• Tolles Dinger ware das!!! Habe auch shcon öfter mal schwefelporlinge zubereitet. aber immer als Schnitzel. So ausgebacken, das probiere ich dann mal bei nächsten Fund, wenn ich wieder mal welche finde.

    Liebe Grüße von Reinhilde

    Laß deine Augen offen sein,
    geschlossen deinen Mund
    und wandle still, so werden dir
    geheime Dinge kund.
    H. Löns

  • Hallo !
    Ich wurde um das Rezept gebeten und dachte, falls es hier auch jemanden interessieren sollte, ich stelle es hier ein.

    Aber ich sags gleich, es ist kein Hexenwerk! Ich würde Euch gerne ein ausführlicheres Rezept geben, habe aber aus der "la main" gekocht... ich versuch es trotzdem mal. Es gab zwei Varianten, einmal richtig paniert und einmal nur mehliert:

    1. Den Porling reinigen (war eigentlich nicht viel dran) und in mundgerechte "Nuggets" schneiden.
    Zum melieren einfach etwas Mehl in eine Schüssel geben und die Würfel darin wälzen, sodaß von allen Seiten Mehl daran haftet. (Alternativ kann etwas Mehl in eine Plastiktüte gegeben werden, z. B. einen Dreiliter-Tiefkühlbeutel, die Pilzwürfel darauf, gut zuhalten und dann schütteln).
    In Fett ausbraten, es waren in etwa 10 - 12 Minuten. Fertig.


    2. Porling wie zuvor vorbereiten.
    Dann klassisch panieren: zuerst von allen Seiten in Mehl wälzen, dann in verkleppertem Ei wenden, zum Schluss in Paniermehl. Nun sind die Nuggets fertig zum Ausbacken.

    3. Auch hier gibt es noch eine Alternative, man kann das Paniermehl auch bis zu einem Drittel mit geriebenem Grana Padano o.ä. Käse vermischen, das gibt einen köstlichen Geschmack, auch bei paniertem Gemüse oder Schnitzelchen.

    Ich habe zum Ausbacken ganz normales Maiskeimöl genommen, also eher geschmacksneutral. Nach dem Ausbacken auf Küchenkrepp abtropfen lassen.

    Gesalzen habe ich die Nuggets nach dem Ausbacken, ich hatte Angst, dass sie sonst vielleicht zu viel Flüssigkeit abgeben.

    Und ganz ehrlich, am besten schmeckten sie am nächsten Tag, wieder aufgewärmt. ;)

    Berichtet mal, wie es schmeckte.

    Herzliche Grüße,
    Tuppie

  • Danke liebe Tuppie, das werde ich berichten. Sollte mir wieder mal das Pilzglück hold sein und mir einen Schwefelporling bescheren.

    Liebe Grüße von Reinhilde

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    geheime Dinge kund.
    H. Löns


  • :) Danke Tuppie vom :D Bittsteller.

    Hallo zusammen,

    das eigentliche Geheimnis hat Holger schon 2012 gelüftet.

    Die gereinigten Fruchtkörper schneide ich in Nuggetgröße oder analog Hühnerbrustfilet in mundgerechte Streifen.

    Allerdings koche ich dann alles 15 Minuten in leichtem Salzwasser ab.

    Damit ist alles Bittere und Saure gebannt. Die abgekochten Streifen / Nuggets/ größere Stücke lasse ich dann abtropfen, abkühlen, einen Teil verwende ich gleich, der Rest wird portionsweise eingefroren.

    Zubereitet wird dann wie von Tuppie beschrieben, oder wer z.B. gebratene Maultaschen kennt, einfach in wenig Butter anbraten, Eier verleppern und darüber verteilen, nachdem die Schwefelporlingstreifen angebraten wurden, ausbraten, durchmischen, Preiselbeergsälz
    (- Marmelade) dazu, da ist jeder begeistert. Auch Maultaschenorientierte Schwaben.

    Oder eben wie Hühnchen (Chicken of the Woods) zubereiten. Es lohnt sich mal den ganzen Beitrag zu lesen, Holger hat dazu eigentlich schon alles beschrieben. Ich koche die FK nur länger ab, bitter oder sauer war bislang gar nichts.

