Spitze" bzw. Kopffläche) und Elbait (gelber Teil) ..

    3 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (27. Februar 2016 um 08:51)

  • Lieber Peter,
    den Reticulit hast du hier noch nie gezeigt, der sieht ja interessant aus. Der Skolezitachat ist mit seinem strahlenähnlichen Muster ein ganz hübscher. Und Turmalin ist mein Lieblingsstein. Danke fürs Zeigen!

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Lieber Peter,

    manchmal hechle ich hinter all den Beiträgen her... Aber nun habe ich diesen Thread dank deiner großzügigen Hartnäckigkeit doch wieder entdeckt. Deine letzten Mineralien sind jedes für sich einfach wunderschön und interessant anzuschauen.
    Am faszinierendsten finde ich natürlich den Reticulit. Der sieht aus wie ein künstlich hergestelltes Drahtgewebe. Dabei ist es bei einem Vulkanausbruch durch - wenn ich das richtig verstanden habe - schlagartige Abkühlung und Entgasung des Materials entstanden... Was es alles gibt! :ups:

    Sehr schön anzuschauen sind auch deine beiden anderen Stücke. Der obere könnte das Bild eines Vulkanausbruchs zeigen...

    Auch das Moor-Hirschgeweih von Norbert finde ich sehr interessant.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Lieber Norbert und Peter,

    Eure hier gezeigten Einblicke, in eine für den Laien weitgehend unbekannte Welt, sind wirklich phantastisch ! :alright:

    Ich wünsche mir mal einen Fund ,der mir ermöglicht eure Fachkenntnis in Anspruch zu nehmen.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

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