Pilzrezept: Krause Glucke mit Hähnchen und Tagliatelle

  • Hi liebe Freunde von leckeren Plizrezepten,

    bei einem Pilzseminar in Uslar im August diesen Jahres bei meinem Freund Holger (Holgi61) durfte ich zum ersten Mal in meinem Leben Krause Glucke kosten - wunderbar angerichtet und auf den Tisch gebracht von seiner Frau Susanne. Was soll ich sagen: ich war nach dem ersten Löffel hin und weg.:P Trotz mehrfach danach versuchten Fundexkursionen war es mir nicht gelungen, selbst ein Exemplar aufzuspüren. Ein guter Freund :cool: hatte dann ein Einsehen und überließ mir etwas von seinem getrockneten Krause-Glucke-Vorrat. Dafür an dieser Stelle nochmals tausend Dank!:alright:

    Wir ließen uns dann von verschiedenen Rezepten inspirieren und kreierten dann unser eigenes, natürlich durch die im Bestand vorhandenen Zutaten beeinflusst und einigen Extras.

    Für 4 Esser (oder 2 sehr gute) benötigt man:

    • etwa 30 g getrocknete Krause Glucke
    • 5 Frühlingszwiebeln
    • zwei kleine Schalotten
    • 300 g Schlagsahne oder 200 g Crème fraîche
    • 300 g Tagliatelle
    • 2 Hähnchenbrustfilets
    • 2 bis 3 Teelöffel Schinkenspeck
    • 1/8 l Weißwein
    • 1/8 l Krause-Glucke-Einweichwasser
    • 3 EL Butter
    • Salz und Pfeffer aus der Mühle

    > Zunächst die Tagliatelle in reichlich Salzwasser al-dente (bissfest) garen und in ein Sieb zum abtropfen geben

    > dann die Hälfte der Butter in einer Pfanne erhitzen, den Schinkenspeck zerlassen, die in Streifen geschnittenen Hähnchenbrustfilets dazu geben und rundherum anbraten, bräunen lassen, herausnehmen und warm stellen

    > die restliche Butter in der Pfanne zerlassen und die klein gehackten Schalotten darin Farben nehmen lassen, die in kleine Röllchen gehackten Frühlingszwiebeln und die eingeweichten, abgetropften Krause-Glucke-Stücke anbraten

    > mit ca. 1/8 l Weißwein und einem 1/8 l Pilz-Einweichwasser (gefiltert) ablöschen, kurz aufkochen und ca. 10 Minuten weiter köcheln lassen

    > ca. 300 ml Schlagsahne (oder 200 g Crème fraîche) dazugeben, mit Pfeffer und Salz würzen und etwa 10 Minuten unter rühren köcheln lassen

    > das Hähnchenfleisch wieder dazugeben, mit der Pilzsahnemasse vermengen und mit erhitzen

    > dann die Tagliatelle mit unterrühren, ggf. noch etwas Sahne oder Wein hinzufügen und solange reduzieren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist

    > aus der Pfanne in tiefe Teller verteilen, zum Schluss - wer mag - mit gehackter Petersilie oder Koriander überstreuen und servieren

    GUTEN APPETIT!

    Lieber Gruß,
    Meinhard

    Die Menschheit gehört zur verrücktesten Spezies.
    Sie verehrt einen unsichtbaren Gott und zerstört die sichtbare Natur.
    Im Unbewussten darüber, dass diese Natur, die sie zerstören, der Gott ist, den sie verehren.

    -Hubert Reeves-

    Einmal editiert, zuletzt von Meinhard Siegmundt † (20. Oktober 2011 um 18:54)

  • Lieber Meinhard,
    ich glaube, das Rezept muss ich auch mal ausprobieren, es hört sich sehr lecker an. Und das noch mehr, weil ein anderes deiner/eurer Rezepte inzwischen zu unseren Lieblingsrezepten gehört. Nur kann ich nicht auf getrocknete Krause Glucke zurückgreifen, ich habe noch nie eine selbst gefunden, die ich hätte trocknen können.
    Und wenn ich dann von Sabine (Botaniker) lese, dass sie die gar nicht mehr mitnimmt, dann jault's irgendwie auf, oh wie gemein!
    Aber dein Rezept müßte ja auch mit anderen Trockenpilzen zu machen sein.
    An dieser Stelle mal eine Frage an die Trockenpilzler: meine getrockneten Totentrompeten aus dem vergangene Jahr riechen etwas ranzig, so dass ich mich gar nicht traue, sie zu verarbeiten. Habt ihr das auch schon so erlebt? Waren die dann trotzdem schmackhaft?

