Kurioses aus dem Reich der Steine

  • Hallo Lothar,
    ja, richtig der Zypern-Krieg war's. Wir waren 1974 für 3 Wochen auf Kreta und diese Insel war damals, während der Kriegszeit, Flottenstützpunkt.

    Nachdem ich gerade mal mit 14 Jahren, im Rahmen eines Klicken-Turniers, ein Billardspiel am abschließen war .. es fehlte nur noch die schwarze Kugel über Bande ins letzte Loch :D .. tönte aus dem großen alten Transistor-Radio in der Nähe unseres Tisches: "WAR ..WAR..WAR"!!! ;( .. der Zypern-Krieg war gerade ausgebrochen. :eek: Wir wollten eigentlich einen Tag später wieder abreisen, bekamen aber dann wieder die Zimmerschlüssel in die Hand gedrückt .. Flughafen Heraklion gesperrt .. und mussten insgesamt 1 weitere Woche auf der größten griechischen Insel ausharren .. bei nur noch möglichem Omelett und Omelett und Omelett. :33:

    Die meisten Kellner wurden per LKW's in die Kasernen abgeholt, z.T. auch auf die Lastwagen gezerrt .. diesen Eindruck hatte ich jedenfalls als 14-jähriger. Sie sprangen jedenfalls hinten drauf und waren nicht mehr gesehen. In den Tavernen gab es auch nur noch Omelett.

    Plötzlich türkische Flieger über uns. Dies, als ich eines Nachts auf der Landstraße mit Taschenlampe in Richtung Hotel lief.

    Nach einer Woche wurden wir an unserem .. per Pauschalreise gebuchten Hotel .. abgeholt und fuhren durch die ganze Insel in Richtung Süden nach Chania. Es gibt nur 2 große Flughäfen: Heraklion, der war ja gesperrt und Chania, der war nach einer Woche endlich offen .. die kleinen Militärflughäfen habe ich jetzt nicht mitgezählt; die kamen ja ohnehin nicht in Frage. Jedenfalls wurden wir nachts rausgeflogen .. zu deutsch evakuiert. :30: Eine gefühlte Ewigkeit verging, bis das Flugzeug endlich abhob. :31:

    Am Flughafen in Frankfurt dann auch kein Erbarmen: Der Zoll machte erst noch Schwierigkeiten wegen der Buzuki, die mein Vater auf Kreta gekauft hatte. Aber schließlich kamen wir alle .. samt Buzuki .. noch mit heiler Haut davon. :) Das hätte auch alles noch schlimmer ausgehen können. :shy: Ein Jahr später wieder im gleichen Hotel, schaute man dann, welche Kellner, die einem ans Herz gewachsen waren, wieder da waren und welche es leider nicht geschafft haben. :/

  • Liebe Rosmarie,

    ja, das ist lieb von Dir. ;) Ich denke, der Urlaub wird schon gelingen .. so wie früher auch .. es liegt ja hauptsächlich auch an einem selbst, wenn man dann am Ende des Urlaubs das Gefühl mitnehmen kann, der Urlaub war gelungen. :D

    Nun wieder zurück zum eigentlichen Thema .. Kurioses aus dem Mineralreich .. da habe ich momentan gerade die beiden linealförmigen Kyanit-Kristalle im Sinn gehabt. ^^

    Einmal editiert, zuletzt von Geofreund (9. Juni 2018 um 08:02)

  • Lieber Peter,

    was für ein Albtraum, den du damals mit deinen Eltern beim Ausbruch des Krieges erleben musstest! Man kann sich da fast nicht hineinversetzen. Durch deine anschaulichen Schilderungen kommen mir diese Erlebnisse aber doch nah. Ich empfinde deinen persönlichen Bericht also als echte Bereicherung!

    Deine neuen Mineralienbilder finde ich wieder wunderschön. Diese linealförmigen Kyanit-Kristalle heben sich auch aus den anderen Stufen allein durch ihre interessante Form, ihre intensive Farbe und ihre leichte Durchsichtigkeit heraus. :)

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Lieber Peter,

    danke für die bestätigende Geschichte. Das sind so Natopartner! Inzwischen bin ich zu alt geworden, um da noch dazugerufen zu werden. Na ja man kann eben nicht alles haben.

