Mal wieder: ein Schmetterlings-Gedicht

  • Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
    Hell aufgeblüht im Sonnenschein.
    Er war ein junger Schmetterling,
    Der selig an der Blume hing.
    Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
    Und nascht und säuselt da herum.
    Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
    Am hübschen Blümlein auf und ab.
    Ach Gott, wie das dem Schmetterling
    So schmerzlich durch die Seele ging.
    Doch was am meisten ihn entsetzt,
    Das Allerschlimmste kam zuletzt
    Ein alter Esel fraß die ganze
    Von ihm so heiß geliebte Pflanze.

    Busch, Wilhelm (1832-1908)

    Die Menschheit gehört zur verrücktesten Spezies.
    Sie verehrt einen unsichtbaren Gott und zerstört die sichtbare Natur.
    Im Unbewussten darüber, dass diese Natur, die sie zerstören, der Gott ist, den sie verehren.

    -Hubert Reeves-

    Einmal editiert, zuletzt von Meinhard Siegmundt † (1. August 2011 um 18:30)

  • Lieber Meinhard,
    ein sehr schönes Gedicht über Schmetterlinge hast du da ausgegraben, vielen Dank für's Abschreiben!

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo lieber Meinhard,
    die Gedichte von Wilhelm Busch haben immer das gewisse Etwas, so auch dieses. Sehr reizvoll!

    LG Brigitte

    [hr]
    Nicht von Beginn an enthüllten die Götter den Sterblichen alles. Aber im Laufe der Zeit finden wir, suchend, das Bess're.

    Xenophanes

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