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Aber dein Rezept müßte ja auch mit anderen Trockenpilzen zu machen sein.

    Liebe Sabine,

    klar, warum auch nicht? ;)

    ... meine getrockneten Totentrompeten aus dem vergangene Jahr riechen etwas ranzig, so dass ich mich gar nicht traue, sie zu verarbeiten. Habt ihr das auch schon so erlebt? Waren die dann trotzdem schmackhaft?

    Da habe ich leider keine Erfahrenswerte, ich habe den letzten Fund nach dem trocknen gleich gemahlen - zum Soßen würzen und andicken. :P

    Lieber Gruß,
    Meinhard

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    -Hubert Reeves-

    Einmal editiert, zuletzt von Meinhard Siegmundt † (27. Oktober 2011 um 09:20)

  • Danke Meinhard,
    für deine Antwort; dann riecht das Pilzpulver also nicht ranzig? Vielleicht sollte ich mal ein paar Trocken-Trompeten aufweichen und dann mal einen Geruchstest machen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • ... dann riecht das Pilzpulver also nicht ranzig?

    Liebe Sabine,

    Herbsttrompeten riechen nach meinem Geschmack kaum - und wenn doch, dann sowieso nicht besonders gut - egal ob frisch oder getrocknet. Aber "ranzig" kann ich nicht nachvollziehen, der Begriff wird eigentlich bei Fetten und Ölen angewandt und Pilze haben maximal (vom Shitake mal abgesehen) etwa 3 g Fett pro 100 g Masse, im Durchschnitt aber noch viel weniger. Deinen getrockneten Trompeten kann eigentlich nur Feuchtigkeit etwas anhaben, aber dann würdest du merken, dass sie nicht mehr richtig trockenbrüchig sind - im schlimmsten Fall würden sie Schimmel ansetzen. Aber ich habe ja mal von einem guten Bekannten von Holger ein Glas getrocknete Herbsttrompeten bekommen, die waren beim Erhalt schon etwa drei Jahre alt und wir haben sie noch fast eineinhalb Jahre weiter verbraucht. Wenn deine Pilze wirklich noch knackig trocken sind, sollte eigentlich nichts bedenkliches mit ihnen sein - meiner unmaßgeblichen Meinung nach.;)

    Lieber Gruß,
    Meinhard

    Die Menschheit gehört zur verrücktesten Spezies.
    Sie verehrt einen unsichtbaren Gott und zerstört die sichtbare Natur.
    Im Unbewussten darüber, dass diese Natur, die sie zerstören, der Gott ist, den sie verehren.

    -Hubert Reeves-

  • Lieber Meinhard,
    ja, das ist schon klar, dass Pilze so gut wie kein Fett enthalten. Eine bessere Bezeichnung als "ranzig" für den eigenartigen Geruch der Totentrompeten habe ich nicht gefunden. Aber: ich habe sie inzwischen ausprobiert, und sie haben gut geschmeckt. Und das, obwohl sie schon etwas Feuchtigkeit gezogen hatten und nicht mehr "rascheltrocken" waren. Trockenpilze bewahren wir immer in Schraubgläsern auf, die wir erst verschließen, nachdem wir sie im Backofen bei 75 Grad rascheltrocken nachtrocknen. Und tatsächlich waren die Totentrompeten nicht mehr rascheltrocken.

    Zu deinem Krause-Glucke-Rezept: wir haben es für zwei Tage ausprobiert, und es ist einfach KÖSTLICH! Beim Einkaufen wußte ich nicht mehr die genaue Menge von Frühlingszwiebeln, und so haben wir die 2 Bunde komplett verbraucht. Und als Speck nehmen wir immer den oberleckeren Wacholderrauch-Gewürzspeck aus Lofer, den wir regelmäßig aus Österreich mitnehmen. Es war einfach nur lecker, das Rezept wird in's Sortiment aufgenommen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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