    Die Suche auf Streuobstwiesen / Obstbaumplantagen erscheint mir am Sinnvollsten. Wenn es dann wieder soweit ist.

    Wer noch mehr Rezepte oder Infos möchte, kann auch gerne mal im befreundeten pilzforum.eu mit entsprechenden Suchbegriffen recherchieren.

    Einen schönen Sonntag und liebe Grüße,

    Markus

  • Liebe Tuppie, lieber Markus und alle hier,

    die Rezepte habe ich mir mit großem Vergnügen einverleibt, fast wie mit so großem wie die Schwefelporlinge selbst... :19:

    Ich habe sie bisher immer nur (länger als andere Pilze) gebraten.
    Schwefelporling von einer Weide hat mir mal sehr gut geschmeckt, auch der von einem Obstbaum. Aber vor ein paar Jahren schmeckte der von einer Pappel und vor zwei Jahren der von einer Fichte (Stumpf kann auch was anderes gewesen sein) ziemlich eklig-sauer.

    Umso mehr freue ich mich, dass Markus seine Porlingstücke abkocht. Funktioniert das immer oder sollte man bestimmte Bäume (giftige sowieso) meiden?

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosmarie † (14. März 2015 um 08:12)

  • Hallo zusammen, liebe Rosmarie,

    grundsätzlich gilt vielleicht nochmals zu erwähnen, dass ideale Fruchtkörper jung sind und sich roh sehr "weich" schneiden lassen, fast wie Butter. Das ist der Idealfall.
    Meist sind die konsolenartig wachsenden Fruchtkörper aber ja so üppig (anders als auf dem Foto unten), das meistens was dabei ist und man großzügig auswählen kann und wirklich nur Junges, Frisches zur Verwendung kommt.
    Bei Vorkommen auf Eiche soll der Geschmack häufig/meistens bitter sein.
    Was Eibe betrifft, gibt es unterschiedliche Meinungen. Allerdings habe ich an Eibe noch keinen Schwefelporling gefunden.
    Eibe meide ich aber generell. Weniger giftig sind die Früchte, als die anderen Pflanzenbestandteile.
    Ist Eibe Substrat, wird davon nichts gegessen.

    Liebe Grüße,

    Markus

  • Lieber Markus,

    herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort! :alright:

    Du hast Recht, meist wächst ein Schwefelporling - zumindest wenn ich ihn entdecke - sehr üppig.
    Ich nehme immer nur ganz junge Lappen und nur so wenig, wie ich für eine Mahlzeit für mich brauche. Insofern müssten meine Teile immer fein schmecken.
    Taten aber nicht alle. Falls ich noch mal einen finde, werde ich ihn testweise auch vorkochen...

    Oder wäre es möglich, dass ich solch einen Riesenbüschel von gelbem oder orange-gelbem, weichem Holzpilz fälschlich für einen Schwefelporling gehalten habe? Ich hatte keine Verwechslungsmöglichkeit gefunden...

    Liebe Grüße
    Rosmarie

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,

    du hast richtig recherchiert.

    Bezüglich des Schwefelporlings gibt es in der Tat keinen potentiellen Verwechslungskandidaten.

    Berichte doch mal, wenn du künftige Funde vorher abkochst, über deine Erfahrung.

    Das Abkochen hat weitere Vorteile. Die Fruchtkörper sind bereits (deswegen koche ich sie auch 15 Minuten ab)
    tatsächlich bereits gegart ohne nennenswerten Feuchtigkeitsverlust.

    Man kann die portionsweise eingefrorenen mundgerechten oder nach Belieben großen Stücke (auch Schnitzelgröße) dann auch wirklich nur noch kurz anbraten bzw. nach Gusto verwenden ohne die sonst üblichen Garzeiten (nochmals) beachten zu müssen.

    (Ausnahme : Steinpilze und andere FK, die bei individueller Verträglichkeit ohnehin keine 15 Minuten Garzeit benötigen bzw.
    Flockies, die 20 Minuten erhitzt werden sollten)

    Liebe Grüße vom Fuß der Schwäbischen Alb,

    Markus

  • Lieber Markus,

    herzlichen Dank für deine noch einmal so ausführliche Antwort!