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Lieber Peter,
    mein Gott, was für traumatisierendes Erlebnis. Da ist das Omlett aber noch das Wenigste.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine, lieber Lothar,

    wenigstens hat man dann später auch noch was zum Erzählen. :D Solche einprägsamen Eindrücke vergisst man ja auch nie und im Nachhinein betrachtet ist das auch gut so, denn das Leben besteht ja nunmal auch aus allen möglichen Erfahrungen und Erlebnissen. Die Frage ist nur, wie man dann damit umgeht. ;)
    Die Omelettes waren auch, meiner Erinnerung nach, gar nicht mal so enttäuschend. Man war auch froh darüber, überhaupt noch verpflegt zu werden. :)

  • Ja und das in der Fremde lieber Peter ! Heute früh lief auf einem der info-Kanäle eine Doku, wie es wäre mal ganz ohne Strom. Das ist ebenfalls ein Horrorszenario. Die Vernetzung machts aber möglich. Eine meiner Kindheitserinnerungen handelt vom Heidelbeersammeln. Dabei war eine größere unbewachsene Fläche zu überqueren. Ein einzelner JaBo kam ziemlich tief angeflogen und wir winkten, was mit dem Wackeln der Flügel beantwortet wurde. Mann o Mann, was war ich stolz. Ja und im Nachhinein froh, dass es ein eigener war.

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Ein einzelner JaBo kam ziemlich tief angeflogen und wir winkten, was mit dem Wackeln der Flügel beantwortet wurde. Mann o Mann, was war ich stolz. Ja und im Nachhinein froh, dass es ein eigener war.

    Des sieht ma dir gar ned ooh ,das du scho em Griag glebt hosch ! :alright:
    Jetzt kann man bald niemand mehr fragen -wie war das damals.
    Als 13 jähriger war ich mit meinem Opa wandern ,der noch vom 1.Weltkrieg erzählte.
    Er war Richtkanonier .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo,

    auch dieses Jahr hab ich die Mineralienmesse in München besucht. Esv gab viel zu sehen und neben
    neuen Stufen für die Sammlung hab ich auch etliche Bilder mitgebracht.

    Mt dem,was mir an Kuriosem aufgefallen ist,fang ich mal an.

    Diese Schachtel besteht aus Kristallen des Eisen-Karbonats Siderit:

    Ein Seil,das von Calcit umwachsen ist,wurde in einem chinesischen Bergwerk gefunden.

    Und ein Widderschädel,auf dem Gips auskristallisiert ist. Gefunden in Australien.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norbert,

    was es nicht alles gibt! Ich habe mich gerade dabei erwischt, dass ich mit offenem Mund dagesessen habe. Dann habe ich ihn breit gezogen und mich sehr über deine Kuriositäten gefreut! :19:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Lieber Norbert,
    das Seil sieht wirklich kurios aus, getoppt wird das vom Widderschädel. Der muss ja schon recht lange irgendwo gelegen haben, bis sich Gips darauf auskristallisieren kann.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Das kann sogar sehr schnell gehen.Gips kann überall auskristallisieren. Einmal hab ich auf der Halde eines alten Bergwerks Gipskristalle auf einem vom Baum gefallenen Blatt gefunden. Leider hab ich zu der Zeit noch nicht fotografiert.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • .

    die bilder in beitrag 211 finde ich sehr interessant und hätte mir wie sabine auch gedacht, das dieser prozess lange dauern muss.

    ein vom baum gefallenes blatt - ewig schade, das du damals noch nicht fotografiert hast...

    .

  • .

    lieber lothar, danke für den link. das einzige was ich weiß ist, das auch in einem fotolabor durch die chemikalien "kristalle" erschaffen werden können. so eine platte hatte ich mal in händen. aber sonst wußte ich bislang nichts darüber.

    .

  • Nichts zu danken, dachte halt zwischen Plätzchen backen und Enkel hüten, könnte das noch passen.

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

    Einmal editiert, zuletzt von Lothar Gutjahr (10. November 2018 um 17:06)

  • Zurück von der Mineralienmesse in München hab ich auch wieder ein paar kuriose Ausstellungsstücke mitgebracht.

    Als ich diese Rose zum erstenmal gesehen hab,dachte ich auch sofort, dass die "handgemacht" ist.
    Aber das ist tatsächlich eine natürlich gewachsene Mineralstufe. Die Rose besteht aus Calcitkristallen,die auf Fluoritwürfeln
    aufgewachsen sind. Fundort ist Yaogangxian in China.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

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