    Ja, ich werde meine Schwefelporlingsstücke demnächst abkochen und auch berichten!
    Aber wie ich meine Zufälle kenne, finde ich nun länger keinen mehr... :D

    Heute bin ich bewusst einen Weg gelaufen, von dem aus ich im letzten Jahr noch einen gesehen hatte. Damals gab es aber viele Pfifferlinge, so dass ich die Kletterpartie zu dem Schwefelporling gescheut habe. Heute musste ich mir umsonst die Augen ausgucken...
    Fast vermute ich, dass die Forstarbeiter Schwefelporlingsstümpfe gnadenlos entfernen.

    Aber wer weiß... Hoffen wir auf ein reiches und auch noch leckeres Pilzjahr!

    Liebe Grüße
    Rosmarie

    PS: Ich esse auch sehr gern Hexenpilze. Mit "Flockis" meinst du sicher den Flockenstieligen Hexenpilz? Mir bekommen die wunderbar. Allerdings lasse ich sie sowieso relativ lang schmurgeln.
    Mein Freund verträgt sie aber trotz längster Bratzeiten nicht. Er kriegt grässliche Blähungen und Durchfall.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosmarie † (16. März 2015 um 18:52)


  • [quote pid='71346' dateline='1426528169']

    ...Die Morcheln brauchen noch bisschen, hier zumindest, ich war am Sonntag aber schon mal die Plätze checken.

    Vielleicht gibt es die nächsten Wochen ja ein paar Fotos zu zeigen...

    [/quote]

    Lieber Markus,

    bei deinen Flockis läuft mir das Wasser im Munde zusammen. So knackig liebe ich sie sehr!

    Dir drücke ich auf jeden Fall für einen Riesen-Morchel-Fund die Daumen!

    Ich habe noch nie eine einzige Morchel gefunden. D.h. in einem fremden Vorgarten wuchsen vor Jahren mal etliche Spitzmorcheln auf neu ausgebrachtem Rindenmulch. Erst habe ich überlegt, ob ich klingle und frage, ob ich mir die Morcheln mitnehmen darf. Dann habe ich überlegt, ob ich im Dunkeln heimlich durchs Gartentürchen husche...
    Aber dann war ich zu beidem zu feige.
    Im folgenden Jahr sind keine mehr gewachsen...

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,

    wir schweifen vom Thema ab, allerdings denke ich, das wird uns niemand für Übel nehmen, wenn wir hier der ganzen Community ein bisschen den Mund wässrig machen.

    Die Morcheln haben mich viel Zeit gekostet, die ich dann letztlich betrachtet sehr gerne investiert habe.

    Unsere Fundstellen sind gesichert, sie sind sehr weitläufig, es gibt zum Glück nicht nur eine davon.

    Aber wie gesagt, ich habe viel Zeit investiert.

    Mit dem Rindenmulch ist das so eine Sache, da gab es schon manche Diskussion in den Foren.

    Bei den Rimumorcheln ist das Substrat relativ schnell aufgebraucht, manchmal erscheinen sie auf den im Vorjahr ausgebrachten Rindenmulch einmalig, mit Glück zweimalig, dann ist aber meistens Schluss. Meistens / Überwiegend oder eigentlich ausschließlich handelt es sich bei den Rindenmulchmorcheln um Spitzmorcheln.

    Es ist schön, wenn man sie findet. Liest man die Packungsbeilagen der Rindenmulchmorcheln durch, möchte man am liebsten gleich seinen Arzt oder Apotheker bezüglich seiner Meinung zum Verzehr befragen. Da sammelt sich einiges an Schadstoffen an. Leider.

    Zur Hauptmorchelzeit bin ich dieses Jahr leider verhindert, aber ich werde berichten und die bleibende Zeit so gut es geht nutzen.

    Schon alleine das Entdecken bereitet nach dem Winterhalbjahr unheimlich Freude.

    Rein kulinarisch betrachtet gibt es m. M. nach durchaus schmackhaftere Funde, auch wenn Morcheln sehr lecker sind.

    Dir wünsche ich viel Erfolg ohne Rindenmulch, das klappt bestimmt mal. Die Fotos sind vom letzten Frühjahr.

    M. esculenta

    M. rotunda

    Herzliche Grüße,

    Markus

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